Es war so gegen drei Uhr als er ins Geschäft kam. Draußen war etwas kühler als die Tage davor und die Wolken hingen tief im Land und warteten nur darauf ihren Regen über die Gegend rund um Skingrad herum zu verteilen. Darshjiin war gerade oben gewesen und hatte einige Tränke gebraut als unten das Glöckchen klingelte. Es war ein etwas älterer Mann gewesen der seinen Laden betrat und sich jetzt umsah. Darshjiin stellte seine Arbeitsutensilien beiseite und ging nach unten um den Kunden zu empfangen. Obwohl es erst der zweite Arbeitstag war ödete ihn diese Verkauferei langsam aber sicher an. Er war das Risiko gewöhnt. Früher als er noch Schmuggler war und Skooma herstellte, hätte er jeden Tag von Wachen aufgerieben oder im Schlaf von der Konkurrenz umgebracht werden können. Nicht dass das ein sehr angenehmer Zustand gewesen war, aber er es war auf jeden Fall aufregender als das was er gerade machte.
Der ältere Herr machte einen gebildeten Eindruck und war sicher nicht ganz einfach übers Ohr zu hauen. Darshjiin würde sich dennoch mühe geben. Darshjiin ging nach nten um den Gast zu empfangen. Nachdem die Begrüßungsformalitäten abgeschlossen waren stellte sich im Gespräch der beiden heraus, dass Darshjiins gegenüber der Leiter der Magiergilde von Skingrad war. Erst wunderte sich der Khajiit was denn eine so hohe Persönlichkeit wie er hier in seinem Laden verloren hatte, doch nach einem kurzen Plausch war die Situation klar. Drüben in der Magiergilde hatte einer der Lehrlinge einen Skamp beschworen der Amok lief. Wie der Magier berichtete, war glücklicher weise niemand verletzt worden, dennoch hatte der fehlgeschlagene Beschwörungsversuch Schaden verursacht. Bevor einer der erfahreneren Magiern den Skamp vernichten konnte, war dieser durch die Gildenhalle gestürmt und hatte einige Regale umgeworfen. Darunter waren auch einige Regale mit alchemistischen Geräten die durch den Sturz zu Boden kaputt gegangen waren. Diese musten jetzt ersetzt werden. Darshjiin konnte bereits die Münzen im Geldbeutel klimpern hören und setzte ein breites Grinsen auf. Ein Gildenhaus komplett mit Alchemieaparaten auszustatten war ein ziemlich großer Auftrag, der mit Sicherheit einiges an Geld in die Kasse bringen würde. Der Magier gab dem Khajiit eine Liste mit allen Dingen die neu beschafft werden musten. Darshjiin ging die Liste durch, und mit jeder weiteren Zeile wurde seine Laune besser. Auf der Liste standen nicht nur Arbeitsutensilien, wie Mörser oder Destillatoren, sondern auch teure Zutaten und verschiedene Tränke. Alles in allem, kam er nach kurzem überschlagen der Preise auf 3500 Septime, aber mit etwas Geschick konnte er sicherlich 4000 aus dem alten Mann heraus leiern. Die Magiergilde war immerhin eine Vereinigung die nicht dafür bekannt war, dass ihre Mitglieder am Hungertuch nagen musten. Erst nach langem verhandeln einigten sich die beiden auf einen Preis von 3800 Septime. Der Magier teilte Darshjiin mit, dass er Morgen früh vorbeikommen würde um alles mitzunehmen. Dann verabschiedete er sich wieder. Als der Mann gegangen war, war Darshjiin wieder allein in seinem Laden. Draußen hatte der Wind aufgefrischt und zerrte nun an den Fenster, diese ächzten leise unter der Belastung. Das grinsen auf seinem Gesicht wurde sogar noch größer, denn gerade hatte er geschlagene 3800 Septime verdient. Für Heute war das mehr als genug und so entschloss er sich den Laden für heute zu schließen, obwohl es erst halb vier war. Er hatte ja schließlich noch was anderes zu tun. Er ging nach oben und kramte einen grauen Mantel aus dem Schrank und zog ihn über. Dann ging er nach draußen vor die Tür und sperrte hinter sich ab. Aufmerksam ging er durch die Straßen Skingrads und hielt die Augen offen nach der Person die er suchte. Erst schien es so, dass er ihn nicht finden würde, doch nach einer 15 minütigen Suche, hatte er Glück. Er hatte ihn in der nähe der Kapelle aufgespürt, und da saß er nun. In seinen schäbigen Klamotte und mit seinen zerrissenen Schuhen. Widerlich. Langsam drehte er seinen dreckigen Kopf zu Darshjiin hoch und blickte ihn an. Normalerweise hätte der Khajiit sich mit solchem Gesocks nicht abgegeben, aber diesesmal würde wohl kein Weg dran vorbei führen. Wie arme Menschen doch hasste. „Khajiit grüßt den Bettler,“ sagte Darshjiin. Dieser antwortete: „Was will ein so reicher Khajiit denn von einem armen alten Bettler wie mir? Ihr wollt mir doch nicht etwa ein paar Almosen geben?“ Ein kurzer Hustenanfall unterbrach die Vorstellung des Bettlers. „Ich und meine Frau, wir bräuchte das Geld so dringend, denn wisst ihr unsere Kinder sind krank und wir können uns keine Medizin leisten.“ Ein weiterer gekünstelter Hustenanfall überkam den Bettler. Darshjiin rollte ein wenig mit den Augen und unterbrach dann die schauspielerische Darbietung die er eben zu sehen bekam und antwortete dem Mann: „Hmm ihr habt wirklich ein hartes Los gezogen wie mir scheint,. Vielleicht hilft euch das hier damit eure Kinder wieder gesund werden.“ Darshjiin warf einige Septime in den Münzbeutel der vor den Füßen des Bettlers lag. „Ich danke euch vielmals edler Herr ihr glaubt gar nicht wie sehr ihr mir geholfen habt.“ entgegnete der Mann. Darshjiin lies ein kurzes Räuspern verlauten und sagte dann wieder zum Bettler: „Nun wisst ihr, als Gegenleistung gibt da eine Sache bei der ihr mir vielleicht helfen könntet.“ Der Bettler begann zu ahnen und kniff die Augen leicht zusammen. „Hmm wenn das so ist, dann möchte ich euch vielleicht darauf hinweisen, dass ich Vater eine Großfamilie bin und das eigentlich alle meine Kinder krank geworden sind“ Darshjiin muste erneut mit den Augen rollen und lies weiter Münzen in den Beutel des Bettlers fallen. Der Mann begann wieder zu sprechen: „ Und wisst ihr, meine Großmutter ist ebenfalls erkrankt“ Langsam wurde der Kerl unverschämt. Darshjiin lehnte sich nach vorne und sah dem Bettler direkt in die Augen, dann antwortete in einem scharfen Ton: „Hmm eure Familie scheint nicht gerade eine der Gesündesten zu sein, kann das sein? Passt lieber auf das euch nichts passiert, sonst kann niemand mehr für eure Familie sorgen“ Die Drohung schien Wirkung zu zeigen, denn der Bettler hörte auf Geschichten über kranke Verwandte zu erzählen sonder kam zum endlich zum Kern des Gesprächs: „Na gut, dann eben nicht. Also erzählt was ihr wollt oder verschwindet.“ „Ahh na also es geht ja doch. Wisst ihr, Darshjiin hat da etwas was für andere vielleicht von Interesse sein könnte. Allerdings sieht Khajiit es nicht so gern wenn sich kaiserliche Wachen sich in die Geschäfte von ihm einmischen. Und da hat Darshjiin sich gedacht, dass ihr vielleicht jemanden kennt, der ihm da weiterhelfen könnte.“ Der Bettler blickte Darshjiin kurz an und winkte ihn näher zu sich her. Dann schaute er kurz nach links und rechts um sich zu versichern dass sie niemand beobachtete und antwortete Darshjiin dann im Flüsterton: „Ihr wollt also Diebesgut loswerden nicht wahr?“ Darshjiin lachte leise und meinte dann: „Nicht ganz. Ich bin Alchemist und hab mich gefragt ob die Diebesgilde nicht an etwas Skooma interessiert wäre“ Die Augen des Bettlers öffneten sich weit als könne er nicht ganz glauben was er gerade gehört hatte. Nachdem er Darshjiins Worte nocheinmal überdacht hatte, antwortete er: „Wenn es so etwas brisantes ist, dann ist es vielleicht besser, wenn ihr mit jemand anderem redet. Ich werde mit einem Mitarbeiter der Diebesgilde reden, kommt heute Nacht genau um Mitternacht zu der großen Statue. Und bringt etwas mit, damit sie wissen ob ihr es erst meint oder nicht.“ Gut. Mehr wollte Darshjiin gar nicht wissen. Er bedankte sich bei dem Bettler und warf ihm noch etwas Geld in den Beutel: „Schaut zu das eure Großmutter wieder gesund wird.“ dabei zwinkerte er ihm noch schnell verschmitzt zu und verschwand dann. Er machte sich wieder auf den Nachhauseweg. Der Bettler mit dem er Gerade gesprochen hatte war der, der heute früh in der Gasse zusammengeschlagen wurde. In vielen Städten war es so, dass die Bettler einen guten Draht zur Diebesgilde hatten. Das hatte er in den Jahren in denen er viele krumme Dinger drehte gelernt. Und auch hier hatte er richtig vermutet, der Mann mit dem er gerade gesprochen hatte, hatte ihm gerade ein Ticket zur Diebesgilde verschafft. Während des Gesprächs hatte es leicht zu nieseln begonnen, doch jetzt war es bereits zu einem beachtlichen Regenschauer angeschwollen. Es war so gegen vier Uhr und er hatte noch ganze acht Stunden Zeit, bis er sich mit dem Kerl aus der Diebesgilde treffen würde, und so beschloss er vorher noch ein wenig in der Taverne vorbei zu schauen. Schnellen schrittes ging er in die Richtung des Wirtshauses und zog dabei die Kapuze des Mantels tiefer ins Gesicht um nicht nass zu werden. Nichts war schlimmer als nasses Fell. Nach kurzer Zeit war er angekommen und trat ein. Drinnen empfingen ihn in etwa die gleichen Eindrücke als er die Taverne das erste mal betrat. Der Regen klatschte von draußen auf die Fenster und schuf so eine regelmäßige Geräuschkulisse. In einer Ecke an einem kleinen Tisch saßen vier Männer die gerade Karten spielten. Sonst war in der Taverne nicht viel los. Von dem Tisch aus winkte Björn ihm zu, er spielte gerade mit seinen Freunden irgend ein Kartenspiel. Zwei der anderen Drei hatte er bereits getroffen, sie waren heute Früh bei ihm gewesen und hatten Björn beim Kistenschleppen geholfen. Darshjiin ging hinüber zum Tisch und stellte sich daneben. Der Nord begrüßte ihn mal wieder herzlichst und erkundigte sich was ihn den hier her verschlug. Darshjiin erzählte ihm von dem Großauftrag den er Heute bekommen hatte und das er zur Feier des Tages in die Taverne gehen wollte um sich zu betrinken. „Haa das ist ja sehr schön. Dann kannst du ja sicher heute einige ausgeben nicht war.“ hatte der Norde gefragt. „Einige?“ fragte Darshjiin: „Unzählige“ antwortete er mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass der Nord mit einem noch breiteren Grinsen komplimentierte. Sofort ging dieser nach unten in den Keller um ein Fass Bier zu holen. Darshjiin hatte die Befürchtung, dass er vielleicht nicht ganz nüchtern zum Treffen mit der Diebesgilde kommen würde, aber das war jetzt eigentlich egal“

Die Glocke der Kapelle hatte schon elf mal geschlagen als auf den Straßen von Skingrad ein betrunkener Khajiit den Weg zu sich nach Hause suchte. Er war schon pitsch nass weil es immer noch regnete und er für den Weg den er normalerweise drei Minuten schaffte bereits eine geschlagene Dreiviertelstunde unterwegs war. Wie er es erwartet hatte, war er nicht ganz nüchtern aus der Taverne heraus gekommen. Mehrere Flaschen Bier und Wein waren einfach nicht gesund. Wieder bei seinem Haus, hatte er es dann doch irgendwie geschafft das Schloss an seiner Tür zu öffnen. Drinnen stolperte er dann mehr schlecht als recht die Treppe nach oben. In seinem jetzigen Zustand konnte er auf keinen Fall zum Treffen erscheinen, aber zum Glück, hatte er genau den richtigen Trank für so etwas. Es galt jetzt nur noch ihn zu finden und nicht Ausversehen ein Gift zu schlucken und dann daran zu sterben. Er öffnete den Schubladen in den er den gesuchten Trank vermutete, dann nahm einfach die nächst beste Flasche in die Hand. Gerade als der Falschenhals dabei war die Lippen des Khajiiten zu berühren, gaben seine Beine nach und er viel nach hinten um. Dort landete er hart auf den Bodendielen und neben ihm die Flasche mit dem Gegengift das in hätte nüchtern machen sollen. Er versuchte sich wieder aufzurappeln, viel aber wieder unsanft zu Boden. Plötzlich überkam ihn ein Gefühl der Übelkeit und er muste sich über den kompletten Fußboden erbrechen. Nach einigen mühen konnte er sich dennoch aufrappeln und war in der Lage wieder nach einem neuen Gegengift zu fischen. Dieses mal stützte er sich mit seinem kompletten Gewicht gegen die Schublade um nicht wieder das Gleichgewicht zu verlieren. Wieder suchte er nach einem kleinen Fläschchen dass irgendwo in der Schublade sein muste und fand auch eins. Diesesmal hatte er Glück und er konnte die komplette Flasche austrinken. Schon als die Flüssigkeit den Hals hinunter ran, konnte er fühlen wie seine Sinne schärfer wurden. Langsam fingen seine Arme und Beine wieder an auf seine Kopf zu hören und auch seine Sicht war nicht mehr ganz so getrübt wie vorher. Es schien alles darauf hin zu deuten das er den richtigen Trank erwischt hatte. Was er gerade zu sich genommen hatte, war eine Mixtur die es ihrem Konsumenten ermöglichte die Einflüsse die Alkohol auf in hatte zu eliminieren. Ein nützlicher Trank eigentlich der ihn schon des öfteren aus der Klemme geholfen hatte. Als sein Kopf endlich wieder zu normalen Denkvorgängen in der Lage war, blickte er an sich herunter und stellte fest, dass seine Klamotten erstens Nass und zweitens voll mit seiner Kotze waren. Wunderbar. Das würde sicherlich einen super Eindruck machen wenn er sich gleich mit dem Abgesandten treffen würde. Natürlich das Treffe. Er muste sich schnell umziehen und noch etwas Skooma einpacken bevor er aufbrechen würde. Schnell Eilte er nach oben in den 2. Stock und wechselte die Kleidung. Das es regnete wählte er einen schwarzen Mantel mit Kapuze. Dazu ein paar wasserdichte Schuhe und Handschuhe. Anschließend eilte er nach oben auf den Dachboden und holte eine kleine Flasche mit seinem besten Skooma. Einen kurzen Moment lang Blickte er die Flasche an und grinste dabei schelmisch. Bald würde er das richtige Geld machen. Er schob diesen Gedanken schnell beiseite und verstaute die Flasche tief in seiner Tasche. Erst einmal muste jetzt alles gut klappen. Geschwind bewegte er sich wieder nach unten und packte dabei noch zwei kleine Unsichtbarkeitstränke ein. Man konnte ja nie wissen was alles passieren würde. So gerüstet trat er vor die Tür seines Ladens. Der Regenschauer hatte sich inzwischen in ein handfestes Gewitter verwandelt, dass ihm jetzt mit einem starken Wind den Regen ins Gesicht blies. Verdammtes Wetter, fluchte er innerlich als er sich Richtung Statue aufmachte. Im Hintergrund hörte er wie die Turmuhr zu schlagen begann. Verdammt es war Mitternacht und er war nicht am vereinbarten Treffpunkt. Ein Bilz durchzuckte die Nacht und machte alles für einen Moment taghell. Jetzt muste er sich aber beeilen, nicht dass seine Kontaktperson noch verschwinden würde. Schnell rannte er durch die nassen Straßen Skringrads auf denen ständig der Regen prasselte. Gerade als die Turmuhr zu schlagen aufgehört hatte, erreichte er den ausgemachten Treffpunkt. Zum Glück war Skingrad nicht sehr weitläufig und er konnte den Treffpunkt noch rechtzeitig erreichen.
Da stand er nun im Regen. Seine Kleidung war aufgrund des starken Regen und des heftigen Seitenwind komplett durchnässt aber dass war zur Zeit unerheblich. Wieder erstrahlte ein gleißend heller Blitz in der Nacht und machte seine Khajiitaugen für einen kurzen Moment unnötig. Da stand er nun und wartete auf die Kontaktperson die ihn hier kontaktieren sollte. War sie bereits gegangen? Als Antwort auf die Frage die er sich selbst gestellt hatte, ertönte ein leises: „psst“ aus einer dunklen Ecke. Als Darshjiin genauer hinsah, konnte er einen kleinen Waldelf erkennen, der geduckt im am Fuß des Brunnens kauerte. Das muste er sein.