† Virtuelles Kondolenzbuch - In Erinnerung an Dingsi †

[Simon]

Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre, dabei liegt unser erstes Zusammentreffen bereits Jahre zurück. Es war die erste Winter-NATO, die im JuBZ stattgefunden hat und es war der erste Abend dort; Daen und sein auserwähltes Kochteam haben für alle Chili gemacht und zusammen mit Schattenläufer haben wir uns unter die Treppe gesetzt. Damals stand da noch kein Sofa, sondern eine Bank und der Tisch. Da haben wir dich ganz in die Ecke geschoben, weil du da ohne Probleme runtergepasst hattest.
Kaum ein halbes Jahr später warst du schon fast so groß wie ich gewesen und es wurde schwierig, dich nochmal unter der Treppe zu verstecken.
Und dann, ein Jahr nach unserem ersten Treffen, warst du tatsächlich fast einen Kopf größer als ich; Gemeinheit, nun musste ich unter der Treppe sitzen!

Ich weiß auch noch genau, wie meine Kinnlade ungebremst auf den Boden gefallen ist, als ich erfahren hatte, wie alt du warst; das konnte nicht angehen! Da unterhält man sich mit jemanden über Gott und die Welt, erkennt nach und nach, was du alles auf dem Kasten hast (und ich rede nicht einmal von einem wohl schier unermesslichen Schatz an Programmiersprachen, den du beherrschst!) und dann erfährt man, dass dieser knuffige Kautz 4 Jahre jünger als man selber ist! Eine leicht seltsame, aber doch irgendwie beeindruckende Sache war das.
Und nicht nur dieses Wissen, auch die Zusammenarbeit mit Alzi an der Übersetzung des Deutsch-Patches ist mir noch so genau in Erinnerung; die Schadensverhandlung wird nie wieder das Selbe sein.

Als ich im Winter bei Seite genommen und mir die Nachricht über deinen Zustand erzählt wurde, hatte ich das Gefühl, einen großen Stein im Magen zu haben. Das konnte einfach nicht angehen! Warum trifft soetwas immer die Falschen? Umso mehr erfreut war ich dann über das Engagement bei der Versteigerung; die Hoffnung, dass wir dir helfen konnten, den Kampf zu gewinnen, war unglaublich groß zu dem Zeitpunkt.

Leider blieb die Ernüchterung nicht aus; am Sonntagvormittag habe ich die schlechte Neuigkeit dann vernommen. Filip hat mehr als nur treffend bereits beschrieben, wie ich mich da gefühlt habe. Ich war für einige Stunden unfähig, klar zu denken, irgendwas zu tun, ich wollte schreien, konnte es nicht. Es war ein Riss tief im Inneren.

Lieber Thorben, auch wenn du von uns gegangen bist und auch, wenn man sich "nur" über das Internet kannte, werde ich dich und deine charmante, liebenswerte Art immer in Erinnerung behalten. Die Erinnerungen an die Unterhaltungen, die schöne Zeit auf der NATO und die Erinnerungen daran, wie die Mädels reihenweise verrückt nach deinen Haaren wurden Mir war von Anfang an klar: in dir steckt ein Frauenheld

Ebenso gilt an dieser Stelle mein besonderes Beileid und Mitgefühl der Familie und den Freunden Thorbens, die mit ihm einen wunderbaren Menschen verloren haben. Im Geiste teile ich ihren Schmerz, auch wenn ich mir nicht anmaßen will, auch nur zu erahnen, was sie nun durchmachen müssen.

Ruhe in Frieden mein Großer.

Simon