Um mal beim Thema Auffassung vom Leben zu bleiben:
Es erschreckt mich ziemlich, wenn ich sehe, dass meine Eltern in ihrer Jugend beinahe dieselbe Auffassung hatten wie ich heute, und wenn ich sehe, was daraus geworden ist. Die "wir können etwas erreichen, wenn wir dafür kämpfen"-Einstellung ist der "es ist nun einmal so"-Einstellung gewichen.

In Sachen Erziehung ist das irgendwie schwierig. Ich komme grundsätzlich gut mit meinen Eltern aus, auch wenn ich ihnen ziemlich aus dem Weg gehe. Wenn ich mit meiner Mutter über Erziehung spreche, sind wir uns sehr schnell einig, sie ist Psychologin und hat schon etwas Ahnung davon. Das merkwürdige ist allerdings, dass sie mich am folgenden Tag wieder anschreit von wegen "ich bring dich um" und so. Naja, ich nehm es ihr nicht übel, sie ist aus nachvollziehbaren Gründen sehr gereizt momentan.
Mein Vater hat allerdings eine ganz andere, radikalere Auffassung von Erziehung, und er hat eine verdammt fiese Art, sich durchzusetzen (keine Begründungen und so). Es kommt zu dem Thema auch zu Konflikten zwischen den Eltern, und oft versucht meine Mutter, die Art meines Vaters zu imitieren, was allerdings eher lächerlich wirkt (sieht sie selber auch ein danach).

Naja, insgesamt verstehe ich die meisten Entscheidungen meiner Eltern, und verstehe mich auch recht gut mit ihnen. Manchmal muss man halt auch ein bisschen schleimen, um ans Ziel zu kommen.