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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

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  1. #11

    Cyrodiil, unter der Erde & ganz woanders

    „Recht so, Aurel!“, rief Malukhat von seinem Thron aus und reckte eine Faust in die Luft, um sie sofort wieder sinken zu lassen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer verwirrt angewiderten Grimasse.
    „Ach, verdammt“, murmelte er. „Dabei wollte ich doch seinen Gegner anfeuern.“
    Alexius lächelte. „Du bekommst immer mehr mit. Wie schön. Du weißt, was das bedeutet.“
    „Das tue ich“, entgegnete Malukhat. „Nämlich, dass du ein untotes Arschloch bist.“
    „Vom sterbenden Arschloch zum untoten Arschloch ist es kein weiter Weg.“
    Die beiden grinsten einander an wie Schuljungen, die gemeinsam einen Streich ausheckten. Ein Außenstehender hätte sich ungläubig an den Kopf gefasst: Wie konnten sich zwei Männer, die sich gegenseitig auf übelste Weise in die Pfanne gehauen hatten, nur so gut verstehen?
    Ihre Freundschaft gründete nicht auf Vertrauen, sondern auf gegenseitigem Respekt. Außerdem wussten sie, dass es nun voll und ganz auf Aurel ankam und Malukhat pflegte ihn in Gedanken bereits ein armes Schwein zu nennen. Eine Sache, die der Erzmagier an Alexius schon immer bewundert hatte, war dessen Würde. Er hatte einfach Stil; ein solcher, der mit Samtkleid und Edelstein nicht viel zu tun hatte. Allein schon, wie der Kaiserliche dort saß: Lässig einen Arm auf der Lehne des Throns abgelegt, das rechte Bein über das linke geschlagen – schlichtweg ruhig, selbstsicher und seriös. In diesem Moment hätte sogar Malukhat ihm bedenkenlos einen Besen ohne Stiel abgekauft. Und wahrscheinlich war es genau das, was Varra ihm gerade anbot. Er war zu ruhig, zu selbstsicher und zu seriös für diese Situation. Aurel, das hatte Malukhat gemerkt, kannte den Aufenthalt seines Grabes und würde seinen Körper wieder ausschaufeln. Wenn das geschah, war Malukhats Leben nicht mehr in Gefahr: Er würde die Krone verlassen und sie im Anschluss zerstören.
    Alexius hatte verloren. Aber er sah nicht aus wie ein Verlierer.
    „Nun gut, Malukhat“, sagte Varra, als habe er die Gedanken des Dunmers gelesen, „ich werde jetzt etwas tun, was dich mit Sicherheit beeindrucken wird. Schauen wir doch mal, ob Aurel das gut verträgt.“
    Mit einem Mal spürte Malukhat einen gewaltigen Ruck. Es war nicht unangenehm oder schmerzhaft, nur überraschend, und nach einem kurzen Augenblick absoluter Finsternis sah Malukhat… Bei Azura!
    Er sah exakt das, was Aurel sah. Als war er selbst Aurel.
    „Lustig“, sagte Malukhat und zog eine Augenbraue nach oben. „Von hier unten sieht die Welt gar nicht viel anders aus.“
    „Natürlich nicht“, hörte Malukhat Varra schmunzeln. „Aber die Luft ist wärmer.“
    Malukhat sah den Kaiserlichen nicht, aber er spürte seine Anwesenheit. Aurel schien der einzige zu sein, der nicht wusste, dass sowohl Malukhat als auch Alexius durch seine Augen blickten. Natürlich, dachte der Dunmer, Alexius’ kleine Scheinwelt, Alexius’ kleine Scheinregeln. Das hier musste so ähnlich sein wie das, was der Erzmagier mit dem Spiegel getan hatte. Stell’ dir etwas vor und bezweifle nicht, dass es Wirklichkeit wird. Sie hätten genauso gut in der Halle bleiben und es auf andere Weise erleben können, aber für Alexius schien dies genau die richtige Art und Weise zu sein.
    „Ich wollte die Welt noch nie aus den Augen eines bretonischen Ex-Soldaten sehen“, gestand Malukhat. Das hier würde er niemals jemandem erzählen, und ganz besonders nicht Aurel selbst.
    „Wir hätten auch im…“, setzte Alexius an, doch Malukhat unterbrach ihn.
    „Ich weiß. Was kommt jetzt?“
    „Jetzt? Jetzt kannst du mir beweisen, dass du an deinem Leben hängst. Ich werfe die Steine, und du wirst sie wohl oder übel wegräumen müssen.“
    Die Welt um Aurel verdunkelte sich. Im ersten Moment nahm Malukhat ernsthaft an, ein Gewitter zog auf, aber dem war nicht so. Was geschah, das geschah nur und ausschließlich in Aurels Kopf. Tja, dachte Malukhat, armes Schwein.

    Malukhat sieht nichts, aber er weiß, dass er am Rande eines gewaltigen Schlachtfeldes steht. Die ersten Eindrücke stellen sich erst nach Sekunden ein. Der beißende Gestank von Rauch steigt ihm in die Nase, der sich kurz darauf sinngemäß mit dem Geräusch knisternden Feuers mischt. Über ihm erscheint ein Himmel, über den schwere schwarze Wolken kriechen. Nun sieht er den Rauch, der in dichten Schwaden in der Luft hängt, und zu seinen Füßen breitet sich das Schlachtfeld aus. Der regengeschwängerte Wind trägt Schreie an sein Ohr; weibliche wie auch männliche, hoffnungsvolle wie auch verzweifelte. Kriegsschreie und Todesschreie.
    Schemen schälen sich aus den Schatten wie schlafende Ungeheuer und er weiß, es sind die Krieger, die zu dieser Schlacht gehören. Wütend stechen sie aufeinander ein, doch obwohl sie in der Zahl den einen Mann um vieles überwiegen, steht er für Malukhat im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Auf einem prächtigen Ross pflügt er durch die Reihen der Feinde, hackt mit seinem Speer nach rechts und links, während das Pferd die Fallenden unter seinen schweren Hufen zermalmt.
    Malukhat spürt eine Hand auf seiner Schulter und als er zur Seite blickt, erkennt er das lächelnde Gesicht Alexius’ vor sich. Er wendet sich wieder dem Kampfgeschehen zu. Nun versteht er das Spiel. Er konzentriert sich auf das Pferd des blutverschmierten Reiters. Das Tier bockt, doch die Hand des Mannes ist geübt. Schnell bringt er das Ross wieder unter seine Kontrolle; nur der Helm rutscht ihm dabei vom Kopf und das vor Anstrengung verzerrte Gesicht Aurels erscheint in der schwülen Nachtluft. Es sind seine Truppen und er weiß, dass sie siegreich sein werden. Alexius will es so.
    Malukhat ist ratlos. Er streicht mit der Hand über seinen Schnurrbart und denkt fieberhaft nach. Er befindet sich mitten im Geschehen, aber keiner greift ihn an, denn niemand achtet auf ihn, auch Aurel nicht. Besonders Aurel nicht, denn er ist der Hauptprotagonist dieses grausamen Schauspiels. Für ihn sind Malukhat und Alexius nur unwichtige Statisten, die auf einer Bühne stehen, auf die sie nicht gehören. Er weiß nicht, dass sie im Hintergrund die Fäden ziehen.
    Alexius nickt in die Richtung, aus der Aurel zuvor gekommen war, und ein weiteres mächtiges Schlachtross springt samt Reiter in das Getümmel. Es ist Kiara. Ihr Haar glänzt wie Seide im Widerschein des Feuers.
    Das gefällt Aurel, und Malukhat weiß das. Jetzt hat er eine Idee und setzt sie kurzerhand in die Tat um. Ein Berittener taucht zwischen den Truppen der Feinde auf und springt über das gesamte Schlachtfeld hinweg. Direkt vor Kiara kommt das Tier auf dem Boden auf und sie ist lange genug überrascht, dem gegnerischen Krieger einen Schlag einzuräumen. Alexius wirkt dagegen, doch auch er ist nicht schnell genug. Die Klinge des Kriegers durchdringt das weiche Halsfleisch der Waldelfe mit Leichtigkeit. Einen Augenblick sieht sie den Gegner aus Augen an, die ein solches Ende niemals für möglich gehalten haben, dann fällt sie seitlich von ihrem Pferd.
    Alexius flucht.
    Mit einemmal ist das Schlachtfeld wie leergefegt. Ein roter, wolkenloser Himmel erhebt sich über Malukhats Kopf. Zwischen all den Gefallenen sitzt Aurel und hält die tote Kiara in seinen Armen. Er will weinen, doch er hat keine Tränen mehr. Reglos blickt er auf den toten Körper seiner Geliebten herab.
    Eine Frau erscheint neben ihm wie aus dem Nichts. Malukhat weiß nicht, wer sie ist; er hat sie nicht gerufen. Alexius Gesichtsausdruck zeigt reine Wut. Er also auch nicht.
    Aurel sieht zu ihr auf und sie sagt nur fünf Worte. Worte, die in den Ohren Aurels wie ein Zauberspruch klingen.
    „So muss es nicht sein.“


    Wieder ein gewaltiger Ruck und Malukhat war zurück in der Halle. Sein Magen war nur mehr ein harter, fester Klumpen. Ein schneller Blick auf Alexius ließ klar erkennen, dass auch er zurückgekehrt war, doch jetzt saß er nicht mehr so ruhig, selbstsicher und seriös auf dem Boden neben dem Thron. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er zitterte vor Wut.
    „Das war nicht fair“, sagte er, „du hast uns einfach so aus diesem Spiel gerissen.“
    „Das war kein Spiel“, stellte Malukhat trocken fest. „Jedenfalls nicht für Aurel. Falls es dich aber beruhigen sollte: Ich habe nichts getan. Hätte ich gekonnt, wahrscheinlich hätte ich schon früher abgebrochen.“
    Voller Verachtung starrte Varra ihn an. „Und wer war dann die Frau, kannst du mir sagen?“, knurrte er. „Ich habe sie jedenfalls nicht gerufen.“
    „Ich auch nicht. Ist mir auch egal.“ Ein ehrliches Lächeln erhellte Malukhats Züge als er sagte: „Du siehst aus wie ein Verlierer.“
    Geändert von Katan (25.04.2007 um 13:07 Uhr)

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