Ich hab mich dann doch mal drangesetzt und ein neues Kapitel geschrieben.
Enjoy!![]()
Kleine Anmerkung: Der Titel ist lat. und bedeutet: "Es werde Nacht!"
Kapitel 34 – fiat nox!
Kaum waren die Kohledrachen in alle Winde zerstreut, eilten wieder alle in den rostigen Pickup, um weiter Richtung Cosmo Canyon zu fahren. Nach einiger Zeit hielt Cid wieder an.
„Was ist denn jetzt schon wieder los?“ fragte Yuffie in etwas gereiztem Ton. Cloud sah ihn ebenfalls mit einem schrägen Blick an. „Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe Gongaga noch nicht vergessen“, antwortete er ihnen. Zeitgleich schlugen sich alle (außer Red XIII natürlich) an die Stirn. Wie konnten sie das nur vergessen? Zwar hatte Gongaga nicht sehr viele Einwohner, aber sie konnten das kleine Dorf nicht im Stich lassen.
„Fragt sich nur noch, wer von uns...“ „Ich werde gehen.“ Vincent sah seine Freunde entschlossen an. „Was auch kommen mag, ich werde sie darauf vorbereiten.“
Ruhig nahm Vincent das Gewehr und sprang vom Pickup. Nanaki rief ihm noch hinterher, er solle vorsichtig sein, doch entweder hörte Vincent das nicht mehr, oder er ignorierte es, denn er ging einfach weiter auf Gongaga zu. „Aus dem Kerl werde ich nie schlau...“ murmelte Cid und setzte den Pickup wieder in Bewegung.
Schließlich kamen sie abends im Cosmo Canyon an. Er erstrahlte in seinem berühmten Feuerrot, dass durch die untergehende Sonne bestrahlt, intensiver als je zuvor wirkte.
Einige Bewohner waren immer noch fleißig damit beschäftigt, die beim Diebstahl der großen Substanzen entstandenen Schäden, insbesondere die an Bugenhagens Turm, zu reparieren.
„Für heute haben wir wirklich genug Stress gehabt“ jammerte Yuffie, wobei sie ein Gähnen unterdrücken musste. Schon war sie dabei, sich auf eines der Zimmer, die ihnen zur Verfügung gestellt worden waren, zu begeben. „Tss tss tss, diese Jugend von heute ist einfach völlig verweichlicht.“ „Aber wo sie recht hat, hat sie recht, Cid“, konterte Cloud, bereits dabei, es Yuffie gleich zu tun.
Nanaki blieb jedoch völlig ernst. „Geht euch ausruhen. Ich kümmere mich währenddessen um alles andere...“
Was hatte das alles zu bedeuten? Erst hatte dieser verrückt aussehende Witz von einem Wissenschaftler ihn als Sohn bezeichnet, und jetzt saß er hier seit 2 Tagen in ein und dem selben Raum. Da hätte ich ja gleich auf dem Schiff bleiben können, dachte er.
Allerdings war das Essen hier besser, das musste er zugeben. Außerdem war die Soldatin, die ihm sein Essen brachte, viel netter als der Matrose auf dem Schiff.
Dennoch brachte es ihn beinahe um den Verstand, hier eingesperrt zu sein. Für was eigentlich? Sein „Vater“, wenn er ihn denn so bezeichnen wollte, hatte ihm nicht viel gesagt. Nur, dass er „der große“ Sephiroth sei und angeblich bald verstehen würde.
Er sah sich langsam um. Das Zimmer war kalt und steril. Es beinhaltete nur ein Bett, ein kleines Tischlein und einen Stuhl. Selbstverständlich gab es auch eine Toilette. Aber alles in allem war es doch ein Gefängnis.
„Ich muss hier raus. Es gibt keine andere Wahl für mich“, sprach Sephiroth zu sich selbst. Aber die einzige Fluchtmöglichkeit, die es gab, war, die Soldatin zu überwältigen, wenn sie ihm das Essen brachte. Allerdings mussten draußen noch mindestens 2 Wachen vor der Tür stehen, wahrscheinlich mindestens mit Maschinenpistolen bewaffnet. „Na gut, ich liebe Herausforderungen...“ murmelte er vor sich hin. Dann legte er sich flach auf den Boden, mit dem Gesicht von der Tür abgewandt.
Kurze Zeit später öffnete sich die Klappe in der Tür und die Soldatin rief herein: „Zeit fürs Essen... Was zum...?“ Hastig öffnete sie die schwere Tür und kniete sich neben dem liegenden Mann hin. Blitzschnell packte dieser sie mit dem linken Arm im Genick, wirbelte vom Boden hoch und hielt sie im Würgegriff fest. „So schnell kann die Beute zum Jäger werden“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Es tut mir ehrlich Leid, aber ich habe keine andere Wahl. Wenn du keinen Mucks von dir gibst oder Anstalten machst, zu fliehen, passiert dir nichts.“ Die junge Soldatin nickte. Sephiroth schob sie vor sich her, sie immer noch im Würgegriff haltend, und ging durch die Tür.
Die Wachen links und rechts der Tür hatten jedoch bereits, wie zu erwarten, ihre Maschinenpistolen gezogen und richteten sie sofort auf Sephiroth und seine Geisel.
“Sorry, Jungs. Aber ich will hier raus und ihr seid mir im Weg...“ „Keine Bewegung!“ brüllte einer der Männer, wobei er sichtlich zitterte. „Wir haben strengste Anweisungen, hier niemanden herauszulassen!“
Dann muss es wohl so sein, dachte Sephiroth und sah dem zitternden Soldaten tief in die Augen. In Sekundenbruchteilen drehte er sich mit der Frau vor sich um 180°, nahm ihre Pistole aus dem Halfter und drückte auf den einen Soldaten ab, während er den anderen mit einem Tritt nach hinten bewusstlos machte. Doch der Schuss ging nie los. Die Pistole war gesichert. Die Wache hatte das offensichtlich gemerkt und war im Begriff auf Sephiroth und die Soldatin, die immer noch vor ihm stand, zu schießen. „Neeeeeeeeiiiiiin!“ Es gab nur eine Möglichkeit, zu verhindern, dass sie von den Kugeln getroffen würde...
Er vollendete die Drehung und warf sich auf sie. Brennend heißer Schmerz durchfuhr Sephiroth, bevor alles der lindernden Dunkelheit wich.