Er hat hell gestrahlt und ist schnell gegangen.
Dieses Zitat beschreibt eigentlich Kurt Cobain, aber auf Dingsi trifft es auch zu. Dingsi hat hell gestrahlt. Verdammt hell.
Ich denke, man kann ihn mit Fug und Recht als einen der markanteren User der Community bezeichnen, ob man nun über den NATO-gänger, den Programmierer oder den Rollenspieler spricht. Mit dem Charakter des Kaymer hat er es sogar in den Sprachgebrauch der #free-dsaler geschafft. (Auch wenn diese Errungenschaft etwas fragwürdiger Natur ist dient es doch als Zeugnis dessen, welch tiefe Spuren Dingsi hinterlassen hat.)
Ich muß zugeben, ich war über die Nachricht seines Ablebens nicht schockiert. Ich wußte schon seit Monaten, was mit Dingsi los ist und obwohl die letzte Nachricht war, daß es laut den Ärzten aufwärts ginge (wie sich herausstellte tat es das nicht) kann ich nicht behaupten, daß ich nicht schon insgeheim damit gerechnet habe. Wenn mehrere Familienmitglieder auf ähnliche Weise dahinsiechen lernt man wohl, so etwas zu erwarten... Abstumpfung ahoi.
Der richtige Schmerz kommt gerade jetzt, beim Lesen dieses Threads. Erst jetzt wird mir klar, was wir eigentlich verloren haben, wie dieses Energiebündel namens Dingsi uns berührt hat.
Es ist ein wenig pervers, daß ausgerechnet überschäumendes Leben für seinen Tod verantwortlich ist, aber immerhin trägt sein Tod ein winziges bißchen dazu bei, ein anderes Leben zu erhalten... Das gibt seinem Ableben eine gewisse Poesie. (Nein, ich werde nicht über die Umstände seines Todes und der Zeit danach elaborieren; nicht ich, nicht jetzt und ganz besonders nicht hier.)
Um bei der Poesie zu bleiben beende ich meinen persönlichen Nachruf mit einem weiteren Zitat - daß es ausgerechnet von den Böhsen Onkelz stammt soll seiner Ernsthaftigkeit keinen Abbruch tun.
Die Zeit heilt Wunden,
doch vergessen kann ich nicht.
Die Zeit heilt Wunden,
doch ich denke oft an dich.
Ganz egal wo du auch bist,
du weit so gut wie ich,
irgendwann seh'n wir uns wieder -
in meinen Träumen, in unser'n Liedern.
Nur die Besten sterben jung,
viel zu jung.