Die beste Idee, die Du gehabt hast, war das Spiel nur in einem Zimmer spielen zu lassen. Dadurch ist alles dicht, kompakt und ohne langwierige Laufwege. Das übliche Problem, das sich dabei ergibt (Alles sieht immer gleich aus), umgehst Du sehr geschickt, indem Du einfach das Zimmer analog zur zunehmenden dämonischen Präsenz veränderst. Das ist eine wirklich feine Grundlinie, um die sich "The Apartment" rankt.
Weitere Pluspunkte sammelst Du meiner Meinung nach, weil Du die Spiellänge gut an das Raumkonzept anpasst: Keine künstlichen Streckungen, sondern kurz, knackig, fertig. Der Theodorestil ist auch schön eingesetzt und kleine Extraeinlagen wie das Feuerzeug, das den Zettel punktuell erhellt, sind ebenfalls ausgesprochen ansehnlich umgesetzt.
Was mir so gar nicht gefallen hatte, waren die Rätsel. Alle? Hm, ja, ich denke schon: Alle. Die meisten ließen sich durch bloßes Anklicken und Probieren lösen, was in einem kleinen Raum mit begrenzten Interaktionsmöglichkeiten schnell erledigt ist. Zündende Ideen waren viel zu selten gefragt. Anderes war zu umständlich gelöst.

Jeder Kritikpunkt an den Rätseln für sich genommen, ist nicht sooo schwerwiegend, Hängepartien gibt es auch im besten Spiel. Aber ich finde, da summiert sich zuviel. Und das ist schade. Mit besseren Knobeleien wäre "The Apartment" zumindest in meinen Augen glatt ein Spitzentitel. Atmosphäre und Grundidee sind nämlich ausgesprochen gelungen. Falls Du Dich zu einer größeren Umarbeitung entschließt (also den Großteil der Rätsel noch einmal unter die Lupe nimmst), kannst Du auch gleich noch die Auflösung überarbeiten. An sich ist das gut. Aber bau das nicht in so einem schnell hingetippten Dialogbatzen ein, sondern bau das lieber etwas langsamer auf. Das kommt dann besser an.
Aber alles in allem ist es schön, dass mal wieder eine nette Vollversion erschienen ist. Danke für eine hübsche Weile Spielspaß.