@Rock'n Chris

Was deine Meinung zu U:SaGa angeht, so klingen deine Argumente alle sehr nachvollziehbar und da ich das Spiel selber noch nicht testen konnte um mir selber ein Bild zu machen möchte ich das auch gar nicht weiter aufgreifen. Wo ich dir aber doch widersprechen muss ist bei dem Thema "Wie bewerte ich ein Spiel massentauglich". Zwar ist mir auch klar dass eben nicht jeder Zocker ein Faible für Rollenspiele hat, und dass selbst bei diesen diverse Freak-Titel auf wenig Gegenliebe stossen, doch gerade bei solch obskuren Spielen ist eine "massentaugliche" Bewertung in meinen Augen sinnlos. So werden "Alleszocker" verprellt, für die das Spiel sowieso nicht augelegt ist, und potentielle Interessenten bekommen eine falsche, bestenfalls irritierende Aussage bezüglich der Qualität eines Spiels. Ich finde eine Kritik (egal ob von Games, Filmen oder sonst einem Produkt) macht nur dann wirklich Sinn, wenn sie zielgruppenorientiert ist. Denn ich sehe ehrlich gesagt nicht wo das Problem ist, einem Titel wie U:SaGa eine Bewertung von 80-90% (nur mal als Beispiel ) zu geben, dabei aber klar zu machen dass dieses Spiel einfach nur für Zocker geeignet ist die bereit sind sich intensiv damit auseinander zu setzen bzw. sich selbst als Hardcore-Rollenspieler bezeichnen würden. Da kann sich doch nun wirklich jeder Leser selber ausrechnen ob das Spiel was für ihn/sie ist oder ober er/sie mit GTA3 oder Jak & Daxter besser beraten wäre. Ich bekomme jedesmal die Krise wenn ich meine alten Games-Zeitschriften durchblättere und sehe was hochkarätige PSone RPGs damals für Wertungen bekommen haben. Sicher, fehlende Sprachausgabe, lange Dialoge in Textform, 2D-Sprites, viele Zufallskämpfe....all diese Dinge mögen der breiten Masse nicht gefallen, aber für einen Rollenspieler sind derartige "Mängel" keine Bewertungskriterien und schlichtweg irrelevant. Ein gutes (weil nützliches) Review sollte in meinen Augen klar stellen für wen ein Spiel geeignet ist und für wen nicht, und die endgültige Bewertung dann nach den Anforderungen von letzteren festmachen. Und genau das ist auch der Grund warum ich aufgehört habe Spiele-Zeitschriften zu lesen, diese "Otto-Normal-Rezensionen" liefern mir einfach nicht die Infos die ich brauche wenn ich eine Kaufentscheidung treffe. Man sollte aufhören die Videospieler als gesichtslose Masse zu betrachten sondern die einzelnen Interessengruppen ausmachen (da gibt es schliesslich deutliche Schwerpunkte: Ego-Shooter, RPGs, Racer, etc..) diese dann gezielt und adequat zu bedienen, dann würden die leute auch wieder mehr lesen...
Trotz all meiner Kritik ist mir natürlich klar dass das alles nicht deine Schuld ist, das soll hier also kein Vorwurf gegen deine Person sein, aber da du ja - wie du sagst - aus der Branche bist wollte ich das nur mal gesagt haben.