Mit FFXII wurde in der Beziehung ja auch offline ein weiterer Schritt in diese Richtung gemacht: Da Field- und Battlemodus verschmolzen sind, wurden die Waffen UND nicht zu vergessen auch die Schilde dauerhaft sichtbar.
Nur ist es (leider?) nunmal so, dass in Ost-RPGs die Charaktere häufig zu großen Teilen über ihr optisches Auftreten, also über die Kleidung, definiert werden. Was wäre Cloud ohne die Soldier-Uniform? Setzer ohne seinen Mantel? Squall ohne seinen Pelzkragen oder Vivi ohne seinen Hut?
Natürlich ließen sich andere Dinge als Ersatz dafür finden, aber sie würden etwas fundamentales verändern. Die eigentlichen Figuren wären dann doch nur noch die nackten Körper (teehee), die man beliebig ausstatten kann. Das geht mir etwas zu weit.
Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich etwas dagegen hätte. Aber bei Offline-Spielen sollte das nicht ausarten zu einem Fashion-RPG. Immerhin ist die Ausrüstung immernoch vorrangig dazu da, die Stats positiv zu beeinflussen und nicht bloß dazu, schön auszusehen.
Alternative Kostüme in Rogue Galaxy sind mir zwar eine willkommene Abwechslung, aber lieber wäre es mir, wenn man das ein wenig anders regeln würde. Grundsätzlich fände ich es schön, wenn man im Laufe der Story einfach mehr Outfits zu Gesicht bekommt. Z.B. wenn in Rückblenden bestimmte Charaktere etwas ganz anderes getragen haben - das unterstreicht auch ihre Veränderung bis zur Gegenwart des Spielgeschehens. Oder aber nur zu bestimmten Gelegenheiten - wie hier etwa bereits der Mt. Gagazet angesprochen wurde. Man könnte doch speziell für die Schnee- und Eisregion des RPGs dicke, gefütterte Sachen für alle Spieler einbauen, die nur dort automatisch (vielleicht in einer kurzen Sequenz) angezogen werden.
Eine weitere Alternative wäre für mich, wenn nur bestimmte Details am Outfit sich ändern lassen, das generelle Aussehen aber gleich bleibt. Das wäre doch lustig, wenn man die Farbe von Lightnings Cape in XIII wechseln könnte oder Ähnliches.
Ich finde auf jeden Fall, dass der Spieler einen gewissen Einfluss auf das Aussehen seiner Party haben sollte. Keinen total gestalterischen, denn das lenkt zu sehr vom eigentlichen Spiel ab. Aber schon so, dass es bemerkbar wird. Gerade jetzt in der neuen Konsolengeneration, wo sich das technisch ansprechender umsetzen lässt als je zuvor.
Und wo wir gerade beim Thema Klamotten sind: Ich habe mir mal die bisherigen Bilder von unserer FFXIII-Heldin genau angeschaut und alle Gürtel, Schnallen und Reißverschlüsse gezählt. Es ist schon eine Weile her, deshalb habe ich die genaue Zahl nicht mehr im Kopf, aber es waren wohl so an die 30. Da hat Nomura seinen Fetisch wohl mal wieder voll ausgelebt und ich sehe mich darin bestätigt, dass der Typ einfach zu unkreativ ist, um mal wenigstens für ein Spiel ein wenig seinen Stil zu ändern. Das ist ja sogar noch extremer als Lulu! Ich habe nichts gegen diese Dinge, wenn sie nicht allzu sehr auffallen. Aber er macht das immer so übertrieben, dass es nicht mehr feierlich ist. Yoshida hat so gut getan, schaut euch die Kleidung der XIIer Party doch nur mal an - ganz anders als sonst. Aber hier geht es dank talentfreiem Nomura-Design wieder von vorne los.
Nicht, dass ich Lightning total hässlich finden würde, ihr Outfit geht einigermaßen in Ordnung, ist eben auf ultra-obercool getrimmt. Nur sieht es imho überhaupt nicht nach irgendetwas besonderem aus, das sich so richtig ins Gedächtnis einbrennt, so wie Cloud mit seinem Brötchenmesser damals z.B., oder die Truppe aus FFIX, die, eben gerade weil nicht Tetsuyas Hirn entsprungen, imho sehr viel abwechslungsreicher und vielschichtiger daher kam als das, was wir in FFVIII und X gesehen haben.
Ich hoffe sehr, dass die anderen Charaktere äußerlich etwas interessanter werden, aber das eine Bild von dem blonden Kerl mit dem Kopftuch, der eine völlig zufällige, unbeabsichtigte Ähnlichkeit mit vergangenem Nomurakram hat (die gleiche Riege eines Cloud/Xell/Tidus Verschnittes), lässt nichts gutes erahnen.