Wie immer, wenn es um die Bewertung von Aktionen anderer geht, kann hier eigentlich nur der Homo-Mensura-Satz zur Geltung kommen: Was für den Einen dumm erscheinen mag, ist für den Anderen die intelligenteste (oder zumindest eine jener) Art zu handeln. Niemand begeht eine Handlung mit dem Vorhaben "Jetzt mache ich etwas Dummes" (na gut, zumindest kein vernünftiger Mensch); wenn man Ursache und Wirkung nicht verwechselt, sind es eigentlich nur die Ergebnisse dieser Handlung, die von Anderen als dumm/schlau bewertet werden.
Und wenn jemand in den Augen einer Person dumm handelt, so tut er im Grunde nur etwas, das man selbst nicht tun würde - denn man selbst ist ja schlau und die eigene Lösung ist immer die beste. Zumindest würde ich es für schwierig halten, eine Meinung zu vertreten, von der ich nicht denke, sie stünde über denen meiner Kontrahenten.
Wie soll man da also allgemeingültig bestimmen, was "dumm" ist und was nicht?
Nun ja, zu dem Vorschlag mit der Interpretation noch etwas: Selbst wenn man alle (oder zumindest möglichst viele) Blickpunkte einer Sache betrachtet, so muss man daraus nicht unbedingt den folgerichtigen hermeneutischen Schluss ziehen. Differenziertes Denken ist bestimmt eine Eigenschaft intelligenter Menschen, aber daraus können immer noch zigtausende Sichtweisen resultieren, die dann wieder individuell als "gut" oder "schlecht" beurteilbar sind. Als einzigen gemeinsamen Nenner könnte man dann nur "Diese Aussage lässt keine eindeutige Beurteilung zu" behaupten, was auch nicht sehr... schlüssig wäre.
Naja, wie auch immer, ich glaube, ich schweife zu sehr ab. ôo
Noch was:
Hm, also ich würde den Satz eher als "Ich weiß, dass ich nichts wissen kann" auffassen, also mehr auf mögliche Metaebenen des Seins bezogen - der Mensch weiß nicht, ob das, was er als Wahrheit betrachtet, auch wirklich selbige ist, er wird es nie herausfinden können. Dies zu erkennen zeugt aber durchaus von Intelligenz, ja. :DZitat von derBenny