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  1. #6
    Ich hab die Erfahrung gemacht, daß "alte" Ausländer, die in den 60, 70 und 80 Jahren hierher gekommen waren, von einer durchaus guten Zeit sprachen. Einer meinte mal: "Wir waren wie Rosen im Heuhaufen." Ein Ausländer war eher was besonderes und Ausländerfeindlichkeit war kein Thema.
    Das sehe ich heute ganz anders. Der Zusammenhang liegt sicher in der "Konzentration". In Deutschland haben wir vor allem Türken. Die haben ganz andere Lebensweisen. Großfamilien, etc, deshalb können die auch viel günstiger arbeiten und schnappen den "Einheimischen" , die zu teuren Singelhaushalten tendieren, einfach die Jobs weg. Da entstehen Probleme. Außerdem wollen die Kinder der Zweit- oder Drittgeneration auch nicht mehr jede Arbeit machen. Das werden in den nächsten Jahren höhere Angestellte spüren. Für den Bau ist man ja hierzulande wieder mehr auf Schwarzafrikaner umgestiegen. Auch die werden bleiben und Kinder kriegen. Und ich hab einfach nicht den Eindruck (vor allem im detschsprachigen Raum), daß die Menschen auf diese Veränderungen vorbereitet sind. Rechte Parteien, die die Ausländerproblematik zum Thema machen, punkten immer wieder. Das zeigt aber auch, daß in der Bevölkerung Ängste vorhanden sind.
    Überfremdung sehe ich insofern als Problem, wenn verschiedene Kulturen aufeinanderprallen, ohne sich gegenseitig zu akzeptieren, oder gar wenn Mitglieder verschiedener Kulturkreise versuchen, sich gegenseitig in ein Verständnis zu drängen. Dazu kommt unsere Geschichte, durch die wir ja weltweit traurige Berühmtheit erlangten.
    Meine Meinung ist, daß Überfremdung als solche eigentlich dadurch erst entsteht, daß Menschen eines Kulturkreises sich bedroht fühlen durch Menschen, die andere Bräuche pflegen, nicht anerkannt werden, und sich absondern. Es gibt kein Miteinander, solange wir fremden Menschen unterstellen, sie kämen hierher um unsere Kultur auszulachen, zu verdrängen oder gar dagegen mit Gewalt anzugehen. Dem ist aber nicht so. Viele Menschen, und ich wage zu behaupten, die meisten - vorwiegend aus dem islamischen Kulturkreis - verschlägt es nach Westeuropa, um sich neue Perspektiven zu schaffen.

    Überfremdung im Sinne von hohen zugewanderten Ausländeranteilen, ev. nicht assimilierenden Kulturen, das ist das Feindbild, das man dem einfachen Manne vor die Nase hält. Darauf soll er seinen Hass konzentrieren. Die bösen Türken, die einem den Job wegschnappen usw. Niemand soll auf die Idee kommen, die Mechanismen zu hinterfragen, die zu einer weltweiten Wirtschaftsflucht führen. Die Leute sollen keinen politischen Dreisatz denken, sondern sollen sich ohne viel Gedanken über die Überfremdung aufregen. Dass eine solche Überfremdung, die mit der Globalisierung Hand in Hand geht, tatsächlich zu wirtschaftlichen Problemen und kulturellen Spannungen führt, ist unbestritten. Es ist nicht der gewinnoptimierende Industrielle, der eine Vermittlungsfirma für schamlos unterbezahlte Rumänen einsetzt, nein es sind die bösen Ausländer, die uns gemäss Otto Normalverbraucher der Lebensgrundlage berauben. Das Problem wird auf einer globalen Ebene verursacht.
    Geändert von Lee (19.06.2003 um 03:15 Uhr)

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