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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    In der Wildnis

    Na das versprach ja ein spaßiger Abend zu werden.
    „Und Ihr geht die Umgebung ab, ob sich vielleicht ungebetener Besuch dort befindet.“
    Malukhats Worte hallten in ihrem Kopf nach. Er hatte ihr also definitiv noch nicht verziehen. Was sollte sie denn noch machen? Sich töten lassen? War es das, was er wollte? Sie tot sehen? Dann würde sie lieber durch irgendeinen Schockschaden sterben als von einem Troll zerrissen zu werden. Melian bewegte sich nur schleichend vorwärts. Zu groß war die Angst von irgendeiner Kreatur entdeckt zu werden. Sicher, das Schießen mit Pfeil und Bogen lag ihr irgendwie im Blut, aber richtig gut beherrschte sie ihre Waffe nicht. Außerdem hatte sie zu wenig Pfeile. Es waren vielleicht 15,20 Stück.

    Melian war sicher schon eine Stunde unterwegs. Die Dunkelheit war voll eingebrochen. Sie schlich und schlich. Müsste sie nicht längst wieder am Lager angekommen sein? Inzwischen sah ein Baum aus wie der andere. Ein Weg war absolut nicht mehr zu finden. Sie war schon mehrmals direkt an Wölfen vorbeigeschlichen, sogar einen Bär hatte sie gesehen. Aber Melian wurde nicht entdeckt. Sie fragte sich, ob sie ohne das Gefängnis jemals so gut hätte Schleichen lernen können.
    Langsam wurde es ihr kalt. Die Mithril-Rüstung trug ihren unangenehmen Anteil dazu bei. Melian wollte endlich in das Lager zurück. Ans warme Feuer. Vielleicht ein bißchen zu Essen. Das Brot aus dem Tiber Septim hatte sie im Lager zurückgelassen. Sie schlich und schlich. Hatte sie diesen Stein nicht schon mal gesehen? Aber ein paar Meter weiter dachte sie dasselbe über einen anderen Stein. Melian bemerkte wieder dieses Ziehen im Magen. Oder: Es fühlte sich an, als griffe jemand in ihren Bauch, quetschte ihren Magen zusammen und drehte ihn langsam aber beständig um. Sie hatte sich völlig verlaufen. Und die anderen würden sicher denken, dass die diebische Bosmer sich davongemacht hatte. Wahrscheinlich kontrollierten sie bereits ihre Sachen. Wenn es nicht sogar so war, dass Malukhat sich insgeheim freute, weil er sich dachte, dass sie längst von einer Kreatur getötet worden war.
    Sie kauerte sich neben einen großen, alten Baum und weinte still in die Nacht hinein.

  2. #2

    Cyrodiil, orangene Straße

    J'Shivrizza starrte auf das Zuckersäckchen in ihren Pfoten. "Danke!" sagte sie. "Khajiit werden nicht fett von Zucker, oh nein. Zucker in Elsweyr heilig. Zumindest der Mondzucker. Tränen der Göttlichen! Zucker aus diesem Land einfach nur süß."

    Sie wurde das Gefühl nicht los, der Hochelf hörte ihr gar nicht zu. Längst war das Spitzohr wieder unterwegs, während J'Shivrizza die geröstete Krabbe in ihrer Hand betrachtete. "Grüner Pakt, Fleischmandat und so." die Khajiit legte die Ohren an "J'Shiv kein Bosmer sein."
    Damit warf sie die Krabbe in hohem Bogen zurück. Den Zucker aber steckte sie ein. In Bruma würde es sicherlich auch etwas anderes geben. Im Zweifelsfalls nahm sie sich vor, Eis mit Milch mit Zucker zu mischen. In Gasthäusern könnte das ein Knaller werden! Besonders, wenn er die Sachen in der Luft vermischt und frisch von den Bergen serviert würden. J'Shivrizza hatte große Pläne. Sie war bereit für Bruma.

    Die einzige Frage war bloß, ob Bruma für die Khajiit bereit war.

  3. #3

    Cyrodiil, orangene straße

    Elendil seufzte innerlich. Mondzucker galt in Elsweyr als heilig. Das erklärte vieles. Ein Land, welches eine Droge für "heilig" erklärte, konnte ja letztlich auf Dauer nur verwirrte Bürger hervorbringen. Der permanente Genuss von Mondzucker machte Khajiit vielleicht nicht abhängig, aber stellte natürlich etwas mit Körper und Geist an. Vielleicht war das auch die Erklärung, warum J'Shivrizza sich weigerte, richtige Magie mithilfe von Büchern zu studieren. Vermutlich konnte sie sich gar nicht über einen längeren Zeitraum konzentrieren. Deshalb die "Tricks", denn die Magie gezielt zu bündeln, dürfte einem Volk von Drogensüchtigen ziemlich schwer fallen wenn nicht gar unmöglich zu sein. Weswegen es - als weitere Schlussfolgerung - vermutlich kaum khajiitische Magier gab und diejenigen, welche wirklich Magie beherrschten, hatten Elsweyr in sehr jungen Jahren verlassen oder waren gleich woanders geboren.

    Während Elendil weiter durch die Wildnis marschierte, grübelte er darüber nach, ob der "Heiligenstatus" von Mondzucker in Elsweyr nur noch durch Tradition fortgeführt wurde oder ob skrupellose Herrscher damit ein williges berauschtes Volk unter der Knute halten wollten.

    Während des Gehens rief er der Khajiit zu: "Wenn der Tag anbricht, suchen wir eine Stelle zum Rasten." Er hatte sehr wohl mitbekommen, dass J'Shivrizza offenbar das Sonnenlicht nicht gut vertrug. Nein, er war nicht plötzlich zum Freund dieses maunzenden Ärgernisses geworden, er wollte nur nicht, dass sie die Wanderung durch ihre Lichtempfindlichkeit aufhielt. Insofern wäre Schlafen am Tag und Wandern in der Ncht weitaus sinnvoller.

  4. #4

    Oblivion-Ebene, Sigil-Kammer

    Karrod schlug die Augen auf. Äh... was? Wo? Wo war er? Und wieso zum Teufel tat sein Kopf so höllisch weh?
    In seinem Bett lag er jedenfalls nicht, dafür war der Untergrund, auf dem er lag, irgendwie zu hart. Und sein Bett roch auch nicht derart intensiv nach frischem Blut. Er versuchte sich aufzurichten. Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Er war in diesem komischen Turm, der von Stacheln übersät war und da war dieser Dremora... der Dremora... ja genau, der miese kleine Daedra, der ihn beinahe entzwei gehauen hätte! Mehrunes Dagon soll ihn holen, dachte Karrod zerknirscht und schloss die Augen, als das Dröhnen in seinem Kopf immer lauter wurde. Er war mit dem Kopf wohl auf dem Steinboden aufgeschlagen, als ihn der Daedra zu Boden schickte. Er wunderte sich, wieso seine Seite nicht mehr schmerzte - das war immerhin ein Daedra-Schwert, dass ihn da beinahe zersäbelt hatte. Wahrscheinlich lag es an dem Geschmack, der ihm auf der Zunge lag. Schmeckte nach Heiltrank. Allerdings fühlte sich Karrod dadurch nicht wesentlich besser - er störte sich daran, dass er den Dremora nicht sauber besiegen konnte. Doch eigentlich konnte er immer noch von Glück reden, schliesslich war dies die erste wirklich ernste Wunde und bei all den Gegnern, die ihm und seinen Gefährten heute vor die Klinge gerannt waren, war dies durchaus eine erfreuliche Bilanz. Er könnte ja jetzt auch tot sein.
    Da erklang ein Ächzen. Asharr liess sich neben ihm zu Boden sinken. Dann war er es wohl gewesen, der ihm den Trank einflösste... Karrod wollte sich bedanken, aber er brachte kein Wort über die Lippen, deshalb verschob er das auf später und konzentrierte sich darauf, einen Heilzauber zu wirken. Wenn sich sein Kopf nur nicht anfühlen würde, als ob ein Minotaurus darauf stepptanzte.
    Als sein Körper von der wohligen Kühle des Zaubers erfasst wurde, konnte er nach und nach klarer denken.
    Er lag inmitten eines Scherbenhaufens. Die ganze linke Hälfte seines Harnisches war unter der enormen Wucht des Schlages zersplittert - das würde teuer werden... er musste dafür wohl Vulkanglas importieren lassen müssen, sollte nicht ein Schmied in der Kaiserstadt noch welches übrig haben. Mist.
    "Ich hoffe, die anderen kommen einsteilen alleine zurecht. Ich kann jetzt gar nichts mehr tun. Nur ein bisschen Ausruhen", meinte der Ork.
    "Da hab' ich nichts gegen einzuwenden", sagte Karrod langsam und versuchte zu grinsen. Mit etwas Fantasie konnte man bestimmt ein Lächeln in seine Grimasse hinein interpretieren: Die Mundwinkel zeigten halbwegs nach oben und der Blick des Bretonen war nicht mehr unter zerknirscht einzustufen, sondern irgendwo zwischen dümmlich und grenzdebil angesiedelt.
    Das sah bestimmt lustig aus, wie sie beide da an der Wand lehnten und sich nach getaner Arbeit ein wenig Ruhe gönnten, als kämen sie gerade von der Arbeit nach Hause. Er hätte dem Ork gerne ein Bier angeboten, wenn er welches dabei gehabt hätte.

    Nach einigen Augenblicken gesellte sich Kamahl zu ihnen und wenig später auch Drakos. Sie lebten alle zusammen noch! Nicht übel.
    Kamahl kümmerte sich um Asharrs und seine Wunden. Das war Karrod nur recht, sein Kopf schmerzte immer noch und die Wiederherstellungszauber waren ihm zu anstrengend - er wollte jetzt einfach an nichts denken, egal, was gerade um ihn herum geschah.
    Schlussendlich fühlte er sich wieder einigermassen wohl in seiner bretonischen Haut. Etwas angeschlagen zwar und gerade laufen klappte auch noch nicht so ganz, aber die Schmerzen waren weg.

    Nun galt es nur noch, die Türe aufzukriegen und danach von hier zu verschwinden. Zurück in Cyrodiil, würde er sich erst mal ein Bad in den öffentlichen Bädern der Kaiserstadt gönnen, inklusive einer sehr (sehr!) langen Massage...
    Doch das Ding liess sich nicht öffnen. Sah für Karrod nach einem Rätsel aus... mit purer Gewalt war hier jedenfalls nichts zu erreichen.
    Dankbar, dass die anderen das Denken übernahmen, stand er ein wenig in der Gegend rum und freute sich darüber, im Moment nichts tun zu müssen.
    Geändert von H-G-I (20.04.2007 um 14:49 Uhr)

  5. #5

    Cyrodiil, Umgebung und Tiber-Septim-Hotel

    Als der Morgen herein brach, saß Malukhat vor der erloschenen Feuerstelle. In der Nacht hatte er mehrmals Holz nachgeschoben, um durch das Licht Tiere fernzuhalten, doch als die ersten Strahlen der Sonne durch das Geäst der Bäume krochen, ließ er es dabei bewenden und sah dem Feuer beim Erlöschen zu. Über die graue Himmelskuppel wanderten dunkle Wolken, ein leichter Nieselregen setzte ein und benetzte das Gesicht des Erzmagiers mit winzigen Tropfen.
    Der Dunkelelf warf einen Blick zur Seite, auf den Rucksack, in dem Melian ihr Essen verstaut hatte. Im Normalfall wäre er davon ausgegangen, dass sie sich davon gemacht hatte, aber dazu hatte sie auch auf der Suche nach Joplaya genug Chancen gehabt. Und ohne Nahrungsmittel würde sie mit Sicherheit nicht losziehen. Ob sie wohl von einem wilden Tier gerissen worden war? Er konnte es sich nicht vorstellen.
    Neben ihm gähnte Joplaya herzhaft und rieb sich verschlafen die Augen. Zuerst blickte sie sich um, als wusste sie nicht, wo sie war, dann aber blickte sie ihren Vater an und lächelte. Sie setzte sich auf und streckte sich. Ohne ihm einen guten Morgen zu wünschen, machte sich an die Bändigung ihres zerzausten Haares, indem sie ein Zopfband hervorholte und die dichten Locken damit auf dem Rücken zusammen band. Dann erst sah sie sich fragend um.
    „Wo ist denn Melian?“, wollte sie wissen.
    „Ich weiß es nicht“, erklärte Malukhat. „Sie ist nicht wieder hergekommen.“
    Seine Tochter machte große Augen. „Was soll das heißen, sie ist nicht zurückgekommen? Meinst du, ihr ist etwas zugestoßen?“
    „Nein. Wenn ich das meinen würde, hätte ich das auch so gesagt“, entgegnete er schroff. Dann, sanfter: „Mach’ dir nicht immer unnötig Sorgen. Ich bin sicher, wenn wir in der Kaiserstadt sind, werden wir ihr über den Weg laufen.“
    Joplaya erkannte, dass er es ehrlich meinte. Er machte sich tatsächlich keine Sorgen um Melian. Bei dem Gedanken hätte die Dunmer beinahe laut aufgelacht. Nein, dass er sich Sorgen um die Bosmer machte, hatte sie ohnehin nicht erwartet. Er ging einfach davon aus, dass ihr nichts zugestoßen war.
    „Lass’ uns doch trotzdem nach ihr suchen“, erklärte sie entschieden, doch Malukhat wiegelte ab.
    „Wir gehen zur Kaiserstadt und fertig. Außerdem muss Arwen versorgt werden. Sie ist die ganze Nacht lang nicht aufgewacht.“
    Joplaya sah zu der schlafenden Frau hinüber. „Kein Wunder“, sagte sie. „So kaputt, wie sie sein muss. Sie ist ja nicht mal aufgewacht, als du sie mehr oder weniger behelfsmäßig durch das Unterholz getragen hast.“
    Bei diesen Worten sah Malukhat in die Richtung, in der die Kaiserstadt lag. Sein Kopf fühlte sich dumpf an, die Augenlider waren halb geschlossen. Er war hoffnungslos übermüdet und die Arme schmerzten ihm. Für einen kurzen Moment dachte er darüber nach, sich das nicht noch mal anzutun und Arwen einfach liegen zu lassen, aber dafür würde sie ihm den Kopf abreißen. Außerdem würde Joplaya das nicht zulassen.
    Er bückte sich zu der Schlafenden hinab und hob sie abermals auf seine Arme, diesmal mit einem unverkennbar schmerzhaften Aufstöhnen.
    „So ist es recht“, sagte Joplaya.
    „Ja, ja“, sagte Malukhat.

    Das Rundohr im Tiber-Septim-Hotel machte auf Anweisung Malukhats ein Zimmer für Arwen fertig, schickte nach einem Heiler und einem Boten, der eine Nachricht des Erzmagiers nach Morrowind bringen sollte. Joplaya beteuerte zwar, sich selbst um Arwen kümmern zu können, aber die Müdigkeit stand ihr quasi ins Gesicht geschrieben. Sie hatte die Nacht über schlecht geschlafen und Malukhat drängte sie, sich sofort hinzulegen. Statt dieser Aufforderung nachzukommen, überwachte sie, wie ihr Vater Arwen in das Zimmer trug, und wartete ab, bis der Heiler eintraf.
    „Du solltest dich auch hinlegen“, bat sie.
    „Das werde ich“, sagte Malukhat, „aber erstmal möchte ich mir noch ein wenig die Beine vertreten.“
    „Das hast du doch schon den ganzen Tag gemacht!“, rief Joplaya aus, konnte ihren Vater aber nicht umstimmen. Sie hatte auch nicht damit gerechnet. Wenn er auf einer Sache bestand, würde niemand jemals seine Meinung ändern können.
    „Wasch dir wenigstens noch das Gesicht. Du siehst furchtbar aus.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und zog sich in ihr Zimmer zurück.
    Malukhat tat es ihr gleich, ging in das angrenzende Bad und betrachtete sein Gesicht im Spiegel. Joplaya hatte recht, er sah furchtbar aus. Überall in seinem Gesicht fand sich getrocknetes Blut. Schnell wusch er sich, setzte sich anschließend an den Schreibtisch und formulierte die Nachricht aus, die nach Morrowind geschickt werden würde. Wie immer tat er sich mit dem Schreiben des Briefes sehr schwer. Es fiel ihm leichter, Befehle direkt auszusprechen, statt auf einem Stück Papier darauf hinzuweisen, dass er dem Empfänger fürchterliche Schmerzen bereiten würde, wenn dieser es wagte, entgegen der Anweisungen zu handeln.
    Gut, dass ich die Bücher in einer verschlossenen Kiste aufbewahre, dachte er. Ach, verdammt, nicht gut! Er rieb sich die Schläfen. Jetzt musste irgendein armer Trottel eine ganze Kiste nach Cyrodiil schaffen – das würde ewig dauern!
    Es klopfte an der Zimmertür. Malukhat versuchte, sich einen seiner üblichen sarkastischen Sprüche auszudenken, doch die Quelle war versiegt und bedurfte einer Reanimation. So beließ er es bei einem „Herein“ und übergab einem Bosmer die Nachricht. Der Mann ergriff sie bereits, doch der Erzmagier ließ nicht los. Drohend beugte er sich zu dem kleineren vor.
    „Wenn du diesen Brief öffnest und liest, werde ich das in deinen Augen sehen. Einen Heiler wirst du dann nicht mehr brauchen.“
    Der Mann schluckte hörbar, nickte und verließ den Raum.
    Gerade, als Malukhat sich zu seinem Spaziergang erheben wollte, ertönte abermals ein Klopfen.
    „Was, bei den Neun, ist jetzt noch?“, rief er mürrisch. Die Tür öffnete sich und ein Dunmer betrat den Raum. Es war derselbe, der Malukhat an den Stadttoren in das Gesicht geschlagen hatte. Wieder erkannte der Erzmagier mit einem leisen Lächeln, wie ähnlich der junge Mann ihm sah.
    „Ach, du bist es“, sagte Malukhat wie beiläufig und schob geschäftig ein paar Schriftstücke hin und her. „Egal, was du willst, du kannst gleich wieder gehen.“
    „Du hast recht“, gestand der Mann, „ich will tatsächlich etwas von dir. Und du wirst es mir geben.“
    Die Stimme des jungen Mannes war bedrohlich und Malukhat sah sich gezwungen, ihm in die Augen zu sehen. In diesem Moment erkannte der Erzmagier, dass der Mann ihm nicht nur ähnlich sah, er war auch vom selben Schlag wie er. Die Erkenntnis kam zu spät. Gerade, als er sich zu erheben versuchte, kam ihm die Tischplatte entgegen.
    Dass Draven nie da ist, wenn man ihn braucht, dachte er noch, bevor die Welt um ihn herum schwarz wurde.

  6. #6

    Cyrodiil; Kaiserstadt

    Hashan atmete die kühle Morgenluft der Kaiserstadt. Sie trug einen Geruch nach Zwiebeln mit sich. Hashan ging in Richtung des großen Tores hinter dem Leuchtturm. Das musste der Eingang zum Tunnel sein, der in die eigentliche Stadt führte. An jedem Torflügel stand ein Legionär in voller Rüßtung, die Hand auf dem Schwerrtgriff. Offensichtlich war man im Hafenviertel an Unruhen gewohnt. Als Hashan durch das Tor schritt musterten die Wachen ihn mit finsteren Blicken, aber trotzdem Wuchteten sie die schweren Torflügel auf, damit er passieren konnte.

    Nachdem er fünf Minuten durch den von Fackeln erleuchteten Tunnel geschritten war, kam er zu einem zweiten Tor. Hier standen keine Wachen, also griff Hashan selbst nach dem Eisenring des rechten Flügels. Aber als er daran zog bewegte sich sich das Tor nicht. Dreimal hieb Hashan mit der Faust gegen die Tür, aber die Tür blieb verschlossen. Wahrscheinlich hörten ihn die Wachen auf der anderen Seite nicht. Auf diese Stahlträger war doch einach kein Verlass!! "Bei Nocturnal und den Daedragöttern! Ich habe nicht vor hier zu warten bis ich nur noch ein Haufen fauligen Fleisches bin!" brüllte der Argonier das Tor an. Er hatte sich einmal mehr von seinem Temperament mitreißen lassen. Gewaltsam wurden die Torflügel aufgeworfen. Da Hashan direkt davor stand bekam er die Stahlkante eines der Flügel mitten ins Gesicht. Hashan taumelte unter dem Schlag nah hinten. Kaum hatte er sich gefasst, traf ihn eine Faust, die in einem Panzerhandschuh steckte, am linken Aug. "Im Namen des Rates sind sie hiermit verhaftet, Argonier." sprach ihn eine Stimme ihn an. Hashan blinzelte. Vor ihm stand ein Legionär. Einen Schritt hinter ihm standen zwei weitere, das Schwert in der Hand, bereit ihn zu erschlagen falls er zu flüchten versuchte. "Was haben sie mir vorzuwerfen, Legionär?" knurrte Hashan den Gruppenführer an und wischte sich eine dünne Blutspur vom Kiefer. "Huldigung des Daedragottes Nocturnal." war die barsche Antwort. Das konnte doch nicht war sein! Ihn zu verhaften, nur weil er Nocturnal anbetete! Anscheinend war man hier nicht gut auf die Daedragötter zu sprechen. "Zahlt eine Spende von 100 Gold an den Tempel oder ihr kommt für die nächsten Wochen hinter Gitter." Lächerlich, einfach lächerlich. Hashan warf dem Legionär eine Börse mit dem gewünschtem Beitrag vor die Füße und trat durch das Tor nach drausen.
    Geändert von Dark Nekromant (20.04.2007 um 14:51 Uhr)

  7. #7

    Cyrodiil, unbekannt

    Algor kicherte bei Malukhats Bemerkung. Auf die Idee, es könnte eine Beleidigung gewesen sein, kam er gar nicht erst.
    „Ich würde sagen“, begann der Bosmer und räusperte sich. Er schien sich vorzukommen wie ein Gelehrter an irgendeiner besonderen Universität. Wäre seine Kleidung nicht von eingetrockneten Blutflecken übersät, der Dunmer hätte ihm sogar geglaubt. „Ich würde sagen, dass es eine neue Art des Denkens ist. Philosophie. Ich sehe mich als Künstler.“
    „Als Künstler? Inwiefern?“, fragte Malukhat, den die Antwort nicht interessierte. Er befasste sich mit einigen Notizen, die er selbst einst angefertigt hatte und die nach genaueren Untersuchungen einer Überarbeitung bedurften. Er tunkte die Feder in das Tintenglas, unterstrich einen Satz und setzte eine verbessernde Erklärung an den Rand.
    „Seht Euch doch nur dies hier an“, sagte Algor begeistert und legte einen Fingerknochen auf Malukhats Aufzeichnungen. Der Dunmer hielt mit der Feder inne und rümpfte die Nase, während Algor sich auf den Rand des Tisches setzte, sichtlich erfreut darüber, jemanden gefunden zu haben, den er nerven konnte.
    „Was ist das?“, wollte er wissen.
    „Ein Knochen“, entgegnete Malukhat trocken. „Aber das ist nur geraten.“
    Der Bosmer klatschte in die Hände. „Seht Ihr, das ist es, was mich zu einem Künstler macht und Euch zu einem langweiligen Theoretiker. Jetzt habt Ihr es verstanden.“
    Malukhat hatte gar nichts verstanden, aber das schien Algor nicht zu interessieren. Er redete einfach weiter.
    „Ist das wirklich ein Knochen?“, sagte er. „Oder ist ’Knochen’ nicht einfach nur die Bezeichnung, die wir diesem Ding hier gegeben haben? Woher können wir uns sicher sein, dass es ein Knochen ist? Ist es nicht viel mehr ein Baum, ein Stift, eine Kuh?“ Er wedelte mit den Händen, als wollte er eine der vielen Fliegen vertreiben, die sich in diesem Teil der Ruine besonders wohl fühlten. „Und woher können wir sicher sein, dass dieser Knochen – oder was auch immer es ist – wirklich existiert? Bilden wir uns nicht vielmehr ein, dass er existiert?“
    „Ach, Ihr meint so was wie kollektive Wahnvorstellungen?“, streute Malukhat in dem Versuch ein, interessiert zu wirken.
    „Nein, nein, nein! Das ist falsch! Ihr habt es also doch nicht verstanden!“
    Endlich fällt ihm das auch auf, dachte der hochgewachsene Dunmer.
    „Es ist doch so…“ Algor beugte sich vor, nahm den Knochen in die Hand und zeigte damit auf Malukhat. „Woher wollen wir wissen, dass überhaupt irgendwas hiervon existiert? Woher soll ich wissen, dass Ihr existiert? Vielleicht gibt es Euch gar nicht und ich bilde mir das alles nur ein.“
    „Ich komme mir sehr existent vor“, sagte Malukhat. „Aber wenn das irgendwann nicht mehr der Fall sein sollte, seid Ihr der erste, der davon erfährt.“
    Der Bosmer lachte. „Euer Humor ist köstlich! Ihr könnt gar keine Einbildung sein. Ich könnte mir nie so was Schlagfertiges einfallen lassen.“
    Malukhat erkannte mit einem Mal, wie wohltuend es sein musste, seinen Kopf immer während gegen eine Wand zu schlagen. Oder Algors Kopf.
    „Oh!“, rief der Bosmer aus. „Ihr seid ja doch ein Künstler.“ Der Waldelf zog ein Pergament unter Malukhats Notizen hervor. „Eine Ayleiden-Krone, nett. Und wie schön Ihr sie getroffen habt. Da hat man glatt das Gefühl, man könnte sie von dem Papier nehmen und auf den Kopf setzen. Wofür ist das denn?“
    Der Dunmer riss ihm das Papier aus der Hand. „Das geht Euch rein gar nichts an“, fauchte er.
    „Oh, oh, da hat aber jemand schlechte Laune“, gluckste Algor. „Und, oh je, wen haben wir denn da?“
    Malukhat drehte sich um und erkannte Worschula, wie sie vor einer Ayleiden-Lichtquelle stand. Der Ausdruck in ihren Augen hatte nichts Weiches an sich, es schien fast so, als wollte sie das Gebilde durch Kraft ihrer Gedanken pulverisieren.
    Große Götter!, dachte der Dunmer, ich muss hier unbedingt raus.
    „Malukhat?“ Alexius Stimme hallte von den Wänden der Ruine wider. Sein Tonfall hatte etwas Eindringliches, fast schon Beschwörendes.
    „Ich bin unterwegs“, rief Malukhat ihm zu und ergriff seine Aufzeichnungen.


    Malukhat erwachte nur träge aus seiner Ohnmacht, und der erste klare Gedanke galt seinem schmerzenden Hinterkopf. Instinktiv hob er den Arm, um die Stelle zu berühren, stieß dabei aber gegen eine harte Oberfläche. Ich muss die Augen aufmachen, dachte er verwirrt, und obwohl er sie soweit aufriss, wie es nur möglich war, konnte er nicht einmal die Hand sehen, die sich knapp vor seinem Kopf gegen einen rauen Gegenstand presste.
    „Das ist Holz“, sagte er erstaunt. Als er auf der rechten und linken Seiten ebenfalls davon aufgehalten wurde, stieg langsam Panik in ihm auf. Wo, beim Oblivion, war er? Mit ruckartigen Bewegungen tastete er das Holz ab, bis er auf ein Loch stieß. Er spürte einen schwachen Luftzug an den Fingern.
    „Hallo da unten!“, rief plötzlich jemand und Malukhat zuckte unwillkürlich zusammen. „Ich hoffe, du genießt deinen Aufenthalt. Hast du das Luftloch schon gefunden? Ich möchte nicht, dass du zu schnell stirbst, aber über kurz oder lang wird dir wohl die Luft ausgehen. Mal schauen, vielleicht komme ich dich zwischendurch noch mal besuchen.“
    Malukhat war nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen oder zu schreien, so verdutzt war er. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sein Hirn all die neuen Eindrücke verarbeitet hatte. Dann verstand er.
    Er lag in einem Sarg.
    Geändert von Katan (20.04.2007 um 18:19 Uhr)

  8. #8

    Cyrodiil, Tiber Septim Hotel, Kaiserstadt

    ...."Wo bin ich?", Eldor fand sich auf einem Schlachtfeld wieder und bemerkte sofort die schmerzende Wunde am Bein."Uhh, ziehmlich treffsicherer Schütze." Eldor zog einen Pfeil aus seinem Bein, daher also die Wunde. Als er den Pfeil herausgezogen hatte kam ihm ein schwall Blut entgegen und er war kurz davor wieder ohnmächtig zu werden. Als Eldor sich zurück sinken ließ, berührte sein Kopf den Boden. Jedoch blieb es ihm verwährt liegen zu bleiben, denn ein höllischer Schmerz durchzuckte ihn. Er befühlte seinen Kopf und fand blad die Stelle."Warum habe ich eine Wunde am Kopf?" Langsam dämmerte es ihm."Verfluchter Altmer! Der und sein Glashammer!" Eldor sah neben sich Metallteile liegen."Müssen wohl die Reste meines Helms sein. Da war mir das Glück aber hold."
    Plötzlich hörte Eldor einen Hilferuf. Er sah sich um und was er sah ließ ihn schaudern."Nein, das ist doch....Harandil. Halte aus mein Freund!" Eldor versuchte auf zu stehen, jedoch verhinderten das seine Kopf- und Beinwunde. Also kroch er, mit seinen nicht vorhandenen Kräften auf seinen Freund zu. Mit jedem Zug dem Eldor seinem Freund näher kam glaubte er, das Schreien deutlicher zu hören."Bitte halte durch." Er konnte nur beten das Harandil durchhalten würde. Nach einer Weile des Kriechens wurde das schmerzerfüllte Schreien immer leiser."Nein, nein, nein das kann nicht sein, das darf nicht sein." Eldor beschleunigte seine Kriechbewegungen, in der Hoffnung ihm noch helfen zu können.
    Als er ankam, dachte Eldor zunächst, das sein Freund bewusstlos wäre. Mit aufsteigender Angst fühlte er den Puls von Harandil."Bitte, schlag. Komm schon schlag, schlag endlich!" Jedoch konnte er nichts mehr fühlen. Wie gelähmt kniete Eldor vor seinem toten Kameraden und Freund."Warum, warum.....WARUM?", war das letzte was er denken konnte bevor ihm schwarz vor Augen wurde.

    Eldor schlug die Augen auf und fand sich in seinem Bett im Tiber Septim Hotel wieder. Er sah stand auf und zog die Vorhänge zurück. Wieder erwarten wurde es nicht sofort hell. Stattdessen erhellte die aufgehende Sonne sein Zimmer nur leicht. Kurz darauf setzte ein leichter Nieselregen ein. Noch ein wenig verschlafen zog er sich einen Mantel an. Plötzlich hörte Eldor Schritte und öffnete die Tür einen Spalt breit. Er sah eine Gruppe Dunmer vorbei gehen."Hmm, naja sind ja nur Dunmer." Schulterzuckend schloß Eldor die Tür wieder, wusch sich und zog seine Sachen wieder an. Danach setzte er sich auf sein Bett und nahm den Rappenkurier. Als er den Kurier gelesen hatte, legte Eldor ihn beiseite.
    "Diese drei Männer, welche ermordet worden sind, irgendwie kommen die mir bekannt vor. Ich habe sie schonmal gesehen, aber wo?" Aus irgend einem Grund wollte es ihm nicht einfallen.

    Plötzlich klopfte es an der Tür. Eldor schreckte hoch und horchte. Wieder klopfte es. Mit steigendem Puls schnappte er sich seinen Umhang, zog sich die Kapuze tief ins Gesicht und versteckte seinen Dolch in dem Ärmel seines Hemdes."Herein", sagte Eldor wobei er sich etwas aus dem Türbereich zurück zog. Die Tür wurde geöffnet und herein trat eine Gestalt, welche ein Tablett trug. Diese Person stellte es auf den Tisch und sah sich um. Plötzlich erkannte Eldor den Mann."Nein, das kann doch nicht...", dachte Eldor und spührte wie eine alte Vertrautheit ihn ergriff." Kilian, bist du es?"
    Der Mann drehte sich herum und als er die Gestalt in Umhang entdeckte lächelte er und schloss die Tür."Eldor, wie schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir?", antwortete der Bosmer."Immer langsam, ich erzähle dir alles."

    Daraufhin verfielen die beiden in ein Gespräch und frühstückten nebenbei.
    Nach einerweile sagte Kilian:"Ich sehe du hast dir den Rappenkurier gekauft, hast du ihn schon gelesen?"
    "Ja habe ich.....Die drei Männer, welche ermordet worden...sie kommen mir bekannt vor. Weißt du wer sie sind?", fragte Eldor und trank einen Schluck Tee.
    Der andere Bosmer seufzte."Erinnerst du dich an den Tag, wo wir in einen Hinterhalt geraten sind? Dieser Altmer General, er hatte doch gesagt das er uns alle finden und umbringen würde und das ganze nur weil wir ihm ein Auge ausgestochen und ihm den rechten Arm aufgeschlitzt hatten. Ich hatte es selbst als leere Drohung abgetan und habe mich getäuscht." Jedem normalen Menschen wäre bei dieser Aussage der Appetit vergangen doch das war er gewöhnt.
    "Wir alle haben uns getäuscht.", Eldor schüttelte den Kopf und sah aus dem Fenster. Die Sonne war zur hälfte aufgegangen und verpasste der Kaiserstadt eine helle Tünche, der Nieselregen war inzwischen verschwunden.
    "Wir müssen ihn zur Strecke bringen oder er kommt uns zuvor. 17 von uns überlebten den Hinterhalt, 14 sind noch am Leben. Wenn wir sie zusammen bringen, könnten wir den General ein für alle mal aus der Welt schaffen. Was sagst du dazu, Eldor?, Kilian hatte besorgt und wütend geklungen."Hast du eine Ahnung wo er sich aufhält? Er könnte überall sein."
    Der ehemalige Armeeheiler lächelte seinen mehrfachen Ex-Patienten an und sagte:"Ein gewisser Harald hatte dem Altmer verraten wo sich die Opfer aufhielten. Wenn du ihn findest, könntest du uns einen Vorteil und Zeit verschaffen. Der Vorteil wäre, wir wüssten wo sich der General aufhält und wenn du Harald tötest kann er dem Altmer nicht mehr sagen wo wir uns aufhalten."
    Eldor dachte darüber nach und sagte:"Weißt du wo sich dieser Haral aufhält?"
    "Nicht genau. Ein alter Freund sagte mir, er sei irgendwo südlich von Chorrol in einer Höhle. Den Namen konnte er mir nicht mehr nennen."
    "Ok, hör zu. Organisiere du das Treffen der anderen. Ich kümmere mich derweil um Harald."
    Der Bosmer nickte und wandte sich zum gehen, da kam Eldor ein Einfall:"Warte kurz. Ich hätte zwar Geld für Tränke aber ich brauche es für etwas anderes. Kannst du mir Tränke brauen? Ich gebe dir noch das hier mit." Er warf Kilian einen Beutel zu. Dieser schaute kurz hinein und sagte:"Triff mich im Hinterhof meines Hauses, im Elfengartenbezirk. Du wirst es sofort erkennen, die Tür ist blau gestrichen."
    Der Bosmer verließ das Zimmer und ließ Eldor alleine zurück.
    Er seufzte."Ich sollte mich auch einmal fertig machen." Eldor machte sich reisefertig, zog seinen umhang an, zog die Kapuze tief ins Gesicht und verließ das Hotel.

    Draußen angekommen ging Eldor in den Marktbezirk und kaufte sich Proviant für die Reise. Währenddessen kam langsam der Stadtbetrieb auf."Ich sollte mich beeilen", dachte er. Nach diversen Einkäufen ging er in den Elfengartenbezirk und fand das Haus des Bosmers."Da wären wir." Er klopfte an und kurz darauf wurde ihm geöffnet. Eldor ging in das Haus und fand die Tränke schon parat im Hausflur stehen."So schnell?", dachte er und packte die Tränke ein."Eins noch: Du brauchst mir kein Geld zu geben. Das einzige was ich von dir verlange ist, das du mir Alchemiezutaten bringst. Ach und nimm dias hier noch." Er überreichte Eldor einen kleinen Schlüssel."Mit diesem Schlüssel kannst du eine kleine Luke in meinem Hof öffnen. Diese befindet sich in dem rechten der zwei Brunnen, steige nur Nachts ein", flüsterte Kilian ihm zu. Eldor nickte und verließ das Haus in Richtung Arena.

    "Hmm, das scheint eine hochbrisante Angelegenheit zu werden. Ich kann kaum einem mehr vertrauen. Obwohl, das tue ich sowieso fast nie." Als er die Arena erreicht hatte, versteckte er in eine kleine Gasse, ging dort in die Hocke und wartete.
    Geändert von Skyter 21 (21.04.2007 um 12:38 Uhr)

  9. #9

    Bravil, Kriegergilde

    Die Sonne schien in voller breite in Melians Gesicht und weckte sie. Blinzelnd versuchte sie, sich aufzurichten, wurde allerdings von stechenden Rückenschmerzen daran gehindert. Stöhnend kraxelte sie sich an dem großen Baum festhalten hoch. Richtig, sie erinnerte sich. Sie hatte sich verlaufen. Und dann war sie wohl hier eingeschlafen, als sie geweint hatte letzte Nacht. Gähnend streckte sie sich durch, so gut es in ihrer Rüstung ging. Melian hatte geträumt letzte Nacht. Vom Vater, der ihr fröhlich und gesund entgegenlief - um dann hinterhältig von ihrem Bruder erschossen zu werden. Was für ein furchtbarer Albtraum, dachte sie und sah sich erstmal um. Sie stand mitten in der Wildnis, um sie herum Bäume, Steine, Gras. Aber es war hell und so beschloss sie einfach loszulaufen und einen Weg zu finden. Wie immer schleichend begab sie sich durch das Dickicht. Hier und da nahm sie ein paar Pflanzen mit, fest entschlossen sich doch noch irgendwann Mörser und Stößel zu besorgen. Es dauerte gar nicht lange, da sah sie einige Meter entfernt eine Straße. Dummes Ding, da bist du gestern Abend ja mal schön vorbeigerannt. Als sie die Straße erreicht hatte, dachte sie nach. Ob sie versuchen sollte, das Lager zu finden? Aber selbst, wenn sie es fände, was sehr unwahrscheinlich war - wären die anderen nicht längst fort? Sie hätten sicher nicht auf sie gewartet, nicht auf die diebische Bosmer. Und bis auf ihr Brot gab es auch nichts im Lager, was noch von Interesse gewesen wäre. Nein, sie würde nicht versuchen dorthin zurückzugelangen.

    Melian war eine ganze Weile die Straße entlang gegangen. Sie schlich nicht mehr, weil sie sich auf den Wegen einigermaßen sicher fühlte. Einmal hatte sie zwar vor einem Wolf davonlaufen müssen, war aber kurz darauf auf einen Wachmann getroffen, der zu Pferde unterwegs war und den Wolf schnell töten konnte.
    "Sagt", sprach Melian ihn an, "in welche Richtung führt diese Straße?"
    "Nach Bravil", entgegnete der Reiter, "es dürfte etwas noch eine Stunde entfernt sein."
    Melian dankte und setzte ihren Weg fort. Bravil. Ihr Vater hatte sie viel gelehrt, aber ihr wollte nicht mehr einfallen, was er über diese Stadt gesagt hatte.

    Eine gute Stunde späte stand sie vor einer hölzernen Hängebrücke. Ein Schild war darüber angebracht, auf dem "Willkommen in Bravil" stand. Sie war angekommen. Interessiert betrachtete sie die von außen burgähnliche Stadt, während die Brücke sie über eine Art Burggraben ins Innere der Stadtmauer führte. Dort war alles aber etwas weniger eindrücklich. Einfache Holzhäuser säumten die Straßen, die eher abgelaufenen Trampelpfaden glichen. Die erste Person, die sie erblickte, war ein stinkender Bettler. In was für einem Drecksloch war sie gelandet? Aber es musste weitergehen, hier war sie wenigstens sicherer als draußen bei diesen ganzen Monstern.
    Gleich drei Häuser weiter weckte ein Schild ihre Aufmerksamkeit. Es war geformt wie ein Wappen und es kreuzten sich zwei Schwerter darauf. Sie kannte es aus Bruma. Die Kämpfergilde! Sie hatte schon davon gehört. Es war sehr ehrenwert dort Mitglied zu sein, nicht zuletzt weil man den Mitgleidern wohl einiges abverlangte. Meisterte man aber seine Aufgaben, genoss man hohes Ansehen. Oft waren Gildenmitglieder in der elterlichen Gaststätte gewesen und hatten bei einem Bier mit ihren Taten geprahlt. Viel Gold wurde einem versprochen, wenn man erfolgreich war.
    Gold.
    Hatte sie das gerade wirklich gedacht? Melian sah sich um. Fast war es ihr, als hätte jemand das Wort laut gesagt. Oder war sie es selbst gewesen?
    Gold!
    Nein. Das war einach unmöglich! Sie konnte doch gar nicht kämpfen! Und dann dieser Gilde beitreten! Wer weiß, was die mit einer jungen Bosmer anstellen würden. Die Gildenmitglieder, die sie bisher erlebt hatte waren allerdings alle sehr ehrenhaft gewesen. Und üben konnte man auch, in fast jeder Gilde gab es einen Übungsraum, das hatte ihr Bruder einmal gesagt. Als wären ihre Beine selbstständig geworden ging sie durch die kleine Holztür.
    Drinnen waren zwei Krieger am kämpfen, ein Schmied stand daneben und sah zu.
    "Willkommen" rief es plötzlich von rechts, "Wollt ihr der Kämpfergilde beitreten? Wir brauchen immer neue Rekruten und zahlen gutes Gold!" Vor Melian stand ein stattlicher Kaiserlicher in einer glänzenden Stahlrüstung. Er sah freundlich aus.
    Geändert von Varda (21.04.2007 um 21:10 Uhr)

  10. #10
    Die morgentlichen Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster in Xerxes' Zimmer direkt auf sein Bett und sein Gesicht. Er schlug langsam die Augen auf, legte die Decke beiseite, stand auf und zog sich seine Ausrüstung an. Danach machte er sein Bett zurecht. "Ich muss wohl hoffen das ich noch genug ausrüstung zusammenkratzen kann bevor", dachte sich Xerxes als er grade sein Geld zählte. Er hatte nicht den ganzen Tag Zeit, also verließ er sein Zimmer und das Tiber Septim hotel hastig, denn er musste schließlich noch viel erledigen bevor er sich vor der Arena mit dem Bosmer traf. "Mal sehen. Zuerst lasse ich mein Schwert reparieren, währenddessen kaufe ich mir ein wenig zu essen. Ich hoffe das mein Geld noch reicht", dachte sich Xerxes als er das Hotel verließ. Es gab einen leichten Nieselregen draußen. Am morgen waren auch nur wenige Leute auf der Straße. Zumindest wenige für die Kaiserstadt. "Da sollte ich mich beeilen, bevor der große Ansturm kommt. Ich will noch rechtzeitig vor der Arena sein", dachte Xerxes laut, jedenfalls schienen einige Leute es gehört zu haben. Aber das war Xerxes egal, es war schließlich nichts geheimes.

    Er öffnete das Tor zum Marktbezirk, der noch leerer als der Talos Platz Bezirk war. Beinahe wie eine Geisterstadt, allerdings war Xerxes sich sicher das die Läden schon geöffnet hatten. Zuerst begab er sich in den Laden "Eine faire Chance" in dem er sein Schwert bereits geschmiedet hatte. Er sprach zur Verkäuferin: "Können sie mein Schwert reparieren?", "Ja das kann ich. Zeigen sie mal ihr Schwert her", antwortete die Verkäuferin auf Xerxes' Frage. Xerxes gab ihr das Schwert und als die Verkäuferin es sah, sagte sie: "Sie haben es doch hier selbst geschmiedet oder? Es hat keine sehr gute Qualität, deswegen ist es auch schon sehr schnell abgenutzt, wenn auch nicht stark. Ich könnte es reparieren und es noch ein wenig verbessern. Das würde dann aber extra kostet und zwar ungefähr 40 Septim.", Xerxes war nicht gerade erfreut über diese Antwort: "40 Septim! Du meine Güte. Könnten wir nicht ungefähr 36 Septim sagen?", auch die Verkäuferin konnte nicht über das Angebot von Xerxes lachen. Trotzdem willigte sie ein.

    Nun verließ er den Laden und merkte sehr schnell das sich der Marktbezirk schon ein wenig gefüllt hatte. Nun machte er sich aber auf zum Futtertrog, dorthin wo man immer billiges und gutes Essen bekommt. Nun begrüßte ihn auch der Verkäufer. Xerxes kaufte sich Essen, Met und noch Bier. Er musste wenig zahlen, gerade einmal 20 Septim, was er, trotz den hohen Reperaturkosten seines Schwertes, noch besaß. Er aß noch einen Happen zum Frühstück und ging nun wieder zum "Eine faire Chance" um sein Schwert abzuholen. Die Verkäuferin war wohl eine geschickte Schmiedin, denn nur nach einigen Minuten des Wartens konnte Xerxes sein Schwert entgegennehmen. Er überreichte der Verkäuferin die 36 Septim, verabschiedete sich und machte sich auf in Richtung Arena. Nun war der Marktbezirk überfüllt von Leuten. Trotzdem konnte er sich noch ohne großartiges Gedrängel in Richtung Palast und dann zur Arena schlagen, wo er vor dem Eingang zur Arena auf den Bosmer wartete.

  11. #11

    Oblivion-Ebene, Sigil-Turm

    Kamahl betrachtete das Tor und die Runen eingehend. Irgendetwas kam ihm komisch vor. Aus irgendeinem Grund wusste er, das sie alle Komponenten hatte, um das Tor zu öffnen. Dann fiel sein Blick auf die deadrischen Schriftzeichen auf den Runen, die die Wächter bei sich hatten. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen als alte Erinnerungen wieder hoch kamen. Er zog die Runen wieder heraus und nach einigem Überlegen steckte er sie auf andere Art und Weise in die Vertiefungen und die Tür öffnete sich. Er drechte sich zu seinen Gefährten um und blickte in erstaunten Gesichter. „Ich habe einige Zeit bei alten Magier gelebt, der mir ein bisschen Deadrisch begebracht hat und der ein Fable für Rätselschlösser hatte“ erklärte er kurz. Danach betraten sie die Kammer. Sie war ziemlich leer, wenn man mal von dem Käfig absah, in dem sich die Goldene Heilige befand. Als Kamahl Sheogoraths Zauber auf die Goldene Heilige wirkte verschwand diese plötzlich. Kamahl hatte irgendwie das Gefühl, das er sie außerhalb des Tores finden würde – nachdem er einige Zeit gesucht hatte. Nachdem er das seinen Begleitern mittgeteilt hatten machten sie sich auf den Weg nach oben um den Sigil-Stein zu entfernen.


    Die Geschichte wird im Gruppenthread "Der Vampir und die Priesterin" nach der Rückkehr aus Oblivion fortgesetzt.
    Geändert von KingPaddy (28.02.2013 um 18:34 Uhr)

  12. #12

    Cyrodiil; Kaiserstadt(Arenabezirk)

    Nach kurzer Zeit sah Eldor den Nord. Dieser blieb vor dem Eingang der Arena stehen."Wurde aber auch Zeit....Die Menschenmasse ist hier noch nicht so groß, jedoch wäre es sicherer durch den Schatten zu gehen." Eldor stand auf und ging über einige Umwege, ziehmlich dreckige und stinkende Umwege, auf die andere Seite der Straße.
    Dort angekommen schlich er sich von hinten an den Nord heran."So da wären wir."
    Eldor stellte sich neben den Nord, in den Schatten und sagte:
    "Ok, hören sie zu. Ich gehe mit ihnen, habe aber noch einige Fragen und Bedingungen, ansonsten können sie sich jemand anderes suchen.
    Also, die Fragen:
    Die gesuchte Person heißt Harald und wo befindet sie sich?
    Ist die Person stark bewaffnet oder treffen wir auch auf Untote?
    Die Bedingungen:
    Jeder bekommt die Hälfte der Beute.
    Bevor sie Harald umlegen muss ich ihn noch etwas Fragen, falls es DER Harald ist den ich Suche....
    Einverstanden?"
    Geändert von Skyter 21 (21.04.2007 um 21:56 Uhr)

  13. #13

    Kalkutta

    Xerxes musste nicht lange warten da kam auch schon der Bosmer. Allerdings aus dem Schatten, weshalb Xerxes ersteinmal aufschreckte. Der Bosmer kam auch sofort zur Sache, stellte Fragen und Bedingungen. Aber immerhin redete er nicht lange um den heißen Brei herum und auch Xerxes antwortete direkt: "Also, mir wurde gesagt das sich Harald südlich von Chorrol in der Windhöhle aufhält. Auf welche Monster wir treffen kann ich nicht genau sagen, vielleicht auf Söldner oder tatsächlich auf Untote und beschworene Daedra. Jedenfalls wird das ganze nicht sehr leicht.. Stark bewaffnet ist er sicherlich, denn als ich ihn das letzte Mal sah besaß er eine fast komplette Zwergenrüstung und das ich ihn das letzte Mal sah ist nun schon einige Zeit her. Die Beute können wir uns gerecht teilen, denn, mir ist die Beute beinahe egal und, bevor ich ihn umlege muss auch ich noch mit ihm plaudern"

  14. #14

    Cyrodiil, unter der Erde

    Ich bin ruhig, dachte Malukhat. Vollkommen ruhig. Ich glaube, so ruhig war noch nie jemand, und ruhiger schon gar nicht, denn das ist nicht möglich. Gut, Kumpel, du liegst hier mehrere Meter unter der Erde in einem Sarg, aber es hat schon schlimmere Situationen gegeben. Vergiss nicht, du warst verheiratet. Wenn du hier wieder raus bist, dann lachst du über die Situation und die Tatsache, dass du gerade auf dem besten Weg bist, dir vor Angst in die Hose zu machen. Großer Gott, bloß nicht in die Hose machen! Wenn’s schon sein muss, dann geh’ kleine Schritte und fang’ erstmal an zu heulen, bevor du die großen Geschütze auffährst.
    Malukhat ballte die Hände zu Fäusten, ließ wieder locker, ballte sie abermals, immer so weiter. Seine Finger schmerzten, er war müde, aber er durfte jetzt nicht einschlafen. Irgendjemand würde ihn schon finden und wieder ausgraben, da war er sich vollkommen sicher. Joplaya würde auffallen, dass er nicht in seinem Zimmer war, fragend das Rundohr verständigen, welches wiederum einwandfrei würde bestätigen können, dass der Erzmagier sein Zimmer am Vorabend nicht verlassen hatte. In dem Moment musste ihr einfach klar werden, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Das größte Problem – ihn dann auch unter der Erde zu suchen – stellte sich erst noch, aber Malukhat verbot sich jeden weiteren Gedanken daran. An Luft mangelte es derweil noch nicht, durch das Loch, das irgendwie – mit einem Rohr? Der Dunmer konnte es nicht genau identifizieren – bis zur Oberfläche reichte, kam genug Sauerstoff zu ihm herab. Jedenfalls für die grundlegendste Versorgung seiner Lungen.
    Voller Bitterkeit dachte er an den Dunmer, dem er diese Situation zu verdanken hatte. Wenn Malukhat irgendeine Mitschuld an dieser Sache trug, dann die, dass er dem Kerl nicht sofort den Kopf von den Schultern geschlagen hatte. Schon als er ihn am Stadttor gesehen hatte, wurde dem Erzmagier klar, dass der Mann ihm Probleme machen würde. Nur hatte er nicht einen Moment lang geglaubt, dass es solche Probleme sein würden. So viel Kreativität hatte er dem anderen nicht zugetraut, und – siehe da – schon lag er lebendig begraben unter der Erde und versuchte schon gar nicht mehr, sich einen Weg hieraus auszudenken, der etwa nicht die Mithilfe einer weiteren Person benötigte.
    Seine Zauber waren vollkommen wertlos. Natürlich, er hatte ein paar ordentliche Sprüche drauf, aber nach mindestens der Hälfte würde er sich auf dem Mond wieder finden. Und dass er schlussendlich nicht den Versuch machte, sich irgendwie heraus zu graben, lag nicht der Angst zugrunde, er könnte sich einen Fingernagel abbrechen, sondern eher die Möglichkeit, bis dahin erstickt zu sein. Er musste die Luft aufsparen, die ihm zum Atmen blieb.
    „Aurel“, sagte Malukhat plötzlich laut zu sich selbst. „Er wird ins Tiber-Septim kommen und mich nach dem Fluch ausfragen. Der wird sich nicht darauf freuen, aber er wird mich suchen müssen. Er hat keine andere Wahl, als mich hier raus zu holen.“
    Tolle Idee, meldete sich seine innere Stimme zu Wort. Und was machst du in den zwei Wochen, die der Bretone braucht, um überhaupt zum Hotel zu kommen? Mit Würmern Poker spielen? Verdammt, bis zu zwei Wochen würde er warten müssen – wenn nicht noch mehr! Solange konnte er hier nicht ausharren. Trotzdem wollte ihm keine Alternative einfallen.

    „Du hast noch andere Alternativen“, sagte Malukhat in sachlichem Tonfall und studierte die Dokumente, die Alexius vor ihm auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Einige Zettel wiesen Informationen zu dem Zauber auf, den er sich ausgedacht hatte, andere die mögliche Verwendung in Zusammenhang mit der Krone und den Seelen.
    „Und welche wären das?“, fragte Alexius und legte die Arme auf den Tisch. Nervös drehte sein Zeigefinger an einem goldenen Ring. Malukhat wusste, dass dieser Ring von Alexius’ Frau stammte, die vor fünf Jahren gestorben war. Soweit er wusste, hatten die beiden in Skingrad ein recht gutes Leben geführt, bis Marlena einer schweren Lungenentzündung erlag. Wahrscheinlich hätte Alexius darauf verzichtet, sich mit ein paar Verrückten in einer Ayleiden-Ruine zu verschanzen, wäre sein Sohn nur wenige Monate später nicht an derselben Krankheit gestorben. Varra gab allen existierenden Heilern die Schuld an dieser Misere, wünschte ihnen die schlimmsten Flüche auf den Hals und war im Allgemeinen nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen. Es war wohl seine Angst vor dem Tod, die ihn zu diesen merkwürdigen Experimenten bewegte, doch würde selbst ein unendlicher Vorrat an Lebensjahren ihn nicht vor Krankheiten schützen.
    Deine Familie im Jenseits verflucht dich für das, was du tust; du weißt das, aber es interessiert dich nicht, dachte der Dunmer. Im starken Kontrast zu diesen Gedanken standen seine Gefühle: Seine eigene Familie würde ihn ebenfalls verfluchen, und auch ihm erschien das nicht weiter wichtig. Er aber hatte seine Eltern kaum gekannt, und seine Mutter war noch am Leben.
    Mutter, dachte er nicht ohne Wehmut, wie es ihr wohl geht, so alleine? Wenn ich hier raus bin, muss ich sie unbedingt…
    „Ich fragte: Und welche wären das?“, unterbrach Alexius Malukhats Gedanken.
    Der Dunmer starrte ihn verständnislos an. „Welche wären was?“
    „Die Alternativen, mein Freund.“ Varra grinste. „Du scheinst ganz woanders zu sein. Bei einer Frau vielleicht? Ich weiß, dass du letzte Nacht in der Kaiserstadt warst.“
    „Pah“, machte Malukhat, „in den letzten zwei Monaten ist mir nur eine einzige Frau zunahe gekommen, und das war Worschula, als sie versuchte, mir im Schlaf ein Ohr auszureißen.“
    Alexius lachte und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Da sieht man’s mal, sie lässt nichts anbrennen.“
    „Oh, ich bin mir vollkommen sicher, sie
    würde mich gerne anbrennen lassen.“
    Das ehrlich vergnügte Lächeln des Kaiserlichen ließ ihn zehn Jahre jünger aussehen. Sofort strafften sich die Züge wieder. Er sagte: „Zurück zum Thema. Welche Alternativen schlägst du vor?“
    „Du könntest Tierseelen nehmen. Davon bräuchten wir wahrscheinlich ein paar mehr, aber mir wäre das allemal lieber, als diese ganzen Leute abzuschlachten.“
    „Tierseelen!“, rief Alexius. „Wie bist du nur wieder auf diesen Schwachsinn gekommen? Malukhat, im Ernst, ich weiß, dass du mit deinen – wie alt bist du gleich noch? Achtundsiebzig Jahre? – mit deinen achtundsiebzig Jahren ein noch recht jungfräulicher Dunkelelf bist, deshalb sehe ich dir deine Weichheiten einmal nach. Aber komm’ mir bitte nicht wieder mit solch einem hirnlosen Unfug.“
    Malukhat wollte protestieren, erkannte in Alexius’ Augen allerdings die Nutzlosigkeit guter Argumente und ließ es bleiben.
    Er seufzte gedehnt, während er die Aufzeichnungen begutachtete. „Du hast ja wirklich an alles gedacht. Was fehlt noch?“
    Alexius lächelte. Diesmal machte es ihn zehn Jahre älter. „Ein Versuchskaninchen.“
    „Ein…“ Malukhats Augen weiteten sich. „Oh nein! Du kannst nicht von mir verlangen…“
    „Von dir verlange ich gar nichts“, schnitt Varra ihm das Wort ab. „Wie wäre es mit Worschula? Die kannst du doch eh nicht leiden. Oder Algor? Obwohl, nein, den möchte ich gerne noch ein bisschen behalten. Er ist so ein ulkiger kleiner Kerl.“
    „Wenn es sein muss“, sagte Malukhat scharf, „aber wirklich nur, wenn es unbedingt sein muss, dann nimm’ Vortius. Den anderen würde sein Verschwinden gar nicht auffallen, weil er sich sowieso nie blicken lässt. Aber: Es wäre mir trotz allem lieber, du nimmst jemanden von außerhalb. Jemanden, den ich – den
    wir nicht kennen.“
    „Hast du denn noch nie einen Freund geopfert?“
    Die Männer starrten einander an. Malukhat antwortete nicht. Er konnte nicht in Worte fassen, wie sehr er sich in diesem Moment vor sich selbst ekelte.


    „Alexius“, flüsterte Malukhat in seinem Sarg, „du machst mir Angst.“
    Geändert von Katan (21.04.2007 um 17:54 Uhr)

  15. #15

    Cyrodiil, Vor dem westlichen Tor der Kaiserstadt

    "Das ist gut. Er treibt sich also südlich von Chorrol in der Windhöhle herum. Ich habe nur diese eine Spur, also muss ich ihr wohl oder übel folgen. Zwergenrüstung, Untote oder vielleicht auch beschworene Daedra....Ich sollte mir eine silberne Waffe zulegen."
    Eldor überlegte kurz und sagte:"Ok, ich muss noch kurz etwas erledigen gehen. Wir treffen uns wieder vor der Brücke, welche nach Weye führt."
    Danach machte er kehrt und lief zurück in den Markt Bezirk.

    Dort angekommen suchte Eldor einen Laden, wo er Waffen kaufen konnte. Nach kurzer Zeit des Suchen sah er ein Schild mit folgender Auffschrift:"Eine faire Chance"."Das hört sich doch gut an", dachte Eldor und ging hinein. Im Laden selbst fand er fast alle Waffen, teilweise waren sie sogar aus Glas, Ebenholz, Bronze oder Silber. Aber es gab auch daedrische Waffen. Dieser erste Eindruck wirkte nicht schlecht auf Eldor, er hätte sogar noch ewig die Waffen bestaunen können als ihn plötzlich jemand freundlich begrüßte. Noch nicht ganz da grüßte er zurück und antwortete, auf die Frage was er denn suche:"Ich suche eine silbernes Claymore und möchte ihnen dieses hier verkaufen."
    Die Verkäuferin suchte ein silbernes Claymore und betrachtete, nachdem sie eines gefunden hatte, sein Feinstahl-Claymore."Geben sie mir noch 50 Septime, dann stimmt es", sagte die Verkäuferin. Eldor bezahlte die 50 Septime, steckte sein neues Claymore ein und verließ den Laden in Richtung des westlichen Tores.

    Dort angekommen lehnte er sich gegen einen Mauer welche leicht im Schatten stand und wartete auf den Nord."Hoffentlich geht das gut".........
    Geändert von Skyter 21 (21.04.2007 um 21:54 Uhr)

  16. #16

    Cyrodiil, Kaiserstadt

    "Ok, ich muss noch kurz etwas erledigen gehen. Wir treffen uns wieder vor der Brücke, welche nach Weye führt", sagte der Bosmer der auch gleich Richtung Marktbezirk lief. "Hm, da werde ich wohl ein wenig warten müssen. Vielleicht kann ich ja nochmal ein bisschen trinken", fuhr es Xerxes durch den Kopf. Er holte eine Flasche Bier aus seinem Rucksack und trank ein paar Schlücke, danach legte er sie wieder in seinen Rucksack. Nun machte er sich langsam auf den Weg richtung Talos Platz Bezirk, bemerkte wie sich die Kaiserstadt immer mehr füllte und wie man fast nicht mehr durch den Palast kam. Trotzdem konnte er durch die Masse kommen, zwar trafen sich öfters einmal die Schulter von Xerxes und die eines anderen, aber das war nicht schlimm. Bis er das Tor aus der Kaiserstadt öffnete verging einige Zeit. Xerxes suchte nach dem Bosmer und als die Augen in Richtung Mauer wanderten sah er den Bosmer, der wohl schnell gewesen war, im Schatten der Mauer. Xerxes sprach den Bosmer an: "Können wir aufbrechen?"

  17. #17

    Das Südende des Dunkelforstes/Südküste Cyrodiils

    Ein pochernder, dumpfer Schmerz am Schädel Dareyns riss ihn aus seinem komatösem Schlaf inmitten des Sandes Cyrodiils. Sanfte Steigungen und Senkungen des Wassers an seinen Tang bedeckten Stiefeln rauschten an ihm vorbei, Zeitlos erschien ihm das wiederfahrene. Der Leib seiner Liebe, das Gesicht der Sklavenfänger, das Pochern des Schmerzes von Körper und Geist, all das vermischte sich zu einem groteskem Empfinden das jenseits dessen lag, dass ein einzelnen Mann zu empfinden vermochte. Langsam öffneten sich die aschgrauen Augenlieder, der Brustkorb hob sich unendlich träge und nur schleichend drang sie salzige Meerluft in die Lungen Dareyns ein. Ein ersticktes Husten später besann er sich, fasste sich an die Schläfe in der Hoffnung, seinen Schmerz einfach zerquetschen und verbannen zu können. Doch es geschah nichts, im Gegenteil, je mehr er sich darauf konzentrierte, desto schlimmer wurde es. Hier lag er nun, inmitten eines fremden Landes mit nichts als seiner dreckigen Rüstung, seiner dreckigen bedeutungslosen Rüstung, diesem Mahnmal der Schande, der Schande Hunderte beschützen zu können aber nicht seine Liebe. Er war sich unklar was ihn mehr anwiederte, die Gedanken des Selbstmitleides oder der Gestank der an ihm haftete wie Fliegen an einem totem Guar. Mühselig hievte er sein Leib auf seine beiden Beine, deren wakeliger Halt ihm alles andere als ein sicheres Gefühl gaben. Aber es reichte immerhin zum Taumeln...Ja, er konnte immerhin mit dem Gefühl den Tod seiner Liebsten, dem Verlust seiner Würde und dem Verlassen seines Ordens und einem paar wakeliger Beine zu haben Leben. OB es ein Leben ist, daran dachte er nicht. Er griff instinktiv nach irgendeiner Stütze, doch das war er Berührte war nur Luft, woran er dachte Trugwerk, wonach er sich sehnte Tod. War das ein Leben?

    So die Daedra wollen soll mich der Tod oder das Leben anheimsuchen

    Das waren seine einzigen Gedanken, die Inkarnation beidem erreichte ihn in Form einer angespülten Waffe, nichts geringerem als sein alter Streitkolben, die Waffe, die er so achtlos beiseite warf grub sich nun in die Sandbank. Auf die Knie sinkend blinzelte der Elf nun in den Himmel, bevor ein Lachen das selbstironischer nicht sein konnte seinen Mund verliess.

    Das muss es sein, Gewiss, so danken mir die "guten" Daedra meine Verschwendung in ihr tun, Sarkasmus, wirklich einfallsreich.

    Die blanke Wut auf die Götter selbst hielt ihn nun aufrecht, während er nach seiner Waffe griff und sie an die Seite heftete, sich einen Weg in den sich nicht allzugroßer Ferne erscheinenden Forst bahnte und bereit war, es mit den verdammten Göttern aufzunehmen...

  18. #18

    Cyrodiil, unter der Erde & ganz woanders

    Eine leise Stimme säuselte in seinem Hinterkopf. Flüsterte Geschichten von Ruhe, Harmonie und Zufriedenheit.
    Er schloss die Augen. Wie lange wachte er nun? Seit zwei Tagen… vielleicht auch schon länger. Er wusste, hier unten würde er niemals ausmachen können, wie lange er schon begraben lag. Es kam ihm vor wie Jahre.
    Von der schmerzlosen Welt, die er sich seit jeher herbei sehnte.
    Er dachte an vieles zurück, was er erlebt hatte. Nein. Er dachte an die Leute zurück, die er gekannt hatte. So viele Namen geisterten durch seinen Kopf, so viele schmerzverzerrte Gesichter. Das Leben bedeutete ihm nichts. Nicht sein eigenes. Auch nicht das anderer. Gar nichts. Wie hatte er nur je so abstumpfen können?
    Einfach schlafen.
    Er hörte Gesang. Ein Kinderlied. Seine Mutter hatte es ihm früher gesungen, wenn er nicht hatte schlafen können. Seltsam, dass die sanfte Stimme so natürlich in seinem Kopf widerhallte. Er hatte angenommen, sie längst vergessen zu haben. Hand zur Faust, wieder öffnen, Hand zur Faust, wieder öffnen… Wenn ich schon so anfange, dachte er, kann ich auch gleich sterben.
    Nichts mehr hören, sehen, nichts mehr verstehen.
    Er sah Joplayas Gesicht vor sich, wie sie lächelte. Das schwarze Haar umrahmte ihr Gesicht. Aus halb geschlossenen Augen sah sie ihn an. Liebend, fragend, aufgeschlossen, glücklich. Wie sie nun einmal war. Der junge Daved blinzelte in seine Richtung. Schüchtern und zurückhaltend. Doch sein Gesicht veränderte sich. Nicht zu einem Lächeln, zu einem Ausdruck der Boshaftigkeit und des Hasses. Malukhat hätte es besser wissen müssen.
    Nicht mehr diskutieren, kämpfen, verlieren.
    Er erinnerte sich an Ranis. An viele Schlachten, die sie in ihrem Kleinkrieg geschlagen hatten. Malukhat hatte sie alle gewonnen. Sie konnte ihm nicht das Wasser reichen. Das hatte ihn gefreut. Jetzt erschien es ihm vollkommen belanglos. Wenn ich hier wieder heraus komme, so schwor er sich, werde ich sie besser behandeln. Er wusste, dass er log.
    Keine Fehler mehr machen.
    Zum ersten Mal in seinem Leben fragte er sich, was für eine Person er jetzt gewesen wäre, hätte er nicht so unendlich viele falschen Entscheidungen getroffen. Wäre er wie Aurel, der krankhaft an seinem Ehrencodex festhielt und sich nicht eingestehen konnte, dass es zwischen Schwarz und Weiß auch noch Grau gibt? Wie Kiara mit ihrer angeborenen und anerzogenen Rechtschaffenheit, die sie zuweilen dazu brachte, sich vor sich selbst zu schämen? Wie Arwen, die manchmal Böses dachte, aber immer Gutes tat? Wie Joplaya, deren Glaube an das Gute in den Herzen aller Lebewesen einen schier zur Verzweiflung treiben konnte?
    Er rief bestimmte Erinnerungen wach und stellte sich vor, was für ein Mann er geworden wäre, hätte er andere Entscheidungen getroffen. Doch er schaffte es nicht. Es kam immer auf die eine unverwechselbare Person heraus, die er geworden war. Er schämte sich nicht dafür. Was er getan hatte, mochte in den Augen der Welt fürchterlich sein, doch er war jetzt, wie er hier lag und über all dies nachdachte, davon überzeugt, doch keinen Fehler gemacht zu haben. Er hatte die richtigen Entscheidungen getroffen und für ausnahmslos alle einen Preis bezahlt. Was hätte er noch tun können außer das, was er für richtig hielt?
    Sein Tun hatte viele Menschen betroffen. Manchmal direkt, manchmal indirekt, aber alle in irgendeiner Weise schmerzhaft und nachhaltig. Was wäre gewesen, wäre er freundlich zu Aurel gewesen? Wäre er in der Ruine geblieben und hätte Seite an Seite mit seinen Gefährten gekämpft? Hätte er Artons Tod verhindern können? Er bezweifelte es. Und hielt es nicht für eine besondere Erfahrung, sich einen Bretonen zum Freund zu machen, dem er nur für seine Ansichten am Liebsten den Hals umdrehen würde, sobald er nur den Mund aufmachte.
    Dann war es soweit. Wieder überkam ihn eine Erinnerung. Es war fast, als durchlebte er die Zeit vor über siebenhundert Jahren ein weiteres Mal. Es war seltsam… immer, wenn er kurz vor dem Tode stand, musste er an Alexius denken. Und, bei den Neun, Malukhat hatte wahrhaft schönere Erlebnisse vorzuweisen. Wer will sich schon gerne daran erinnern, wie man von einem Freund beinahe umgebracht wurde?

    Die Stille war vollkommen. Alexius rührte sich nicht, stand wie eine Statue vor einer in die Wand eingelassenen Fackel. Schatten gruben sich in sein Gesicht, zuckten wie unter Folter. Seine Augen waren leer. Er sah aus wie tot.
    Varra hatte darauf bestanden, heute viele Fackeln anzubringen. Er mochte das Feuer, und zum ersten Mal in seinem Leben war es Malukhat vergönnt, die hohe Hallendecke zu sehen. Obwohl wenig interessant, heftete er seinen Blick an einen breiten Riss im Gestein. Ihm war zu genau bewusst, was er sehen würde, wenn er die Augen zu Boden richtete. Im Allgemeinen machte der Anblick von Blut und Körperteilen ihm nicht viel aus. Jetzt schon. Er hatte Angst.
    Alexius löste sich aus seiner Starre. „Wie entscheidest du dich nun, Malukhat?“, wollte er wissen. „Spann’ mich gefälligst nicht noch länger auf die Folter.“
    „Habe ich denn eine Wahl?“, sagte der Dunmer und schloss für einen Moment die Augen. „Du bist nicht mehr ganz richtig im Kopf, Alexius. Das jetzt von mir zu verlangen… aber ich bin wohl nur ein weiterer Freund, den du zu opfern gedenkst.“
    „Ich opfere dich nicht“, entgegnete Varra. Malukhat senkte den Blick und suchte in seinen Augen nach der Wahrheit, doch da fand sich nichts. Gar nichts. Nicht einmal der Hauch einer Gefühlsregung.
    „Dann habe ich dich wohl wieder falsch verstanden.“ Der Dunmer seufzte mutlos. Wie erwartet war der Boden übersät mit Blut, Knochen und noch mehr Blut. Was hatten sie nur angerichtet? Jetzt war es egal. Varra war es egal und Malukhat merkte, wie auch ihn langsam die Gleichgültigkeit packte. Er war es gewohnt.
    Alexius ging auf seinen Freund zu und drückte ihm einen verzauberten Dolch in die Hand.
    „Sie ist die letzte“, sagte er. „Die letzte. Versprochen.“
    Der Dunmer wandte sich um und starrte auf die Frau, die sich an die hinteren Stäbe eines Käfigs drückte. Aus großen, verängstigten Augen sah sie zurück. Es war ein stummes Flehen, doch gleichzeitig auch das Wissen, keine Gnade zu finden. Langsam ging Malukhat auf sie zu. Es eilte nicht. Er musste nachdenken und sich darüber im Klaren werden, ob er tun wollte, was Aurel von ihm verlangte. Verstohlen musterte er den Bretonen, den er einst für einen Freund gehalten hatte. Lässig stand er da, mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand gelehnt, und verfolgte das Geschehen mit Vergnügen und Wahnsinn in den Augen.
    Kurz vor der Frau hielt Malukhat inne. Er musste nur noch in den Käfig gehen, musste sich zu ihr niederknien, sie festhalten und die Schreie ertragen. Und tat es.
    Sie lag in seinen Armen, doch sie wehrte sich nicht. Sie hatte aufgegeben. Sie wollte sterben.
    „Dummes Ding“, flüsterte er. „Du hast keine Vorstellung davon, wie wenig dieser körperliche Schmerz gegen das sein wird, was dich nach dem Tod erwartet.“
    Aber sie wehrte sich noch immer nicht. Was da kam, war unvermeidlich, doch wusste der Dunmer tief in seinem Inneren, dass es nicht durch diesen Dolch geschehen sollte, und schon gar nicht durch seine Hand. Es würde ihn auf ewig zum Leibeigenen machen.
    Die Frau, fast noch ein Mädchen, schloss die Lider. Ihre Lippen bewegten sich in einem stummen Gebet. Von Mitleid durchflutet legte er den Dolch an ihre Kehle.
    Plötzlich riss sie die Augen auf und starrte ihn hasserfüllt an.
    „Was…“ In diesem Moment wurde ihm klar, dass es sich nur um eine Erinnerung handelte. Und dass dies nicht die Erinnerung war, die er kannte. Das irre Kichern der Frau verstörte ihn. Angewidert sprang er auf, warf den Dolch zur Seite und wirbelte zu Aurel herum.
    Zu Aurel? Er war sicher, dies vorher schon gedacht zu haben - gesehen zu haben, doch wer nun vor ihm stand, war Alexius, mehr tot als lebendig. Nein, überhaupt nicht lebendig. Vollkommen tot.
    Der Mann war zerschunden, seine Haut von Brandblasen übersät. Auf einem Bein humpelte er auf den Erzmagier zu, das andere, nutzlos geworden, hinter sich herziehend.
    „Malukhat, mein alter Freund“, rief Alexius aus heiserer Kehle. „Wie lange ist es nun her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben? Oh, keine Sorge, du brauchst dich nicht daran zu erinnern, ich weiß es selbst. Wir sahen uns das letzte Mal, als du mich im Stich gelassen hast.“
    Malukhat musste all seine Willenskraft aufbieten, um sich nicht sofort zu übergeben. Die Bindung zu seinem Körper war noch stark genug um zu wissen, dass er an seinem eigenen Erbrochenen ersticken würde.
    „Wovon redest du überhaupt, Alexius?“, fragte er stattdessen. Er war selbst überrascht, wie sicher er die Worte hervor brachte.
    Alexius Gesicht zeigte gespielte Überraschung. „Wovon ich rede? Du Narr! Du hast mich damals hängen lassen. Weißt du noch, als wir von den möglichen Gefahren sprachen? Warst du da nicht besorgt um mich und meine Sicherheit?“ Er lachte. Schwarzes Blut rann über seine Lippen. „Du hättest die Krone an dich nehmen und sie zerstören können, dann wäre ALLES in Ordnung gewesen. Aber was tust du? Du stiehlst meine Aufzeichnungen und machst dich davon!“ Die letzten Worte brüllte er.
    „Oh, stimmt ja“, erinnerte sich Malukhat.
    - Wenn was schief geht, brauche ich nur deinen Namen zu rufen, und bin für einen kurzen Moment klar. Dafür sorgen die Linien in der Krone. Darunter befinden sich einzeln verzauberte Metallstücke, die die Macht der Krone für einen kurzen Moment einzudämmen vermögen. Das funktioniert aber nur ein einziges Mal, ich muss mich auf dich verlassen können. Ich will dir jetzt nicht alles erklären, Malukhat, du würdest es so einfach ohnehin nicht verstehen. Du musst mir dann jedenfalls die Krone abnehmen und sie zerbrechen. Die Seelen sind dann frei und der Zauber gebannt. Soweit klar? -
    „Das hatte ich ganz vergessen“, gestand der Erzmagier, womit ihm ein weiteres Rätsel aufgegeben war: Warum hatte er Alexius nicht gerettet?
    „Ja, das hast du wohl“, erwiderte Alexius scharf. „Du hast keine Ahnung, wie lange ich schon auf diesen Tag warte. Der Tag der Rache.“
    „Ist ja alles schön und gut“, pflichtete der Dunmer ihm bei und zeigte ihm ein breites Malukhat-Lächeln. „Aber der wird sich wohl noch ein bisschen heraus zögern. Mal davon abgesehen, dass ich keine Ahnung habe, wie du das überhaupt anstellen willst. Sieh dich nur an, du bist tot. Ich finde es ja schon bemerkenswert, dass du überhaupt in meine Träume eindringen kannst, aber…“
    „In deine Träume?“ Alexius lachte. „Das ist kein Traum, Malukhat. Das hier ist die Wirklichkeit. Du bist hier, bei all den Seelen, die wir in die Krone gebannt haben. Noch bist du nur ein Schatten, aber du stehst kurz vor dem Tod. Du bist am Ersticken, mein Freund. Du wirst bald sterben.“
    „Erzähl' mir etwas Neues“, sagte Malukhat trocken. Er wollte sich seine Angst nicht anmerken lassen. Alt war er geworden, aber nicht bereit zu sterben. Und vor allem nicht bereit, sich in die Krone bannen zu lassen. Verdammt, Varra musste ihn mit einem Fluch oder etwas in der Art belegt haben; das war wahrscheinlich eine der Sachen, die Alexius ihm verschwiegen hatte, weil er sie „so einfach ohnehin nicht verstehen würde“. Wenn er jetzt starb, würde es keine Möglichkeit mehr geben, den Zauber der Krone aufzuheben. Aurel würde wahnsinnig werden und morden wie ein Bekloppter, aber was noch wichtiger war: Malukhat würde auf immer und ewig zusammen mit Alexius und all den Toten in einem Stück verzauberten Kopfschmucks festsitzen.

    Großartig.
    Geändert von Katan (22.04.2007 um 22:28 Uhr)

  19. #19

    Cyrodiil, orangene Straße

    Elendil versucht zu schlafen, was aber erfolgreich von der Khajiit verhindert wurde, welche sich über Schnee beklagte, Schnee mit Sand verglich und sich darüber beklagte, dass sie die Kaiserstadt vermisste. Nun ja, letzteres war schließlich ihr eigenes Verschulden, weswegen der Altmer auch nicht das geringste Mitleid verspürte. Höchstens mit sich selbst, weil das jammernde Gemaunze ihn vom verdienten Schlaf abhielt. "Irgendjemand sollte mal einen dauerhaften Stille-Zauber erfinden", dachte er entnervt, während das Gemaunze weiter ging. Frauen sind alle gleich, egal ob es sich um Khajiit-Frauen oder andere handelt. Plapper, plapper, plapper, ging ihm durch den Kopf. Anstatt dass die verdammte Katze dankbar war, dass er ihr den Tag mit dem grellsten Licht ersparen wollte, jammerte sie hier rum. Dabei war ihm durchaus klar, dass es sich bei J'Shivrizza um eine Albino handelte. Aber Dankbarkeit zu erwarten, war wohl zu viel verlangt. Weiber!, fauchte er in Gedanken. Dann gelang es ihm endlich einzuschlafen.

    Erst als die Abenddämmerung übers Land fiel, wurde Elendil wieder wach. Noch leicht benommen, setzte er sich auf und sah sich nach der Khajiit um. Während er aufstand, sich streckte, wurde sein Geist langsam klarer und er meinte nur: "Wir können weiter gehen". Zwar hätte er verdammt gern einen Tee gehabt und etwas zum Essen, aber woher nehmen. Also musste es so gehen. Wenn die Khajiit heißen Tee zaubern könnte, dann wäre sie wenigsens zu etwas nutze, aber das würde wohl nur ein Wunsch bleiben.

  20. #20

    Cyrodiil, orangene Straße

    Natürlich gab das Spitzohr keinen Mucks von sich. Natürlich stand die Goldstange erst auf, als längst der Abend dämmerte. Und natürlich maunzte er dann nur einen Satz und marschierte los. Hatte J'Shivrizza etwas anderes erwartet? Irgendwie nicht.

    Unterwegs kamen sie an einem Bach vorbei, der durch ein Tunnelchen unter der Straße hindurchfloß. Aus ihren Taschen kramte die Khajiit einen Tonbecher, von dem sie nicht mehr so richtig wußte, woher er stammte. Sie füllte etwas Wasser herein, kramte braunes und weißes Pulver aus ihrem Gepäck und rührte es hinein. Mit beiden Pfoten umfaßte sie den Becher, stellte sich einen Stein unter der Wüstensonne vor, und schließlich kochte das Wasser.

    Kaum hatte sie die süße Mischung getrunken, wirkte die Welt schon ganz anders. Schmetterlinge zogen Schweife aus Sternchen hinter sich her. Blätter brachen das Licht wie Smaragde, funkelten in der Abendsonne. Das Licht der Dämmerung wurde zu einem roten Strom aus Staub, der sich über die Bergflanken ergoß. Die Khajiit streckte sich, drehte sich auf der Straße.
    "Göttlich!" murmelte sie, packte den Tonbecher wieder weg. Leider ging ihr Vorrat mehr und mehr zur Neige, und in Cyrodiil gab es die Köstlichkeiten aus Elsweyr einfach nicht. Sie rieb sich die Augen unter der Brille, gähnte, und trottete weiter. Das dürfte eine lange Nacht werden. Immerhin war am Horizont schon Bruma zu sehen. Und aus den Wolken fielen kleine Sterne, wie glühende Regentropfen. Für einen Moment spürte J'Shivrizza so etwas wie Glück. Dann bemerkte sie den Blick des Elfen. "Kein Skooma." maunzte sie. "Definitiv kein Skooma. Nur ein Wüstentrunk aus Elsweyr. J'Shivrizza will nicht wieder irgendwelche Tränke bekommen, um weiterhin von Skooma die Tatzen zu lassen. Magiergilden sind sonderbar."

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