Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
Ich frage mich, ob du dich mit dem Begriff der psychischen Konditionierung auseinandergesetzt hast? Es geht nicht darum, dass man explizite Verfahren lernt, es geht nicht darum, zu lernen, wie man mit einer Waffe umgeht oder zu lernen, wie man in der Masse tötet. Zugegeben, der Begriff "Effizienz" war äusserst schlecht gewählt, doch das Wort "implizit" sollte eigentlich zeigen, dass es eben nicht um explizites Lernen geht, sondern wie gesagt um psychische Konditionierung.
Kennst du Pawlows Experiment mit der Konditionierung eines Hundes? Der Hund wurde darauf konditioniert, Speichel abzusondern, ohne Geruch oder Anblick von Futter. Beim Menschen passiert dies oft unbewusst.
Es ist trotzdem Bullshit. Man lernt in PC-Spielen nicht mit Waffen umzugehen. Das sind alles körperliche Reflexe, die am Körper eintrainiert werden müssen und nicht an der Maus. Die Leute tun immer so, als sei es verdammt einfach, etwas mit einer Pistole ohne Übung zu treffen. Besonders wenn es sich bewegt.
Dass jede Form von gewalt darstellenden Medien die Hemmschwelle senkt, sollte nicht neu sein. Das hatten wir schon mit den ganzen Soldaten-Schundromanen vor dem ersten Weltkrieg. Die gleichen Vorwürfe könnte man gegen Kampfsport erheben. In einem ganzen Haufen Vereine, die ich aus Neugierde besucht habe, waren sie nicht einmal besonder subtil bezüglich des "Selbstverteidigung, schlag ihm die Birne ein"-Aspektes.

Die Sache mit dem "in der Masse töten" klappt wie schon gesagt nicht, da sich die Figuren nicht wie eine Masse verhalten. Das Spiel bereitet den Spieler nicht vor, mit einer Masse in Panik umgehen zu müssen. Er lernt, auf Reize mit Abdrücken zu reagieren, aber das verspricht nur, dass er viel Munition verbraten wird. Denn am PC hat er weder Zielen noch das Verhalten der Waffe kennengelernt.
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Wie gesagt, es geht nicht um explizites Lernen vom Umgang einer Waffe oder Planung einer Strategie, sondern darum, dass ein Amokläufer, welcher vorher zigtausend virtuelle Lebewesen umgebracht hat, einen völlig anderen emotionalen Affekt-Zustand erleben wird und aus diesem heraus auch anders handeln wird.
Ein Amokläufer befindet sich so oder so in einem anderen Affektzustand, genauso wie jemand, der den Freitod wählt. Den gab es schon vor Computerspielen und der wird neben und nach ihnen ebenfalls noch existieren. Die ganze Diskussion ist nur rechtlich von Belangen, da jemand einen direkten Einfluss wie beim Alkohol sehen möchte, der eben nicht existiert. Das Spiel allein ist nur ein Nebenfaktor im Gesamtbild.