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Veteran
Also egal, ob es das Thema schon öfter gab, es scheint ja die Leute beschäftigen, und für wen das Thema gegessen ist, der muß ja nicht posten.
Ich denke auch, das SE generell mehr wert auf Quantität als auf Qualität legt im Vergleich zu früher.
Square hat früher gerne experimentiert und die kreativen Entscheidungen seiner Teams respektiert. Da wurde sich für jedes neue (RPG-)Projekt so viel Zeit gelassen, wie eben nötig war. Klar, manchmal kamen dabei auch mittelmäßige Titel heraus, aber sie hatten immer etwas besonderes an sich.
Dann ist aber eines dieser Experimente tierisch in die Hose gegangen: The Spirits Within hat ein Riesenloch in Squares Kassen gerissen und einen Reputationsverlust bedeutet.
Das sehen die Aktionäre gar nicht gerne; bisher hatten Squares Experimente immer funktioniert, aber ein Mißerfolg hat zu dem Schluß geführt, das man sicherere Projekte anvisieren sollte.
Praktisch, das Enix zu der Zeit auch zu kämpfen hatte: Die Firma hat außerhalb Japans keinen Erfolg gehabt.
Also fusionierten das international bekannte Squaresoft und Enix, um die bekannten Marken beider Firmen weiter zu verbreiten. Erstes Opfer der Fusion war Final Fantasy. Die Regel, das jedes FF unabhängig voneinander sein soll und es keine unmittelbaren Fortsetzungen gibt, wurde gebrochen.
Da war es egal, das Hironobu Sakaguchi kein FF X-2 wollte...FF X war ein Riesenhit gewesen, also würde sich eine Fortsetzung von alleine verkaufen.
Bei diesem ersten SE Spiel sieht man deutlich den Unterschied zu früheren Produkten: Die Technik wurde kein bißchen verbessert, das Spiel wirkt kleiner, die Story etwas daneben (Klar; die eigentliche Story von Spira war ja bereits erzählt), und obwohl nicht schlecht ist das Gesamtwerk etwas lieblos und überhastet produziert, ein Add-on zum Vollpreis.
Das hat funktioniert, also wird diese Linie des sicheren Erfolgs weiter verfolgt. FF VII hatte Kultstatus, alles rund um Cloud & Co würde sich verkaufen. Wir alle kennen das Ergebnis: Zahlreiche Produkte von unterschiedlicher Qualität, aber keins, das an die Genialität des Originals rankommt...Massenware.
Aus dem Kino-Erlebnis FF VII ist eine TV-Serie geworden, mit besseren und schwächeren Folgen, aber aufgrund des Namens immer ein Hit.
Final Fantasy Tactics ist das nächste Opfer.
Remakes mit minimalen Veränderungen für alle möglichen Systeme, ohne großen Aufwand produziert.
Das heißt nicht, das SE keine guten Spiele mehr macht. FF XII, Kingdom Hearts, Dragon Quest VIII...solche Großprojekte gibt es immernoch, aber es ist der gesamte sehr durchwachsene Rattenschwanz, der den Spielen dann folgt (Revenant Wings, CoM, Youth Yangus), der den Eindruck verwässert hat. Ein neues SE-Spiel ist kein Großereignis mehr wie früher, es gibt ständig was neues, und man kann nie wissen, ob es hält, was der Name Square verspricht.
Square-Enix hat schlicht die alten Qualitäts-Grundsätze über Bord geworfen für den schnellen Yen. In gewisser Weise verständlich, aber für den Spieler nicht unbedingt positiv.
Eines Tages wird der Name Final Fantasy nicht mehr genug sein, um Durchschnittsware zu verkaufen. Die Marke nimmt dauerhaft Schaden, Übersättigung tritt ein, und FF ist nichts "besonderes" mehr sondern irgendeine Dutzendware. Man kann nur begrenzt von vergangenem Ruhm leben.
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