Es geht nicht darum, ob man etwas wirklich kennt oder nicht, dass spielt für den Gegenstand meiner Frage überhaupt keine Rolle, schließlich nimmt jeder Mensch die Handlung eines Menschen (ob von sich selbst oder einer anderen Person) anders war und daraus erschließt sich mir nur ein möglicher Schluss => Entweder man "weiss" etwas in seiner eigenen Wirklichkeit, aber falls man von einer "objektiven" Wirklichkeit redet, so ist es unmöglich das Innere sowohl von sich selbst als einer beliebigen Person zu wissen, weil es keine objektive Wahrnehmung gibt.Zitat
Und es ist schwierig eine genaue Definition von meinen Ansichten über die "Grundzüge" eines Menschen wiederzugeben, aber ich will es dennoch versuchen. Beispiel: Je länger man eine Person kennt (jedenfalls in der Regel) umso berechnender wird er für einen, weil man sich intuitiv auf die vorhergegangenen Erfahrungen mit dieser Person zurückgreift und zugleich Prognosen in seinem Inneren über seine Entscheidungen trifft. Ich gehe davon aus, dass jeder von euch so eine Situation kommt, wo sich eine Person, die man eigentlich recht kurz / lange kennt, vollkommen unerwartet und "unberechnenbar" Verhält, wo man sich selbst fragt, ob es immernoch der Mensch ist, den man kennt oder ob er bloß seine "wahre" Natur zeigt. Im Grunde genommen sind Grundzüge einer Persönlichkeit, "gespeicherte" Verhaltensmuster, ob durch Gene oder traumatische Erfahrungen oder sonst was, es spielt eine untergeordnete Rolle woher oder wodurch diese kommen. Ich sage nicht, dass durch spätere Ereignisse in einem Leben keine neuen Grundzüge gespeichert werden können, sondern das man die man hat, nicht "vergisst".
Da muss ich dir widersprechen, du siehst immer das selbe Bild, aber du schließt aus dem Bild andere Schlüsse, dass übernehmen nicht die Augen sondern das Bewusstsein. zB. Du hast einen schlechten Tag oder du bist deprimiert, dann wirst du wohl kaum einer Sache, egal wie gut sie ist, etwas gutes abgewinnen, weil du in dem Augenblick nicht anders kannst / willst. Selbe Situation nur unter einer anderen Stimmungslage und schon sieht die Welt anders aus... dabei verändert sich nicht das Bild oder die Welt, dass bleibt immer das gleiche, nur deine temporäre Wahrnehmung.Zitat
Bist du dier sicher, dass du auf diese Weise einen Menschen in seinem Inneren veränderst? Oder um es auf ein andere Beispiel zu übertragen, was ist mit Menschen, die ihre Erinnerungen verloren haben, sprich unter Amnesie leiden. Diese können schlecht auf ihre Erinnerungen zurückgreifen und dennoch sind sie keine anderen Menschen. Und um das auf Gehirnwäsche wieder zurück zu bringen, es gibt einen unterschied zwischen Überreden und Überzeugen. Somit wäre eine Gehirnwäsche eine verstärkte Form vom Überreden.Zitat
Was ist mit Mensch die sich ändern wollen, aber es nicht können, obwohl sie es mit allen Mitteln versuchen?! Die einfach Rückfällig werden, die zwar für ein paar Tage / Wochen / Monate oder Jahre eine Verbesserung feststellen, aber dann dennoch nicht anders können, als wieder zb. jemanden zusammen zu schlagen oder ein Triebtätter zu sein? Willst du dann laut deiner Aussage behaupten, dass dieser Mensch es nicht wirklich will? Oder das dieser Person sein Leben unwichtig ist? Oder ein ganz anderes Beispiel. Es ist nicht Möglich einen Stein durch eine Glasscheibe zu werfen ohne das die Scheibe einen Schaden davon trägt. Es ist zwar Möglich, durch die Beeinflussung der Form und der Geschwindigkeit den Schaden an der Glasscheibe zu reduzieren oder erhöhen, aber keinesfalls Möglich den Stein durch die Scheibe zu bringen ohne sie zu beschädigen, - Achtung meine Meinung - ist es Möglich eine Eigenschaft, welche sich, in deiner Wortwahl, Wesen / Seele verankert hat, los zu werden.Zitat
Jetzt wird es richtig kompliziert: Ich will nicht sagen, dass ein Triebtäter immer ein Triebtäter bleibt, auch wenn er nichts dagegen direkt unternehmen kann. Aber er hat seinen "Willen" oder was auch immer das beim Menschen sein soll, welcher im die Möglichkeit bietet, einen aussichtslosen Kampf gegen sich selbst zu führen. Er kann diese Triebe zwar nicht beseitigen, aber er kann sie unterdrücken, solange er nicht aufhört mich sich selbst zu kämpfen (sprich solange er sich nicht damit Abfindet). Im Endeffekt verändert sich der Mensch äußerlich für die anderen, aber in seinem Inneren führt er ständig einen Kampf, weil er nicht das sein will, was er ist / geworden ist (dabei ist es unwichtig, ob es die Gene oder Erfahrung sind).