Aurel bemerkte Kiaras Tränen und blieb abrupt stehen.
„Kiara, das, was mich plagt, ist nicht mehr der Brustpanzer. Das, was mich all die Jahre mit ihm verbunden hat, liegt nun endgültig begraben zusammen mit dem Harnisch.“
Er atmete tief durch.
„Mich plagen andere Geister. Die Krone... Malukhat hatte Recht.“
Aurel fuhr Kiara durchs Haar und begann, zu erzählen.
Er erzählte ihr alles, die Worte sprudelten geradezu aus ihm heraus. Er schilderte seine Vergangenheit auf Solstheim in den Diensten der Legion, beschrieb seine Verbindung mit Ravanna und ihr Ende auf den Zinnen der Eisfalterfestung, und er erzählte Kiara von seinen Visionen und Wachträumen, die ihn seit kurzem plagten.
„Ich habe Ravanna geliebt, aber sie ist nun endlich Vergangenheit und ruht zusammen mit meinem alten Legionsharnisch neben unserem toten Kameraden. Nicht zuletzt dank Dir habe ich, was diese Sache betrifft, endlich Frieden gefunden. Die Krone ist es, die mir Angst bereitet. Etwas geschieht mit mir, und es ist nichts Gutes. Ich weiß nicht, ob es wirklich nur...“
Aurel lachte leicht spöttisch und traurig zugleich.
„Nur! Ha!... Ob es wirklich nur beginnender Wahnsinn ist, oder ob da nicht mehr dahinter steckt. Es wirkt so... real.“
Er legte einen Arm um Kiara und ging mit ihr weiter Richtung Kaiserstadt.
Und während er ihr alle Details seiner Vision bei der Ruine schilderte, kamen sie schließlich an den Stadttoren an.

Und Aurels Gedanken wurden schlagartig durch eine andere Wahrnehmung weggewischt. Der Geruch von Gebratenem hing in der Luft, trotz all der anderen Gerüche, die diese große Stadt und ihre Bewohner verströmten, deutlich wahrzunehmen.
Aurels Magen knurrte wie ein ausgewachsener Berglöwe.
„Kiara, wie viel Geld hast Du noch? Ich muss mir einen neuen Brustpanzer besorgen, und mein unglaubliches Vermögen wird mir wohl nur einen Eisenpanzer bescheren, darum kann ich Dich kaum ins Tiber Septim einladen.“
Aurels Magen gab wieder das Knurren von sich, diesmal noch lauter.
„Ich sterbe vor Hunger. Lass uns etwas essen gehen, dann besorge ich den neuen Harnisch und dann sollten wir schnell den Luxusschuppen aufsuchen, den Malukhat sich als Residenz ausgesucht hat. Ich muss mit dem Herren reden. Und er wird mit mir reden, bei Talos!“
...