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Thema: Das Dorf der Vogelfreien

Baum-Darstellung

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  1. #8
    Zitat Zitat von Cipo
    28 Seiten
    Naja, ehrlich gesagt find ich es nicht soo lesenswert. ._. Wäre es nicht der Matheunterricht gewesen, hätt ich es auch schnell zur Seite gelegt.
    Aber fangen wir vorne an.

    Zuerst solltest du darauf achten, dass dem Leser klarer wird, was er hier in seiner Hand hält. Durch die Erwähnung der Kirche wird (scheinbar) klar, dass es unsere Welt ist, und für diese ist die Handlungsweise der Bürger unglaubwürdig. Menschen wurden einfach nicht "kritsch" oder "vernünftig" erzogen, und allen voran nicht in einem kleinen Dorf. Gottesglauben war etwas Selbstverständliches. Ausnahmen von diesem Zyklus brauchen einen (äußerst!) trifftigen Grund. Zumal die Kirche geschickt genug war, ihre Taten nicht wie Tyrannerei dastehen zu lassen, und so kommt es hier rüber.
    Dann erwähnst du Elfen und Riesen. Wenn du die Geschichte in einer Fantasywelt spielen lässt, mache doch klar, dass es sich auch nicht um unsere Kirche handelt, gib ihr einen Namen oder etwas anderes, was sie unterscheidet. Ist es unsere Welt mit mythologischen Anleihen, treffen wieder die obrigen Punkte zu.
    Von den Namen her könnte man es mit ein wenig Fantasie in die Missionierung Norddeutschlands und Skandinaviens einfließen lassen, wobei einige selbst dann noch sehr fantasymäßig anmuten.

    Die Geschichte an sich ist im Großen und Ganzen - seltsam. Anders kann ich es nicht sagen, einerseits hat die Idee "Freund verschwindet und taucht später wieder auf" schon Potenzial, andernseits ist sie grottig umgesetzt. Die Metzelei, der pseudophilosophische Satz und vor allem die scheinbare Ignoranz Julias am Ende wirken ebenfalls aufgesetzt, Fialars spätere Rolle strebt gegen Null und die anderen Dorfbewohner bleiben abgesehen vom Doktor auch nur Schatten. Der Doktor an sich ist zwar eine interessante Person, aber während du anfangs erwähnst, er sei verrückt, handelt er im Rest der Story äußerst nüchtern und verhält sich auch so. Krull und Wölfi (wtf) sind sich charakterlich zu ähnlich, sowas geht nur, wenn du sie auch in irgendeine Verbindung stellst.
    Ein Tiefpunkt ist das erste Gespräch zwischen Julia und ihrer Retterin am Anfang. Einerseits waren sich viele Leute dieser Zeit ihres Alters nicht bewusst, andernseits kommt die Erwiderung der Alten so ganz und gar nicht überraschend rüber, eher lächerlich. Warum "Ich schon mit 16", und nicht etwas Geheimnisvolles a la "Das hatte ich schon hinter mir". So etwas deutet man lieber eher an. Dass sie später auch nicht ernsthaft ausgebaut wird, kommt dazu. Dieser männliche Hauptcharakter Ayhan ist ein Witz, ok, er hat Elemente in seiner Entwicklung, die durchaus interessant sind, aber im Großen und Ganzen bleibt auch er eine Schattengestalt. Die Elfen und Jötunen genau so.

    Was mich aber am meisten stört, denn dadurch hätte man das Ruder durchaus wenden können, ist die Atmosphäre. Die Vogelfreien mögen ja froh in ihrem Wald sein, aber diese Unbeschwertheit ist scho wieder lachhaft. Sie sind immer noch vogelfrei, und so ist es eine Sache mit lodernden Feuern in der Nacht und lautem Gesang, das wirkt unglaubwürdig. Du schaffst es zwar, den Atmosphäre Umschwung durch die Tode herüber zubringen, allerdings auch nur, weil die Stimmung davor so pervers gut war. Das Dasein von Vogelfreien sollte irgendwo von Angst und ein wenig Zweifel/Wehleid geprägt sein, der Doktor ist an dieser Stelle wieder ein Anfang. Denn wie gesagt, in einer Welt, in der die Kirche so wichtig ist, sind die Leute entweder stark christlich erzogen, dann wirkt das alles suspekt - oder aber sie wurden missioniert. Dann fehlt die Erwähnung fremder Götter völlig.

    Die Absatzgestaltung ist schlecht und versaut das Lesen ein wenig. Mach einen Absatz exakt nur dann, wenn es einen Sinnbruch gibt. Falls jemand einen wichtigen Satz sagt, kann man mal in eine neue Zeile, aber nicht gleiche eine Ganze frei lassen. Pro Kapitel würden zwei, drei Absätze locker genügen, wie gesagt, wenn eine Zeitspanne vergeht oder der Sichtwinkel wechselt.


    So, ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen. Hattest du die Story von Anfang an so vor Augen? Das Ende enttäuscht wirklich und wirkt ein wenig abgebrochen und erzwungen.
    Ich-Botschaften....schonmal gehört oh über allem schwebender gott des ateliers o_O?

    Geändert von basti-kun (11.04.2007 um 12:19 Uhr)

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