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General
Cyrodiil, Ringstrassee um die Kaiserstadt
Es stimmte, was die Leute auf den Strassen behauptet hatten. Das Tiber-Septim-Hotel war wohl das
Luxuriöseste Hotel in der Kaiserstadt. Mit einem Seufzer der Zufriedenheit lies sie sich in dem Ohrensessel zurücksinken. Das weiche Polster umfing sie und bot einen bequemen Rückhalt, während sie auf das Essen wartete. Die Finger, sauber und ohne eingerissene Fingernägel, spielten Gedankenverloren mit einer Strähne des frischgewaschenen Haares. Doch sobald sie diese loslies um sich Ihrem gerade servierten Essen zu widmen, ringelte sie sich schon wieder störrisch über die Augenbraue, um Ihr dann geradewegs über die Wange zu streichen. Das machte sie immer und es war beim Kämpfen höchst störend. Doch das Kämpfen war vorbei, sie trug ein feines Kleid, das eindeutig nicht zum Kämpfen gedacht war, mit seinen ganzen bauschenden Röcken. Aber es hatte unzweifelhaft eine entwaffnende Wirkung auf den Paladin der Ihr gegenüber sass.
Unter dem Mieder des Kleides machte nun Ihr Magen klar, das er auch bereits kampfbereit war. Das Essen bestand aus dem teuersten Menue der Karte und das zarte Fleisch badete in dunkler Sosse. Dazu frisches Brot und ein teurer Rotwein. Verschiedene Gemüsesorten lagen auf einer Platte, umgeben von einer hellen Sosse. Vorsichtig beugte Sie sich vor, um den herrlichen Geruch aufzunehmen................
.....................und musste schlagartig würgen. Der Gestank war kaum auszuhalten und noch im wachwerden begriff Kiara, dass sie von Ihrem eigenen Gestank wach wurde. Das nächste was sie wahr nahm, war Ihre alte Decke, die um Ihre Schulter geschlungen lag. Die hatte sie doch nichtmehr ausgepackt? Ausser der Decke schlang sich noch etwas um sie. Vorsichtig versuchten Ihre Finger den Gegenstand zu erkennen, der so schwer auf Ihrer Hüfte lag. Unwillkürlich musste sie lächeln und drehte leicht den Kopf um in das schlafende Gesicht des Bretonen blicken zu können. Sie stellte fest, dass wirklich etwas an der Sache dran war, mit dem gemeinsam einschlafen und gemeinsam aufwachen. Auch wenn sie im Punkt des einschlafen einen kleinen Vorsprung hatte.
Die Versuchung einfach noch liegenzubleiben war zu gross, sie kuschelte sich ein.......und schrak angewidert zurück. Dann eben doch aufstehen. Vorsichtig glitt sie unter der Decke hervor und lies den schlafenden Aurel zurück. Offensichtlich hatte er noch die Energie gefunden, sich im Wasser zu baden und Kiara nahm sich vor, dass nun ebenfalls zu geniesen. Sie suchte sich eine geschützte Stelle und lies dort die Kleider zurück. Eine ganze Weile lies sie sich einfach nur treiben und versuchte an gar nichts zu denken. Doch Aurels Visionen und Malukhats Worte trieben wie träge Schlingpflanzen durch Ihren Geist und verknoteten sich dort letztlich zu einem wilden Knäul. Sie würde die Antwort auf Ihre Fragen wohl kaum im Wasser finden. Im Lager schien es immernoch ruhig. Schlief Aurel noch?
Mit kräftigen Schwimmbewegungen kehrte sie ans Ufer zurück und kämmte das Haar schnell mit den Fingern aus. Das dreckige Hemd landete unversehens auf der Krone. Kiara schnitt dem schrecklichen Ding eine Grimase und zog sich das saubere Hemd über den Kopf. Nachdenklich schätze sie die Entfernung zu Kaiserstadt ab, doch bis zum Mittag dürften sie locker im Schatten des Weissgoldturms stehen.
Zusammen nahmen sie ein karges Frühstück ein, bestehend aus etwas Trockenfleisch, einem verschrumpelten Apfel und etwas hartem Brot. Ihr Begleiter wirkte still und kaute verbissen auf seinem Brot. Fast schien es, als kämpfe er immernoch. Doch diesmal war der Preis seine eigene Seele.
Als sie Richtung Kaiserstadt marschierten legte Kiara ihm Scheu eine Hand auf den Arm. „Lassen Dich die Geister nicht ruhen? Dann erzähl mir von dem Brustharnisch und wen Du da eigentlich begraben hast. Vielleicht schweigen Sie dann.“
Die nassen Haare verbargen die Tränen, die Ihr schliesslich über die Wangen liefen.......
Geändert von Muecke49 (24.04.2007 um 10:51 Uhr)
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