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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Cyrodiil, bei Vindasel

    Um Aurel drehte sich alles. Langsam war es einfach zuviel. Er wäre in der Ruine mehrfach beinahe umgekommen, sie hatten gerade gegen einen Lich gekämpft und einen guten Kameraden begraben, und nun erfuhr er beiläufig bei dem Gespräch zwischen Arwen und der jungen Dunmer, dass dieses hilfsbereite, freundliche Wesen die Tochter dieses arroganten, selbstsüchtigen, skrupellosen, mordgierigen, verbrecherischen, unehrenhaften... dieses, dieses... Erzmiels, nein, Malukhat, wie der Hochstapler wohl in Wirklichkeit hieß, war. Die Tochter des Lumpen, der ihn hatte umbringen wollen. Um dann auch noch zu behaupten, Aurel hätte sich unehrenhaft abgesetzt. Er! Aurel!
    In Aurel tobte der gewaltige Sturm der Rechtschaffenheit. Erzmiel! Nein, Malukhat! Er sah im Geiste seinen Panzerhandschuh, wie er der Nase des alten Dunmer eine neue, in den Augen Aurels viel passendere, Form gab.
    Er musste etwas tun, um sich Luft zu verschaffen. Irgendetwas Wichtiges musste gesagt werden. Worte, die der dramatischen Situation angemessen waren. Er erhob seinen Zeigefinger, schaute Joplaya an, öffnete seinen Mund... und schloss ihn nach einem langgezogenen „Uff“ wieder. Aurel räusperte sich mehrfach, und erneut öffnete sich sein Mund.
    „Erzmiel.“
    Joplaya betrachtete ihn etwas fassungslos.
    Aurel starrte sie weiter an.
    „Erzmiel!“
    Die junge Dunkelelfe blickte ihn nun an, als ob sie einen Wahnsinnigen vor sich hätte, aber Aurel beachtete sie nicht länger, denn ihm war ein anderer Gedanke gekommen. Arwen hatte den echten Namen seines Beinahe-Mörders also gekannt!
    Aurel drehte sich zu ihr um.
    „Erzmiel... Malukhat!“
    Und dann, als Aurel gerade langsam wieder klare Gedanken fassen konnte, fing Kiara plötzlich zu schluchzen an und rannte von der Gruppe weg zum nahen Waldrand.
    Was zum Dagon war denn jetzt los?
    Das Bild seiner gepanzerten Faust in Erzmiel-Malukhats Gesicht verschwand sofort aus seinem Geist. Er musste Kiara helfen, sie beschützen und trösten. Sein Herz ertrug es nicht, sie leiden zu sehen, was immer auch der Grund war.
    Aurel lief Kiara hinterher und verlangsamte seinen Schritt erst, als er fast bei der Bosmer angelangt war.
    Sie weinte.
    Aurel brauchte nicht lange nachzudenken, was er tun sollte. Sein Instinkt, seine Gefühle für die Waldelfe ließen nur eine Möglichkeit zu, wie er handeln konnte.
    Er legte seinen Schwertarm um Kiara und zog sie zu sich hin. Sanft streichelte seine Linke ihr Haar, während er die schluchzende Frau einfach in den Armen hielt und darauf wartete, dass sie vielleicht selbst über das zu sprechen anfing, was sie so sehr bedrückte.
    ...

  2. #2

    Cyrodiil, bei Vindasel

    Sie hörte weder die Schritte die Ihr folgten, noch nahm sie die Gestalt wahr, die nun langsam näherkam. Da war nur noch Raum für den Schmerz. Die letzten Tage in der Ruine waren zuviel gewesen und nun überfiel sie auch noch ein unkontrolliertes Zittern und die Knie wollten Ihr nachgeben. Doch bevor sie auf den Waldboden sinken konnte, umfing sie ein starker Arm. Sie brauchte gar nicht erst aufsehen, um zu wissen, wer sie da hielt.
    "Er hat es gewusst! Er hat es gewusst und ist einfach gegangen!" Sie war sich nicht sicher, ob Aurel sie überhaupt zwischen den ganzen Schluchzern verstehen konnte. Mit voller Kraft hämmerte Sie auf die Brust des Mannes vor sich, der Brustharnisch schepperte gewaltig. Er lies sie gewähren, seine Hand streichelte einfach nur weiter Ihr Haar. Doch nach kurzer Zeit taten Ihr bereits die Fäuste weh und sie rieb sich beschämt über den Handballen.
    Endlich hörten die Tränen auf zu fliesen und sie konnte ruhiger atmen. Der Bretone wartete derweil einfach nur ab. Sie wusste, er würde sie nicht drängen, zu erzählen was da eigentlich in sie gefahren war. Aber wollte sie das, weiter schweigen und sich selber martern. Bevor sie überhaupt eine bewusste Entscheidung getroffen hatte, begann sie bereits zu erzählen. Sie hatte sich eng an den Soldaten gekuschelt, was aufgrund der Rüstung nur halbwegs gemütlich war. Aber es hielt warm, denn die Sonne verschwand bereits hinter den Baumkronen und sie standen im Schatten der Bäume. Es schien, dass sie sich nichtmal für den Moment loslassen konnten, den es gekostet hätte, die Rüstung auszuziehen. Stattdessen lies sie vor Ihrem inneren Auge die Bilder Ihrer Kindheit wieder aufleben. Die Schlachtfelder von Valenwood und das Lager des Feindes wurden schliesslich vom Mond erhellt und sie bemerkte wieder dieses Verschieben von 2 Realitäten, die zu einer wurden. War es Aurels Hand, oder die Ihres Vaters auf Ihrem Haar.
    "Hatte er es bereits gewust? Du bist doch Soldat, und erzähl mir nicht, du hättest nie eine Truppe befehligt. Hat er mich tatsächlich angelogen um mich von Ihm fernzuhalten?
    Ein kleiner Schatten zog an Ihnen vorbei und landete mit einem Plotsch im trockenen Laub. Beide zuckten zusammen und waren fast schon wieder kampfbereit, da fiel Ihnen erst auf, dass es nur die fallengelassene Beute einer Eule war.
    Verlegen lächelte sie Aurel zu und wurde sich plötzlich Ihrer Situation bewust. Was mochten die anderen jetzt wohl denken? Immerhin waren sie schon seit ein paar Stunden im Wald verschwunden. Arwen mochte zwar wissen, dass Kiara nie ohne Ihre Ausrüstung verschwinden würde.....Aber...
    "Danke das du zugehört hast." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Ihm einen schnellen Kuss auf den Mund. Dann drehte sie sich um und wollte wieder zum Lager zurückkehren.....

  3. #3

    Cyrodiil, bei Vindasel

    Aurel hielt Kiara sanft am Arm zurück und schaute ihr tief in die Augen.
    „Kiara, Du warst selbst Soldatin. Du weißt, dass Dein Vater ein Selbstmordkommando plante. Einen Angriff, bei dem er wusste, dass weder er noch sein Kommando zurückkehren würden. Nun stelle Dir vor, dass Du beinahe jedes Lebewesen verloren hättest, das Dir jemals etwas bedeutet hat, und nur noch eines Deiner Kinder leben würde. Was würdest Du tun?“
    Er strich der Bosmer sanft über die Wange.
    „Ich kann Deine Frage nicht mit Sicherheit beantworten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann, der sein eigenes Leben gibt, um eine Schlacht zum Wohl seiner Truppen und seiner Heimat zu entscheiden, einfach nur sein Leben wegwerfen will, weil er aufgibt. Der Angriff auf die feindlichen Heerführer hatte edlere Ziele, wenn Dein Vater Dir auch nur ein bisschen ähnlich war. Ich denke tatsächlich, dass er Dich schützen wollte.“
    Aurel streichelte noch einmal Kiaras Wange und gab ihr seinerseits einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er wollte mehr, wollte bei dieser Frau sein, und er wünschte sich, die Zeit würde still stehen, aber zu lange schon waren sie im Wald getrennt von den beiden Dunkelelfen gewesen.
    Die Sonne hatte den Horizont erreicht, und es dämmerte.
    „Lass uns zu Arwen und...“, Aurel seufzte, „Erzmiels... Malukhats Tochter zurückkehren. Sie werden sich schon fragen, wo wir bleiben.“
    Kiara nickte, und Aurel wusste nicht, wie sie seine Antwort aufgefasst hatte, aber er hoffte, ihr ein bisschen geholfen zu haben.
    Gemeinsam schritten sie in die Richtung der Ruine, wo die beiden Dunmer sich befanden, und während in ihrem Rücken die Sonne hinter dem Horizont verschwand, traute sich Aurel, seine Gedanken offen auszusprechen, bevor dieser Moment vorüber war.
    „Kiara, lass uns zusammen bleiben. Wohin Du auch willst, ich werde mitkommen.“
    Erleichtert, endlich Mut für diese Worte gefasst zu haben, setzte er den Weg fort, und sie näherten sich schnell der Ruine.
    ...

  4. #4

    Cyrodiil, Kaiserstadt

    Als Hashan erwachte schaukelte das Schiff nicht mehr so stark, wie vor ein paar Stunden. Daraus schloss Hashan, dass die Reise von der Insel Vvardenfell endlich vorüber war. Ihm war die meiste Zeit übel gewesen, und er nahm sich vor, nie mehr wieder mit einem Schiff zu fahren. Auf jedenfall nicht mehr als blinder Passagier, wo man nicht mal an Deck konnte wenn einem schlecht war. Er hatte die gesamte Reise im Laderaum verbracht, zwischen Kisten, Fässern und Ratten. Hashan stand auf, reckte sich und unterdrückte ein gähnen. Plötzlich waren Schritte und Stimmen zu hören. Schnell wirkte er ein Chamäleon Zauber auf sich, das ihn leicht verschleierte. Die Türe wurde geöffnet und zwei Matrosen und eine Legions-Wache traten ein. Die Wache wies die Matrosen an, die Kisten zu öffnen, während er die Fässer untersuchte. Als der Legionär näher kam, schlich Hashan leise zur Tür, immer darauf achtend, das er nicht von der Laterne beleuchtet wurde, die ein Matrose mitgebracht hatte. Hashan schlich auf den Gang, stieg eine Leiter hoch und trat durch die Luke. Er befand sich nun in dem Raum, der zwischen dem Deck und der Kapitänskajüte lag. Durch die Tür zum Deck drang das zwitschern von Vögeln, aber auch viele Stimmen und das Klirren von Rüßtungen. Vor mehr als vier Personen würde ihn sein Zauber nicht schützen, besonders nicht am hellichten Tag, man würde sicher das verräterische Flimmern bemerken. Also blieb ihm nur noch der Weg durch die Kajüte. Leise zog er seinen Silberdolch aus dem Gürtel und öffnete dei Tür. Akatosh sei Dank war sie nicht verschlossen, denn Hashan hatte keine Dietriche mehr, und das Schloss mit dem Dolch aufzubrechen wäre zu laut gewesen. An einem Schreibtisch, mit dem Rücken zur Tür, saß ein junger Kaiserlicher von geschäzten 29 Jahren. Er musste wohl ein Schiffsfahrttalent sein, um so früh schon zum Kapitän ernannt worden zu sein. Hashan trat durch die Tür und schlich so leise er konnte zur Balkontür. Plötzlich fühlte er, wie die Wirkung des Zaubers nachlies. Genau in diesem Moment stand der Kaiserliche auf, drehte sich um und erblickte Hashan. Sobald er den ersten Augenblick der verwirrung hinter sich hatte zog der Mensch seinen Entersäbel und stellte sich in Kampfposition. "Ich weiß nicht was du willst Argonier, aber ich gebe dir genau fünf Sekunden um von diesem Schiff zu verschwinden." sagte er ruhig. Bevor er seinen Satz beendet hatte war Hashan schon hochgesprungen. Der Seemann hob zwar den Säbel, aber Hashan war schneller. Er hieb dem Kaiserlichen mit dem Griffende seines Dolches gegen die Stirn, und der Mensch verlor das Bewusstsein. Hashan durchsuchte dessen Taschen nach Wertgegenständen, und fand 20 Goldstücke und einen kleinen Schlüssel. Hashan versuchte ob der Schlüssel in das Schloss der Truhe unter dem Bett passte. Er passte. Hashan raffte den Inhalt der Truhe -100 Goldstücke, einen Rubin und zwei Halsketten - zusammen und steckte alles in eine kleine Ledertasche die an seinem Gürtel hing. Ein paar Augenblicke später stand er auf dem Balkon der Kabine, und sprang mit einem Kopfsprung ins kühle Wasser des Hafenbeckens der Kaiserstadt.

  5. #5

    Oblivion Ebene, Sigil-Kammer

    Auweia. Schenkte man Drakos' Schilderungen Glauben, erwartete die kleine Gruppe im Innern der Kammer ein wahres Battaillon an Daedra. Das war wohl die Erklärung dafür, dass sie ohne nennenswerte Probleme bis kurz vor die Sigil-Kammer, dem Herzen des Turmes, gelangten. Nun ja, nennenswert war relativ, aber Karrod hatte mit etwas mehr Schwierigkeiten gerechnet, wo doch die Sigil-Kammer den Schlussstein, oder wie die Gelehrten den Klunker zu nennen pflegten, beherbergte und ohne diesen die Verbindung Oblivions mit Tamriel gekappt wurde. Wobei, vielleicht sollte er mit solchen Bemerkungen noch etwas zuwarten, schliesslich musste er sein muskulöses Bretonenkörperchen erst noch heil durch dieses ganze Inferno manövrieren... ob sie vielleicht nicht besser kehrt machen sollten? Schliesslich bestand eine realistische Chance, dass sie bei dem Versuch ihr Leben liessen. Das Tor zu schliessen, war zwar edel, den Bewohnern Tamriels gegenüber, wenn sie aber scheiterten und einem Rudel Clannfears als Lunch dienten, war niemandem geholfen.
    Jedoch... hiesse das nicht, den Daedra den Rücken zu kehren? Sich einzugestehen, dass man mit der Situation überfordert war? Gar aufzugeben? Nein, sowas kam überhaupt nicht in Frage! In dieser Hinsicht war Karrod stur. Er war halt ein Krieger und ein Haudrauf, und als solcher ging man schliesslich nicht gerne Kompromisse ein! Jawollja. Ausserdem schien Kamahl interessiert an dem zu sein, was sich hinter der Türe, vor der angeblich ein Daedroth rumlungerte, verbarg. Er sagte etwas von einer goldenen Heiligen. Eine goldene Heilige? Er hatte bereits von diesen Geschöpfen gelesen... er erinnerte sich vage an eine Erzählung aus einem Buch über exotische Kreaturen. Er selbst hatte noch nie eine zu Gesicht gekriegt. Also ein Grund mehr, dort reinzugehen - Horizonterweiterung et cetera.
    Als sie die Situation kurz besprochen hatten, packte Drakos sein Schwert und stürmte in die Kammer. Ganz schön mutig, dachte sich Karrod mit einem Stirnrunzeln, wenn nicht sogar leichtsinnig. An ihrer Taktik mussten sie noch etwas rumfeilen - auch wenn er zugeben musste, dass sie mit ihrer Reinstürm-und-alles-was-sich-bewegt-zusammenhau-Methode bis jetzt gar nicht schlecht gefahren waren. War zu hoffen, dass der Plan auch dieses Mal aufging... Karrod schluckte, sprach einige kurze Krieger-Gebetsphrasen und stürmte den anderen nach.
    Als Karrod die Kammer erblickte, machte er unwillkürlich halt. Klar, Herzen des Turmes und so weiter, das musste ja etwas besonderes sein, man wollte seine Gäste ja schliesslich beeindrucken, aber was sich ihm da darbot, versetzte ihn ordentlich in Erstaunen. Besonders die gleissend helle Flamme, nicht weit unter der Decke, auf dem oberen der zwei Balkone, zog seine Aufmerksamkeit auf sich, in deren Mitte er einen runden, schwarzen Körper auszumachen glaubte. Das musste wohl der besagte Stein sein, mit dem sich angeblich das Tor schliessen lies.
    Viel Zeit zum Staunen blieb ihm jedoch nicht; jede Menge Daedra warteten darauf, ihn zu zerreissen. Drakos und Kamahl schienen sich um den Teil auf dem ersten Balkon zu kümmern, inklusive den Atronarchen, die die Treppen verwehrten. Blieben ihm und Asharr die Kreaturen am Boden der Kammer. Nicht übel, je ein Dremora und ein Clannfear für sie beide und im Anschluss ein Bogenschütze, dem sie abschliessend zusammen den Schädel einschlagen durften.

    "Na dann... gutes Gelingen, Asharr! Solltet Ihr in Schwierigkeiten geraten, habt keine Hemmungen, mich um Hilfe zu bitten", sagte Karrod seinem orkischen Gefährten, bevor er sich mit vor die Brust gehaltenem Schild und gezücktem Schwert seiner "Hälfte" entgegenwarf. Klang irgendwie lustiger, als es gemeint war, dachte sich Karrod. Hoffentlich begannen seine Gefährten nicht, ihn für kauzig zu halten - schliesslich war die gegenwärtige Situation alles andere als eine Alltägliche.
    Dies waren seine letzten Gedanken, bevor der Kampf ihn endgültig in seinen Bann zog. Jetzt gab es nur noch den Clannfear und den Dremora vor ihm, alles andere wurde unwichtig. Er vertraute darauf, dass seine Gefährten die anderen Kreaturen abzuwehren wussten und um den Bogenschützen machte er sich keine Gedanken: solange seine Daedra-Kumpel in der Schussbahn standen, konnte er nicht viel mehr machen als das Kampfgeschehen zu verfolgen.

    Der Clannfear war irgendwie lästig. Da hatte er nun seinen Schwertkämpfer, aber das Biest störte ein wenig, da er dem Dremora so nicht seine volle Aufmerksamkeit widmen konnte, was die Situation etwas aussichtlos machte. Er musste sich etwas einfallen lassen. Ob vielleicht...? Nein, das war eine dämliche Idee. Wobei...wenn er es sich recht überlegte, war es definitiv einen Versuch wert! Er griff nach den Resten des Trockenfleisches, das er sich am Tag zuvor im Marktviertel gekauft hatte. Dass Clannfears Fleischfresser sind, war nicht schwer zu erraten, sonst hätten sie wohl nicht derart grosses Interesse an ihm und Tiere waren ja für gewöhnlich, und er hoffte, bei ihren Geschwistern daedrischer Natur war das nicht anders, ausserordentlich verfressen. Karrod nahm deshalb alles Fleisch, das er noch hatte, aus seiner Tasche und warf es über den Kopf des Tieres. Und tatsächlich! Es funktionierte! Das Tier verlor das Interesse an ihm und kehrte sich um, dem verlockenden Geruch des Fleisches folgend, was Karrod zu einem grimmigen Lächeln verleitete. Nun konnte er sich voll und ganz um den Dremora kümmern.

    Der Daedra-Krieger verzog keine Miene. Er führte eine ausserordentlich lange, einhändige Klinge, jedoch keinen Schild. Na ja, wer braucht schon einen Schild, wenn er in einer kompletten Daedra-Rüstung steckt... Lediglich der Helm fehlte, wodurch Karrod sein bedrohliches Gesicht sehen konnte. Ihn schauderte. Er wusste im Moment nicht recht, was ihm lieber war - das düstere, dämonisch anmutende Gesicht seines Gegners oder die ebenfalls bedrohlich wirkende Fratze eines Daedra-Helmes... aber was studierte er solch nichtigen Dingen nach, es gab einen Kampf zu gewinnen!
    Karrod zögerte nicht lange und stürzte sich auf den Dremora. Dieser parierte die Serie von Schlägen, die Karrod auf ihn prasseln liess jedoch mit unerwarteter Heftigkeit und liess seinerseits einige heftige Schläge auf Karrod hinunterfahren, welche er mit seinem Schildarm auffing, in dem sich darauf eine leichte Taubheit breitmachte. Er durfte den Kerl auf keinen Fall unterschätzen. Er wusste nicht, wie es um die Hierarchie der Dremora beschaffen war, hatte es hier aber definitiv mit einem ranghöheren Exemplar zu tun. Man musste sich schon sehr sicher fühlen, wenn man freiwillig auf einen Schild verzichtete...
    Nach einigen aggressiven Ausfällen des Dremoras geriet Karrod langsam aber sicher in Bedrängnis und ein leiser Anflug von Angst machte sich bemerkbar. Da hatte er nun seinen Schwertkämpfer, und zwar ein mehr als ebenbürtiges Exemplar. Doch so leicht liess er sich doch nicht unterkriegen... oder? Karrod gab die Defensive auf, wurde ausfällig, täuschte da ein Schlag an, versuchte dort einen Treffer zu landen. Dann passierte es: Der Dremora schlug mit der Faust nach seinem Gesicht und als Karrod am linken Rand seines Sichtbereichs die Klinge auf ihn zufliegen sah, war es schon zu spät - er versuchte noch, den Schlag, der auf seine linke Seite zielte, mit dem Schild abzufangen, doch die Klinge fuhr ihm fast ungebremst etwas oberhalb der Hüfte in den Körper. Er hörte Glas splittern und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz in der Seite. Er flog in hohem Bogen zur Seite, überschlug sich einmal und blieb benommen liegen.

    Schmerz. Der Geruch von warmem Blut. Den bitteren Geschmack der Niederlage fast förmlich auf der Zunge.
    Er drehte sich auf den Rücken, sah den Dremora mit einer überheblichen, siegesbewussten Grimasse auf ihn zukommen, das Schwert zum finalen Schlag erhoben. Sollte sein Leben so enden? Er hatte doch noch so viel vor... die Welt war noch voller Herausforderungen, ungelösten Questen, gefährlichen Höhlen und mit Schätzen vollgestopften Ruinen... und vielleicht hätte er ja mal eine Familie gegründet, wer weiss...
    Nein. So sollte es nicht enden. Er war zu höherem berufen, als dass er sich hier, in einem stacheligen Turm irgendwo im Ödland Oblivions von einem einfachen Dremora abstechen lassen würde! Das Schwert, das er noch immer in der Hand hatte (die Regel aller Regeln im Zweikampf: lass nie, nie, nie deine Waffe fallen, egal wie gross die das Verlangen, nach der Wunde zu greifen oder vor lauter Angst die Beine in die Hand zu nehmen und davon zu laufen auch sein mochte - wie oft hatte er diesen Satz von seinem Vater gehört?) und bäumte sich unter Aufbietung all seiner Kräften auf, sprang auf die weichen Beine und stürzte sich mit der Klinge und einem animalischen Brüllen in den Daedra, dem er, von der plötzlichen Regung des Bretonen überrascht, die Klinge bis zum Heft in den Körper stiess. Grimmig blickte Karrod dem Dremora in die Augen, während dessen verwunderte Miene einem bösartigen Zähnefletschen wich. Zusammen sanken sie in tödlicher Umarmung auf die Knie - der Daedra, den das Leben nun endgültig verliess und Karrod, fast besinnungslos vor Schmerz. Wieder drehte sich ihm alles und dieses Mal liess er seinen Körper gewähren: er klappte ohnmächtig zusammen.

  6. #6

    Cyrodiil, schwarze Straße

    Die Khajiit rückte ihre Brille zurecht. Das Goldspitzohr hatte wirklich das Buch noch nicht gelesen. Andererseits fragte sie sich, ob sie wirklich davon erzählen wollte? Oder von den Erlebnissen einiger Leute aus ihrem Dorf, die den fünfjährigen Krieg mitgemacht hatten? Sicherlich, die Khajiit hatten den toten Waldelfen Ringe und Amulette gestohlen, welche die Baumliebhaber eh nicht mehr brauchten. Aber die Leichen gegessen hatten die anderen. Zumindest den Berichten nach, welche das Buch sehr gut bestätigte.

    "Waldelfen sind eklig." maunzte sie, steckte das Buch weg und starrte die Straße entlang. "Chorrol? J'Shiv weiß von zwei Gasthäusern. Graue Stute ist das eine, Eiche und Wanderstab das andere. J'Shiv rät von der Stute ab."

    Der Hochelf schien nicht auf sie zu hören, sondern marschierte einfach weiter. Es dämmerte bereits, und Regenwolken schoben sich vor die Abendsonne. Geradenoch in rotes Licht getaucht, war die Welt nun dunkelgrau.

    Erste Tropfen besprenkelten den Boden, aber nicht J'Shivrizza. Sie hatte genug von Wasser nach ihrer Wanderung durch den Rumaresee, also fiel das Wasser einfach um sie herum. Ihr Begleiter starrte sie bloß an, schüttelte den Kopf.

    "In welches Gasthaus will es nun?" fragte die Khajiit.

  7. #7
    Aha, Waldelfen sind also ekelhaft, dacht Elendil. Und? Die meisten Zweibeiner waren ekelhaft, dafür brauchte man wahrhaftig kein Waldelf zu sein. Wenn es nach ihm ginge, würde die Welt sowieso nur aus Natur und Tieren bestehen. Und selbst bei den Tieren würde er eine Auslese bevorzugen. Vögel, Wölfe, Hunde, Rehe und Pferde in erster Linie. Und ein paar Wildschweine, damit man hin und wieder einen guten Braten auf dem Tisch hatte. Alles andere war überflüssig. So überflüssig wie wilde magische Khajiits. Allerdings sprach Elendil seine Gedanken nicht aus, denn nach weiteren maunzige Diskussionen stand ihm zur Zeit wahrhaftig nicht der Sinn.

    Nun fing es auch noch an zu regnen. Auch Regen gehörte zu den Dingen, die der Altmer hasste. Und wenn es schon regnen musste, konnte das gefälligst nachts passieren. Er warf einen Blick auf die Khajiit und erstarrte innerlich. Was für eine Magie war das? Der Regen fiel schön anständig um J'Shivrizza herum und wagte es nicht mal, das Fell der Katze zu benässen. Natürlich würde der Hochelf es niemals, unter keinen Umständen aussprechen, aber - bei den Neun - diesen Zauber könnte er gebrauchen. Musste irgendeine komische Katzenmagie sein, aber verdammt nützlich. Und vermutlich grinste die verdammte Katze sich gerade innerlich eins, weil er, Elendil, nass wurde und sie nicht.
    "Hinterhältige Katze" knurrte er fast lautlos vor sich hin.

    Dann sprach J'Shivrizza von den Herbergen in Chorrol und zum ersten Mal, seit er die Khajiit getroffen hatte, war er bezüglich des auszuwählenden Gasthauses mit ihr einer Meinung. Aber auch das würde er natürlich niemals aussprechen. "Eiche und Wanderstab", antwortete er daher nur auf die Frage, in welches Gasthaus sie denn wollten. Eine gute gediegene Herberge mit anständigem Essen, sauberen Betten und einer Khajiit als Wirtin, die es tatsächlich geschafft hat, ein anständiges geregeltes Leben zu führen!" Die letzte Spitze hätte er sich keinesfalls verkneifen können.

  8. #8
    "Alle Khajiit führen anständige Leben!" maunzte J'Shiv zurück. "Zumindest die meisten. J'Shiv mag den Skoomahandel nicht gutheißen."

    Da erinnerte sie sich an die Aussage des Hochelfs, 'Pah, geht mir weg mit Zweibeinern'. "Außerdem laufen viele Khajiit auf vier Pfoten." fuhr sie fort. "Suthay, Ohmes, Cathay laufen aufrecht, viele andere Formen aber nicht. J'Shiv rät aber davon ab, sie deshalb Katzen zu nennen."

    Der Blick des Hochelfen hätte Löcher in die Wolkendecke starren können. Immerhin waren die Stadttore noch geöffnet, und bald befanden sie sich innerhalb der Mauern. Zur Eichstaverne ging es also.

    Im Gasthaus sprang sie vor, bevor Elendil reagieren konnte. Die Wirtin legte die Ohren an. Seltsam, dachte J'Shivrizza, sie konnte sich nicht an ihren letzten Besuch hier erinnern. "Talasma bittet darum, diesmal die Lumpen auszuziehen." maunzte die Wirtin. "Anderenfalls wird die Zimmermiete um den Preis für Bettbezüge erhöht."
    "Die Goldstange bezahlt." antwortete J'Shiv, setzte die Khajiitversion eines Lächelns auf uns ließ sich die Schlüssel geben. Einen warf sie Elendin zu. Der Hochelf, noch verstört vom Verlauf des Besuchs, registrierte den Schlüssel nicht, und so knallte er gegen die Elendils Stirn.
    Indessen war die Khajiit schon die Treppe heraufgehechtet. "J'Shiv möchte Tomaten, Käse und Zucker!" rief sie, ließ dann Elendil und Talasma alleine.

    In ihrem Zimmer angekommen bemerkte die Khajiit ein leises Trippeln. Sie zählte stumm vor sich hin, einundzwanzig, dreiundzwanzig, vierundzwanzig, schoß dann mit der Hand unter den Schrank.

    Hervor holte sie eine Hausmaus. Mit ein paar Gedankenspielereien beruhigte sie die Maus, bis sie stillstand und Männchen machte. J'Shiv übertrug einige Bilder in den Geist des Tieres, nämlich wie es auf den Hinterbeinen mithilfe eines Zahnstochers einen Tanz aufführte. Auf der Lehne von Elendils Bett.
    "Ein bißchen Unterhaltung für den Sauerteig." flüsterte sie. In den Gedanken des Tieres regte sich Widerstand. "Ich habe gehört, in der Stadt gibt es auch ein oder zwei Waldelfen."
    Die Maus verstand.

  9. #9
    Endlich waren sie in der Herberge angekommen, nachdem Elendil unterwegs noch einen Vortrag über die verschiedneen Khajiit-Rassen zu hören bekomen hatte. Was ihn aber kalt ließ, denn Katze war in seinen Augen Katze. Nur dass einige offenbar den Anstand besaßen auf vier Beinen rumzurennen und sich als Katze zu outen.

    Doch kaum waren sie durch die Tür getreten, schoss J'Shivrizza an dem Altmer vorbei und nahm die Sache in den Hand. Nicht nur, dass dieses wildgewordene Fellbündel es wagte, ihn, den hohen Magier Elendil als "Goldstange" zu bezeichnen, nein, ihm flog auch noch sein eigener Zimmerschlüssel, welcher mit seinem eigenen Gold bezahlt wurde, an die eigene Stirn. In dem Augenblick gingen Elendil Bilder von gegrillten Khajiits und Bettvorlegern aus Khajiit-Fell durch den Kopf. Sehr, sehr lebhafte Bilder.

    Als er dann noch die Essensbestellung der bereits nach oben entschwindenden Katze hörte, wurde ihm fast übel. Am liebsten hätte er für die Khajiit Katzenfutter geordert, doch in Anbetracht der Tatsache, dass die hiesige Wirtin ebenfalls eine Khajiit war, schien ihm das keine so gute Idee. Obwohl auch diese einen Dämpfer hätte gebrauchen können. Was war das mit "Lumpen" gewesen? Immerhin trug J'Shivrizza seinen, Elendils, guten, geradezu sündhaft teuren blauen Umhang. Und das wagte dieses Fellgestell hier als "Lumpen" zu bezeichnen! Unerhört!

    Ihm selbst war der Hunger vergangen und er würde erstmal ein bis zwei Stunden Ruhe und Erholung in seinem Zimmer suchen, bevor an Essen auch nur zu denken war. Von daher wandte er sich ab und stapfte stumm, aber nichtsdestotrotz wutentbrannt nach oben und betrat seinen Raum. Wo er sich aufseufzend aufs Bett warf. Und erstarrte. Sozusagen innerlich vereiste. Er hatte Halluzinationen. Es konnte nicht anders sein, dann was er sah, gab es eigentlich nicht. Auf der Lehne seines Bettes tanzte eine Maus. Eine richtige, normal aussehende Maus. Und sie tanzte. Und benutzte auch noch einen Zahnstocher dabei, welchen sie fröhlich im Takt schwenkte. Erbleichend schloss der Altmer kurz die Augen, atmete tief durch, öffnete sie wieder. Die tanzende Maus war noch immer da.

    "ARGHHHH!" Der Magier merkte nicht mal, dass er laut geschrieen hatte, während er aufsprang und entsetzt auf seine Bettlehne schaute. Dann verlies er fluchtartig das Zimmer und raste die Treppe hinunter. "Mäuse, tanzende Mäuse", brüllte er dabei. "Und das in meinem Zimmer. Und das, wo die Wirtin eine Katze ist. Und hier tanzen die Mäuse. Unfassbar!" Dann machte er auf dem Absatz wieder kehrte, raste er erneut die Treppe hoch, riss - ohne anzuklopfen - J'shivrizzas Zimemrtür auf und brüllte noch einmal: "Tanzende Mäuse. Tu was dagegen. Sei eine gute Katze. Das ... das ist unerhört. Ein Affront. Eine Zumutung. Und wieso hier sogar die verdammten Mäuse Zahnstocher benutzen, möchte ich lieber nicht herausfinden". Damit raste er wieder in sein Zimmer. Ja, die Maus tanzte noch immer. Er hasste Mäuse ...

  10. #10

    Cyrodiil, Eiche und Wanderstab

    J'Shivrizza wurde unsanft von ihrem Mahl aus gezuckerten Tomaten abgelenkt. Draußen schrie die Goldstange - irgend etwas mit Mäusen und Katzen als Gastgeberinnen. Ein paar Momente später stürzte der Hochelf auch in ihr Zimmer, blubberte etwas von tanzenden Mäusen und daß sie eine gute Katze sein soll.

    Katze? J'Shiv hatte ihn darauf hingewiesen, man solle Khajiit nicht als Katzen bezeichnen. Das war... unklug. Tanzende Mäuse hin oder her, so hörte sie auch schon Talasma die Treppen heraufstapfen. Und dann, wie sie Elendil anfauchte, was ihm denn einfalle. Und wo hier Mäuse seien - J'Shiv wußte es, denn die Maus war mittlerweile durch ein Mauseloch entschlüpft und nagte an einem Käsestück, welches die Khajiit ihr als Belohnung hingelegt hatte.

    Schließlich hörte sie noch, wie Talamsa drohte, Elendil aus dem Haus zu werfen, sollte er noch einmal Katze zu einem Khajiit sagen. J'Shiv schmunzelte, notierte sich das für später. In der Grauen Stute hätte sie bestimmt eine Ratte für diese Vorstellung gewinnen können!

    "Dies ist nicht dieses halbabgesoffene Boot aus dem Hafen!" hörte sie Talasma maunzen. "Dort treten Künstler mit solchen Attraktionen auf. Nicht hier. Dies ist ein anständiges Haus. Wenn es nicht weiß, wo es ist, sollte es weniger Mondzucker nehmen!"

    Kurz darauf stapfte die Wirtin wieder nach unten, und J'Shivrizza schluckte.

  11. #11

    Chorrol, "Eiche und Wanderstab"

    Was wagte diese plötzlich aufgetauchte Talsma hier? Sie! Sie diese Katze wagte es, ihm,d em Hochelf Elendil, zu drohen, sie würde ihn hinauswerfen? Und dieses unverschämte Fellbündel wagte es wahrhaftig noch die Herberge "Zum Aufgetriebenen Floß", welche einem Altmer gehörte, "halbabgesoffenes Boot" zu nennen? Und indirekt auch noch anzumerken, dass diese schwimmende Herberge kein anständiges Haus sei? Und ihm Mondzucker-Gebrauch zu unterstellen? Jetzt reichte es. Das ließ er sich nicht bieten. Und wenn er die ganze Nacht durchmarschieren müsste, hier blieb er nicht mehr. Er würde unverzüglich zurück nach Bruma kehren. Hah, sollte die Katze da nebenan doch sehen, wer jetzt das Essen bezahlte. Sofern sie an ihrer komischen Zusammenstellung nicht eh schon gestorben war.

    Wutentbrannt stapfte er die Treppe runter, warf der Wirtin den Schlüssel auf den Tresen und brüllte sie an: "Von Euch lasse ich mich nicht beleidigen. Erst die Zimmer nicht sauber halten können von Ungeziefer, dann noch anständige Leute beleidigen und erwarten, dass ich mein gutes Gold hier lasse? Hah! Weit gefehlt." Die Katze da oben" (das Wort Katze betonte er bewusst deutlich), "die Katze da oben bezahlt. Möglicherweise mit einigen sehr seltsamen Tricks, die sie Magie nennt. Und möglicherweise steht morgen deshalb Eure Herberge nicht mehr, denn dieser Katze passieren die merkwürdigsten Dinge, aber das soll nicht mein Problem sein. Ihr habt Euch zuviel geleistet".

    Damit dreht er sich auf dem Absatz um und verließ die Herberge, wobei er die Tür laut und deutlich zuknallte. Und stürmte wutentbrannt aus dem Stadttor bis runter zur Weynon-Priory ging, wo er sich aufatmend auf den Brunnenrand setzte. Irgendwann würde J'Shivrizza hier schon auftauchen. Mal schauen, wie die Khajiit sich da herauswand, denn je länger er jetzt in Ruhe darüber nachdenken konnte, umso mehr kam ihm der Verdacht, dass J'Shivrizza an dem Geschehen maßgeblich beteiligt, wenn nicht sogar der Auslöser gewesen war. "Verdammte Katze mit ihren Tricks", knurrte der Altmer vor sich hin. Kannte keine Dankbarkeit, das Fellweib. Da rettete er sie, gab ihr seinen teuersten Umhang, bezahlte für sie Bett und Essen, war sogar bereit sie mitzunehmen und in Sicherheit zu bringen und was tat dieses hinterhältige Etwas? Brachte irgendwelche Mäuse dazu in seinem, SEINEM! Zimmer auf der Bettlehne zu tanzen. Unglaublich sowas.
    Geändert von Shiravuel (15.04.2007 um 12:28 Uhr)

  12. #12

    Chorrol, "Eiche und Wanderstab"

    Nicht einmal in Ruhe speisen konnte J'Shivrizza. Sie hörte, wie der Hochelf unten Radau veranstaltete und aus dem Haus stürmte. Bei der Entwicklung der Ereignisse tat sie, was jede gute Khajiit tun würde: Sie packte ihre Sachen zusammen. In den Schränken fand sie ein rotes Gewand, von dem sie sich gar nicht erinnerte, es besessen zu haben. Nun jedenfalls legte sie es an. Draußen war es dunkel, und ohne die Robe zog sie bestimmt viel weniger Aufmerksamkeit auf sich.

    Kurz darauf öffnete sie das Fenster. Unten hörte sie schon Talasma mit einem Wächter reden, beschwerte sich über Elendil. Zechprellerei, Beleidigung, Hausfriedensbuch, noch mehr Beleidigung, Stiftung von Rassenunruhen - ihre Liste war lang.

    Die Khajiit wartete, bis die Wirtin wieder ihre Taverne betrat, schwang sich dann aus dem Fenster und segelte langsam zu Boden. An sich hätte sie von Schatten zu Schatten huschen können, sie zog es aber mehr vor, wenn alle anderen an ihr vorbeisahen. Keine Unsichtbarkeit oder sonstige hohe Magie, einfach der Eindruck, nicht auffällig zu sein. Nur gut, daß die Leute nicht darüber nachdachten, ob eine Khajiit mit blaubeigem Fell, mit langen Haaren, wehendem Umhang und in rotem Samtkleid wirklich so unauffällig war.

    Als das Stadttor hinter ihr lag, atmete sie auf. Nach Bruma wollte die Goldstange? 'Nun ja,' dachte sich J'Shivrizza. 'Es verdient bestimmt, gewarnt zu werden. Hier sind keine Seen zum durchwandern!'

    Die Straße folgend sah sie bald das Weynon-Gotteshaus. Am Brunnenrand saß der Hochelf. Mit ihren Augen sah die Khajiit aber noch mehr. Aus einem nahen Baum flog etwas in seine Richtung.

    "Achtung!" rief J'Shiv, warf zugleich ein paar zu Energie geformte Gedanken dem Flattervieh entgegen. Es strahlte auf, blendete die Landschaft und taumelte in der Luft umher, bis es mit voller Geschwindigkeit gegen den Kirchturm der Kapelle raste.

    Herunter fiel eine Gestalt mit Flügeln, kaum größer als eine Tatze. Sie erinnerte an einen Imp, nur kleiner. Und aus der nahen Stadt hörte die Khajiit, wie sich Wachen etwas zuriefen.
    "J'Shiv empfiehlt dem Spitzohr, von hier zu verschwinden." schon konnte sie erste Schritte und das Klirren von Kettenhemden hören. "Und das sehr bald."

  13. #13
    Joplaya dachte kurz darüber nach, was Arwen ihr gesagt hatte. Dass Malukhats Boshaftigkeiten weit ausgeklügelter waren als einfach jemanden des Diebstahls zu bezichtigen. Einerseits musste sie dieser Aussage recht geben: Wenn ihr Vater jemandem Böses wollte, dann traf er meist so, dass es richtig und nachhaltig schmerzte. Noch aber war sie nicht bereit, daran zu glauben, dass Melian wirklich eine Diebin war. Und wenn, dann hatte sie sicherlich einen Grund dazu. Sie hatte jedenfalls nicht ausgesehen, als konnte sie sich den Aufenthalt im Tiber Septim Hotel vom eigenen Geld leisten. Ärmlich auf der anderen Seite aber hatte sie auch nicht gewirkt… Aber das war doch jetzt egal. Im Endeffekt kam es nicht darauf an, was Malukhat von Melian hielt, sondern was er zu ihr, Joplaya, gesagt hatte.
    „Das ist aber noch nicht alles. Er…“, setzte sie an, verstummte jedoch, als der Bretone, der sich so freundlich aus Aurel vorgestellt hatte, sie mit unterdrückter Wut anstarrte und anscheinend nach den richtigen Worten suchte. Er presste drei Mal den Namen „Erzmiel“ hervor, hängte letztlich noch ein „Malukhat“ hinten dran und Joplaya verstand eines, nämlich überhaupt nichts.
    Plötzlich bückte Kiara sich zu ihr hinab, ergriff ihre Hände und sah Joplaya fest in die Augen.
    „Geht zu Eurem Vater. Sprecht mit Ihm, bevor Ihr es beide bitter bereut“, beschwor die Bosmer Joplaya, dann begann sie zu schluchzen, wandte sich ab und lief davon. Fassungslos starrte die Dunmer ihr hinterher, und auch Aurel, welcher sofort die Verfolgung aufnahm. Mit verstörtem Gesichtsausdruck wandte sie sich Arwen zu. Bevor letztere allerdings eine Erklärung abliefern konnte, wurde Joplaya auf eine Bewegung aufmerksam. Zwei Personen waren um die Ruine herum gegangen und standen ihnen nun gegenüber.
    „Vater!“, rief Joplaya erschrocken und fuhr hoch. Sie war glücklich, ihn zu sehen, wollte sich dies jedoch nicht anmerken lassen.
    „Joplaya“, entgegnete Malukhat erfreut, seine Tochter endlich gefunden zu haben. Diebe waren vielleicht doch nicht so übel, wie er es sich gedacht hatte, jedenfalls wenn sie Melian hießen. Natürlich war ihm mulmig geworden, als die Bosmer die Spuren in Richtung Vindasel verfolgt hatte, und er hatte sich gefragt, ob Melian die ganze Angelegenheit inszeniert hatte, um ihn hier geschickt in eine Falle zu locken. Als er aber nun sein kleines Mädchen sah, dankte er sich selbst, ihr letztlich doch Vertrauen entgegen gebracht zu haben. Ihre Schuld war abgetragen. Und die seine sowieso schon lange, falls er sich ihr gegenüber überhaupt jemals etwas zuschulden hatte kommen lassen.
    Sein Blick streifte die zweite Person bei der Ruine nur flüchtig. Zielstrebig ging er auf seine Tochter zu und nahm sie in die Arme. Joplaya erwiderte die Umarmung.
    „Es tut mir leid, Joplaya. Ich habe einen Fehler gemacht“, sagte er und drückte sie noch fester an sich. „Aber, bitte, mach’ so was nie wieder. Ich bin beinahe umgekommen vor Sorge um dich.“
    Diese Worte beschwichtigten Joplaya, obwohl sie eigentlich vorgehabt hatte, standhaft zu bleiben. „Es tut mir auch leid“, sagte sie schluchzend, „ich hätte nicht weglaufen dürfen. Ich weiß ja, wie gefährlich es hier draußen ist.“ Sie löste die Umarmung und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Aber schau mal, wem ich über den Weg gelaufen bin.“
    Malukhat zog eine Augenbraue nach oben und blickte in die Richtung, in die Joplaya mit der ausgestreckten Hand wies. Es war die Person, auf die er vorher nicht geachtet hatte, weil er so glücklich gewesen war, seine Tochter gesund und munter gefunden zu haben. Nun aber stockte ihm der Atem. Auf dem Boden saß Arwen. Und sie war allem Anschein nach verletzt.
    „Arwen!“, rief er aus und ließ sich zu ihr auf den Boden nieder. Einer spontanen Eingebung folgend hätte er sie beinahe umarmt, hielt sich aber zurück. Einerseits, weil er ihr nicht wehtun wollte, andererseits weil… weil… keine Ahnung. Er wollte es lieber mit Worten versuchen. „Ich bin so froh, Euch… ich meine: Ihr lebt. Das ist… gut.“
    Er kam nicht umhin, Joplayas Grinsen ob dieser Stotterei zu bemerken. Malukhat räusperte sich und war wieder einmal froh, ein Dunkelelf zu sein. Er war vollkommen sicher, dass seine Wangen ansonsten eine leicht rötliche Färbung angenommen hätten. Das allein reichte aus, ihn wütend zu machen. Bei Azura, er war ein alter Mann und über solch einen Verliebtheitskram erhaben! Es hatte in seinem Leben schon so viele Frauen gegeben, da war Schüchternheit wirklich das letzte, was er von sich selbst erwartet hätte. Natürlich, dies war eine besondere Situation, aber dennoch… er sollte sich nicht verhalten wie ein fünfzigjähriger Jungspund.
    „Nun ja“, setzte er ein weiteres Mal an, „ich habe auch nichts anderes von Euch erwartet. Aber trotzdem schön, dass sich meine Erwartungen erfüllt haben. Wenn gleich ich nicht umhin komme zu sehen, dass Ihr verletzt seid.“ Ohne eine Antwort welcher Art auch immer abzuwarten nahm er ihre Hände und half ihr vorsichtig wieder auf die Beine.
    „Ich denke, wir sollten in die Kaiserstadt zurück gehen, damit Ihr Euch dort ein wenig ausruhen und gesunden könnt. Ich möchte gar nicht daran denken, was…“
    Bei diesen Worten verharrte Malukhat abrupt, denn zwei weitere Personen hatten die Lichtung betreten. Die Bosmer, Kiara, und das Ovalohr, Aurel. Beide hielten ebenfalls in ihrer Bewegung inne, als sie Malukhat sahen, und eine Zeit lang starrten sie einander einfach nur an.
    „Aurel“, sagte der Erzmagier in gespielter Freude. Er hatte die Fassung wieder gewonnen und mit ihr hatte auch die Arroganz in voller Stärke ihren Einzug gefunden. „Ich bin hoch erfreut, Euch wiederzusehen. Allerdings hätte ich mir schönere Umstände vorstellen können. Ihr, als verarmter Ritter in der Arena der Kaiserstadt, im Kampfe um Leben und Tod, während ich Eurem Gegner Beifall klatsche.“
    „Vater!“, rief Joplaya entrüstet und schlug ihm mit der flachen Hand auf die Schulter. „Diese Leute haben mir Ihren Schutz gewährt – wie kannst du da jetzt nur solche Dinge sagen!“
    Allein um seiner Tochter willen wäre Malukhat gerne ehrlich zerknirscht gewesen, aber diese Gefühlsregung brachte er schon lange nicht mehr zustande. Trotzdem hielt er es für schlauer, den Frieden in seiner Familie nicht ein weiteres Mal aufs Spiel zu setzen. Er lächelte ein falsches Lächeln, neigte den Kopf und blickte den Bretonen ohne Reue in den Augen an.
    „Entschuldigt“, sagte er.

  14. #14

    Cyrodiil, Orangene Straße

    J'Shivrizzas eine Gedankenhälfte fragte sich, warum sie die Wächter nach Skingrad umgelenkt hatte. Der Elf war unfreundlich wie eh und je. Die andere Gedankenhälfte erinnerte sich an ihre Erlebnisse in Skingrad (besser gesagt ihre Nichterlebnisse in Skingrad), und wünschte den dortigen Einwohnern den Ärger.

    "Das Kleid haben wir gekauft." antwortete J'Shivrizza. "In Chorrol. Hat es keine Erinnerungen? Flieht vor Mäusen, beleidigt Khajiit, stiftet Rassenunruhen. Elfen sind seltsam. Und wo will es jetzt ein Lager aufschlagen? Bruma ist weit entfernt. J'Shiv sieht keinen Schnee."

  15. #15

    Cyrodiil, vor Vindasel

    Arwen erstarrte als Malukhat so plötzlich auftauchte und erneut ging ihr der Gedanke durch den Kopf, dass Erzmagister offenbar vom Himmel fielen. Fast gerührt betrachtete sie die Wiedersehensfreude zwischen Vater und Tochter während sie innerlich noch in Gedanken bei Kiara war. Warum war die Bosmerin weinend weggelaufen? Drückte ein düsteres Erlebnis aus der Vergangenheit sie nieder? Waren schmerzhafte Erinnerungen wach geworden? Gut, dass Aurel ihr nachgegangen war.

    Plötzlich kniete Malukhat neben ihr. Malukhat? Bei ihr auf dme Boden? Und er schien sich tatsächlich zu freuen, sie zu sehen. Sie hätte sich auch gefreut ihn zu sehen. Nämlich beim Kampf mit dem Lich. Gerade wollte sie ihm das an den Kopf werfen, als ihr aufging, dass der Dunmer stotterte. Das schien ja fast, als würde er sich tatsächlich etwas aus ihr machen. Hatte sie ihn falsch eingeschätzt? War er wirklich der liebe Mann, als den Joplaya ihn mehr oder weniger geschildert hatte oder war das nur Schauspielerei und er war der rücksichtslose egoistische Machtelf, wie sie selbst sch geglaub hatte. Oder war er beides? Viele Leute hatten mehrere Setien. Die eine für die Allgemeinheit, während sie sie weichere, bessere für nahestehende Personen aufhoben. Und seine Besorgnis um sie, Arwen, war eindeutig echt.

    "ja, verletzt", brachte sie heraus und fügte hinzu: "Aber Eure Tochter hat sich bereits sehr gut darum gekümmert. Sie ist eine begnadete Heilerin."
    Noch erstaunter war sie, dass Malukhat ihr die Hand reichte und ihr ganz vorsichtig beim Aufstehen half. Und wieder konnte sie nicht umhin, seine unglaubliche Ausstrahlung zu bemerken. Für einen kurzen Moment wünschte sie, dass er sie in den Arm genommen hätte und schalt sich dann selbst innerlich eine Närrin.

    Und dann sah sie Aurel. Unbemerkt von ihr waren die Bosmerin und der Bretone zurückgekehrt. Und sie konnte nicht umhin, den Spott in Malukhats Stimme zu bemerken, als er davon sprach, dass er Aurels Gegner in der Arena Beifall geklatscht hätte. Wutentbrannt wollte sie auffahren, hatte der Paladin doch selbstlos da unten versucht, sie und Kiara zu schützen. Ebenso wie Arton, welcher mit dem Leben bezahlt hatte dafür. Doch bevor sie so richtig loslegen und dem Erzmagier ihre Meinung über seinen Spruch kundtun konnte, schaltete sich Joplaya ebenfalls empört ein und Wunder, oh Wunder, Malukhat entschuldigte sich. Doch irgendwie klang seine Entschuldigung falsch. Arwen wusste nicht, wieso ein einzelnes Wort irgendwie so... so ... verlogen klingen konnte, aber es war so. Und die Augen Malukhats waren eiskalt, während er den Bretonen ansah. Arwen fröstelte. Dieser mächtige Mann hatte mehr als zwei Seiten und sie war sich nciht sicher, ob sie damit umgehen konnte. Sie selbst war auch kein Engel, alles andere als das, aber dennoch gab es gewisse Dinge, die ihrem innersten Wesen zutiefst fremd waren.

    Und langsam trat sie ein paar Schritte zurück und schlang ihre Arme um die Oberkörper. Irgendwie fröstelte sie mit einenmal und zwar äußerlich und innerlich und aus unbekanntem Grund machte sich eine tiefe Traurigkeit in ihr breit.

  16. #16
    Elendil war kurz vor einer gewaltigen Explosion, als er J'shivrizzas Worte hörte. Nein, er war nicht kurz davor, er explodierte. Abrupt blieb er stehen, fuhr zu der Khajiit herum und brüllte sie an: "Nichts haben wir gekauft und komm mir ja nicht damit, dass ich kein Gedächtnis hätte, Du zu groß geratene Mäusefängerin! Du wandelnde magische Katastrophe. Und mit der tanzenden Maus hattest Du ebenfalls zu tun. Mäuse tanzen nicht mit irgendwelchen Zahnstochern. Es sei denn, bestimmte Khajiit mit komischen Tricks stecken dahinter. Und übernachten kannst Du vergessen. Wir gehen durch bis Bruma und wenn wir die ganze Nacht hindurch wandern. Du hast die Wahl mitzukommen oder Dich wieder von irgendwelchen erbosten Kunden jagen zu lassen, denen Deine magischen Tricks kein bißchen gefallen. Ich möchte wirklich wissen, warum ich Dich damals mitgenommen habe, Dir geholfen habe, für Dich bezahlt habe, Dich vor den Wachen geschützt habe. Von exakt dieser Minute an wurde mein ruhiges, friedliches unkompliziertes Leben von Schwierigkeiten, Ärger, Katastrophen und sonstigem heimgesucht. Und jetzt willst Du mir auch noch erzählen, dass wir das Kleid gekauft hätten. Hah! Gekauft. Es war bereits dunkel, als wir in Chorrol ankamen und die Läden hatten geschlossen. Elende, undankbare Katze", schloss er seine wütende Tirade. Dann drehte er sich um und marschierte weiter. Und wenn diese J'Shivrizza auch nur noch ein verkehrtes Wort sagen würde, dann ... dann ... dann würde er doch noch dafür sorgen, dass sie in Suran auf dem Skalvenmarkt landete. Auch wenn er im Allgemeinen gar nichts von Sklaverei hielt. Sklaven waren auch nur lästig, denn man musste sie füttern, ihnen ein Bett bieten und laute solche Dinge. Allerdings würde er ja nicht er die Khajiit kaufen. Und deren zukünftiger Besitzer konnte ihm jetzt schon leid tun.

  17. #17

    Cyrodiil, bei Vindasel

    Sie hatte keine Antwort auf Ihre Frage erwartet. Konnte überhaupt jemand, ausser Ihrem Vater, diese Frage beantworten? Und doch war die Antwort des Bretonen, Balsam auf Kiaras geschundener Seele. Fast so guter Balsam wie sein Kuss.

    Gedankenverloren folgte sie dem Scheppern und Klappern von Aurels Rüstung, so eine schwere Rüstung war wirklich nicht zum schleichen geeignet. Mit jedem Schritt, der sie näher zu den anderen brachte, bekam sie das Gefühl dass, wenn sie dort erstmal ankamen, die Chance auf etwas unbekanntes unwiderrufbar vorbei sein würde. Sie konnte es allerdings nicht erfassen, was vorbei sein würde.
    Auch Aurel ging nun langsamer, die Worte kamen dafür umso schneller. Er wollte bei Ihr bleiben? Noch bevor sie Ihm eine Antwort geben konnte, drehte der Bretone sich um und ging nun mit schnellen Schritten zum Lager zurück. Für einen Moment konnte Kiara Ihm nur Kopfschüttelnd nachsehen. Doch als sie ihrerseits zum Lager zurückkehrte wurden alle Gedanken an Aurel vom Anblick eines anderen Mannes verdrängt.
    Malukhat fixierte die beiden Personen am Rand der Bäume nur. Und Kiara verspürte den plötzlichen Wunsch, ganz woanders zu sein. Bei Malukhats Worten blieb Ihr der Mund offenstehen. Doch bevor sie irgendwie reagieren konnte, wobei sie noch zwischen kühlem Ignorieren oder einer Ladung Schlamm ins Gesicht des Dunmers schwankte, lies sich Joplaya`s entrüstete Stimme vernehmen. Und tatsächlich ruderte Malukhat zurück. Allerdings durfte man ihm dabei nicht in die Augen blicken, aber ansonsten war die Täuschung perfekt. Angespannt stiess Kiara die angehaltene Luft heraus und warf einen Blick auf Aurel....

  18. #18

    Cyrodiil; Kaiserstadt, Tiber Septim Hotel

    Eldor wurde jäh aus seinem Schlaf gerissen als ein Mann sein Zimmer betrat und ihm irgendetwas zu faselte."Hää? Was will der? Gefährte für irgendeinen Racheakt? Dreiviertel der Beute?"
    Langsam konnte Eldor wieder klar denken und sah die Quelle dieser Worte:"Ein Nord und er heißt Xerxes. Na klasse."
    Eldor war müde, verdammt müde. Am liebsten hätte er seinen Dolch mit diesem Nord bekannt gemacht. Aber wegen eines Mordes gesucht zu werden war nicht sehr hilfreich.
    Er dachte kurz darüber nach."Hmm, dreiviertel der Beute. Ich bin kein Mörder...........ohhh ich bin zu müde.
    Eldor sagte zu Xerxes:"Hör mal zu. Es ist spät, verdammt spät. Ich will jetzt keine Entscheidung treffen. Triff mich morgen vor der Arena, dann wirst du meine Entscheidung erfahren und jetzt geh, bitte."
    Geändert von Skyter 21 (21.04.2007 um 21:57 Uhr)

  19. #19

    Cyrodiil, bei Vindasel

    In Aurel fand auf dem Weg zurück zur Ruine ein Zwiegespräch statt, das Zuhörer wohl höchst amüsant gefunden hätten, wenn sie die Gedanken des Exlegionärs als gesprochene Worte hätten wahrnehmen können. Ein imaginärer edler Paladin und Schützer des Reiches stritt in Aurels Gedanken ausgiebig mit einem weniger zartbesaiteten Soldaten, der schon seit Monaten mit keiner Frau mehr Kontakt gehabt hatte, der über das gemeinsame Herumwandern hinausging.
    „Idiot“, meinte der Soldat. „Schau Dir diese Frau doch mal genau an. Sie mag dich, sie ist wunderschön, du liegst stundenlang in ihren Armen im Wald herum, knutschst wie ein Rekrutenfrischling... und das war’s dann? Du bist ja ein Kerl.“
    Der edle Paladin fiel dem Rüpel entrüstet ins Wort.
    „Schweig, Wüstling! Niemals würde ein echter Soldat die Notlage und Trauer einer Dame so schamlos ausnutzen. Kiara hat Trost gebraucht, keinen notgeilen Lüstling.“
    Der raue Soldat in Aurels Geist kicherte boshaft.
    „Ach, so edel sind wir drauf? Und warum habe ich dann das Gefühl, dass dem Helden selbst die großzügig gearbeiteten Orkbeinschienen im Schritt zu eng sind?“
    „Eine natürliche Reaktion. Aber es ist ein Zeichen wahrer Mannhaftigkeit, niederen Trieben nicht einfach nachzugeben. Das macht einen echten Mann aus, du Lustmolch!“
    Wieder kicherte das Raubein in Aurels Gedanken.
    „Ach sooo! Natürlich! Ich Narr! Die Mädchen in der Legionstaverne auf Solstheim meinten aber, dass einen echten Kerl etwas anderes ausmachen würde.“
    „Vergleiche diese Mädchen nicht mit Kiara, Bursche! Ein Mann muss auch einmal seine körperlichen Bedürfnisse befriedigen, aber bei wahrer Liebe steht das nicht im Vordergrund!“
    „Ach, nicht? Und die Kinder bringt euch dann der Klapperklippenläufer, oder wie?“
    Der Paladin wurde nun ernsthaft wütend.
    „Hör mal zu, wenn du nicht sofort deine schmutzigen Gedanken zügelst und nicht etwas Schönes und Reines auch einfach einmal schön und rein sein lässt, dann...“
    „Dann was? Dann explodieren deine Beinschienen?“
    Der Paladin hatte genug.
    „Gut, das war zuviel, hör mal zu, ich...“
    Das Zwiegespräch in Aurel endete abrupt, indem das Raubein und der Paladin in seinem Kopf gemeinsam einen Satz sprachen.
    „Bei allen Oblivionhöllen. Das da vorne ist doch...“

    Der Bretone und Kiara waren inzwischen bei der Ruine angekommen, und Aurel nahm erst jetzt die beiden Neuankömmlinge bewusst wahr. Eine junge Bosmer und... Erzmiel, äh, Malukhat.
    Aurel war wie vom Schlag getroffen, und rasend schnell kehrte seine Wut wieder zurück, aber noch bevor er etwas sagen konnte, ergriff der Dunmer das Wort und warf ihm fröhlich eine Beleidigung an den Kopf.
    Aurels Rechte zuckte Richtung Schwertgriff, aber noch bevor er seine Klinge ziehen konnte, unterbrach Joplaya ihren Vater, was diesen veranlasste, innezuhalten und Aurel eine alles andere als überzeugend klingende Entschuldigung entgegenzubringen. Das Ganze mit der Herzlichkeit eines Schlachterfisches in den Augen.
    Und da waren sie wieder, Raubein und Paladin.
    „Nicht antworten! Rübe runterhauen! Einfach, schnell, effizient!“ Das Raubein hatte sein Urteil gesprochen.
    „Halt, das kannst du nicht tun. Denke an Joplaya. Sie mag die Tochter eines Halunken sein, aber sie ist von edler und hilfsbereiter Natur. Töte nicht ihren Vater“, riet Aurel der Paladin.
    In Aurel tobte schon wieder der Kampf, wenn es auch dieses Mal um ein anderes Thema ging. Aber er fand schließlich eine Lösung, die beide Seiten in seinem Geist einigermaßen befriedigen würde.
    Als wollte er die ausgestreckte Hand des Dunkelelfen ergreifen, zog Aurel seinen Panzerhandschuh aus und meinte im höflichsten Tonfall, zu dem er in seinem Zustand fähig war:
    „Erzmiel, oder Malukhat, wie Ihr wirklich heißt. Noch vor kurzem habe ich mir diesen Handschuh in Eurem Gesicht vorgestellt. Eine schöne Vorstellung war das, auch wenn Ihr Schlimmeres verdient hättet. Aber Eurer ebenso hilfsbereiten wie herzensguten Tochter zuliebe wird dieser Panzerhandschuh Euer Gesicht nicht verschönern... es muss auch ohne gehen.“
    Und ohne ein weiteres Wort hieb er dem Dunmer die bloße Faust ins Gesicht, so dass dieser nach hinten auf den Boden geworfen wurde.
    Aurel streckte nun seinerseit die Hand aus, um dem Dunkelelfen aufzuhelfen und murmelte mit dem gleichen Tonfall, den vorhin Malukhat gewählt hatte, ein schlichtes „Entschuldigung“.
    Seine Hand tat ihm höllisch weh, und er glaubte, dass sein kleiner Finger gebrochen war, aber irgendetwas im Gesicht des alten Dunkelelfen hatte ebenfalls geknirscht, was Aurel innerlich breit grinsen ließ.
    ...
    Geändert von GreyWolf (16.04.2007 um 21:03 Uhr)

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