Kiara rollte mit den Augen, als Arwen und Aurel mal wieder aneinander gerieten. Die beiden waren wie Wolf und Löwe. Andauernd sträubte einer von beiden sein Fell. Angesichts Ihrer Umgebung hätte die Waldelfe allerdings nichts gegen ein paar weitere Wölfe und Löwen gehabt. Nur sollten sie sich bitte nicht gegenseitig ans Fell gehen. Nachdem Aurel zurückgeschlagen hatte, natürlich nur verbal er war ja immerhin ein rechter Paladin, meinte Kiara für einen kurzen Moment ein belustigtes Funkeln in Arwens Augen zu sehen. Doch Aurel hatte sich bereits der neu entstandenen Brücke zugewandt, um auf die andere Seite zu gelangen. Kiara schulterte Ihrerseits den Rucksack mit Ihren Habseligkeiten und eilte sich dem Bretonen zu folgen. Die Dunkelheit schien sich hinter Ihrem Rücken zu ballen und verschluckte Arwens Gestalt und auch Ihre Worte. Bestimmt waren sie nicht für Kiaras Ohren gedacht und so folgte sie dem Paladin ohne zögern in den linken Gang.
Bereits nach wenigen Schritten umgab sie eine drückende Finsterniss. Die eine Hand tastete sich die Wand entlang, während die andere Hand, immer hektischer, in Ihrer Tasche herumsuchte. Endlich streiften Ihre Finger den gesuchten Gegenstand. Sie umschlossen das flache, runde Schmuckstück. Die wenig kunstvoll eingravierten Worte sprachen von den Augen der Nacht. Während sie das Amulett über Ihren Kopf gleiten lies, hoffte sie sich nicht geirrt zu haben. Das Amulett kam genau zwischen Ihren Brüsten zur Ruhe und hinterlies dort ein kaltes Gefühl, auf der vor Aufregung erhitzen Haut. Es war nun schier unmöglich sich hier zu orientieren, die abzweigenden Seitengänge wirkten eher verwirrend und ein Lichtzauber oder eine Fackel würden nur ungeliebte Gangbewohner zu Ihnen locken. Kiara hoffte immernoch die Bewohner dieser Gänge umgehen zu können. Der Körperkontakt mit dem Amulett, lies die magische Aura von dem Schmuckstück noch stärker erscheinen. "Mara hilf mir." mit diesem geflüsterten Hilferuf, griff sie auf die Magie des Amuletts zu und atmete gleich darauf erleichtert aus. Der Gang vor Ihr schien nun in einem blauen Licht, aber sie konnte ihn nun auf mehrere Schritte klar erkennen, ebenso die Seitengänge. Ebenso konnte sie Aurels Gesicht klar sehen, er hatte sich gerade zu Ihr umgewand. Doch im selben Moment veränderte sich sein Gesichtsaudruck und Kiara war sich plötzlich sicher, dass sie absolut nicht sehen wollte, was er eben entdeckt hatte. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als ein Zischen hinter Ihr erklang. Sie war sich nun absolut sicher, das dieses Geräusch nicht von der Dunmerin stammte und die gezischte Forderung an Aurel war wohl unmissverständlich. Scheinbar war der Bretone hier auf einen alten "Freund" getroffen. Unauffällig verlagerte Kiara ihr Gewicht und ging leicht in die Hocke. Sie suchte Aurels Blick und hoffte das dieser Verstand. Sie konnte sich mit einer Sprungrolle an Aurel vorbei, aus der Kampfzone bringen. Sollte die Mumie doch Ihren Helm wiederbekommen, am besten mit Schwung direkt ins Gesicht!
"Nun Aurel, wollt Ihr Eurem Freund nicht sein Eigentum zurückgeben?"