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Kämpfer
Cyrodiil, Kaiserstadt (Tiber Septim Hotel)
Mit ihren neu "erworbenen" 15 Gold in der Tasche überlegte Melian, wie es weiter gehen sollte. Sie brauchte mehr Geld, das war klar. Aber weitere Diebstähle waren sehr riskant. Ein falsche Handgriff und man würde sie erwischen. Es musste irgendwie anders gehen, unauffälliger. Sie dachte lange nach, bis ein seltenes Lächeln über ihr Gesicht huschte. Wieso war ihr dieser geniale Einfall nicht schon eher gekommen? Dummes Kind, dachte sie, du musst schneller denken...
Es waren viele Stunden vergangen, in denen sie durch die Kaiserstadt gestreift war. Erst war sie in jeden Laden im Marktbezirk gegangen, nur, um ein bißchen zu bummeln. Ihre 15 Goldstücke hatte sie nicht ausgegeben. Etwas gescheites hätte sie sich davon nicht kaufen können und sie war auch nicht gerade ein Ass im Verhandeln. Inzwischen war es dunkel geworden und sie war in jedem Bezirk der Kaiserstadt gewesen. Sogar den Palast hatte sie sich angesehen und die prunkvollen Häuser im Elfengartenbezirk bestaunt. Wie konnte jemand nur so viel Geld haben, um sich ein solches Anwesen zu leisten? Doch jetzt hatte sie keine Zeit mehr. Es war spät geworden. Alle Geschäfte hatten längst geschlossen. Bei ihrem Einkaufsbummel am Nachmittag hatte niemand bemerkt, dass sie bei den "Drei Brüder Handelswaren" einen Dietrich aus einer Kiste hatte mitgehen lassen. Es war viel einfacher gewesen, als jemanden direkt zu bestehlen. Ein kurzes Kundengespräch hatte ihr die nötige Ablenkung verschafft. Mit einem Griff hatte sie den Dietrich geschnappt und war danach noch ein paar Minuten im Laden geblieben, um nicht weiter aufzufallen. Ihr Siegeszug konnte beginnen.
Schlösser knacken war ihr ein Leichtes. Leise wie eine Katze war sie in Schutze der Dunkelheit auf ihr Ziel zugeschlichen. Weit und breit war keine Seele zu sehen. Sie hatte sich wohl überlegt, was sie tat. Würde sie ersteinmal so weit gekommen sein, wie ihr Plan es vorsah, würden sich die Geldsorgen bald in Luft auflösen.
Nur noch einmal tief durchatmen. Es war ihre einzige Chance. Sie durfte sie nicht verbauen. Geschickt und flink begann sie mit dem Dietrich das Schloss zu bearbeiten. Es dauerte länger als gewöhnlich, weil sie extrem vorsichtig vorging. Doch dann war es geschafft. Das Schloss war geknackt.
Beinahe lautlos schlich sie durch die "Goldene Karaffe". Es hatte auf der Hand gelegen. Wäre sie nur im Besitz der richtigen Werkzeuge, würde sie zu schnellem Geld kommen. Tränke brauen konnte jeder. Man brauchte nur einen Streifzug durch den Wald zu unternehmen und hatte schnell die nötigen Zutaten zusammen. Melian ließ einen Destillierkolben, einen Calcinator und eine Retorte in ihren Besitz übergehen. Auch je zwei Tränke zum Wiederherstellen der Lebensenergie und zur Heilung von Krankheiten standen offen herum und schrien fast danach geklaut zu werden. Sogar ein paar Zutaten fand sie in den Regalen und in einer Kiste.
Der Einbruch war so leicht gewesen, dass sie ein glucksendes Lachen von sich gab, als sie den Laden verlassen hatte. Es war schon fast ermüdend gewesen. Weil sie so guter Stimmung war beschloss sie, ihre 15 Goldstücke irgendwie auf den Kopf zu hauen. Nachts gegen 12 war das gar nicht so leicht. Aber sie war hellwach und voller Tatendrang, also zog sie durch die Stadt und sah sich um. Hier und da hatte ein Hotel oder ein Gasthaus geöffnet, aber es war nichts ansprechendes für sie dabei. Enttäuscht trottete sie den Talosplatzbezirk entlang. Doch dann erweckte etwas ihre Aufmerksamtkeit, was sie bei Tage gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Edel und prunkvoll leuchtete direkt vor ihr der Eingang zum "Tiber Septim". Es sah teuer aus. Das ist genau das richtige, dachte sie und trat ein.
Geändert von Varda (01.04.2007 um 21:00 Uhr)
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