Die klischeebeladene Dunkelmannausstattung sollte natürlich schon zum Szenario passen. Bei Fantasyspielen lassen sich z. B. folgende Bösewichter einsetzen (nur einmal rein äußerlich betrachtet):
- der schwarze Ritter
- Schwarzmagier mit schwarzer Kutte und schwarzem Hut mit breiter schwarzer Krempe
- ein Schwarzalb (neudeutsch: Dunkelelf)
- ein schwarzer... na, ich denke, das System ist klar.
Damit hört dann endlich auch das Intrigenspiel samt überraschenden Storywendungen in RPGs auf. Man sieht sofort, wer gut (hell), böse (dunkel) oder einfach nur ein nichtssagender NPC (grau) ist. Welche Vorteile das jetzt genau bringt, weiß ich auch nicht, außer, dass die Welt fein übersichtlich wird.
Nein, ernsthaft: Wenn 90% der Welt aus wohlgesetzten Klischees bestehen, lassen sich Überraschungen um so wirkungsvoller platzieren. Falls jede Figur ein facettenreicher Charakter ist, muss man auch bei jeder Figur mit (un)liebsamen Überraschungen rechnen, ist im Endeffekt also gar nicht einmal sooo überrascht, dass sie jetzt der Verräter ist. Wenn sich allerdings alles scheinbar in schwarz-weiß-Schubladen sortiert, ist der Überrumpelungseffekt deutlich größer, sobald einer aus seinem Rahmen fällt.
Na und falls dieser äußerliche Rahmen noch durch Kleidung und Aufmachung unterstrichen wird, ist es um so besser. Ich sage "Ja!" zum platten Klischee. Denn so lässt sich fein mit Vorurteilen spielen.