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Deus
Makerfähigkeiten
Was sind eigentlich Makerfähigkeiten? Diese Frage hab ich mir gestellt, als ich gestern MadMax' Posting gelesen habe. Sprites zu pixeln, oder Artworks zu zeichnen; Geschichten zu schreiben und sie in ein Spiel umsetzen können - das sind mMn keine Fähigkeiten, die speziell mit dem Maker zusammenhängen. Doch es gibt einige Fähigkeiten, die zwar teilweise auch bei "Nicht-Makerspielen" benötigt werden, aber gerade auf dem Maker zu charakteristischen Geheimbunden geführt haben.
Technik
Ein Begriff, mit dem ich so meine Schwierigkeiten habe. Mit Technik verbinde ich den Aufbau von Maschinen und Elektrogeräten und nicht das Scripten, aber mir fällt auch nichts besseres als die Umschreibung "kann gut mit dem Eventcode des Makers scripten" ein. Das ist eine Fähigkeit, hinter der wirklich was steckt. Immerhin ist das Arbeiten mit dem Makercode in etwa so wie aus Stroh Gold spinnen. Obwohl ich sagen muss, dass das Scripten von eigenen Menüs und Kampfsystemen vor allem eine Fleißarbeit ist. Große denkerische Leistungen muss man dafür nicht vollbringen. Andererseits sehe ich das vermutlich auch zu voreingenommen, weil ich schon vor dem Maker Programmiererfahrung hatte. Die Herangehensweise um Probleme zu lösen ist jedenfalls bei Programmiersprachen und dem Makercode die gleiche. Man muss auf dem Maker (mit Ausnahme des XPs) nur auf sehr viele Hilfsmittel verzichten. Scripten ist also keine Zauberei; das kann jeder lernen und wenn es über den Umweg einer höheren Programmiersprache ist. Was der Makercommunity vielleicht noch fehlt sind mehr dokumentierte Beispielscripte.
Lichteffekte
Die dürfen im Repertoire der Grafikgurus nicht fehlen. Obwohl sie eigentlich ursprünglich vom Raytracing bei 3D-Spielen stammen, hat sich daraus auf dem Maker ein eigener "Kunstzweig" gebildet, der es sich zum Ziel gemacht hat, auf so gut wie jeden Screen irgendein Picture zu pappen. Manchmal sieht das gut aus, manchmal nicht. Das hängt vom Szenario des Spieles und der dargestellten Szene ab. Braucht man dafür ein besonderes Talent? Ich denke nicht. Man braucht nur die richtigen Werkzeuge und muss wissen, wie man sie einsetzt. Dazu kommt noch ein wenig Vorstellungskraft und Beobachtungsgabe, damit die Schatten stimmen und schon ist der Lichteffekt fertig.
Editieren
Oder die Fähigkeit bestimmte Pixel zu verschieben, umzufärben und Sets zusammenzusetzen. Wenn man nicht gerade Paint o.ä. simple Grafikprogramme benutzt, ist das nicht wirklich schwierig. Ich glaube sogar, dass das jeder in 15 Minuten lernen kann. Damit meine ich natürlich nicht das Selberpixeln. Editieren ist also nichts, für das man eine besondere Begabung braucht. Am wichtigsten sind hier die richtigen Werkzeuge und etwas Zeit.
Mapping
Meine absolute Lieblingsmakerfähigkeit. Um nichts wird bei Screenkritiken mehr Wirbel gemacht, als um das Mapping und es gibt nichts in der Makercommunity, auf das sich mehr eingebildet wird. Dabei ist Mapping eigentlich etwas total banales. Wenn man einen Screenshot nur als Screenshot betrachtet, oder wenn der Screenshot für einen Contest gedacht ist, dann macht es Sinn, dass er "gut" gemappt ist. Aber in einem Spiel? Dort erfasst man das Bild in seiner Gesamtheit und seziert es nicht in seine Einzelteile, wie es die Screenkritiker gerne machen. Ein Spiel ist ein Spiel und keine Aneinandereihung von Pixelartworks. Das einzige, was beim Mapping während des Spielens wichtig ist, ist ob zu viele Hindernisse den Weg blockieren. Ich sehe es zumindest so, dass "schlechtes Mapping" nicht die Qualität des Spieles verringert, während "gutes Mapping" auch nicht über Mängel hinwegtäuschen kann. Ich spiele lieber ein Spiel das schlecht aussieht und Spass macht als eines das gut aussieht und keinen Spass macht. Andererseits verstehe ich, wieso so viel auf das Mapping gegeben wird - Instant fame. Mit Grafik erzielt man am schnellsten Erfolg. Man braucht dazu nicht mal ein Spiel. Doch wer denkt, es kommt darauf an möglichst tolle Gemälde zusammenzusetzen, hat nicht verstanden, was der Zweck von Grafik ist. Das Mapping ist für mich am Ende die unwichtigste aller Makerfähigkeiten.
Ende
Ich möchte nun nicht die Arbeit schlechtreden, die viele in ihre Spiele stecken, sondern den Elitarismus kritisieren, den einige an den Tag legen. Nämlich die Leute, die sich etwas auf ihre "Makerfähigkeiten" einbilden und glauben mit ihnen zu einem Kreis der Erleuchteten zu gehören. Das finde ich so amüsant, dass ich nicht um diesen Thread herumgekommen bin. 
Das kann man auch gut mit MadMax' Kritik an der zu "sozialen" (Zitat MadMax) Kritik in Verbindung setzen. Richtig Verreissen tun nur die Leute, die sich profilieren wollen, oder denen es darum geht dem Entwickler ans Bein zu pinkeln. Kein Zeichen von Stärke, sondern von Schwäche. =3
Wie seht ihr das? Was sind für euch Makerfähigkeiten und was denkt ihr über?
Geändert von Kelven (12.02.2007 um 10:51 Uhr)
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