-
Drachentöter
Ich weiß, ich bin viel zu spät damit, ist mir jetzt aber auch egal. Ich geb einfach mal meinen Senf zu dem Spiel, nachdem ich es endlich anfangen konnte.
Derzeitiger Zwischenstand:
Reise nach Arcadia, ca. 30h Spielzeit
Wohl irgendwo zwischen Mitte und Ende der Haupthandlung.
Mein Eindruck:
Sehr gut!
Das Spiel konnte mich bisher in nahezu jeder Hinsicht voll und ganz überzeugen. Ein paar Faktoren nenne ich einfach mal.
Charaktere/NPCs/wichtige Figuren:
Generell:
Die Synchronstimmen sind hervorragend gewählt, was entscheidend zum Charakterbild beiträgt. Keiner erscheint nervig oder völlig fehl am Platze, und jeder ist auf seine Weise präsent.
Jedoch ist es schade, dass man nicht allen eine kleine Portion mehr Charme verliehen hat. Ein paar mehr kleine Dialoge, die die Persönlichkeit eines Charakters unterstreichen, hätten nicht schaden können. Das Potential hätte jedoch jeder gehabt (im Gegensatz zu vielen anderen Charakteren der Serie, bei denen nichtmal ein halbwegs intressanter Ansatz vorhanden war)
Vaan:
Von Vaan war ich gleich zu Beginn positiv überascht. Zugegebenermaßen hatten meine vielen Vorurteile eine Menge Raum für positive Überraschungen gelassen, jedoch ist er mir viele Male sympathischer als Tidus, und der Rest des Spieles wird daran wohl auch nicht mehr viel ändern können.
Vann ist zwar eine Spur zu brav und seine Sätze sind nun auch nicht die tiefgründigen Ansprachen fürs Theater, aber seine Rolle und seine Art sind einfach genau richtig.
Er ist nicht dieser Idiot der immer was sagen muss, und alle mit seinen Emotionsausbrüchen nervt, sondern sich vorsichtig im Hintergrund aufhällt und das Geschehen verfolgt (wie man es als Spieler nun auch empfindet). So ein Charakter bleibt zwar nicht lange im Gedächtnis oder bietet viel Gesprächsstoff, aber danach hatte es mich auch nicht unbedingt verlangt.
Penelo:
Sie nimmt ziemlich die selbe Rolle ein wie Vaan, außer das sie weniger persönliche Betroffenheit zeigt. Aber durch ihre herzliche Art ist sie eine gute Gefährtin für Vaan, die beide diesen unbeschwerten Teil der Truppe darstellen.
Balthier:
Was soll man noch weiter sagen? Er ist diese Verbindung zwischen dem weltpolitischen Geschehen und dem einfachen Leben. Seine Art ist genial, und der Eindruck von ihm haftend.
Fran:
Fran stellt für mich in etwa genau das dar, was ein ordentlicher Charakter in früheren Teilen hatte. Eine gewisse Persönlichkeit, eine bestimmte Integrität innerhalb der Gruppe, und ein kleines privates Drama. Genau so sollte ein Charakter sein. Sicherlich wäre alles noch ein wenig ausbaufähig, aber sie trägt nicht unwesentlich zu meiner positiven Meinung über FFXII bei.
Basch:
Von Basch hab ich im Vorfeld gar nichts gewusst, entsprechend überrascht war ich über seine Rolle innerhalb der Truppe. Er hat eine feste Position, er hat Charakter, er gehört dazu. Richtig so!
Ashe:
Mit ihr kann ich mich am wenigsten anfreunden. Sie schwebt so zwischen ganz und gar nicht, und wirkt dadurch letztlich auf mich ein bisschen naiv und schwach. Sie hätte ruhig etwas härter und kaltblütiger drauf sein können, um ihrem Status gerecht zu werden, und diesem Prinzesschen-Klischee mehr entgegenzuwirken.
Archadia (Vayne, Larsa, Richter, Senat, ...):
Die Rolle der Weltmacht kommt sehr gut durch die einzelnen Figuren rüber. Die Einblicke in die Interne Struktur des Reiches, wie miteinander umgegangen wird, welche Konflikte hinter den Kulissen stattfinden, dies alles schafft eine angenehm bedrohliche Atmosphäre, und gibt der gesamten Story einiges an Würze.
Zur Story selbst:
Wenn auch von so manchem als zu platt, spannunglos, unspektakulär geschildert, bin ich eigentlich recht zufrieden. Bis zu meinem Stanpunkt hin ist sie jetzt nicht überwältigend gewaltig, aber das etwas trockenere, politischere Weltgeschehen ist für mich mal eine willkommene Abwechslung zu den wahnsinnigen Irren, die sonst immer exzentrisch und überheblich ihre Gegner auslachen und von ihren Weltherrschaftsvisionen schwafeln (zumindest gibt es sonst zu diesem Zeitpunkt schon einen solchen, vielleicht ändert sich das ja auch noch...)
Gameplay:
Ich bin geständig, ich habe Gambits genutzt, allerdings nicht vor dem ersten Boss-Gegner. Der Schwierigkeitsgrad ist jedoch auch ziemlich gesalzen und an mancher Stelle schwer verdaulich. Ich habe noch fast keinen Blick ins Lösungsbuch geworfen und mich nicht sonderlich um Mob-Hunts gekümmert, und wohl auch schon ein oder zwei Sidequests verpasst, und suche überall den kürzesten Weg, aber trotzdem. Die Stärke der Bosse (und damit meine ich ausnahmslos alle Bosse, die mir soweit über den Weg gelaufen sind) hebt sich viel stärker ab, als man hätte erwarten konnen, und dass man immer die neueste Ausrüstung samt Zaubern und Techniken braucht, die auf Dauer kaum zu bezahlen ist, halte ich nun doch für leicht übertrieben. Aber dafür blieben mir auch alle Bosskämpfe und diverse Dungeons gut in Erinnerung, und es war soweit schon sehr unterhaltsam. Irgendwie ist es toll, schwierige Passagen überwunden zu haben, auch wenn es etwas Schweiß und Nerven kostete. Ich mache es mir wohl unabsichtlich etwas schwerer, trotzdem, ein kleines bisschen übertrieben.
Und mit dieser Spielweise erscheinen mir Esper übrigens gar nicht mal so nutzlos, wie so manche behaupten. Und mittlerweile sind mir die FFTA-Esper auch viel lieber als die alten Beschwörungsmagien. Irgendwie sind sie lebendiger, bedrohlicher, pompöser als die anderen. Liegt aber wohl auch daran, dass das Esper Theme diesen Eindruck unterstreicht.
Soundtrack:
In Ordnung. Manches gefällt mir sehr gut, manches gar nicht. Ein bisschen vermisse ich ja Uematsu, aber damit kann ich auch leben. Sehr viel mehr gibts auch nich zu sagen.
Jo, soweit mein erster Eindruck. Insgesamt bin ich postiv vom Spiel überrascht, und kann bedenkenlos sagen, dass es die Anschaffung wert war.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln