Ich stand und stehe mit meiner RL-Gruppe für DSA (muss ich unbedingt mal wieder zusammentrommeln) vor dem Problem, dass ich leidlich zwei Spieler habe, aber zum einen ein Abenteuer im Kopf hatte, dass eigentlich eher auf eine große Gruppe angelegt war und mir vor allem geschworen habe, die Kämpfe stark strategielastig zu gestalten. Erschwerend kam noch hinzu, dass die beiden nicht allzu viel Ahnung von Aventurien hatten.

Dieser Situation konnte ich nur entgegenkommen, in dem ich den Spielern einen gewissen Batzen an NSCs zur Seite gestellt habe, als Gruppe für die Spieler (ein Koch und ein Kampfzwerg) ideal geeignet, da es zu jedem Gebiet einen Experten gibt, der im Zweifelsfall Fachwissen und Fähigkeiten zur Verfügung stellt. Ein Kampfmagier, ein Schleicher und ein relativ verrückter Professor. Diese halten in der Regel die Klappe und warten ihre Befehle von unseren Helden ab, springen aber bei zu waghalsigen Ideen oder Ratlosigkeit immer wieder als letzte Warnung ein. Jetzt hat sich es aber irgendwie ergeben, dass ich zu jedem dieser Charaktere eine kleine Geschichte gebaut habe und schon fest beschlossen habe, diese Charaktere auch über das Abenteuer hinaus (wenn wir es denn irgendwann mal durchbekommen ) zu verwenden. Dass sind aber im Moment noch alles wirre Ideen und ausserdem liest Shadows Koch mit, deswegen halte ich über diese wilden Ideen besser die Klappe.

In jedem Fall halte ich recht viel davon, NSCs auch mehrmals mit der Gruppe zusammenstoßen zu lassen. Gerade wenn man sich über viele Abenteuer hinweg immer wieder mit einem bestimmten Bösewicht prügelt, ist der Sieg am Ende umso schöner und der eine oder andere Lacher garantiert.

Und was die Stereotypen angeht, so halte ich sie für ein sehr adäquates Hilfsmittel um auch als Spielleiter bei NSCs in Charakter zu bleiben. Mann kann natürlich sehr ungewohnte Typen einbringen, dass garantiert bei Spielergruppen immer wieder Schmunzeln oder sogar Überraschungseffekte, aber bringt immer schnell das Risiko mit sich, dass sie zu stark auffallen und in den Vordergrund dringen. Ausserdem ist es für Leiter und Spieler viel absehbarer, wie ein Stereotyp im Zweifelsfall reagieren wird und sorgt somit zum einen für einen besseren Spielfluss, zum anderen bewahrt es auch vor Streitereien mit der Gruppe ("Was? Der Kerl ist auf einmal gut/böse? Nie im Leben, Alten!"). Nichtsdestotrotz halte ich ungewöhnliche und widersprüchliche Charaktere für viel lebendiger und interessanter als Stereotypen.