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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Cyrodiil, Vindasel

    Verblüfft hörte sich Kiara die Geschichte von Aurel an. Als er schliesslich geendet hatte, fiel ihr auf, dass Ihr Mund immernoch offenstand. Schnell schloss sie ihn, bevor es einer der anderen bemerkte, und biss sich dabei prompt auf die Zunge. Während sich die Gruppe zu der Treppe begab, saugte sie noch nachdenklich an der Zungenspitze. Das Blut hinterliess einen kalten, metallischen Geschmack im Mund. Unwillkürlich began Ihr Magen zu knurren und erinnerte sie daran, dass seit der letzten Mahlzeit schon eine Weile vergangen war. Aber diese alten Mauern hatten eine düstere Austrahlung. Hier empfand sie dies noch stärker als oben, und eben diese Atmossphäre drückte Ihr auf den Magen und hinterlies dort ein dumpfes Gefühl. Nein, hier wollte sie bestimmt kein Picknick abhalten.

    Aurel wollte Ihnen nun das Skelett zeigen, dass Ihn gewarnt hatte. Allerdings befand sich dort nur noch die Blutschrift an der Wand. Sie glaubte dem Ex-Soldaten, wenn er behauptete, dass dort ein Skelett gelegen hatte. Allerdings fand sich keine Erklärung für den Verbleib der Gebeine. Ausser eben, es wäre aufgestanden und selber davongelaufen. Ihr schien, dass sogar dies hier möglich war. Seltsame Kräfte waren hier unten am Werk.

    Ab der Treppe übernahm sie die Führung und schlich wie eine Katze im Hundezwinger die Treppe hinunter. Aurel ging direkt hinter Ihr, im Ernstfall sollte Sie hinter Ihm Schutz suchen. Ihr Nacken kribbelte und eine Ameisenarmee kroch Ihr den Rücken hinauf. Die Waldelfe hatte das sichere Gefühl, wenn sie sich umdrehen würde, wäre der Blick des Bretonen auf Ihren Nacken gerichtet. Und wie wusste nicht ob Ihr dieses Gefühl gefallen sollte oder nicht. Angenehm oder nicht, es war eine Ablenkung. Kiara schüttelte die Ameisen mit einem Schulterzucken ab, doch sehr viel weiter kam sie nicht. Vor ihnen war jemand, doch er machte keine Anstalten auf sie loszugehen.

    Aurel übernahm das Reden und Kiara hatte nun das Gefühl in einen ganzen Ameisenstaat gefallen zu sein. In Valenwood wurden die Ameisenhügel zum Teil Mannshoch. Und sie steckte nun bis zur Nasenspitze in einem drinnen. Dieser Altmer war nicht nur einfach verrückt und seine Anwesenheit war ein noch grösseres Warnzeichen als die Blutschrift. Aber was blieb Ihnen schon übrig, sie mussten weitergehen. Arton hatte recht, der Weg zurück war versperrt. Dieser hatte sich einen Weg gesucht und war über den Abgrund auf die andere Seite gesprungen. Kiara sah zu Arwen und Aurel: "Welchen Weg schlagen wir ein?"
    Geändert von Muecke49 (03.03.2007 um 21:39 Uhr)

  2. #2
    "Was mache ich hier überhaupt?", stoß Xerxes mit einem großen Seufzer aus, "ich warte hier schon seit Tagen, meine Vorräte sind leer, ich besitze kein Met mehr, mein Magen knurrt und es sind immer noch keine Anzeichen von den anderen da. Wenn ich hier noch lange warte, werde ich noch verhungern. Jagen kann ich nicht gehen, ich besitze keinen Bogen. Raubtiere kann ich auch nicht jagen, ich habe keine Kraft. Von Essen zubereiten habe ich fast keine Ahnung, außer wie man Tollkirschen bearbeitet." Tollkirschen! Xerxes erinnerte sich, er bräuchte nur einen ein wenig Wasser, 3-5 Tollkirschen und den letzten Schluck Bier den er noch hatte. Das belebt den Körper und den Geist, man fühlt sich schon fast wie neugeboren. Danach kann man 2 Tage lang nichts essen und nichts trinken und man ist immer noch topfit.

    "Aber was ist dann mit dem Schatz? Nunja, der kann warten. Ich bin mir sicher, ich komme noch rechtzeitig an der Ayleidenruine an."
    Xerxes stand auf, steckte sein Schwert in die Scheide und machte sich auf den Weg in den Wald. Er versuchte mit größter Anstrengung sehr leise zu gehen, kaum einen Laut von sich zu geben, damit auch kein wildes Tier oder Monster ihm in den Rücken fallen könnte.
    Tatsächlich fand er ein paar Tollkirschensträucher und er konnte 10 Tollkirschen mitnehmen.
    Xerxes setzte sich in den Schatten des nächstgelegenen Baumes, nahm sich eine Flasche Wasser, einen Stein mit einer Kerbe und die letzten Schlücke Bier die er noch hatte.
    Zuerst zerstampfte er zwei Tollkirschen in dem Stein und goss den Saft in die Flasche. Dies machte er nun mit allen Tollkirschen, und füllte die Wasserflasche mit dem Bier.

    Er trank zwei große Schlücke und er fühlte langsam die Kraft wiederkehren. Ein erfrischendes Gefühl, als könnte er den größten Zweihänder ohne Kraftaufwand schwingen. Xerxes stand wieder auf, trat auf einen großen Zweig. Der zweig brach. Das knacksen hörte man mehrere Meter. Plötzlich hörte Xerxes ein leises Knurren. Das Knurren kam immer näher und näher, wurde immer lauter und lauter, bis aus dem Knurren ein Gebrüll wurde. Ein Troll! Xerxes nahm so schnell er konnte sein Schwert, hob es vor seinen Körper. Der Troll traf das Schwert, Xerxes taumelte ein wenig. Nun war Xerxes an der Reihe. Xerxes nahm sein Schwert und stach mit seiner gesamten Kraft in den Bauch des Trolls. Man sah das Blut spritzen, jedoch konnte der Troll sich noch bewegen. Mit letzter Kraft schlug der Troll auf Xerxes, jedoch war der Angriff so schwach und so langsam, das Xerxes kein Problem hatte den Angriff zu blocken. Xerxes nahm das Schwert aus dem Bauch des Trolls und schnitt ihm am Hals entlang. Der Troll lag auf dem Boden.
    Xerxes betrachtete sein blutüberströmtes Schwert und sah mehrere kleine Risse in dem Schwert. Das Schwert musste er wieder reparieren wenn er die Zeit dazu hätte, allerdings konnte er es hier nicht reparieren.
    Leicht erschöpft vom Kampf, allerdings froh darüber dass er wieder Energie und Vorräte hatte, ging Xerxes zurück zur Ayleidenruine.

  3. #3

    Cyrodiil, Vindasel

    „Und wo geht es jetzt lang?“, fragte Malukhat und zog angesichts der Menge an Auswahlmöglichkeiten beeindruckt beide Augenbrauen hoch. Von der Kammer, in der der Erzmagier eine Weile herum gebaumelt war, bis hierher hatte es keinerlei Probleme gegeben. Draven hatte sich den Weg gemerkt und einwandfrei bestimmen können, wo es lang ging. Nun führte der Gang, den sie kamen, in einen sehr engen Raum, von dem vier weitere Gänge abzweigten, und Malukhat verließ sich darauf, dass der Vampir auch diesmal die Richtung weisen würde. Statt aber zielgerichtet einen der Wege anzusteuern, verharrte Draven, legte einen Daumen an das Kinn und betrachtete einen Gang nach dem anderen. Er atmete nicht mal, was er als Vampir wahrscheinlich sowieso nicht brauchte.
    „Erm, Draven?“, sagte Malukhat und legte dem ehemaligen Erzmagister die rechte Hand auf die Schulter. „Welcher Weg?“
    Draven schüttelte die Hand ab, sprach aber nach wie vor kein Wort. Malukhat konnte es nicht fassen – der Kerl wusste den Weg nicht mehr! Einerseits wirklich blöd, weil er langsam mal wieder eine grüne Wiese unter die Füße kriegen wollte, andererseits aber… Draven kannte den Weg nicht mehr! Ha! Da tat er immer so allwissend und super toll, so, als wäre er besser als der Erzmagier; und in solchen Momenten zeigte sich dann, dass auch er nur ein Mensch war. Ein ziemlich toter, aber ein Mensch.
    „Kleines Picknick?“, grinste der Erzmagier. „Ich habe noch Proviant dabei. Jedenfalls für mich.“
    „Lass mich nachdenken“, erwiderte Draven mürrisch.
    „Komm schon. Gib’s doch einfach zu: Du hast den Weg vergessen.“
    „Ich habe ihn nicht vergessen“, insistierte der Vampir. „Es fällt mir gleich wieder ein.“
    „Na sicher.“ Malukhat setzte sich auf den Boden und lehnte sich an eine Wand. „Ein Haufen Banditen kann sich den Weg merken, aber der große Draven – der ist damit überfordert! Was deine Telvanni-Kollegen wohl dazu gesagt hätten?“
    „Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, was sie über dich gesagt haben“, entgegnete Draven ohne sich zu Malukhat umzudrehen.
    Der Erzmagier wurde hellhörig. „Was haben sie denn über mich gesagt?“
    Nun wandte Draven sich um. In seinen Worten schwang Verzweiflung mit. „Das ist doch vollkommen egal, Malukhat! Wir müssen hier wieder rauskommen, das ist wichtiger.“
    „Ja“, stimmte der Dunmer zu. „Aber es wäre nicht so wichtig, wenn du den Weg nicht vergessen hättest.“
    „Ich…“, begann Draven, klappte den Mund aber wieder zu, bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte. Sein Gesicht war angespannt, seine Augen sprühten Funken. „Du bist so eine Nervensäge.“
    Malukhat grinste nur, wie immer, wenn er es geschafft hatte, Draven auf die Palme zu bringen. Seiner Ansicht nach waren die kleinen Sticheleien genau das Richtige, um Dravens nächtliche Störungen wett zu machen.
    „Kann sein“, sagte er nach einer kurzen Pause. „Aber ich will jetzt weiter. Lass’ mich mal vorbei.“ Der Erzmagier stand auf, schob sich an Draven vorbei und musterte jeden einzelnen Gang mit feierlichem Ernst.
    Ene-mene-mu…
    „Der Weg da.“ Malukhat nickte nachdrücklich und zeigte auf den rechten der Gänge. „Ich will verdammt sein, wenn das nicht der richtige ist.“
    Ohne eine Reaktion Dravens abzuwarten, schlenderte Malukhat bedenkenlos in die Dunkelheit. Schon nach wenigen Metern wurde der Gang immer enger und der Erzmagier hatte Schwierigkeiten, seine daedrische Rüstung nicht an den Wänden anstoßen zu lassen. Trotz dessen – und trotz der Schwärze, die ihn umfing – drehte er nicht um. Jetzt war er schon mal hier, jetzt würde er auch weitergehen.
    Ein harter Aufprall ließ die Luft aus Malukhats Lungen entweichen. Für die ersten Momente hielt er den Atem an und war fast froh über die Dunkelheit, denn falls Draven ihm auf seine stille Art gefolgt war, konnte er so den rot anlaufenden Kopf des Dunmers nicht sehen. Tja, das Ende des Ganges hatte er nun jedenfalls gefunden…
    Und es knackte. Nein, halt. Ein Knacken war es nicht, eher noch ein Knirschen, und Malukhat fühlte sich an den Moment erinnert, als die Gruppe die Ruine betreten hatte. Dieser Gedanke kam ihm in wenigen Sekunden, doch noch bevor er bis zu den Steinplatten denken konnte, die sich verschoben und ein Loch im Boden offenbart hatten, war der Boden unter seinen Füßen bereits verschwunden. Malukhat hing gerade lange genug bewegungslos in der Luft, um überrascht darüber zu sein, dass tatsächlich eine Hundestatue mit Vogelschnabel auf seinem Nachttisch in der Magiergilde Balmoras stand.
    Alles ging so schnell und der Fall in die Dunkelheit war so kurz, dass er glatt zu schreien vergaß und seiner Kehle nur ein ersticktes Röcheln entfuhr, bevor er… ja, was? Auf dem Boden aufschlug und bereits tot war, bevor sein ganzes Leben vor dem inneren Auge ablaufen konnte? Tatsächlich hatte er aufgehört zu fallen, einfach so, und für den Bruchteil einer Sekunde war er davon überzeugt, sogar noch mehr Glück als Verstand zu besitzen.
    „Idiot.“ Malukhat blickte auf – und sah nichts. Das musste er auch nicht, er wusste, dass Draven da oben irgendwie an der Wand klebte, sich wohl irgendwo festgehalten und ihm ein zweites Mal an diesem Tag das Leben gerettet hatte. Und so zeitnah! Unfassbar. Der Erzmagier hätte eher erwartet, der Vampir würde ihn erstmal fallen lassen – so des Spaßes wegen – und dann später seine sterblichen Überreste zusammen klauben. Wenn Malukhat es aber recht bedacht, so hatte Draven die Pflicht ihm das Leben zu retten und dafür sein eigenes untotes aufs Spiel zu setzen. Kein Grund, dem Ex-Telvanni irgendwas schuldig zu sein.
    „Was meinst du?“, sagte Malukhat also statt eines Dankes und ignorierte Dravens Bemühungen, ihn zu beleidigen. „Wie tief ist es noch?“
    Draven schwieg einen Moment. Dann: „Nicht mehr sehr tief.“
    „Bist du sicher?“, hakte Malukhat nach.
    „Ja. Aber warum…“
    „Gut, dann lass’ mich fallen.“
    „Ich soll was?“, rief Draven fassungslos.
    „Wenn es nicht mehr so tief ist, komme ich auf dem Luftweg schneller lebend da unten an. Also mach schon.“
    Die Unschlüssigkeit des Vampirs war beinahe körperlich spürbar, und er hielt Malukhat weiterhin fest.
    „Malukhat, ich halte das für keine gute Idee.“
    „Na los. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“
    „Wenn du meinst… Deine Entscheidung.“
    Draven lockerte den Griff und Malukhats freier Fall ging weiter. Grinsend erwartete er einen zwar unsanften, aber nicht allzu schmerzhaften Aufprall. Aus diesem Grund ging ihm die Überraschung durch Mark und Bein, als sein Körper platschend die Oberfläche durchschlug, auf der er eigentlich zu landen erwartet hatte. Es brauchte einen Moment, bis er erkannte, tatsächlich unter Wasser zu sein, und die Tatsache, dass er dabei eine daedrische Rüstung trug, machte diese Erkenntnis nicht unbedingt angenehmer. Verzweifelt blickte er der letzten ihm verbliebenen Luft hinterher, die in Form kleiner Blasen Richtung Oberfläche trieben.

  4. #4

    Cyrodiil, Vindasel

    Der Vampir hörte das Platschen und fragte sich für einen kurzen Moment, ob er Malukhat von dem Wasser hätte erzählen sollen, da der Erzmagier ja immerhin in einer der schwersten Rüstungen überhaupt unterwegs war. Schwimmen war darin bestimmt nicht gerade seine Stärke. Er wollte den Dunmer zwar gerade über das Wasser aufklären, immerhin hatte er es dank seiner besseren Vampiraugen und einen leichten Infravisionszauber bereits gesehen, aber Malukhat hatte es ja so eilig gehabt, dass ihn ein Bad vielleicht wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückbringen konnte. Gut, Draven war sich für einen Moment – einen recht langen Moment – nicht mehr so sicher über den richtigen Weg, um nicht zu sagen, dass er absolut keine Ahnung hatte, wie es weiterging. Ärgerlich, aber kein Grund, einfach mal den nächstbesten stockdunklen Weg zu nehmen und in eine Falle zu tappen. Malukhat hatte zwar ganz souverän einen Weg ausgesucht, aber inzwischen kannte Draven ihn lange genug, um zu erahnen, auf welche Art das in Malukhats Geist passiert war: Ein Zufallsprinzip, da er ebenfalls keine Ahnung haben konnte. Ausprobieren und schauen was passiert, es wird schon alles gut gehen. Genau das war Malukhats Lebensmotto, genau so hatte er bei dem Obervampir gehandelt, der ihn auf ihrer gemeinsamen Vampirjagd in Sadrith Mora fast getötet hätte. Wäre der Dunkelelf damals bedachter vorgegangen, wäre Draven wahrscheinlich immer noch Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni und hätte ein Leben. Malukhat schuldete ihm eine Menge, jedoch schien es nicht so, als wüsste dieser das auch zu würdigen. Und erst recht nicht würde dieser alte Elf seine Art jemals ändern, selbst wenn er es wollte, was ebenfalls niemals passieren würde. Andererseits war es schon recht amüsant gewesen, dem Dunmer lautlos in der Dunkelheit zu folgen und zu bemerken, wie ihm die Vorwärtsbewegung in dem immer enger werdenden Gang schwerer fiel. Als er dann am Ende des Ganges ankam, was durch einen lauten Rüstung-Wand-Aufprall und ein ganz leises „uff“-Geräusch Malukhats verdeutlicht wurde, musste der Vampir grinsen und hatte bereits einen Kommentar dazu auf den Lippen.
    Seine gute Laune wich jedoch sofort, als er das Knacken und Knirschen vernahm, denn die Falle hatte auch ihn überrascht. Hätte er auf seinem Weg durch die Ruine nicht schon Bekanntschaft mit diesem Typ Falle gemacht, wäre er wahrscheinlich zu langsam gewesen. So aber konnte er gerade schnell genug reagieren, um Malukhat festhalten zu können, was bei dessen Rüstung einer Qual glich, zumal er – Dravens Ansicht nach – vielleicht auch mal ein wenig mehr Sport treiben könnte. Der Vampir schob seine Gedanken zur Seite und sah sich um, immerhin musste er ja auch irgendwie nach unten kommen, möglichst ohne Bad.
    Er selbst hielt sich an einem alten Wurzelgeflecht fest, dass im Laufe der Jahrhunderte die solide Mauerkonstruktion durchbrochen hatte. Auf dem weiteren Weg nach unten gab es mehrer dieser Wurzeln, auch waren gelegentliche Mauervorsprünge vorhanden, auf denen man mit etwas Mühe stehen konnte. Für einen kurzen Moment ging er den geplanten Weg im Geiste durch und hangelte sich dann mühsam nach unten, wo er auf der Wasseroberfläche einige aufsteigende Bläschen sehen konnte, die mit großer Wahrscheinlichkeit von Malukhat kamen. Hätten diese Bläschen nicht nur Luft, sondern auch Worte an die Oberfläche transportieren können, da war der Vampir sich sicher, so würde er einige wütende Worte des anderen hören, was ihn innerlich für einen kurzen Moment mit Genugtuung erfüllte. Wer nicht hören will, muss fühlen....
    An der letzten Wurzel konnte er sich in den nachfolgenden Gang schwingen und so dem unfreiwilligen Bad entgehen. Froh über seine leichte Rüstung und Kleidung, ohne die dieses Unterfangen wohl gescheitert wäre, ließ er sich auf einem viereckigen Stein nieder, der sanft von einer Ayleiden-Lichtquelle an der Wand beleuchtet wurde, und wartete auf Malukhat. Wäre dieser in Gefahr, hätte Draven wohl doch ins Wasser springen müssen, aber er wusste genau, dass der Erzmagier schon herauskommen würde. Die kurze Wartezeit verbrachte er damit, nach oben zu den Wurzeln zu sehen, die er zum Klettern benutzt hatte und darüber nachzudenken, ob ein Roman über einen kletternden Spinnenmenschen wohl Erfolg in Tamriel haben würde. Vielleicht ein armer Arbeiter einer Zeitung, dem Rappenkurier. Dieser wird von einer verzauberten Spinne gebissen und bekommt daraufhin Kräfte, die ihn besser klettern und eigene Netze verschießen lassen. Als er gerade die Geschichte weiterspinnen wollte, tauchte eine graue Kugel aus dem Wasser auf, die Draven gleich korrekt als die Glatze Malukhats identifizierte. Er setzte ein unschuldiges Gesicht auf und wartete darauf, bis auch der Rest des Dunmers aus dem Wasser erschienen war. Seine roten Augen versprühten Wut und Tod und sofort, als auch der Mund Malukhats aus dem Wasser aufgetaucht war, begann dieser, Laute von sich zu geben. Einem gefährlichen und knurrenden Laut folgte dann richtige Sprache: „Willst du mich ersaufen lassen, du elender Vampir?! Warum hast du mir nichts von dem Wasser erzählt?“
    Draven stand auf und strich sich seine schwarze Robe glatt, als er antwortete: „Ich hatte ja gesagt, das ist keine gute Idee. Aber du wolltest unbedingt runter...“
    Die nächsten Worte des Erzmagiers waren eine weitere Mischung aus Knurren und Murmeln, die der Vampir nicht verstehen konnte. Ein Blick in die wütenden Augen des Dunmers genügte jedoch, dessen Zorn zu erkennen. Der Bretone behielt ein neutrales Gesicht, als der Erzmagier sich in Bewegung setzte und das Wasser aus seiner Rüstung lief. Draven machte sich kurz auf einen Faustschlag gefasst, aber stattdessen rempelte ihn der andere nur auf heftige Art und Weise an, als er an ihm vorbeiging. Der Vampir hatte Mühe sich nach dem Rempler auf den Beinen zu halten, aber er hoffte Malukhat wäre dies nicht aufgefallen, da er sich in dessen Rücken befand. „Ähm, du hast da was...“, sprach Draven vorsichtig und zeigte auf einen Schlachterfisch, der sich an den Daedrastiefeln des Dunkelelfen festgebissen hatte und vor sich hinzappelte.

  5. #5

    Cyrodil, Zwischen der Kaiserstadt und Choroll am Oblivion-Tor

    Karrod und Drakos hatten das Portal durchschritten und nur noch Asharr und Kamahl standen vor dem Oblivion-Tor und Asharr frage Kamahl, ob sie den beiden folgen sollten. Kamahl erwiederte, das er ihn bevor sie den beiden folgen würden noch um etwas bitten möchte. Er solle auf auf den Argonier aufpassen, irgendetwas an ihm kam Kamahl merkwürdig vor und er Grund hatte anzunehmen das mit der Klinge des Argoniers etwas nicht in Ordnung war. Bevor Asharr ihn nach den genauen Gründen fragen konnte durchschritt Kamahl das Portal. Doch irgenetwas stimmte mit dem Portal nicht. Kamahl hatte für ein paar Sekunden das Gefühl, einfach so durch den Raum zu treiben. Das letzte Mal, als er sich so fühlte war ein Levitationszauber ordentlich in die Hose gegangen. Plötzlich war die Schwerkraft wieder da und Kamahl schlug mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden auf. Während es so da lag sagte ihm sein Instinkt, er solle sich zu Seite wegrollen. Das war sein Glück, denn nur Sekunden später schlug Asharr auf der Stelle auf, an der gerade noch Kamahl gelegen hatte. Während er sich aufrappelte hörte er im Hintergrund Drakos Stimme, die ihm mitteilte, er habe die Begrüßung verpasst und solle sich seinen Anteil an den Herzen nehmen. Kamahl erwiderte, sie sollen das mit dem Aufteilen der Beute warten, bis sie lebendig hier raus wahren. So wie es aussah konnte diese ganze Angelegenheit sehr lustig werden, denn derjenige, der das Tor geöffnet hatte, verstand anscheinend sehr wenig vom Öffnen dieser Portale, aber er schien sehr vor und umsichtig zu sein, wenn er sogar das Tor bewachen ließ.
    Geändert von eissceda (05.03.2007 um 13:55 Uhr)

  6. #6

    Choroll-Obliviontor

    Kamahls Antwort erstaunte Asharr ein bisschen, doch bevor er genauer nachfragen konnte, hatte Kamahl das Tor schon betreten. Asharr wollte nicht hinten bleiben, und so beeilte er sich, das Tor zu betreten.
    Licht... keine Schwerkraft... mehr Licht... Vorne? Oben? Hinten? Rechts? Süden? Westen? Asharrs Raumwahrnehmungsvermögen war völlig durcheinandergewirbelt. Plötzlich wurde sein Fall (oder war es ein Aufstieg? Sprint?) von einem plötzlichem Schlag abgebremst, und er fand sich am Boden wieder. Die Schwerkraft meldete sich zu wort, und die Kopfschmerzen auch. Ich bin langsam definitiv zu alt für solche Späße, dachte Asharr, während er sich mühsam aufrichtete. Er hörte Drakos gerade noch sagen: "...Herzen und dann gehen wir weiter...!" Anscheinend waren alle da, und sie machten sich an den Leichen der Daedrakreaturen zu schaffen. Als er stehen konnte, erfüllte Asharr sofort wieder eine große Kampflust. Er zog seinen Hammer und sah sich um. Er entdeckte einen Skamp, der sich ängstlich hinter einem Stein versteckte. Trotz seiner Ebenerzrüstung rannte Asharr mit großer Geschwindigkeit auf die Kreatur zu. Er schwang den Hammer und traf den Skamp in der Körpermitte, was diesen in einer schönen Flugkurve in den nächstgelegenen Lavasee fliegen ließ. "Ein Herz weniger!", rief Asharr. Als sich alle mit entgeistertem Gesichtsausdruck zu ihm umwandten, sagte er schulterzuckend: " Dann nehme ich eben keins." Damit war die Angelegenheit für ihn erledigt, und er bereitete sich vor, weiterzugehen.

  7. #7

    Cyrodiil, Vindasel

    Als Draven den Schlachterfisch erwähnte, blieb Malukhat schlagartig stehen und ballte die Hände mit derartiger Gewalt zur Faust, dass seine Fingernägel sich in das weiche Fleisch der Handballen bohrten. Das arme Vieh wusste nicht, dass es soeben den Roten Berg angegriffen und Vvardenfell geflutet hatte.
    Sie – der Mann und das Tier – tauschten einen Blick, den der Erzmagier in seinen Memoiren mit „Höllenhund und Guar“ beschreiben würde (wobei er den Schlachterfisch wohlwollend durch einen Wraith Lord ersetzte), bevor Malukhat den Fisch abzuschütteln versuchte. Es brachte nichts, und während der Dunmer immer zorniger wurde, sah Draven ganz danach aus als müsste ein unterdrückter Lachkrampf ihm die Brust sprengen. Damit ihm diese Genugtuung nicht blieb – und Malukhat sich mit nur leicht angeknackster Würde aus diesem Debakel heraus winden konnte –, gab er die Fußwackelei auf, griff nach unten und bekam das Tier zu fassen. Besser gesagt: Es bekam ihn zu fassen, denn noch während Malukhat eine – wie er meinte – lässige Armbewegung nach unten vollführte, hatte der Schlachterfisch seine Gefechtsstation auf den rechten daedrischen Handschuh verlegt.
    Eine daedrische Rüstung lässt sich nur dann als glatt bezeichnen, wenn man glaubt, dass sich eine Geröllhalde zum Schlittenfahren eignet, und so fanden die scharfen Zähne des kleinen Ungeheuers genug Ausbuchtungen, sich darin festzukeilen. Flüche murmelnd biss Malukhat seinerseits die Zähne zusammen und gemahnte sich zur Ruhe. Der Tag war ohnehin schon voll für den Eimer, und wenn der Dunmer es recht bedachte, musste er eigentlich nur darauf warten, dass dem Fisch die Frischluft zuviel wurde und er den Rückzug antrat. Doch noch war er nicht geschlagen; er zappelte, aber er ließ nicht los.
    „Tja, Malukhat“, sagte Draven schmunzelnd. „Der hat den gleichen Dickkopf wie du.“
    Malukhat schnaubte verächtlich, griff mit der linken Hand zu und zog und zerrte an dem Mistvieh, bis es endlich seine Stellung aufgab und sich zurück ins Wasser werfen ließ. Dann starrte er Draven hasserfüllt an und wartete auf einen Spruch Marke „Ein Herz für Tiere!“, den der Vampir sich von ihm aus gerne an den Hut stecken konnte. Und das tat er auch, er lachte nicht mal, obwohl er seinen Vampir-Kollegen später bei einem Schluck Grafenblut wahrscheinlich ziemlich interessante Dinge über die lustigen Gepflogenheiten seines dunmerischen Haustiers erzählen würde.
    „Hast du dich fertig gefreut? Ja?“, knurrte Malukhat. „Großartig, dann kann’s ja weiter gehen.“

    Es ging weiter. Nicht so schnell und nicht so erfolgversprechend wie Malukhat es sich erhofft hatte, aber irgendwie hatte er bereits damit gerechnet, auch diese Hoffnung zerstört zu sehen, und war daher nicht sonderlich überrascht, wie schleppend der Marsch in die Freiheit voran ging. Die Ruine war nicht einfach nur verdammt groß – damit hatten sich die damaligen Architekten nicht zufrieden geben können: Sie war gewaltig groß. Dass es unterhalb der eigentlichen Ruine auch noch eine Höhle gab, hatte der Erzmagier auf die harte Tour erfahren müssen, doch hatte sich die anfängliche Wut ziemlich schnell in Interesse verwandelt. Sein vom Forscherdrang getriebener Geist konnte sich an diesem Ort frei entfalten, und wenn sie an Tafeln mit Schriftzeichen vorbeikamen, entzifferte Malukhat diese so gut es seine Kenntnisse zuließen. Dass das, was er las, beunruhigend war, machte auf ihn keinen Eindruck. Auch auf Draven nicht, aber das lag bei ihm wohl eher daran, dass er der Ayleiden-Sprache nicht mächtig war. Draven war nach Malukhats Ansicht genau die Art Mensch, die sich viel zu schnell in die Hose machte und ein vorsichtiges Umkehren möglicherweise unschönen Entdeckungen vorzog.
    Mit einem Mal nahm ein Gedanke in Malukhats Hirn Gestalt an und er fragte sich amüsiert, ob…
    „Hier müsste irgendwo Aurels Leiche rum liegen“, sagte er zu niemandem, aber Draven schien sich trotzdem verpflichtet zu fühlen, einen Dialog daraus zu machen.
    „Wer ist Aurel? Der Mann, den du in das Loch gestoßen hast?“
    „Ganz recht.“ Malukhat kickte einen Stein in das schmale Flussbett. „Eigentlich zu doof, wo ich den Schatz jetzt eh nicht kriege. Aber was soll’s. Wir sterben alle mal.“ Bei den letzten Worten verpasste er dem Vampir einen spielerischen Boxhieb gegen die Schulter.
    „Ha, ha. Sehr witzig“, entgegnete dieser ironisch. „Aber schön, dass ich deine Gewissensbisse diesbezüglich zerstreuen kann: Aurel ist nicht tot.“
    „Tja“, sagte Malukhat, blieb stehen und betrachtete nachdenklich einen Stein, der schon vor Uhrzeiten von der Ruinendecke herabgestürzt sein musste.
    Dann riss es ihn fast aus den Stiefeln.
    „Bitte was?“, rief er aus. „Willst du mich jetzt nur wieder verarschen? Der Kerl ist ziemlich tief gefallen und…“
    „… ziemlich weich gelandet. In etwa wie du“, führte Draven den Satz zu Ende.
    Mit offenem Mund starrte Malukhat den ehemaligen Erzmagister an und – zuckte mit den Schultern.
    „Ist ja auch egal“, sagte er gelassen und sie nahmen den Weg wieder auf. „Da hat er aber noch mal Schwein gehabt. Hätte echt gut klappen können.“
    Draven sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Warum hast du das eigentlich getan?“
    Noch ein Schulterzucken. „Ich wollte den Schatz, der Rest war mir egal. Es sollte so aussehen, als sei Aurel damit abgehauen, und lebend war er für diese Rolle einfach nicht geeignet. Er hat ohnehin nicht recht ins Bild passen wollen, viel zu arglos, total regelfixiert. Mal davon abgesehen, dass so ein Leben einfach keinen Spaß machen kann, hätte ich ihm nicht mal eine Steuerunterschlagung in Höhe einer Drake abgekauft.“ Malukhat rollte mit den Augen. „Du glaubst es nicht, der will Legionär gewesen sein! Wenn alle imperialen Krieger so eine Blechpersönlichkeit besitzen, werde ich König Helseth bei meiner Rückkehr vorschlagen, das gesamte Kaiserreich mit einer Armee Scribs einzunehmen. Und wie er sich gleich als Leitwolf vor die Gruppe gesetzt hat und um meine Begleiterin herum scharwenzelte – hättest du mal sehen sollen, einfach lächerlich. Und das in seinem Alter.“
    Draven seufzte hörbar und schüttelte den Kopf. „Malukhat, ich geb’s ja auf, mich mit dir zu streiten, aber…“
    „Nein“, fiel ihm der Erzmagier ins Wort und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Wir laufen durch eine uralte Ayleiden-Ruine und treffen auf keine Gegner – das stinkt nach Falle. Wir wissen nicht, in welcher Richtung der Ausgang liegt, und selbst wenn, wüssten wir noch immer nicht, wie wir da auch hinkommen. Noch dazu bin ich klitschnass. Spar dir die Moralnummer für später auf.“
    Draven setzte zu keiner Widerrede an und der Dunmer fragte sich, ob der Vampir einfach keine Lust hatte oder ihm die ganze Angelegenheit einfach egal war. Er tippte auf letzteres, wobei ein Schuss von ersterem wahrscheinlich ebenfalls enthalten war. Obwohl Draven nun ein Vampir war, hatte er sich nicht dazu durchringen können, sich selbst als böse anzusehen. Klar, er sah seinen Körper und dessen Verlangen nach Blut als monströse Ungerechtigkeit an, aber sein Geist war, wenn auch angeschlagen, so klar wie eh und je. Fasziniert musste Malukhat erkennen, dass der Bretone nie mehr Erzmagister gewesen war als nach seiner Verwandlung in einen Vampir. Soweit es den inneren Kreis der Telvanni und deren übliche Umgänglichkeit betraf, hatte Draven zusammen mit wenigen anderen eine soziale Randgruppe gebildet, die sich weitgehend mit den Nöten des Volkes befasste und deren Horizont nicht bei der eigenen Nasenspitze endete. Sozialkompetenz war, wie man ja wusste, bei den Telvanni ein selten aufzufindendes Wesensmerkmal. Die meisten schlossen sich in ihren Türmen ein und hingen irgendwelchen verrückten Experimenten nach.
    Nun aber, als Vampir, war Draven fast so kalt wie ein toter Fisch. Ja, nur fast, denn in seiner Brust verrottete nach wie vor ein mitfühlendes Herz. So konnte es passieren, dass Ungerechtigkeiten schlimmstenfalls Gleichgültigkeit bei ihm hervorriefen, niemals aber auf den unfruchtbaren Boden der Akzeptanz fielen.

    Als die beiden Männer die Ruine schließlich verließen, war es bereits dunkel, und obwohl Malukhat ziemlich ausgelaugt war, empfand er Verwunderung darüber, dass das Unterfangen, möglichst heil aus der Sache herauszukommen, geglückt war. Tatsächlich konnte man annehmen, dass es ein wenig zu reibungslos abgelaufen war, und wenn der Erzmagier es recht bedachte, standen die Chancen gut, dass seine vormaligen Reisegefährten all das aufgefangen hatten, was sie verpasst hatte.
    Er war sich nicht sicher, ob sie es überlebt hatten, hielt es aber trotzdem für angebracht, eine Nachricht zu hinterlassen. Papier und Tinte hatte er immer dabei („Man stelle sich vor, ich vollbringe mal wieder was Großartiges und keiner ist da, der es für die Nachwelt aufschreibt!“), also kritzelte er in seiner leserlichsten Schönschrift die Nachricht „Arwen, ich bin sicher, wir werden uns wiedersehen.“ und „Aurel – ich weiß ganz genau, dass du das lesen kannst!“ auf ein Stück Papier, ließ es auf den Boden neben dem Eingang fallen und legte einen kleinen Stein darauf, damit der Wind es nicht wegtragen konnte.
    Dann entschied er sich anders, holte die Nachricht nochmals hervor und setzte ein „Nicht böse sein wegen der kleinen Flugeinlage, Adrenalin macht ja bekanntlich schlank.“ darunter. Ja, jetzt war er zufrieden und heute vor dem Schlafen gehen würde er zu allen Göttern beten, dass die Gruppe es schaffte und Aurel die Nachricht lesen konnte. Wenn es nämlich noch nicht geschehen war, so würde ihn spätestens das an seine absolute Sollbruchstelle treiben.
    Geändert von Katan (05.03.2007 um 19:41 Uhr)

  8. #8
    "Oh", das was Arton da sah ließ nicht mehr Worte zu. Er sah eine riesen große Halle mit einem hell leutenden etwas. Aber das Problem war, die Halle war leer."Riecht nach Falle, wie etliche verbrennende Leichen. Aber wo ist die Falle?, das ist wohl die 1.000.000 Septim Frage". Arton suchte den Raum mit seinen Augen ab, was aber bei schummer Licht nicht gerade einfach war. Er wagte sich etwas weiter vor und fragte sich was für eine Falle das wohl sein möge."Hoffentlich nicht wieder so eine Elementfalle, von denen hab ich die Nase gestichen voll", stellte Arton fest und musste sich an seine Wunde erinnern.
    Er stand noch eine ganze Weile am Ende des Ganges, welcher in die Halle führte. Arton musste den Helm ausziehen um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. "Puhh, ich hatte schon ewig nicht mehr solche Hochspannungssituationen", dachte Arton und merkte wie sein Adrenalinspiegel zu steigen begann. Dann spürte er seinen Pulsschlag an seiner Augenbraue, in seinem Kopf und am Hals. Arton fluchte innerlich.
    Plötzlich spürte er einen Zug der durch die Ruine fuhr und seltsamerweise ging dieser Zug in das Loch, in welches der Altmer gestürzt war.
    Arton schaute sich in der Halle um und was er sah lies ihn schaudern."Hat Aurel nicht von einer mumifizierten Leiche gesprochen"?, er schluckte, denn was er sah war die von Aurel beschriebne Leiche und als wenn das nicht schon genug wäre lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Arton spürte seinen Pulsschlag und seinen Adrenalienspiegel steigen. Der Schauer, welcher ihm den Rücken runter lief wurde immer stärker. Auf Arton's Stirn begannen sich Schweißtropfen zu bilden und er hatte ganz bestimmt nicht heiß! Ganz instinkttief begann Arton sich ganz langsam nach hinten umzudrehen und als wenn er es geahnt hatte, ertönte in diesem Moment ein Schrei der durch Mark und Bein ging."Jetzt weiß ich was den Altmer wahnsinnig gemacht hat", dachte Arton und kurz nach dem Schrei hörte man etwas pfeifen. Wie auf kommando erschien die Ursache für dieses Pfeifen. Der Geist des irrsinnigen Altmers erschien, schaute sich die Gruppe ganz genau an und flog zu der Leiche, dabei Schrie er:"Meister sie sind wieder da! Schatzsucher wollen euch bestehlen! Alarm, macht sie fertig, macht sie fertig, macht sie fertig!"
    Arton drehte sich um, betrachtete noch einmal die Leiche und den Geist, rieb sich die Augen, fragte sich ob er vielleicht träume, aber die Leiche und der Geist waren echt. Er drehte sich zu den Schatzsucher um und brachte nur zwei Worte heraus:"Altmergeist, mumifizierte Leiche!"
    Hätte Arton sich selbst gesehen würde er wohl schaudern. In diesem Moment war Arton's Gesicht weißer wie Schnee und ihm stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Ganz verdattert drehte er sich um und betrachtete Fassungslos das Schauspiel das sich vor seinen Augen abspielte. Es erschien eine Horde bestehend aus Goblins, Skeletten, Zweiglingen, Ratten, Atronachen und Zombies. Arton vergaß sogar in diesem Moment innerlich zu fluchen.
    Dann ertönte eine Stimme:" Macht euch bereit, vernichtet zu werden ihr jämmerlichen Kreaturen!" Pötzlich brach ein ganzes Stück aus der Wand heraus, was Aurel, Kiara und Arwen den Blick auf das Spektakel ermöglichte."Spätenstens jetzt werden sie auch Angst bekommen", dachte Arton und gerade als es den Anschein erweckte das die Monsterhorde auf die Gruppe losgehen würde, schossen urplötzlich Wände aus dem Boden und andere Sachen vielen von der Decke. So entstand in wenigen Sekunden ein riesen großes Labyrinth. daraufhin erschienen 3 Wege am Labyrintheingang, besser gesagt, 3 Portale.
    "Ich hasse Ayleiden!", dachte Arton und wusste in dem Moment noch nicht das er bald einen viel driftigeren grund hatte sie zu hassen.
    Dann erstarb plötzlich der Lärm und eine Totenstille legte sich über die Ruine. Es war kein Tropfgeräusch mehr zu hören und selbst die Monsterhorde war verstummt. Es war wie als wenn alles auf die Schatzsucher zu warten schien. Langsam, aber immer noch mit einer Portion angst, weichen Knien und einem Gesicht welches spätestens jetzt weißer als Schnee war, ging Arton vor die Portale und betrachtete sie."Hmmm........., eins ist sicher, falls ich hier jemals wieder lebend raus komme, pauke ich diesem Ayleiden- Sammler mal gehörig die Meinung.", aber sein Ärger wich schnell wieder der Angst und Arton beschloss auf die anderen zu warten, er nahm seinen Helm ab und rief mit einer angsterfüllten Stimme nach Aurel:" Aurel?, lebst du noch?, wenn ja komm mal ganz schnell her und schau dir das hier mal an"............................
    Geändert von Skyter 21 (05.03.2007 um 22:00 Uhr)

  9. #9
    "Einer ist draußen fehlen nur noch die anderen". Xerxes saß auf dem kalten Stein und beobachtete jemanden der aus der Ayleiden Ruine herausging. Durch die Dunkelheit konnte er weder Geschlecht noch Rasse erkennen. Allerdings hielt er sich lange an der Ruine auf, schien sich manchmal zu bücken und etwas zu schreiben. Aber es war ihm auch egal was dieser jemand dort machte. Viel eher quälte ihn der Gedanke, was wohl mit den anderen war und vor allem. Was mit dem Schatz war. "Vielleicht sind sie tot. Vielleicht wurden sie getrennt. Wenn sie getrennt wurden dann sind sie warscheinlich bald tot, zumindest wenn sie sich nicht alle auf einem Haufen befinden. Was eher unwarscheinlich ist, bei diesem bunt zusammengewürfelten Haufen", Xerxes betrachtete den leichten Nebel der sich auf den Steinen der Ruine befand, "diese Ruine ist unheimlich. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, warscheinlich sind sie alle tot."

    Xerxes war überhaupt nicht müde, die Spannung war viel zu groß. Er vermutete zwar das bereits alle tot seien, allerdings hinderte ihn der Gedanke an den Schatz daran wegzugehen. Er war schließlich wegen einem Schatz erst nach Cyrodiil gekommen und wenn dieser Schatz nun der besagte Schatz war, dann konnte er ihn einfach nicht ruhen lassen.
    Xerxes beschloss eine Zeitbegrenzung einzurichten: "Wenn ich bis in 10 Tagen nicht mindestens 2 Leute aus der Ruine gehen sehe, dann werde ich von hier verschwinden. Ich frage mich wie der Rappenkurier auf mich reagiert, ich war seit Ewigkeiten nicht mehr bei meiner Arbeit. Sicherlich haben sie mich bereits rausgeschmissen, aber das was ich hier bekommen habe und vielleicht noch bekommen werde, das ist viel mehr Wert als die Arbeit beim Rappenkurier."
    Er dachte noch viel nach, zum einen über seine Arbeit, dazu noch über den Schatz und die Schatzsucher, dann auch noch über sein Schwert, das leicht beschädigt ist und noch über das bisschen Gold das er noch gefunden hatte. Eine neue Rüstung konnte er sich dadurch nicht leisen, allerdings konnte er sich dadurch noch einige Kleinigkeiten leisten. Einen Hammer und noch ein wenig Met. Den Rest würde er sparen, vielleicht hätte er ja irgendwann genug Geld zusammen um sich eine Bruchbude im Hafenviertel der Kaiserstadt zu kaufen und wenn er dann ein Haus hätte eine bessere Arbeit zu suchen, eine bessere Ausrüstung zu kaufen, Lehrmeister aufzusuchen und seine Schwertkampftechniken verbessern, danach auf Schatzsuche zu gehen und das große Geld zu machen. "Das ist allerdings nur ein Traum", seufzte Xerxes und öffnete seine Flasche.
    Nachdem Xerxes noch einen Schluck aus seiner Flasche genommen hatte, stand er auf und nahm seine Bettrolle, die er in eine Kuhle in der Ruine legte. Er versuchte zu schlafen, konnte aber nicht, deswegen stellte er sich hinter die Ruine und trainierte seinen Schwertkampf, versuchte seine Beweglichkeit in schwerer Rüstung zu verbessern und übte selbst aus den ungünstigsten Lagen einen guten Schwerthieb austeilen zu können.
    So konnte er Zeit totschlagen und auch noch einen guten Vorteil daraus ziehen. Eventuell wäre er ja auch später ein wenig müde, sodass er sich schlafen legen könnte.

  10. #10

    Cyrodiil, Vindasel

    Noch während Kiara einen fragend Blick auf Aurel richtete, den er nicht erwiderte da er gerade mit dem Rücken zu ihr stand, drang Artons Stimme an Ihre spitzen Ohren. "Altmergeist, mumifizierte Leiche!" Sie versuchte die Dunkelheit in dem Gang mit Ihren Augen zu durchdringen. Was sie sah war allerdings...eben nur Dunkelheit und ein Stück Wand vom Gang. Aber irgendwas ging dort wieder vor sich und wenn sie an die letzten Ereignisse in dieser Ruine dachte, war es wohl kaum etwas erfreuliches.
    Egal was da drüben gerade passierte, Arton stand dem alleine gegenüber und für einen Moment sah sie Arton als verwirrten, unheimlichen Geist vor sich. Soweit sollte es doch nicht kommen und sie warf einen abschätzenden Blick über den Abgrund vor sich. Die beiden Elfen konnten den Sprung wohl schaffen, aber der Paladin mit seiner schweren Rüstung?

    In die Dunkelheit auf der anderen Seite kam nun Bewegung. Weitere Stimmen drangen an Kiaras Ohr, allerdings klangen sie hohl und kalt. Diese Stimmen schienen merkwürdig in dem Gang nachzuhallen." Macht euch bereit, vernichtet zu werden ihr jämmerlichen Kreaturen!"
    Das war eine ganz klare Kampfansage und der Boden zu ihren Füssen bebte nun. Die Waldelfe machte einen flinken Schritt nach hinten, von dem Abgrund weg. Zu flink, sie stand schon auf Aurels Ausrüstung. Mit einem entschuldigenden Blick stieg sie schnell wieder herunter und zuckte unwillkürlich zusammen, als ein mächtiges Krachen erscholl. Dies hatte nichts mit dem leisen Knirschen einer zurückweichenden Bodenplatte zu tun. Es klang eher so, als sollte Ihnen der Himmel auf den Kopf fallen. Es war weder der Himmel noch die Hallendecke die fiel, eher ein grosses Bruchstück der Gangwand.

    Nun gab es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht war, dass dieses Bruchstück genau über den Abgrund gefallen war und nun eine Brücke zur anderen Seite bildete. Zufall? Wohl kaum.
    Die schlechte: sie konnten nun alle sehen, was sich bei Arton in der Halle abspielte. Und dies weckte in Ihr das heftige Gefühl noch im Tiber-Septim Hotel zu sitzen und über den Erzmagier in seiner nassen Rüstung zu lachen, oder sogar wieder in Ihrer Heimat Valenwood zu sein und dort im Krieg gegen die Hochelfen zu kämpfen. Sollte Sie dies hier überleben, würde sie garantiert keinen kleinen Zeh mehr in so eine verfluchte Ruine setzten.

  11. #11
    Es reichte. Langsam reichte es wirklich. So hatte Arwen sich eine Rückkehr in ihr Geburtsland wirklich nicht vorgestellt. Da wäre sie ja - trotz Bürgerkrieg - sicherer in Morrowind gewesen. So gut konnte der Auftraggeber sie gar nicht bezahlen, dass sie hier ihr Leben sowie ihre geistige Gesundheit riskierte. Fallen, Geister, Leichen, Monster und herabfallende Wände. Was denn noch? Sie wollte hier raus. Sofort. Auf der Stelle. Leider würde sich das nicht so einfach bewerkstelligen lassen.

    Während sie noch darüber grübelte, wie denn die Blechbüchse über den Abgrund kommen sollte (Menschen waren ja so unbeweglich, aber hier lassen konnte man ihn auch schlecht), krachte es schon wieder. Eine Wand war herabgefallen und direkt über den Abgrund, so dass dieser nun begehbar war. Leider sah man aber nun auch, was bei dem Imperialen drüben geschah und Arwen war sicher, dass sie sehr gut ohne dieses Wissen hätte weiter leben können. Der Kaiserliche zog die Monster aber auch an wie eine Kerze die Motten. Fast, als hätte er ein Schild um den Hals: "Hallo Feinde, hier bin ich!". Aber was half es. Sie mussten hier raus. Arwen sah sich nach Kiara und dem Bretonen um. "Aurel, Ihr klappert", zischte sie. Natürlich meinte sie seine Rüstung, ohne die er siche rauch beweglicher und schneller wäre. Vor allem aber leiser. Was nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihn von Vorteil wäre. Elfen, die in Menschengesellschaft waren, lebten grundsätzlich gefährlich. Menschen waren nicht nur unbeweglich, sie waren laut, schwerfällig, hektisch (dieses wohl aufgrund ihrer Kurzlebigkeit) und überhaupt. ... Für Arwen reichte es aus, dass sie Menschen waren. Aus denen sie sich nicht viel machte. Sie besaßen nicht mal die Sanftmut und Weisheit der Argonier. "Und wenn Ihr mal zu klappern aufhören könntet, können wir uns überlegen, wie wir hier rauskommen" fügte sie dann noch boshaft hinzu.

  12. #12

    Cyrodiil, Kaiserstadt

    Irgendetwas klopfte Malukhat aus dem Schlaf und im ersten Moment nahm er an, dass Draven nun die harte Schiene fuhr und den Kopf des Erzmagiers zwecks Weckung mit einem Vorschlaghammer malträtierte. Im nächsten aber musste er einsehen, dass er mit dieser Einschätzung vollkommen falsch lag: Es war helllichter Tag und das Trommelorchester fand nicht an seinem Kopf sondern an der Zimmertür statt.
    „Später!“, nuschelte er halblaut durch die Federfüllung des Kissens, in das er seinen Kopf gegraben hatte. Das Klopfen aber ging weiter und ließ ihm nicht die Möglichkeit, noch mal in einen wohligen Schlaf zu versinken.
    „Ist ja schon gut!“, brüllte er und hievte sich aus dem Bett. „Meine Fresse, man kriegt hier auch nie seine Ruhe!“ Als es daraufhin still wurde, dachte er darüber nach, sich einfach wieder hinzulegen, entschied sich aber anders. Vielleicht war es wichtig. Es musste einfach wichtig sein – richtig wichtig –, denn wenn nicht, würde er Amok laufen. Verdammt großes Amok.
    Schnell zog er sich seine Robe über, warf einen halbgeschlossenen Blick in den Spiegel und kam zu dem Schluss, dass das da noch nicht ganz so schlimm aussah wie ein seit Jahrhunderten toter Zombie.
    Er hatte die Tür noch nicht ganz geöffnet, da kam ihm schon ein zerknirschtes „Einen, äh, schönen Tag, Erzmagier“ entgegen. Verwundert blickte er auf die Figur, die vor ihm stand und sich unter seinen Blicken wand. Nicht, dass Malukhat etwas gegen furchtsame Unterwürfigkeit hatte, aber die Sache kam ihm nordisch vor. Vor allem, weil sein Landsgenosse Marayn Dren zwar der Magiergilde angehörte, aber an die Gildenhalle in Balmora gebunden war. Dren war normalerweise nicht der Typ Individuum, der sich von Malukhat alles gefallen ließ, eher noch gehörte er zu der Anti-Malukhat- oder auch Ranis-for-Archmage-Fraktion.
    Malukhat verschränkte die Arme vor der Brust. „Was wollt Ihr hier? Wenn ich es war, der Euch hierher zitiert hat, scheine ich neuerdings unter starkem Gedächtnisschwund zu leiden, ich kann mich einfach nicht daran erinnern. Werde ich langsam senil oder tanzt Ratte Ranis während meiner Abwesenheit auf dem Tisch?“
    Dren knirschte mit den Zähnen. Ihm schien ein bitterböser Kommentar auf der Zunge zu liegen, aber er kannte Malukhat gut genug um zu wissen, dass dieser in seinem Zorn Dren und den gesamten Laden dafür planieren würde. Stattdessen bat er also mit übertriebener Höflichkeit um Einlass, da es sich hierbei um eine todernste Sache handelte. Die besondere Betonung auf das Wort „todernst“ hörte sich im Oberton für Malukhat stark nach „Kinderkacke“ an, aber für den Erzmagier wird’s schon wichtig sein, nicht wahr?
    Es widerstrebte ihm zutiefst, aber der Dunmer machte Platz und hieß Dren, sich auf einen der zwei Stühle zu setzen, die um den kleinen Frühstückstisch im hinteren Teil des Raumes standen. Der Erzmagier selbst setzte sich ihm gegenüber und Dren spulte sofort brav seinen Bericht runter.
    Gleich als Malukhat abgereist war, hatte es angefangen: Ranis stürzte sich auf Joplaya wie eine nordische Axtkriegerin. Joplaya wehrte sich nach Leibeskräften, besaß aber nicht genug Erfahrung in Ranis-Mobbing, um das Ausmaß dieses Kleinkrieges einwandfrei bestimmen zu können. Während Ranis also auch weiterhin ihren Morgentee mit Vorsicht und Tinte genoss und sich nach geruhsamen Schlaf mehrmals in einem Guarfuttertrog wieder fand, weitete sie ihre Aktionen auf den öffentlichen Bereich aus. Nicht nur, dass sie Joplaya vor versammelter Mannschaft runterputzte, total zerpflückte, sie verbal gegen die Wand klatschte und sowieso wie den letzten Dreck behandelte – sie fühlte sich auch während Malukhats Abwesenheit zur Mutterfigur berufen und schaffte es tatsächlich, einen jungen Telvanni-Fürsten dazu zu bringen, um Joplayas Hand anzuhalten. Joplaya wies ihn ab, aber er sah sie trotzdem seither als sein ganz persönliches Frauchen in spe an und machte ihr das Leben zusammen mit Ranis zur Hölle. Joplaya hatte sich nicht mehr in der Lage gesehen, ihrer Arbeit als stellvertretende Erzmagiern nachzukommen und als Ranis ihr Mundwerk wieder mal nicht hatte halten können, hatte Joplaya zielsicher wie ein Selbstmordkommando die Versammlung gesprengt, indem sie Ranis mit einem Buchstopper abwarf.
    „Tja“, schloss Dren, „die anderen Gildenoberhäupter haben beschlossen, Ranis zu Eurer Stellvertreterin zu machen. Eure Tochter wurde vorübergehend des Hauses verwiesen und ich hielt es für angebracht, Euch darüber zu unterrichten.“
    Malukhat nickte nachdenklich und zupfte sich am Kinn. Er war dem Vortrag mit stoischer Ruhe gefolgt und zum ersten Mal froh darüber, Dren in der Magiergilde zu haben. Seine Wut sparte er sich für später auf, noch konnte er sich die Sache nicht in allen Zügen vorstellen. Nicht, dass er jetzt schon explodierte, etwas noch Schlimmeres kam und er schon das halbe Pulver verschossen hatte.
    „Das ist die Sachlage?“, fragte er gelassen.
    „Das ist die Sachlage“, bestätigte Dren und blickte auffallend zur Seite. „Da wäre nur noch eine Sache…“
    Malukhat zog eine Augenbraue nach oben. „Und die wäre?“
    „Eure Tochter… sie wollte unbedingt mit. Und was sollte ich da sagen? Jedenfalls… ich habe sie mitgebracht.“
    „Schön“ Der Erzmagier war ehrlich erfreut. „Wo ist sie? Dann will ich sie doch gleich mal begrüßen!“
    „Als wir hier ankamen, wollte sie sich unbedingt den Markt anschauen. Seither habe ich sie nicht wieder gesehen.“
    Malukhat starrte seinen Gegenüber mit offenem Mund an. Hatte er doch gewusst, dass da noch was kommen musste! Er gestattete sich seine Wut, lief beinahe über vor Zorn, und wusste nicht, was er zuerst machen sollte: Joplaya suchen oder Ranis erschlagen.
    „Gut, kümmern wir uns erstmal um Ranis“, sagte er mit fester Stimme. Die Müdigkeit war wie weggeblasen, und er holte Tinte und Papier heraus, um zwei Briefe zu schreiben: Der erste ging an die Obrigkeit der Magiergilde. Er entschuldigte sich so knapp für Joplayas Verhalten, dass es an einen Skandal grenzte, und stampfte die Damen und Herren in Grund und Boden, wie es ihnen nur einfallen könne, Joplaya der Magiergilde zu verweisen. Dann nahm der diplomatische Teil seines Gehirns die Arbeit auf, ließ ihn die Wortwahl überarbeiten und machte ihm klar, dass mindestens die Hälfte der Leute, an die der Brief gerichtet war, am Liebsten selbst mit dem Buchstopper nach der Alten geworfen hätte.
    Der zweite ging an Ranis Athrys selbst. Eigentlich hatte er vorgehabt, sie mal so richtig zusammen zu falten, aber genau drei Dinge hielten ihn davon ab: Er musste Joplaya suchen, er fand vor Wut keine Worte und es war viel angenehmer, ihr beim Zusammenfalten gegenüberzustehen. … und wenn Ihr noch mal so auf ein Mitglied meiner Gilde losgeht, schmeiße ich Euch raus. Werdet Eure Aggressionen gefälligst still und heimlich in Eurer Freizeit los.
    Hastig setzte er sein Siegel unter beide Nachrichten und übergab sie an Dren.
    „Ich weiß, die Reise hierher war lang und beschwerlich, aber Ihr macht Euch jetzt auf den Rückweg, um die Briefe hier zu verteilen. Außerdem will ich nicht, dass Ranis einen Tag länger in meinem Amt verweilt als notwendig. Da soll wer anders ran.“ Es war nicht Malukhats Art, in voller Breite über seine Vorhaben zu reden, aber er musste sich eingestehen, dass er Dren gegenüber Dankbarkeit empfand. Er hatte nicht damit gerechnet, dass irgendwer außer seiner Tochter selbst sich bei ihm melden würde, wenn Ranis den rachedurstigen Flederschatten raushängen ließ, aber genauso war es gekommen und Dren erklomm die Leiter, die Malukhats Ansehen bedeutete.
    Dren ging, unerfreut über die Tatsache, jetzt schon wieder nach Morrowind zu müssen, und Malukhat machte sich auf die Suche nach Joplaya.

    Bestimmt sitzt sie irgendwo einsam und allein in einer Ecke und heult sich die Augen aus dem Kopf, dachte Malukhat, während er über den überfüllten Marktplatz stapfte. Die Marktschreier hielten lautstark ihre Waren feil und der Dunmer wurde immer wieder halb über den Haufen gerannt. Er konnte seinen Sicherungen beim Durchknallen zuhören, einer nach der anderen, und gerade, als er sich einen der Drängler zur Brust nehmen wollte, erspähte er über die Leute hinweg einen Schopf langer schwarzer Locken neben einem Stand. Wenn das mal nicht das Köpfchen seiner kleinen Tochter war. Mit den Ellenbogen voran grub er sich seinen Weg durch die Menge und stellte sich bereits vor, wie er sein Mädchen in die Arme nahm und tröstete, ihm Mut machte und es ihm das Versprechen abnahm, Ranis bei seiner Rückkehr alle Knochen zu brechen. Er wusste einfach, dass ihr Hundeelend zumute war, und machte sich die wildesten Vorwürfe, sie alleine bei dieser töchtermordenden Irren gelassen zu haben.
    Tja…
    Als der Mann an dem Stand missbilligend die Hand hob, um auf den Idioten zu zeigen, der sich mit Gewalt durch die Menge schob, wirbelte der dunmerische Lockenkopf herum und schenkte Malukhat ein Lächeln, das ihn komplett aus der Fassung warf.
    „Vater!“, rief Joplaya, warf ihm die Arme um den Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wie schön, dich zu sehen! Dren war schon bei dir? Oh, da habe ich aber die Zeit vergessen, entschuldige. Hier ist alles so groß und so schön – aber ein bisschen merkwürdig sind diese Kaiserlichen schon, findest du nicht?“
    „Äh, ja… ja, bestimmt“, stammelte der Erzmagier verwirrt. „Aber, Kind, dass du jetzt wieder so gute Laune hast!“
    „Ach, du meinst die Sache mit der Athrys“, sagte Joplaya und kicherte. „Ist nicht weiter schlimm. Ziemlich armselig, wie sie sich verhalten hat. Ich hätte fast Mitleid mit ihr kriegen können. Keine Angst, wirklich nur fast! Beim nächsten Mal werfe ich was Schwereres nach ihr. Einen Seelenstein vielleicht. Oder eine Kanalratte, wobei ich glaube, dass die zwei sich super verstehen würden.“ Sie lachte ihr glockenhelles, unbeschwertes Lachen und Malukhat musste sich über sein Töchterchen wundern. Was hatte er da nur in die Welt gesetzt! Die ganzen Beschimpfungen, die öffentlichen Demütigungen – das prallte einfach von ihr ab. Zack und weg. Schon wieder vergessen. Wo hatte sie das nur her?
    „Du tust ihr aber trotzdem weh, wenn wir wieder nach Hause kommen, ja?“, sagte Joplaya nach einer Weile und bedachte ein Stück Handelsware, eine Vase, mit einem kritischen Blick.
    „Aber nicht doch!“, rief Malukhat und warf in gespielter Entrüstung die Arme hoch. „Wer wird denn gleich gewalttätig werden? Ich hab da was viel Besseres. Ranis wird sich umschauen, das sage ich dir, wenn sie nicht gleich tot umfällt, was ich als durchaus wünschenswert betrachte.“
    Joplaya sah ihn nachdenklich an, sagte aber nichts. Sie wusste, wenn ihr Vater nicht selbst mit den Worten heraus rückte, würde Nachbohren rein gar nichts bringen. Da war er eigen.
    Sie hielt ihm die Vase vor das Gesicht. „Schau mal, wie hübsch!“
    „Ja, sehr hübsch“, antwortete er und schob das gebrechliche Gebilde zur Seite. Nein, gar nicht so hübsch. Eigentlich sogar potthässlich, aber das würde er ihr nicht sagen. Den heutigen Tag würde er genießen, mit ihr über den Markt schlendern und sich ganz allgemein darüber freuen, dass es sie gab.
    Geändert von Katan (07.03.2007 um 17:23 Uhr)

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