Hatte heute meinen Einstellungstest als Mediengestalter für Digital- und Printmedien beim Deutschen Bundestag:

Wie war der Einstellungstest also?
Zu allererst gabs neben Besucherausweis und obligatorischem Blabla also den ersten Teil des Tests in die Hand. Frage-/Ankreuzspielchen, quasi. Eine Aufgabe wurde gestellt oder ein Textausschnitt hingepflanzt und Lösungen bzw. Antworten bzw. Aussagen wurden meistens gegeben und man sollte dann die Zahl der Antwort in ein freies Kästchen eintragen. Darunter waren Aussagen wie "Bulgarien ist seit 2004 in der EU" (damn, nein. Erst seit 2007 - okay, ein Fehlerpunkt) und so weiter gestellt. Groß hab ich hier maximal 3-5 Fehler gemacht, von denen mir jetzt zwei im Nachhinein aufgefallen sind. Aber ein paar Sachen - an die ich mich jetzt nicht mehr erinnere - sind mir von der Aufgabenstellung schon sehr unklar gewesen. Halt undeutlich formuliert, frei interpretierbar. Naja, was solls.

Rechtschreibblödsinn hab ich dann noch ziemlich schnell gelöst, ein wenig knabbern musste ich an dem Mathezeugs. Ich kann kein Mathe. Pizzarechnungen zusammenrechnen geht ja noch, aber Prozente haben mir noch nie gelesen. Wenns in einem Jahr 202 Irgendwas waren und im anderes 352 Irgendwas, um wieviel Prozent isses dann gestiegen. Hab mir Dreisätze zusammen
gebastelt mit kleineren Zahlen (wie wenn 2 = 100 dann 3 = ???, daraus nen Dreisatz der gefunzt hat und als Formel verwendet) die natürlich falsch sein können, aber irgendwie doch funktioniert haben in verschiedenen Konstellationen.

Außerdem war noch witzig, dass so Textbeispiele da standen und dann als Antwortmöglichkeiten, wie wer was macht. Als Beispiel: "Frau Jacobs kümmert sich klebt Aufkleber auf die Pakete und versendet sie!" - Antwortmöglichkeiten: "1) Verkauf 2) Buchhaltung 3) Versand" und sowas. Und das kenne ich ja alles von meinem FÖJ. Mit den arbeitstechnischen Dingen hatte ich schon einen bösen Vorteil gegenüber den Kiddos, die da ansonsten herumsaßen.

War ca. 15-20 Minuten früher fertig als alle anderen. Dann wurde erstmal gechillt, denn dazu kamen noch 15 Minuten Pause mit unkommunikativen Menschen, bevor der Aufsatz anstand. Holy... ich hab lange nicht mehr mit der Hand so viel geschrieben. 45 Minuten zu einem komplexen Thema. Das erste habe ich schon wieder vergessen, hatte bestimmt irgendwas mit Politik zu tun. Das zweite wählbare Thema war, was man sich in der Zukunft mit dem Beruf vorstellt. Langweilig. Thema drei: Rauchen in der Öffentlichkeit, sollte es weiter verboten werden, blabla. Ganz nett, wurde aber getoppt von Thema vier: Amoklauf in Emstetten und die bösen, bösen Videospiele. Habe ich natürlich genommen, die BPjM dafür kritisiert, dass sie Spiele und Musik erst, wenn überhaupt, Monate nach dem Erscheinen indizieren, Erziehung kritisiert, weil Eltern kaum drauf achten, was ihre Kinder spielen und die Printmedien kritisiert für einseitige Berichterstattung, die auch noch fehlerhaft ist, wie beispielsweise bei dem Final Fantasy-Fall. Kernfrage war also, ob ein Verbot von "Gewaltspielen" solche Taten wie Emstetten verhindern könnten. Soll sich Jeder selbst seine Meinung zu bilden.

Aber das Witzige kommt erst noch. Nach dem ganzen Test wurde nämlich gefragt, wieviele Bewerber es insgesamt gab. 500 Stück, von denen nur 125 zum Einstellungstest eingeladen wurden. Das bezeichne ich schon als Erfolg! Wieso? Weil es nur eine gottverdammte Stelle zu besetzen gibt! Yay! Hätte ich das gewusst, hätte ich auch die Bundesregierung kritisiert