Ich will ja kein Spielverderber sein, aber wer hat euch erlaubt, den Titel "Makers Mind" fuer ein neues Magazin zu verwenden ? Immerhin hat die MakersMind zur damaligen Zeit neue Masstaebe in Sachen Qualitaet und Professionalitaet gesetzt und zum anderen wurde sie sogar auf der ScreenFun vertrieben. Um ehrlich zu sein will ich nicht, dass der Titel unseres damaligen Magazins jetzt fuer ein unorganisiertes und schnell dahergeschludertes Moechtegernprojekt verwurstet wird, von dem, wenn ueberhaupt, nur eine Ausgabe erscheint, weil danach alle die Nase voll haben.

Wie bereits ein anderer gesagt hat, ist das Design des Titelbildes wohl wirklich die kleinste Sorge bei der Gestaltung eines Magazins. Als erstes muss ein kompetentes Team da sein. Dann muss ansprechender Inhalt her sowie eine rebuste Designvorlage. Einen Rahmen ziehen, mit Standardschrift lauter xxxxx hineinpappen und ein paar bunte Bildchen dazupacken hat damit wenig zu tun. Das schwierigste, und da wird dir Ynnus sicher zustimmen, ist es, den von den Redakteuren geschriebenen Text ansehnlich in das Design zu integrieren. Das faengt schon bei der Worttrennung von Woertern an, die zu lang fuer eine Spalte sind oder grosse Luecken lassen, und geht hin bis zur effektiven Gestaltung von Fiesstext und der Platzierung der Graphiken. Das ist eine Heidenarbeit. Ausserdem sollte man sich Gedanken darueber machen, welche Schriftart, Schriftgroesse und Buendigkeit man verwendet. Zeigt mir mal eine Zeitschrift die allen Ernstes nach bei spaltenartiger Struktur linksbuendigen Text verwendet. Das MINDESTE waere es gewesen, anstelle von xxxxxxx das Lorem Ipsum und an Stelle von linksbuendigem Text Blocksatz zu verwenden. So kann man nicht wirklich irgend etwas charakteristisches Erkennen.

Nennt mich Spielverderber und Miesepeter, aber ich habe damals bei der MM mitgearbeitet und ich weiss, wie viel Arbeit, Schweiss und Herzeblut in sowas fliessen muss, damit das Ganze halbwegs Ansehnlich wird. Wenn man schon so halbherzig und schlampig anfaengt und dann auch noch meint, dieses Design/Layout sei praesentierfertig und sich dann zudem bei gerechtfertigter Kritik persoenlich angegriffen fuehlt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man letztlich weder das Zeug, den Ehrgeiz noch das Durchhaltevermoegen haben wird, um so etwas durchzuziehen. Ich will dich auf keinen Fall schlecht machen, aber ich hab in den letzten Jahren genug versuche gesehen, die MM wiederzubeleben, und keiner davon hatte letztlich das Zeug dazu. Anerkennung und Prestige sind verlockend, und man kann schnell einen kleinen Hype mit der Idee entfachen, aber wenn es dann um die konkrete Realisierung geht, merken viele, dass es nicht funktioniert, wenn man nicht bereit ist, sein Herzeblut und den Grossteil seiner Freizeit zu investieren und perfektionistische Ansprueche zu stellen. Aber bitte, ihr koennt mir gerne das Gegenteil beweisen. Ich freue mich drauf.

Was die Sache Website vs PDF angeht, so kann ich mich mit dem Gedanken an eine Website nicht anfreunden. Ich meine, eine PDF stellt etwas finales dar, ein abgeschlossenes Werk, an dem es nichts mehr zu ruetteln gibt. Eine Website ist etwas dynamisch in der Entwicklung befindliches. Es gibt kein richtiges Ende, es verursacht laufende Serverkosten und wenn man es Archiviert ist es bestenfalls ein Snapshot. Und selbst wenn man Quartalsausgaben bringen wuerde, worin liegt der Reiz einer jedes Quartal altualisierten Website ? Eine PDF kann ich mir abspeichern oder auf CD brennen oder Ausdrucken. Es wird sich nichts mehr daran aendern. Eine Website ist viel zu sehr von Verfall gepraegt. Ein wesentliches Kennzeichen eines Magazins ist nun einmal sein deterministischer Charakter. Diesen Charm kann eine Webseite unmoeglich erfuellen. Ausserdem, wo liegt der Sinn einer weiteren Website ueber den Maker ? Ich meine, Informationen sind aus den Foren wesentlich schneller zu beschaffen oder von den Frontseiten/Webportalen der verschiedenen Makercommunities. Ein Makermagazin in einer anderen Form als einem statischen Dokument (und das ist PDF, auch wenn man sich ueber das Format streiten kann. Aber wer hat bitte nicht einen PDF Viewer installiert) ist mMn undenkbar, stillos und kein Magazin mehr. Wieso haben wohl noch leute eine Zeitschrift wie z.B. die Chip aboniert, wo sie doch genau so gut jederzeit auf chip.de vorbei schauen koennten ?