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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

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  1. #11

    Cyrodiil, bei Vindasel

    So verschieden, wie es zwei Männer nur sein können, standen sich die Kämpfer gegenüber und starrten einander an. Malukhats Wut war einer Eiseskälte und Ruhe gewichen – wie immer, wenn er sich in einem Kampf befand. Seine Fähigkeit, auch in brenzligsten Situationen einen kühlen Kopf zu behalten, hatte ihn schon oft davor bewahrt, Fehler zu begehen. Fehler, die Aurel jetzt machte. Rasender Zorn entlockt selbst dem schwächlichsten Körper ungeahnte Kräfte, aber diese auch koordiniert einzusetzen, dazu ist er nicht imstande. Die Wut ist Zügellosigkeit; sie ist ein Schwert, kein Schild. Sie fordert den Körper, wo hingegen Ruhe den Verstand anspricht. Malukhat war sich fast sicher, diesen Kampf mit Leichtigkeit gewinnen zu können, zumal er den Brustharnisch des Bretonen unwiderruflich zerstört hatte. Aber auch wirklich nur fast. In seinen Augen war Aurel nun genau das, was er nun einmal war: Ein Mensch in einer Rostlaube. Aber er war nicht blöd. Auf das Schwerte jedenfalls schien er sich hervorragend zu verstehen.
    Dies war der Grund, warum der Erzmagier die Bitte, mit der Magie zurückzuhalten, als klaren Verstoß gegen Aurels sonst so ehrbares Gemüt abtat. Ehre. Pah. Es kommt doch nicht darauf an, wie ehrbar sich ein Gegner verhält, dachte Malukhat. Im Krieg wird dich keiner nach dem ortsgebundenen Ehrenkodex fragen.
    Er lachte hohl. „Oh, Ihr und Eure Ehre! Das ist Euch wirklich wichtig, habe ich recht?“ Das Lachen verebbte und Malukhat legte grinsend eine reinweiße Zahnreihe frei. „Es wird Euch vielleicht wundern, aber auch ich war einst Soldat. Zwei Mal im Dienste Morrowinds im Kampf gegen die bösen, bösen Feinde. Ein Glück gab es dort mehr Leute wie mich als Euch, ansonsten hätten wir dem gegnerischen Heer den Sieg ja geradezu auf dem Silbertablett überreicht. Im Krieg kommt es nicht darauf an, wer die meisten Leben gerettet oder genommen hat; es geht schlicht und ergreifend um den Sieg. Es hat niemanden interessiert, wenn ein Schwertkämpfer, der gerade am Feuer saß und von seiner Familie träumte, von einem Pfeil aus dem Hinterhalt getötet wurde. Aber das ist auch nicht weiter wichtig, trägt es doch zum Siege bei, nicht wahr?“ Der Erzmagier schnaubte verächtlich. „Ihr seid verblendet. Ihr seht Euch selbst in einer strahlenden Legionsrüstung; aber wie ist es jetzt? Sie ist hinüber. Genauso gehört sich das. Jetzt seht Ihr auch aus wie der selbstverliebte Heuchler, an dessen Händen das Blut vieler Söhne und Töchter klebt.
    Malukhat war stolz auf sich. Es war eine recht ergreifende Rede gewesen und tief in seinem Innersten wusste er, dass er recht hatte. Aurel hatte kein Recht darauf, Ehrbarkeit zu verlangen. Er musste im Kampf schon viele Leben genommen haben und der Erzmagier wusste eines: Der Bretone war stolz darauf. Dabei waren es Leute gewesen wie er selbst, die um des eigenen Landes willen kämpften. Und alles, was dem Heimatlande zuträglich ist, das war in den Augen dieser Soldaten automatisch gut und richtig. Dass sich Krieg vermeiden ließe, wenn sie selbst sich etwas weniger wichtig nehmen würden, auf den Gedanken kamen sie gar nicht erst. Aurel bildete da keine Ausnahme.
    Aber gut. Sollte der kleingeistige Mann seinen Willen haben. Ehre, Moral – damit hatte der Erzmagier nichts am Hut. Aber keiner sollte ihm am Ende nachsagen können, er hätte sich seinen Sieg nicht verdient.
    „Schön. Wie Ihr wollt“, sagte er schließlich und griff sich abermals an die gebrochene Nase. Er unterdrückte ein Zusammenzucken, als ein stechender Schmerz ihm bis in die Stirn hochfuhr. Das Blut war versiegt, und so wischte er es sich von den Lippen. Kurz war ihm der Gedanke gekommen, einen irren Blick aufzusetzen und es abzulecken, aber so etwas wirkte in den meisten Fällen weniger bedrohlich als sehr viel eher lächerlich.
    Der Dunmer nahm seine Umgebung wieder aktiv wahr, bemerkte den Blick, den seine Tochter ihm zuwarf. Er war weniger wütend als besorgt und verwirrt. Sie hatte ihn eben gerufen, aber Malukhat hatte nicht zugehört. Vielleicht würde er es jetzt tun, aber sie blieb stumm. Scheinbar überlegte sie fieberhaft, wessen Leben sie bewahrt sehen wollte. Der Erzmagier konnte sich vorstellen, dass seine Aktien nach Aurels Eröffnung des versuchten Mordanschlages nicht sonderlich hoch im Kurs standen. Und jetzt, wo er dem Soldaten auch noch zugestanden hatte, keine Magie zu benutzen, konnte er schlecht anders handeln. Versprochen hatte er nichts, aber Joplaya würde im Nachhinein ziemlich wütend auf ihn sein.
    Malukhat maß Aurel mit den Augen. Es sah nicht gut für ihn aus, aber wenn der Erzmagier auf seine Zauber verzichtete, dürften die Konten wieder ausgeglichen sein. Er war gut im Schwertkampf, doch der Bretone war besser. Daran gab es nichts zu deuteln. So sehr er sich auch dagegen wehrte, das Alter machte sich langsam aber sicher bemerkbar. Solange er auf der Flucht gewesen war, ließ sich dies sehr leicht ausblenden, aber er hatte seit seiner Ernennung zum Erzmagier viel zu bequem gelebt. Er war gemütlich geworden.
    Ich muss meine Chancen aufpolieren, dachte er bei sich und verwarf seine ursprüngliche Strategie. Er würde Aurel noch einmal so richtig wütend machen und ihn auf diese Weise zum Angriff zwingen. Es musste schon eine ziemlich üble Geschichte sein, aber derer gab es in Malukhats Leben genug.
    Betont sah er in die Wipfel der Bäume rund um die Ruine, wissend, dass der Bretone nichts tun würde, solange er noch das Maul aufriss. Ehre und so, das hatte der Erzmagier ohne weiteres verstanden.
    „Bevor wir kämpfen, möchte ich Euch gerne noch ein wenig von mir erzählen. Ihr wollt doch sicher gerne etwas über den Mann wissen, der Euch tötet? Dann habt Ihr im Jenseits jedenfalls etwas zu erzählen.“ Er grinste siegessicher. „Wie ich schon sagte, ich war Soldat. Bis ich desertierte. Falls es Euch interessiert: Ich bin genau zwei Mal desertiert. Im Dienste der Armee ist schwer, ordentlich Geschäfte mit der Dunklen Bruderschaft zu führen.“ Nun, das stimmte nicht ganz. Er hatte niemals Geschäfte mit der Dunklen Bruderschaft geführt, ganz besonders nicht zu den Zeiten, als er im Krieg gekämpft hatte. Dass er allerdings bereits ein Angebot erhalten hatte, sich ihr anzuschließen, ließ diese Aussage in seinen Augen legitim erscheinen.
    Mit einem fröhlichen Ausdruck in den Augen wartete er Aurels Reaktion ab. Eine Reaktion, die nicht kam und, wie er schnell merkte, auch niemals kommen würde. Stattdessen sah der Mann ihm gegenüber aus, als habe jemand Steine in seinen Marschtornister gestopft. Ein wenig verwirrt sah sich Malukhat um und erkannte die Urheberin dieser beispiellosen Störung: Arwen.
    „Meine Güte, Arwen!“, rief er und warf in gespielter Verzweiflung die Arme hoch. „Besäßet Ihr die Güte, den Herrn wieder zu entzaubern, damit ich ihm den Schädel einschlagen kann? Ansonsten haben meine Lügereien eben ihre Wirkung komplett verfehlt.“ Malukhat ließ sich in keiner Weise anmerken, wie wütend er in Wirklichkeit darüber war, dass sie einfach in den Kampf eingegriffen hatte. Selbst seine Augen zeigten eine gewisse Teilnahmslosigkeit. Was sie da eben getan hatte, war wirklich unter aller Kanone. Sie hätte noch warten oder sich gar nicht einmischen sollen. Hatte sie denn noch nie was von Vorspiel gehört?
    Geändert von Katan (17.04.2007 um 20:09 Uhr)

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