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Cyrodiil, bei Vindasel
Meine Güte, dachte Malukhat, das geht hier ja zu wie in einem Tollhaus! Alle waren sichtlich bemüht, die Streithähne auseinander zu halten, und obwohl er ganz genau wusste, dass Joplaya sich niemals dazu hätte hinreißen lassen, sich zwischen den Erzmagier und dessen Gegner zu stellen, so umspielte doch der Hauch eines Lächelns ihre Lippen.
murmelte er kopfschüttelnd und verdrehte die Augen. Keinen Sinn für ein ordentliches Gefecht vor dem Mittag. Aber es sollte ihm recht sein. In Anbetracht seiner heftigen Reaktion auf die Zerstörung des Harnisches, so fand Malukhat, war nun wohl alles wieder in bester Ordnung. Ohne auf Kiara zu achten beugte er sich zu dem sich abmühenden Mann vor.
„Ich denke, wir sind quitt. Vorerst jedenfalls“, sagte er, um mit einem Zwinkern hinzuzufügen: „Aber so ganz gelogen habe ich vorhin nicht. Geschäfte mit der Dunklen Bruderschaft liegen mir fern, jedoch kann ich nicht bestreiten, ein Deserteur zu sein.“
Mit diesen Worten wandte er sich ab und riss der Waldelfe den Gegenstand aus der Hand, den er ihr beschreiben sollte. Dass er ihn und dessen Wirkung auf den allerersten Blick erkannte, ließ er sich nicht anmerken.
„Das, mein scheinbar begriffsstutziges Täubchen, ist eine Ayleiden-Krone.“ Sie schenkte ihm einen Blick, der besagte, dass ihr das vollkommen klar war, aber er nahm Abstand davon, mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck zu kontern. Stattdessen strich er nachdenklich über seinen Schnurrbart und runzelte die Stirn, während er die Krone betrachtete. Es sollte aussehen, als dachte er wahrlich darüber nach, was das nur für ein Ding sein konnte, wobei er sich in Wirklichkeit fragte, wie viel er diesen Leuten erzählen sollte. Da er wenigstens eine Frage dazu stellen musste, versuchte er es von hinten durch die Brust ins Auge.
Er räusperte sich. „Ich hörte, wie jemand einen gewissen Lich erwähnte. Könntet Ihr mir die genauen Umstände beschreiben? Was war das für ein Lich?“
Die anderen machten nicht den Eindruck, als wollten sie gerade mit ihm darüber reden, und so rückte Kiara nur widerstrebend mit der Sprache raus. Der Erzmagier hörte überhaupt nicht zu. Er wartete darauf, dass die Waldelfe seine eigentliche Frage ausversehen beantwortete.
„… hat Aurel die Krone an sich genommen und…“ Ha! Das war, was er wissen wollte, und mit einem Mal freute er sich, dass der Kampf mit Aurel unterbrochen worden war. Er ließ Kiara aussprechen. Ihre Stimme hätte vorwurfsvoller nicht sein können.
„Nun ja“, begann Malukhat schließlich und zog beide Augenbrauen hoch. „Ich kann Euch wirklich nicht sagen, was das für eine Krone ist. Seht ihr diese Einkerbungen?“ Er zeigte den Gegenstand herum und wies dabei auf die Linien, die sich um dessen gesamten unteren Rand wanden. „Ich weiß nicht, was sie zu bedeuten haben, aber normal ist das nicht. Von Herrscher zu Herrscher unterscheidet sich die Fülle an Zierrat – was auch vollkommen natürlich anmutet –, aber ich bin mir vollkommen sicher, so etwas wie hier noch nie gesehen zu haben.“
Er konnte ohnehin nicht behaupten, besonders viele Ayleiden-Kronen in Händen gehalten zu haben. In den alten Bücher, zu denen er aufgrund seines Status Zugang hatte, hatte er einige Abbildungen gesehen, aber das war auch alles gewesen. Trotzdem wähnte er sich mit dieser Aussage auf sicherem Grund, wusste er doch, wer die Linien in die Krone geschnitzt hatte. Und auch in etwa, was sie zu bedeuten hatten.
„Auf jeden Fall aber scheint mir diese Krone nicht wertvoller zu sein als alle anderen, und auch nicht mächtiger. Ich spüre keine Anzeichen von Magie an ihr haften. Vielleicht entfaltet sie ihre Kraft auch erst später oder nach gewissen Ritualen, doch bin ich mir ziemlich sicher, dass es kein mächtiges Artefakt sein kann. Ihr werdet es dem Imperialen ohne Vorbehalte übergeben können.“ Das stimmte. Die Krone war nicht wertvoller, sie war sogar wertloser als alle anderen Ayleiden-Artefakte. Sie war nur ein Replik, ein Nachbau, das jemand, den Malukhat einst gekannt hatte, mit diesen Strichen versehen hatte, um sie immer und zu jeder Zeit einwandfrei identifizieren zu können. Die Linien aber hatten noch eine versteckte Bedeutung, die der Erzmagier nicht kannte. Der Witz an der Sache war, dass die Krone wie ein Seelenstein fungierte und den Geist des Trägers in sich aufnahm, wenn dieser starb.
Alexius Varra hat wirklich ganze Arbeit geleistet, dachte Malukhat nicht ohne einen Hauch von Bewunderung. Plötzlich spürte er einen Schlag gegen die Schulter.
„Vater!“, rief Joplaya. „Ich weiß doch, wenn du so guckst, muss da mehr hinter stecken. Jetzt sei nicht beleidigt wegen des Schlags und sag’ die Wahrheit. Mit der Krone hat es irgendwas auf sich.“
Der alte Erzmagier seufzte innerlich. Vor dieser jungen Frau konnte er auch nichts verstecken. Nicht mal Dravens Tod hatte sie ihm abgekauft, dabei versuchte er immer und immer wieder, sie davon zu überzeugen. Um ihretwillen, natürlich, denn ihm war nicht entgangen, dass Joplaya den Erzmagister nahezu angehimmelt hatte. Allein der Gedanke, seine Tochter könnte etwas mit einem Vampir anfangen, war ihm unerträglich. Aus strengen, aber auch traurigen roten Augen sah sie ihn an, die Arme in die Seite gestemmt und er wusste, er hatte keine Wahl. Wirklich schade. Er war sicher, dass Aurel ihm in Zukunft noch Schwierigkeiten machen würde, und ihm auch noch dabei zu helfen, lag Malukhat fern. Andererseits konnte Joplaya eine rechte Nervensäge sein.
„Nun gut, wie Ihr wollt. Ich weiß, was das für eine Krone ist“, gestand er. „Und – Aurel: Das wird Euch überhaupt nicht gefallen. Sehr passend, dass ich es bin, der Euch diese frohe Botschaft überbringt. Diese Krone ist, wie ich bereits sagte, wertlos, denn sie ist nur der Nachbau einer echten Ayleiden-Krone. Ein Mann, den ich kannte, trachtete nach der Unsterblichkeit, und als ihm langsam die Ideen ausgingen, wollte er sein Leben verlängern, indem er Leute tötete, die noch viele Jahre vor sich hatten, und deren Seelen in diese Krone hier einsperrte. Die ganzen gepeinigten Seelen wiederum ließen ihm keine Ruhe, trug er die Krone doch Tag und Nacht. Er wurde wahnsinnig und jetzt habt Ihr ihn getötet. Seine Seele befindet sich nun ebenfalls darin. Hättet Ihr ihm zuerst die Krone abgenommen und ihn dann, aber auch erst dann, getötet, wären die Seelen frei gewesen, aber wie ich hörte, war der Lich bereits auf dem Weg in die jenseitige Welt, als Ihr ihm den Gnadenstoß versetztet. Ich habe dieses Teil aus vorbenannten Gründen nie angefasst, aber nun ist es sicher, denn die Seelen haben sich ein neues Ziel gesucht: Euch, denn Ihr wart es, der den Lich tötete und die Krone aufnahm. Keine Ahnung, was jetzt passiert, aber das werdet Ihr demnächst wahrscheinlich herausfinden. Ich kenne im Übrigen nur eine einzige Möglichkeit, den Fluch, oder was auch immer es ist, zu brechen und die Seelen zu befreien: Euer Tod, die Krone natürlich nicht in Reichweite. Vielleicht gibt es noch mehr, aber dies ist die einzige mir bekannte.“
Natürlich gab es weitere Möglichkeiten, das Problem zu lösen; Alexius war schon immer verrückt gewesen, aber keinesfalls blöd. Er hatte mit absoluter Sicherheit einen Hinterausgang eingebaut. Welcher dies aber war, nun, das wusste Malukhat tatsächlich nicht. Er warf Kiara die Krone zu und nahm Joplaya beim Arm.
„Zeit, dass wir gehen“, sagte er.
Geändert von Katan (18.04.2007 um 10:42 Uhr)
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Arwen hatten die Ausführungen Malukhats fast die Sprache verschlagen. Was für ein Ding hatten sie da geholt? Und welch ein grausames Schicksal hatte Aurel damit getroffen? Sie glaubte ihn mittlerweile gut genug zu kennen, um zu befürchten,d ass er den Freitod wählen würde, damit die armen gefangenen Seelen ihren Frieden fänden. Und Malukhat schien diese erklärung, die er dem Bretonen fast höhnisch an den Kopf schleuderte, auch noch Freude zu bereiten. Sie warf einen hilflosen Blick zu Kiara herüber, doch die Bosmer war aschfahl im Gesicht und wirkte wie zu Stein erstarrt.
Und nun nahm doch der Erzmagister tatsächlich den Arm seiner Tochter und wollte einfach davon marschieren. Einfach so, als hätte er nicht soeben das Todesurteil über einen Anderen gesprochen. Das Fatale an der Situation war nur, dass er wahrhaftig keine andere Lösung zu kennen schien. Und dass sie sich verdammt sicher war, dass er sich auch keineswegs bemühen würde, eine zu finden. "Herzloser Mistkerl", murmelte sie verbannte ihn aus ihren Gedanken, so wie er sie offenbar aus den seinen verbannt hatte, als er - allein mit seiner Tochter - davonmarschieren wollte. Stattdessen überlegte sie fieberhaft und wandte sich Aurel zu. "Kirche, Mara, Akatosh, Priester, weiße Maige", brachte sie dann heraus. Dann ging ihr auf, dass mit diesen Bruchstücken wohl weder Aurel noch Kiara etwas anzufangen wüssten.
"Was ich meine ist, dass vielleicht ein Priester etwas tun kann. Ein Priester von Mara oder dem Höchsten, Akatosh selber. Die wissen meist mehr über solch bösen Dinge und verfügen über weiße Magie. Und eigentlich müssten sie doch schon öfter solche "verfluchten" Gegenstände in den Händen gehabt haben. Wenn nicht die jetzigen, so doch vielleicht frühere und dann gibt es sicher auch Aufzeichnungen darüber. Wir müssen es auf jeden Fall versuchen", schloss sie ihre Überlegungen. Verzweifelt sah sie Kiara und Aurel an.
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Arwen schien Malukhats Ohren unterschätzt zu haben, denn das „herzloser Mistkerl“ war ihm keinesfalls entgangen. Vielleicht interessierte es sie aber auch nicht, ob er es gehört hatte. Was für eine merkwürdige Frau! Zuerst schlug sie ihm in der Ruine vor, Kiara und Arton auch noch aus dem Wege zu räumen und das Artefakt für sich zu behalten, und jetzt schmiss sie sich für den Bretonen und die Bosmer ins Zeug, dass es einem, in diesem Fall dem Erzmagier, schon fast Kopfschmerzen bereiten konnte. Sie schien nicht zu wissen, was sie eigentlich wollte, und ihre Laune je nach gängigem Trend zu ändern. Wie eine Katze, dachte er.
Ruckartig wandte er sich zu ihr um. „Wisst Ihr was, Arwen? Ihr erinnert mich an meine frühere Frau. Die war genauso sprunghaft wie Ihr.“ Er sagte dies nicht mal als Beleidigung, sondern einfach nur als Feststellung. Dass Raleiya ihn verlassen hatte – und auch noch, ohne ihn überhaupt davon in Kenntnis zu setzen – hatte ihn schwer getroffen, aber gehasst oder verachtet hatte er sie deshalb nicht. Trotzdem störte es ihn, dieses eine Verhaltensmerkmal nun auch an Arwen erkennen zu müssen. Tja, wenigstens wurde ihm auf diese Weise wieder einmal bewusst, dass er sich auf niemanden verlassen konnte außer auf sich selbst.
Wenn Aurel nicht dumm war, würde er sich schon einen anderen Weg einfallen lassen, als zu sterben. Letzteres war viel zu einfach, sogar für einen Soldaten seines Formats. Natürlich, Malukhat könnte nun mit allem auspacken, was er über Alexius Varra wusste und dem Mann so einen Einblick in das Mögliche verschaffen, nur irgendwie hielt er es für unsinnig, sich als Totenbeschwörer zu outen, nur um einem Mann zu helfen, den er nicht einmal mochte, dessen Schicksal ihn inzwischen nicht mehr interessierte. Alexius hatte versucht, ihn zu töten, aber das stellte keinen Grund dar, ihre gemeinsame Arbeit zu entweihen, die dem Erzmagier noch mehrere Jahrhunderte des Lebens eingebracht hatte.
Er grunzte. „Schön, dass jetzt alle auf mich sauer sind und nicht auf diesen Kaiserlichen, der euch den Auftrag verschafft hat, ohne euch über die möglichen Konsequenzen aufzuklären. Selbst, wenn er es nicht gewusst hatte, so hättet ihr alle doch immerhin verstehen müssen, dass da ein bisschen mehr hinter steckt als ein wertloses Stück Metall. Nicht mal ich wusste bis eben, was ihr euch da eingefangen habt. Aber ich hätte das Teil auch nicht ohne weiteres berührt, sondern erst einmal ganz genau in Augenschein genommen.“
Ja, Aurel hatte doch selber schuld, dass er sich in dieser Lage befand, und es nervte Malukhat zutiefst, dass die versammelte Mannschaft es nun ihm zu Lasten legte, dass der Soldat so blöd war, einfach einem Lich, der genauso gut ein uralter Ayleiden-König hätte gewesen sein können, Hörner aufzusetzen und ihm sein Krönchen zu klauen. Er hatte den Auftrag in dem Bewusstsein angenommen, möglicherweise unerfreuliche Erlebnisse zu machen oder sogar zu sterben. Jetzt Rumzuheulen und auf die falschen Personen wütend zu sein – Malukhat hatte immerhin rausgerückt, dass Aurel einem sehr bösen Zauber zum Opfer gefallen war – statt über Problemlösungen nachzudenken, wäre in den Augen des Erzmagiers ein starkes Anzeichen von Schwäche.
„Falls es Euch interessiert: Der Mann, der die Krone erschuf, hat satte zehn Jahre gebraucht, um die Konsequenzen seiner Experimente zu spüren zu bekommen. Ihr habt also eine Menge Zeit, Aurel, Euch Gedanken darüber zu machen, wie Ihr das wieder loswerdet ohne in die Horizontale zu gehen. Ein Priester des Einen, wie die dunmerische Katze hier bereits vorschlug, könnte möglicherweise Aufschluss geben, aber wenn Ihr irgendwann doch noch auf die Idee kommen solltet, dass Euer Leben vielleicht noch ein paar Jahre anhalten soll, kann ich Euch vielleicht mit ein paar Büchern abhelfen, die in diesem Fall durchaus aufschlussreich sein dürften. Euer Bier.“
Es war nun nicht so, dass er ernsthaft in Erwägung zog, Aurel zu helfen. Er tat es auch nicht Arwen oder Joplaya zuliebe. Das einzige, was ihn interessierte, war die Möglichkeit, Alexius’ Arbeit mit einem Skalpell zu sezieren.
Geändert von Katan (18.04.2007 um 13:50 Uhr)
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„Wisst Ihr was, Arwen? Ihr erinnert mich an meine frühere Frau. Die war genauso sprunghaft wie Ihr.“
Arwen konnte nicht glauben,was sie da hörte. Sprunghaft?? Sie? "Wer ist denn hier sprunghaft", fauchte sie ihn an. "Ihr kommt und geht, erscheint und verschwindet wie es Euch gerade passt und mich nennt ihr sprunghaft? Und Eure frühere Frau ebenfalls? Wahrscheinlich seid Ihr bei ihr auch so erschienen und verschwunden bis sie es satt hatte und selbst verschwunden ist. Wenn man Euch braucht, seid Ihr jedenfalls nicht da, aber hinterher fallt Ihr plötzlich vom Himmel, verteilt grausige Erkenntnisse und wollt Euch dann wieder in Luft auflösen. Als wäre nichts gewesen. Den Tod Artons hättet Ihr vermutlich auch verhindern können, wenn Ihr hier gewesen wärt", schrie sie ihn - außer sich vor Zorn - an. Und fügte dann noch hinzu: "Und eine Katze bin ich auch nicht. Ich mag Katzen nicht mal. Die klauen und essen alles mit Zucker", fügte sie dann noch hinzu.
Schön, dass er wenigstens ein paar Bücher an Aurel ausleihen wollte, aber keier wusste, wo er überhaupt lebte, denn schließlich war er nur auf der Durchreise und zudem: glaubte er wirklich, dass ein Kämpfer und Schwertschwenker wie Aurel aus diesen Büchern schlau werden könnte? Es war ja zweifelhaft, dass er überhaupt lesen konnte. Was sie dann auch noch aussprach. Um sich danach erschöpft ins Gras fallen zu lassen.
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Malukhat lachte höhnisch und kniete sich vor Arwen auf den Boden. Er versuchte seine Stimme ruhig zu halten, um Arwen wenigstens diese Angriffsfläche zu entziehen.
„Ihr habt doch keine Ahnung“, sagte er scharf. Seine nächsten Worte flüsterte er, denn sie waren nur für die Ohren dieser Dunmer bestimmt. „Wisst Ihr, was mich nervt? Leute, die herumlaufen und sich ein Urteil über andere erlauben, obwohl sie sie überhaupt nicht kennen. Genau das ist es, was Ihr gerade mit mir macht. Ihr habt keine Ahnung, wer ich bin, und schustert Euch irgendwelche fadenscheinigen Unterstellungen zusammen, die mich natürlich bestmöglich im schlechtesten Licht darstellen. Aber jetzt will ich Euch mal was sagen: Ich habe für diese Frau mein gesamtes bisheriges Leben auf den Haufen geworfen. Ich habe mir eine feste Arbeit in Schwarzlicht gesucht, bin nicht mehr umhergereist und habe sogar meine Studien ruhen lassen, weil sie ihr nicht gefielen. Ich habe alles, wirklich alles getan, um sie zu halten. Eines Abends kam ich von der Arbeit nach Hause und sie war fort. Meine Kinder hatte sie mitgenommen. Ich weiß bis heute nicht, warum sie das getan hat, aber eines weiß ich mit absoluter Sicherheit: Sie hat mich aufgrund irgendwelcher Gerüchte, die sie über mich aufgeschnappt hatte, an die Wachen verkauft. Nach Jahren fand ich sie wieder, und was musste ich sehen? Sie hatte sich einen reichen Gramfester geangelt und meine Kinder wussten nicht mal, dass ich ihr Vater bin. Man krempelt sein gesamtes Leben, sein gesamtes Verhalten für jemanden um, den man liebt, und diese Person spuckt einem dann auch noch ins Gesicht. So ist das Leben einfach, stimmt’s? Ein ständiger Krieg, ein ständiger Kampf um Aufmerksamkeit, ein ständiges Buhlen um Liebe und Zuwendung. Aber damit habe ich schon lange Schluss gemacht. Jetzt buhlen die Leute nur noch um mich.“
Der Erzmagier erhob sich. Der letzte Satz war wahrscheinlich ein bisschen zu viel gewesen, aber selbst das spiegelte nicht mal im Ansatz seine Meinung wider. Joplaya, die versucht hatte, lange Ohren zu machen, stand ein Stück entfernt und ihr enttäuschter Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass sie kein Wort des eben geführten Monologs verstanden hatte. Besser so. Sie musste nicht wissen, aus welchem Grund ihre Mutter Malukhat bis zum Ende vor ihr geheim gehalten hatte.
„Aber Ihr habt wohl recht“, lächelte er grimmig, „Am Ende hat sowieso immer der Schuld, der nicht da war und keine Chance hatte, etwas zu tun.“
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Zwar tat es Arwen leid zu hören, wie seine Frau oder besser Exfrau mit Malukhat umgesprungen war, aber das machte die Sache auch nicht beser. Zumal jeder Mann sich selbst immer ins beste Licht stellte. Ja, vielleicht hatte er sein Leben geändert wegen ihr, vielleicht auch etwas aufgegeben, aber hatte er ihr außerdem auch Aufmerksamkeit, Zuwendung geschenkt? Oder war er - wie viele Männer - der Meinung gewesen, das, was er getan hatte, müsse bis ans Lebensende reichen und weitere Zuwendung wäre nciht nötig gewesen. Immerhin müsste die Frau ja wissen, dass sie geliebt würde. Männer waren so tumbe Tröpfe manchmal. Und selbst wenn er wirklich an eine egoistische, rücksichtslose und geldgierige Frau geraten war, dann sollte er froh sein, sie los zu sein. Doch irgendwie hatte Arwen das Gefühl, dass Malukhat ihr noch immer nachtrauerte, auch wenn er das vermutlich nicht einmal sich selbst eingestehen würde.
Und - hah! - um seine Gunst buhlen? Da konnte der Herr Dunmer warten bis der Herr Dunmer schwarz war. Sie würde um keines Mannes Gunst buhlen. Auch nicht um Malukhats. Gerade um seine nicht, denn wenn man bei diesem Mann zu sehr nachgab, ihm zeigte, wie sehr man ihn mochte, dann hatte man vermutlich sofort verloren.
Also beschränkte sie sich lediglich auf seinen letzten Satz und meinte: "Ja richtig, Ihr wart nicht da! Und warum nicht? Ist das vielleicht in Eurem Leben immer schon so gewesen, dass Ihr nicht da wart, als Ihr gebraucht wurdet? Ist natürlich die beste Entschuldigung, wenn man sich immer rechtzeitig verdrückt und dann ganz beleidigt sagt: ich war ja nicht da und konnte nichts tun". Sie hatte ihrer Stimme eigentlich einen höhnischen Klang geben wollen, aber das gelang ihr nicht. Ihr Stimme klang einfach nur müde und traurig. Sie hatte sich in der Ruine verraten und verloren gefühlt, als er so plötzlich verschwunden war und sie hatte sich erneut verraten gefühlt, als er so einfach mit Joplaya abziehen wollte. Mühsam stand sie auf und drehte sich um. Ihr war auf einmal alles egal. Sie war müde, einfach nur müde und der Blutverlust durch die Verletzungen gab ihr fast den Rest. Zwar hatte Joplaya ihr helfen können, doch das Blut musste sich erst neu bilden. Und der Gedanke, dass sie bis zur Kaiserstadt zurück musste, um ein Bett zu bekommen, war alles andere als verlockend. Sie fragte sich ernsthaft, wie sie das schaffen sollte. Jedenfalls aber nicht, indem sie hier stehen blieb. Sie schenkte Kiara und Joplaya noch ein müdes Lächeln und begann dann langsam loszugehen. Einen Schritt vor den anderen, immer nur einen. Es musste doch zu schaffen sein ...
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Um Aurel drehte sich alles. Zuviel war während der Zeit seiner Beinahelähmung durch die Dunmer auf ihn eingestürmt. Die Erinnerungen an Ravanna, der Zorn und die Trauer ob der Zerstörung des einzigen Gegenstandes, der auf so makabre Weise noch ein Band zu ihr dargestellt hatte, die Worte Kiaras und die Offenbarung Malukhats betreffs der Ayleidenkrone, die er auf Bitten seiner Tochter mürrisch geäußert hatte.
Aurel war schwindelig. Seine Beine wollten einknicken, aber ein plötzlicher Schmerz im Unterarm riss ihn in die Realität zurück. Sein Körper erholte sich langsam von dem Mühsalzauber der Dunkelelfin, so dass er seinen Kopf drehen und die Quelle des Schmerzes ausmachen konnte. Es war Kiara, die aschfahl neben ihm stand, ihre Finger fest in seinen Arm vergraben.
Und plötzlich fiel der Schwindel von Aurel ab. Er konnte wieder klar denken, und schlagartig ordneten sich seine Gedanken. Wie eine Erleuchtung wurde ihm seine Situation bewusst, Beschlüsse formierten sich in seinem Geist, Prioritäten wurden geändert. Aurel hatte so etwas noch nie zuvor erlebt, es war, als würde er neu geboren.
Und er begann, zu lächeln.
Ravanna... sie war Vergangenheit. Er betrachtete Kiara neben sich. Er wusste es nun, er war nicht einfach vernarrt in diese Bosmer, er liebte sie. Als wäre die erneute Begegnung mit Malukhat und die Zerstörung des Harnischs Vorsehung gewesen, um ihn aus der Trauer und der Vergangenheit zurück ins Leben und die Gegenwart zu bringen.
„Gehe nicht, wohin ich dir nicht folgen kann“, hatte die Bosmer gesagt. Diesen kurzen Satz, der doch so inhaltsvoll war und ihm zeigte, dass es etwas gab, wofür es sich in der Gegenwart zu leben lohnte. Und dass Ravanna Vergangenheit war, die man vielleicht nie vergaß aber dennoch endlich ruhen lassen sollte.
Der Fluch... Aurel hatte wieder ein Ziel. Er musste eine Möglichkeit finden, den Fluch zu brechen, wenn der Dunkelelf nicht gelogen hatte, aber Aurel fühlte, dass dieser die Wahrheit gesprochen hatte, wenn auch vielleicht nicht die ganze Wahrheit.
Er wollte leben, Kiara zuliebe... sich zuliebe. Und er würde eine Möglichkeit finden, den Fluch zu brechen und nicht wahnsinnig zu werden.
Verdammt, er war Soldat und kein Söldner, und angesichts von Gefahr und Bedrohung würde er nie in Selbstmitleid versinken oder sich verstecken. Er würde kämpfen, auch wenn es diesmal wohl auf eine andere Art geschehen müsste als im Krieg. Er hatte wieder ein Ziel, ein richtiges Ziel, nicht die Jagd nach Artefakten für Geld.
Und so lächelte Aurel, trotz der furchtbaren Offenbarung Malukhats.
Sanft strich er der noch immer kreidebleichen Kiara eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Nein, ich werde nicht gehen... nicht dorthin. Und ich werde nicht dem Fluch erliegen!“
Aurel blickte kurz zum Rest der Gruppe. Malukhat, der sich plötzlich nicht mehr für Aurel zu interessieren schien, war offenbar in ein Zwiegespräch mit der Dunmer verwickelt, beobachtet von Joplaya, während die unbekannte Bosmer, die sich in seiner Begleitung befunden hatte, abwartend und sondierend die Gruppe zu beobachten schien.
„Ich habe noch eine Sache zu tun, Kiara. Bitte entschuldige mich einen Moment. Ich werde nicht lange brauchen. Ich muss etwas zuende bringen, was mich viel zu lange belastet hat.“
Und mit diesen Worten ging Aurel in Richtung des Grabes von Arton in den Ruinen. Niemand außer Kiara schien ihn bei seinem Tun zu beobachten, und als er nach einer halben Stunde zu der Gruppe zurückkehrte, befand sich neben Artons Grab ein weiteres, kleineres Grab, und Aurel trug seinen Brustpanzer nicht mehr.
„Ich werde es Dir erklären“, meinte er an Kiara gewandt. „Aber nicht jetzt. Wenn wir alleine sind.“
In Aurels Kopf entstanden bereits fieberhaft Pläne. Ein Wissender der Neun in einer Kirche wäre vielleicht wirklich eine Hilfe betreffs des Fluchs und der Krone. Und Malukhat hatte da etwas von Büchern erwähnt... der Dunmer wusste mehr, als er gesagt hatte, immer deutlicher wurde dies Aurel. Und da war nicht zuletzt ihr Auftraggeber, Octavo, in der Kaiserstadt, der so versessen auf das Artefakt gewesen war. So gierig danach, dass er Aurel als Wachhund angeheuert hatte, um die anderen Schatzsucher zu beobachten und zu überwachen. Er musste ebenfalls etwas wissen. Wusste er etwas über den Schöpfer der Krone? Etwas über Personen, die weiterhelfen konnten, die etwas wussten? Etwas wussten... Aurel kam ein seltsamer Gedanke. Wusste er etwas über Malukhat? Und dann fiel sein Blick auf Joplaya. Sie hatte Ehre und Mitgefühl. Vielleicht würde sie helfen können?
Aurel blickte zu Kiara. Er würde ihre Hilfe brauchen. Sie war der einzige Mensch in ganz Cyrodiil, dem er momentan vertraute. Aber den Worten Malukhats nach hatte er noch Zeit, und er hatte der Bosmer versprochen, ihr beizustehen. Und er hatte vor, sein Versprechen zu halten.
Er hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, als er plötzlich wahrnahm, dass Arwen sich erhoben hatte und mehr von der Gruppe wegtaumelte, als dass sie ging. Was hatte sie vor?
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Malukhat sah Arwen hinterher, während er versuchte, einen Entschluss zu fassen, der seine Nase ein weiteres Mal in Gefahr bringen könnte. Wenn er nur daran dachte, schien es in der Mitte seines Gesichts verräterisch zu knacken. Obwohl sie sich so taub anfühlte, als hätte Sheogorath seine Nase aus Spaß durch eine Kartoffel ersetzt, war er doch froh, dass der stechende Schmerz langsam aber sicher verebbte. Noch ein Schlag darauf, das war ihm klar, würde ihn auf ewig entstellen. Seine gesamte Eitelkeit war also nun darauf gerichtet, dies nicht geschehen zu lassen. Zumal Arwen ihm eben noch ein paar unerfreuliche Worte an den Kopf geworfen hatte. Entweder wollte oder konnte sie es nicht verstehen. Es ging nicht nur um den Vertrauensbruch, den seine Frau begangen hatte, sondern um sein gesamtes Leben. Er hatte wahrscheinlich mehr Blut an den Händen als ein Schlachterfisch Zähne im Maul.
Während er also über seine nächsten Schritte nachdachte, sorgsam beobachtet von seiner Tochter, bemerkte er Aurels Verschwinden erst, als dieser gerade wieder zurückgekehrt war. Der Erzmagier betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Der Bretone, nun ohne Harnisch, machte einen komplett veränderten Eindruck. Beinahe hätte Malukhat laut aufgelacht. Eine derartige Selbstsicherheit hätte nicht mal er nach so einer Hiobsbotschaft an den Tag gelegt. Aber gut, der Kerl schien wenigstens nicht um einen schnellen Freitod bemüht zu sein. Zudem erkannte er einen Zug an Aurel, der ihm von sich selbst bekannt war: Dinge zu nehmen, wie sie waren, und das Beste daraus zu machen. Das gleiche tat Malukhat in diesem Moment. Er spielte in Gedanken die Möglichkeiten durch, die dem Rundohr noch blieben. Die Bücher hatte er das letzte Mal in der zweiten Ära angerührt, er erinnerte sich kaum noch an ihren Inhalt. Wenn er wieder im Tiber Septim war, würde er sofort Nachricht nach Morrowind schicken lassen, jemand möge ihm die Bücher schleunigst in die Kaiserstadt bringen. Aurel war in diesem Moment kein Feind mehr, sondern eher ein Patient. Nein, das wäre zu viel des Guten. Versuchsobjekt traf es besser. Der Erzmagier würde sich mit ihm auseinandersetzen müssen, wenn er die Gedanken nachvollziehen wollte, die zur Erschaffung der Krone geführt hatten. Er hatte nicht dabei mitgewirkt, sie herzustellen, sondern lediglich Alexius dabei unterstützt, Seelen zu fangen. Die Leichen waren ihm für weitere Untersuchungen geblieben, auf diese Weise hatten beide einen Vorteil aus der gemeinsamen Arbeit ziehen können. Mehr hatte er damals nicht wissen müssen, das Thema hatte ihn nicht weiter interessiert. Jetzt aber war er Feuer und Flamme. Vielleicht würde er ein derartiges Artefakt selbst herstellen können, natürlich unter unterschiedlichen Konditionen und für einen komplett anderen Zweck…
Malukhat hatte seine Entscheidung gefällt und wandte sich Aurel zu. „Der Mann – oder Lich, wie Ihr wollt – hieß Alexius Varra. Er lebte irgendwann Mitte zweite Ära, genau kann ich mich nicht erinnern. Ich glaube zwar nicht, dass es Euch weiterbringen wird, aber bevor er in diese Ruine zog, lebte er in Skingrad. Ihr könntet Euch dort bei den älteren Elfenherrschaften umhören, vielleicht erinnert sich noch jemand an ihn. Er war sehr exzentrisch und sein Denken schon immer… alternativ. Ich lasse nach einem Boten schicken, der mir die Bücher in die Kaiserstadt bringt, und sie mir zu Gemüte führen. Seht in ein oder zwei Wochen in der Kaiserstadt im Tiber Septim bei mir vorbei.“ Er wollte sich schon zum Gehen wenden, da kam ihm eine Idee. Beschwichtigend hob er die Hände und sagte eindringlich: „Kiara soll die Krone tragen, nicht Ihr. Mit jedem Gegner, den Ihr tötet, würdet Ihr nur noch mehr Seelen darin anhäufen und unter diesen Umständen weiß ich nicht, ob Alexius’ zehn Jahre für Euch halten, was sie versprechen. Und fasst nichts an, was irgendwie so aussieht, als sei es mit einem bösen, unheimlichen und kaum erforschten Todesfluch belegt. Ein bisschen Nachdenken könnte Euch wirklich nicht schaden.“
Er wartete keine Antwort ab, sondern ging hinter Arwen her, Joplaya und Melian im Schlepptau. Es dunkelte langsam, was Malukhat nur recht war, denn das bedeutete, sie mussten bald rasten. Und zu rasten kam ihm in Anbetracht dessen, was er zu tun gedachte, sehr gelegen, ansonsten würde man ihn zurück in die Kaiserstadt tragen müssen. Bei der Dunmer angelangt hob er sie ohne Vorwarnung auf die Arme und nutzte ihre Überraschung, um schnell zu sagen: „Wenn Ihr mich jetzt dafür schlagen wollt, dann bitte nicht auf die Nase.“
Geändert von Katan (18.04.2007 um 22:05 Uhr)
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Cyrodiil, bei Vindasel
„Nein, ich werde nicht gehen... nicht dorthin. Und ich werde nicht dem Fluch erliegen!“ Die Zuversicht in seinem Lächeln, sties die letzten Steine von Ihrem Herzen herunter. Irgendwas hatte sich für Ihn geändert und es war nicht der Fluch, soviel stand fest.
Während Aurel in der Nähe von Artons Grab arbeitete, hatte Kiara Zeit sich den Rest der Gruppe zu betrachten. Ebenfalls etwas abseits stand eine andere Bosmer. Fast wirkte sie etwas verloren, wie sie alleine dort stand. Wie mochte sie wohl hier hereingerutscht sein? Offensichtlich war sie mit dem Erzmagier eingetroffen, aber dieser schien es nun vollkommen vergessen zu haben, dass sie existierte. Und so lächelte Kiara Ihr mal kurz zu.
Ihr Blick suchte Aurel und fand den Bretonen knietief in einem 2. Grab stehend. Der Brustharnisch war nun verschwunden und Aurel fing an, das Grab zu schliesen. Steine waren hier nicht vonnöten, dort war nichts mehr, was wilde Tiere reizen könnte. Und doch wurde die Waldelfe das Gefühl nicht los, das dort nicht nur ein Gegenstand begraben lag. "Später", hatte er Ihr gesagt.
Kurze Zeit später kehrte auch der Bretone zu der Gruppe zurück. Kiara hatte nichts von dem Dialog zwischen Arwen und Malukhat verstehen können, aber die Dunkelelfe humpelte, nach einem müden Lächeln, in Richtung der Kaiserstadt davon. Kiara sah Ihr mit einem unguten Gefühl nach. Sie sollte nicht alleine unterwegs sein, immerhin konnte sie kaum aufrecht stehen. Aber die einsetztende Dunkelheit hatte die Dunmerin in Ihrem dunklen Umhang bereits verschluckt.
Dafür wandte sich Malukhat Ihnen zu und er hatte wohl eine Entscheidung getroffen. Jede Häme war nun aus seiner Stimme verschwunden. Konnte sie sich so getäuscht haben? Wollte er wirklich helfen. Doch ganz ohne Spott kam er dann doch nicht aus..."Und fasst nichts an, was irgendwie so aussieht, als sei es mit einem bösen, unheimlichen und kaum erforschten Todesfluch belegt. Ein bisschen Nachdenken könnte Euch wirklich nicht schaden.“ Doch fehlte den Worten der böse Biss und Aurels Lächeln blieb bestehen.
Das war auch gut so, denn Kiara fühlte nun die Müdigkeit in allen Knochen und wollte nur noch ein Lager aufschlagen. Aber nicht hier, neben der Ruine.
"Also wohin gehen wir? Skingrad?"
Geändert von Muecke49 (24.04.2007 um 14:52 Uhr)
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Cyrodiil
Arwen wusste nicht, wie lange sie durch die Nacht getaumelt war. Wahrscheinlich war es nicht lange, aber sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Sie hatte nicht mal mehr die Kraft sich zu erschrecken, als sie plötzlich hoch gehoben wurde. Dann hörte sie eine bekannte Stimme, Malukhats Stimme: „Wenn Ihr mich jetzt dafür schlagen wollt, dann bitte nicht auf die Nase.“ Schlagen? Sie? Sie hätte nicht mal mehr die Kraft besessen eine Fliege davon zu wedeln. Und warum sollte sie ihn schlagen? Viel lieber hätte sie Aurel geschlagen in diesem Moment. Ihre Hilfsversuche mit dem Priester hatte er schlichtweg ignoriert, schien nicht einmal zugehört zu haben. Sie war ja wohl in seinen Augen auch nur eine "ehrlose" Magierin.
"Ich werde Euch nicht schlagen", murmelte sie schwach und fügte dann noch hinzu: "Dämlicher Paladin, dämlicher". Dann fiel ihr allerdings auf, dass Malukhat, welcher den Zusammenhang ihrer Gedanken nicht kannte, durch diese Sätze leicht verwirrt sein könnte, aber ihr fehlte nun endgültig die Kraft, das aufzuklären. Und von daher tat sie das, was vornehme Damen seit Jahrhunderten taten. Sie fiel ein zweites Mal in Ohnmacht, obwohl sie alles andere als eine vornehme Dame war.
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Cyrodiil, bei Vindasel
Mit einem eleganten Schwung flog die Krone durch die Luft. Sie beschrieb einen perfekten Bogen und vollführte dabei eine 180° Drehung, als wolle sie einen Tanz vollführen. Dann streifte sie den Arm der Zielperson, geriet ins Trudeln und fiel unbeachtet auf den Boden, wo sie schliesslich liegenblieb.
Kiara fühlte sich, als würde auch sie einem Mühsalzauber unterliegen. Mehrere Tonnen Gestein hatten sich auf Ihr Herz gelegt und hinderten es nun daran, weiter seine Arbeit zu erfüllen. Ebenso wie sich Ihre Lungen wohl weigerten, genug Luft in Ihren Körper zu befördern. Statt nach der Krone zu greifen, hatten sich Ihre Finger woanders, haltsuchend, hineingebohrt.
Erst Arwens Stimme brach diesen Zustand und Ihre Worte nahmen Ihr wenigstens ein paar der Steine vom Herzen herunter und das Gefühl, die Luft auf einem hohen Berg zu atmen verschwand wieder. Erst jetzt bemerkte sie, wo sich Ihre Finger hineingebohrt hatten. Es war Aurels Unterarm. Sie löste den Klammergriff, konnte aber immernoch die Stellen erspüren, wo sich Ihre Finger in den Arm gebohrt hatten. Darunter pulsierte deutlich spürbar sein Blut.Irgendwie war das tröstlich. Er war lebendig und sie würde einen Weg finden, dass dies auch so blieb. Irgendwie.
Einmal mehr kam Ihr der Erzmagier wie der grosse, schwarze Rabe vor. Ein Unglücksbote, der irgendwie auch noch gefallen daran fand, seine Botschaft zu verkünden. Sein "Hilfsangebot", war wohl kaum als solches gemeint. Arwen hatte Recht, es musste jemanden geben, der darüber etwas wusste. Und wenn die Krone tatsächlich Seelen einfing, wie ein Seelenstein........nun, auch Seelensteine konnten entladen und zerstört werden. Und wenn Ihnen kein Priester und keine weisse Magie weiterhelfen konnte, dann würde sie eben einen Nekromanten aus seinem Grab ausbuddeln.
Entschlossen blickte sie auf:"Ich danke Euch, Arwen." und das galt nicht nur für die Worte der Dunkelelfe.
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