Ich finds seltsam, dass bisher niemand etwas zu der Geschichte geschrieben hat.

Ich finde sie wunderbar.
Stilistisch sehr präzise, abwechslungsreich, gefühlvoll. Der Protagonist schwafelt nicht, er erzählt. Ich finde einige kleine Sätze die genau dort stehen wo sie stehen sollen, und dort eine ganz stille Ästhetik austrahlen.
Sätze wie:
"Nie gleicht eine Stille der anderen."
"Feindesland, flüstert das Gefühl. Idiot, der Verstand."
"Um einen Krieg zu gewinnen, muss man selbst zum Krieg werden."

Die Geschichte ist verdammt still, zieht aber wohl daraus ihre Intensität. Ich könnte fast sagen, es passiert zu wenig um die Länge zu rechtfertigen. Aber ich sags nicht, weil mir die Länge beim Lesen nie negativ auffiel.

Ein paar kleine Kritikpunkte:
- Josephs Tod ist vorhersehbar, schadet der Geschichte aber kaum, da sie sich nicht unbedingt um ihn dreht
- Ab und zu (vor allem Anfangs) verlierst du dich in zu vielen verschiedenen semi-philosophischen Gedanken, hier fehlt etwas der rote Faden
- Den Titel hättest du bestimmt besser wählen können
- Es passiert wie erwähnt etwas wenig. Ich kann mir vorstellen dass das anderen Lesern negativ auffällt.
- Ganz ganz wenige Stellen die unpassend wirken und die Atmosphäre etwas stören (hab sie mir nicht notiert)

Aber ansonsten: Hut ab, genau die Geschichte die ich vom Atelier erwarte. Mach dir nichts draus, dass noch niemand was dazu geschrieben hat, vielleicht kommt das noch