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General
Ich könnte rausgehen, mich in die Universität schleichen und Traven seine Robe klauen, dachte Malukhat und grinste innerlich. Das Liegen beruhigte ihn, obwohl er nicht sagen konnte, dass es sonderlich bequem war. Die daedrische Rüstung unterband so ziemlich jeden Bewegungsversuch und der Erzmagier sah seine Tochter bereits vor sich, wie sie ihn mit dem Dosenöffner wieder herausschnitt, weil er von alleine nicht mehr auf die Beine kam.
… Und wenn ich schon mal bei Traven bin, dann kann ich auch gleich seinen Zauberstab mitgehen lassen, führte er den Gedanken weiter. Musste schon ein schickes Ding sein, obwohl er es bisher noch nicht mal aus der Entfernung hatte begutachten können. Aber ob schick oder nicht: Als Feuerholz würde er sich mit Sicherheit eignen. Andererseits könnte er Travens Stab aber auch dem Rundohr am Empfang unterjubeln, wenn dieses gerade schlief. Das wäre schon ein Spaß zuzusehen, wie die Wachen hierher kamen und sie mit großem Trara abführten, einen selbstzufriedenen Hannibal Traven im Schlepptau, der es mal wieder geschafft hatte, einen ganz bösen Verbrecher festzunageln. Ja, es war sogar wahrscheinlich, dass er sie für eine Mitstreiterin jener aus der Magiergilde ausgeschlossenen Totenbeschwörer halten würde, die sich – vollkommen grundlos natürlich! – entschieden hatten, irgendeinen Beschwörungszauber mit dem Stück Holz anzustellen.
Traven musste schon ein paranoider alter Sack sein.
Malukhat legte den Gedanken beiseite. Er würde ihn ohnehin nicht in die Tat umsetzen, obwohl es sicherlich lustig wäre. Nur leider nicht auf Dauer. Und er suchte ja ein Arrangement, dass ihn für eine Weile beschäftigt hielt. Dann riss er die Augen auf.
„Ich hab’s!“, rief er und setzte sich schwungvoll auf, dass die Rüstung protestierend knarrte. „Ich mache eine Reise nach… Ahem?“ Der Blick des Dunmers fiel auf eine Frau, die sich in schleichender Haltung neben dem Tisch postiert hatte. Einen Schwenk weiter sah er ihren Arm, ihre Hand und am Ende dessen sein Geld. Wütend stand er auf und starrte auf diese Bosmer hinab, die es gewagt hatte, auch nur auf den Gedanken gekommen zu sein, sich an seinem Geld zuschaffen zu machen.
„Kennt ihr euch?“, fragte er und fixierte die Frau mit den Augen. „Mein Geldbeutel hat mir überhaupt nicht erzählt, dass er Freunde in der Stadt hat.“
Langsam zog er sein Silberschwert aus der Scheide. „Na, dir werde ich beibringen was es heißt, mich bestehlen zu wollen.“
Malukhat holte zu einem Schlag aus – dieser sollte die Bosmer natürlich nicht treffen. Bei Sheogorath, er war ja kein verrückter Schlächter! Aber ein bisschen Angst machen bevor er die Wachen rief, das wollte er schon. Nur leider kam er nicht dazu, denn sein Schwertarm hing trotz großer Mühe hinter seinem Rücken fest. Die Kraft des Schwunges verging und der Schmerz setzte ein, als sein Arm weiter nach hinten gezogen wurde.
„Vater? Was soll das?“
„Das sollte ich wohl eher dich fragen“, knurrte Malukhat seine Tochter an, die sich an seinem Arm festhielt. „Willst du mir den Arm brechen?“ Sie schien sich zu vergewissern, ob ihr Vater nicht doch noch einen Versuch starten würde, das Schwert zu erheben, dann ließ sie ihn los und er verstaute das Schwert wieder in der Scheide.
„Das wäre dir wenigstens eine Lehre gewesen!“ Joplaya stemmte die Arme in die Seiten und schenkte ihm einen strengen Blick, der Kindheitserinnerungen hoch holte. „Einfach so irgendwelche Leute töten wollen – mitten in einem Hotel! Wie kannst du auch nur auf die Idee kommen? Stell’ dir vor, die Leute hätten das morgen im Rappenkurier gelesen: Erzmagier tötet unschuldige Bosmer in Hotel. Was denkst du dir eigentlich? Willst du unseren Ruf ruinieren?“
Wenn Malukhat es recht bedachte, gab es da eigentlich nicht mehr viel zu ruinieren.
„Und stell’ du dir vor“, konterte er, „die Leute würden morgen im Rappenkurier lesen, ich hätte dieser ach so unschuldigen Diebin dingfest gemacht.“
Mit offenem Mund sah Joplaya ihn an: „Sie hat dich bestohlen? Was denn?“
„Nun ja… also, gestohlen hat sie mir nichts. Aber sie war dabei.“
Seine Tochter verzog ihre hübschen Züge zu einem ’Na klar’-Ausdruck. So sah sie ihn immer an, wenn sie glaubte, er würde sich nur heraus reden. Und da sollte noch mal einer daher kommen und behaupten, Ehrlichkeit brächte einen weiter.
„Entschuldigt bitte sein Verhalten“, wandte Joplaya sich zum Unmut Malukhats an die Bosmer. „Mein Vater ist manchmal ein bisschen cholerisch, nehmt ihm das nicht übel. Aber wo sind nur meine Manieren! Mein Name ist Joplaya und der raue Klotz da, das ist Malukhat. Erzmagier Malukhat von Vvardenfell, deshalb nimmt er sich ab und an selbst ein bisschen zu wichtig. Er wird Euch natürlich für sein schlechtes Benehmen entschädigen. Aber habt Ihr wirklich versucht, ihm Geld zu stehlen? Kann ich mir gar nicht vorstellen, Ihr seht so freundlich aus. Wie wäre es, wenn Ihr heute im Tiber Septim übernachtet und morgen mit uns frühstückt? Das ist doch eine tolle Idee, nicht wahr?“
Die Bosmer kam gar nicht zum Antworten und dass seine Tochter es mal wieder geschafft hatte, jemanden in Grund und Boden zu reden, milderte Malukhats Wut ein wenig. Aber auch wirklich nur ganz wenig. Denn als sie „Das beste und schönste Zimmer für die junge Frau hier!“ rief, hätte er sie am Liebsten erwürgt. Das Rundohr nannte ihm den Preis und es war klar, dass diese Nacht eine der schlimmsten seines Lebens sein würde. Warum bat Joplaya ihn nicht gleich darum, seine Leber zu spenden?
Sie hakte sich bei ihm unter und sagte: „Na, nun bezahl schon.“
„Ich hasse mein Leben“, knurrte er leise in das Gesicht des Rundohrs, das mit einem breiten Grinsen einen ganzen Haufen Geld in Empfang nahm.
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Schwertmeister
Oblivionebene, Choroll
Asharr stand schweigend dabei, während der Bosmer Drakos eine ziemlich unglaubwürdige Geschichte erzählte. Nach dem Kampf hätte Asharr etwas... spaktakuläreres erwartet. Aber, wenn er genauer darüber nachdachte, wusste er auch nicht, was er erwartet hatte. Einen unsichtbaren Dremora? So etwas gab es wohl nicht, Dremoras setzten, so wie er, eher auf Kraft denn auf verstohlenheit. Was dann? Nun, es fiel ihm nicht ein. War ja auch egal. Das wichtigste war, das da nun ein Bosmer am Boden lag, und davon redete, er sei ohne jede Hoffnun auf Heilung verletzt? Ein Blitz und ein Dremora-angriff versetzten wohl kaum jemanden in solch einen Zustand. Der Elf konnte sicher noch ein paar Tage überleben und von einem echten Heilkundigen geheilt werden. Asharr hatte während seiner Zeit bei der Legion genug Verwundungen gesehen, um ein Auge für so etwas zu bekommen. Das einzige, was dem Mer passieren konnte war, dass er kein so geschickter Dieb mehr sein würde, denn der Magische Schaden, den er erlitten hatte, konnte den Magiefluss in seinem Körper geschädigt haben... hatte er einmal gehört, von irgendsoeinem aufgeblasenem, wichtigtuerischem Magier auf Vvardenfell, der der Legion einen Besuch abgestattet hatte, um Verwundete zu heilen. Nun, er hatte mehr geredet als geheilt. Die Stimme des Bosmer riss ihn aus seinen Gedanken. "Gebt mir den Gnadenstoß!" Asharr drehte sich verwirrt um. Er kannte nur wenig Lebewesen, die um so etwas baten, und der Mer zählte ganz offensichtlich nicht zu der Kategorie, die es verlangen würde. Irgendetwas war falsch an der ganzen Geschichte. Bevor er aber etwas sagen konnte, tötete Drakos zu seiner noch größeren Verwirrung tatsächlich den Bosmer und sagte dann scheinbar ungerührt: "Kommt schon.Wenn wir nicht gleich enden wollen wie der Assassine sollten wir weiterzeihen!" Asharr widerstand dem Drang, eine bissige Bemerkung zu machen, trotzdem war er sicher, dass irgendetwas nicht passte, und dass dieses etwas ihnen schlecht bekommen würde. Desweiteren machte ihm Drakos Klinge Angst. Magische Waffen mochten ja für einige Personen schön und gut sein, aber dieses Schwert machte ihn unruhig.
Da stieß Kamahl völlig erschöpft zur Gruppe. Anscheinend hatten Asharrs Daedraharnische nicht lange genug gehalten. Innerlich musste er grinsen, denn er hatte nicht gedacht, dass die Sensen für den geschickten und wendigen Kamahl ein Problem wären. Dann ging es schon weiter. Anscheinend hatten es einige recht eilig, aus der Ebene hinauszukommen. Asharr hatte zwar auch nicht unbedingt Lust, sein restliches Leben in diesem Turm zu verbringen, aber er hatte kein besonders großes Verlangen in die nächste Falle zu rennen.
Um nicht hinten zu bleiben kam er dennoch mit den anderen mit. Der Turm wurde nicht anders, wenn sie vorrangingen, und diese Monotonie machte Asharrs Nerven zu schaffen. Bis auf die Kämpfe war hier alles so eintönig, und obwohl er nicht an Platzangst litt, kam ihm der Turm immer bedrückender vor. Dann kamen sie in einen großen leeren Saal. Nun konnte er sich nicht mehr über Enge beschweren, und er fragte sich, ob es wohl absichtlich so gebaut worden war. Um ein Gefühl der Sicherheit zu erzeugen. Vorsichtig schaute sich Asharr um. Rot und Schwarz, hohe Arkaden. Viel freier Boden, also ein guter Raum, um jemanden mit einem Sturmangriff zu überrumpeln. Auch der Boden war zu ihrer Seite hin geneigt, wenn auch nur leicht. Trotzdem würde es etwaigen Angreifern eine bessere Angriffsposition geben, und es war flach genug, damit diese nicht ins Rutschen kamen. Unruhig winkte Asharr die Gruppe weiter bis in die Mitte des Saales. Er bemerkte auch Drakos Abwesendheit. Verdammt, was treibt der schon wieder? Asharrs Unruhe steigerte sich, doch er versuchte, diese nicht durchklingen zu lassen, als er den Argonier rief. Keiner schien etwas zu bemerken, und der Argonier kam auch nach. Fast unbewusst stellte er die Gruppe so, dass die im Nahkampf schwächeren leichter verteidigbare Positionen einnahmen. Natürlich war "leicht" relativ. Asharr wunderte sich, wie leicht seine Soldaten-Reflexe wieder hochkamen.
Nichts passierte. Drakos wollte schon zum nächsten Gang vorranschreiten, doch da erkalng ein Geräusch, und Clannfear stürmten den Raum. Genau so etwas hatte Asharr erwartet. Eine brodelnde MAsse an Leibern, die auf ihre kleine Gruppe stürzten. Darauf hoffend, dass die anderen nicht nachgaben, zog Asharr seinen Hammer und das erste Monster flog mit eingedrücktem Schädel in die Masse der übrigen. Ein Körper traf ihn am Rücken, und er hoffte, dass es einer von seiner Gruppe war. Da er nicht starb, war es wohl so. Den Hammer wieder un wieder schwingend bedauerte Asharr, keine zehn Legionäre um sich zu haben, aber die Gruppe schlug sich anscheinend auch nicht schlecht. Sie hatten eine winzige Chance auf erfolg.
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Kämpfer
Sie packte den sich den Geldbeutel. Für etwa eine Millisekunde stand sie triumphierend mit dem Geld in der Hand da.
„Ich hab’s! Ich mache eine Reise nach… Ahem?“ Verdammt. Vor lauter Schreck hätte sie beinahe das Geld in hohem Bogen durch den ganzen Raum geworfen. Was musste er auch so demaßen brüllen?
„Kennt ihr euch?´Mein Geldbeutel hat mir überhaupt nicht erzählt, dass er Freunde in der Stadt hat.“ Na diese Antwort passte ja zu Mister "Uh, ich habe eine dadreische Rüstung und muss sie in einem Hotel tragen". Sowas arrogantes war ihr noch nicht untergekommen. Aber noch bevor sie sich wirklich ärgern konnte, zog er sein Schwert und holte zum Schlag aus. Melian bekam Panik, ließ das Geld fallen und brachte ihre Arme in Abwehrstellung über ihrem Kopf. Ein, zwei Sekunden stand sie mit zusammengekniffenen Augen da und erwartete den Hieb des Dunmer-Erzmagiers. Als nichts passierte, blinzelte sie wischen ihren Armen hindurch. Wieso schaute er denn so doof?
„Vater? Was soll das?“ hörte sie eine weibliche Stimme Fragen. Sollte das ein Witz sein? Dunmer-Erzmagier sollte eine Tochter haben? Wenn sie nicht immer noch Angst gehabt hätte, hätte sie ihn lauthals auf der Stelle ausgelacht. Die beiden wechselten ein paar Worte, die Melian nicht genau verstand. Schließlich wandte sich Dunmer-Erzmagiers Tochter um und sagte:
„Einfach so irgendwelche Leute töten wollen – mitten in einem Hotel! Wie kannst du auch nur auf die Idee kommen? Stell’ dir vor, die Leute hätten das morgen im Rappenkurier gelesen: Erzmagier tötet unschuldige Bosmer in Hotel. Was denkst du dir eigentlich? Willst du unseren Ruf ruinieren?“ Ha, wenn der immer so drauf ist, hat der ohnehin keinen guten Ruf, was will er da ruinieren?, dachte sich Melian. Sie musterte die schwarzgelockte junge Frau, die alle Macht über ihren Herrn Papa zu haben schien. Wie interessant, dachte sie, kommandiert alle rum, aber wird zum Weichei wenn sein Töchterchen da ist.
„Und stell’ du dir vor, die Leute würden morgen im Rappenkurier lesen, ich hätte dieser ach so unschuldigen Diebin dingfest gemacht.“
„Sie hat dich bestohlen? Was denn?“
„Nun ja… also, gestohlen hat sie mir nichts. Aber sie war dabei.“
Melian wäre am liebsten im Boden versunken. Natürlich, sie war eine Diebin, eine gemeine Diebin, die es nicht anders verdient hatte! Jetzt würde ihr sicher niemand mehr beistehen. Reflexartig zog sie wieder die Arme an, aus Angst, der Dunmer-Erzmagier würde gleich wieder sein Schwert ziehen.
Aber seine Tochter wandte sich an sie.
„Entschuldigt bitte sein Verhalten. Mein Vater ist manchmal ein bisschen cholerisch, nehmt ihm das nicht übel. Aber wo sind nur meine Manieren! Mein Name ist Joplaya und der raue Klotz da, das ist Malukhat. Erzmagier Malukhat von Vvardenfell, deshalb nimmt er sich ab und an selbst ein bisschen zu wichtig. Er wird Euch natürlich für sein schlechtes Benehmen entschädigen. Aber habt Ihr wirklich versucht, ihm Geld zu stehlen? Kann ich mir gar nicht vorstellen, Ihr seht so freundlich aus. Wie wäre es, wenn Ihr heute im Tiber Septim übernachtet und morgen mit uns frühstückt? Das ist doch eine tolle Idee, nicht wahr?“
Melian war überrumpelt. Was war jetzt los? Sie starrte erst zu Dunmer-Erz... äh... Malukhat, dann wieder zu Joplaya.
„Das beste und schönste Zimmer für die junge Frau hier!“
Wow. Das war jetzt zuviel des Guten. Melian versuchte die Geschehenisse noch einmal in Gedanken abzuspielen: Erst hatte sie mehrmals gestohlen, dann war sie dabei erwischt worden und jetzt bekam sie eine Luxus-Suite für die Nacht von einem Erzmagier und seiner Tochter spendiert.
Melian lächelte. Das Diebesleben war gar nicht so schlecht, wie sie vermutet hatte. Und als sie Joplaya „Na, nun bezahl schon“ sagen hörte, war jeglicher Missmut aus ihrem Geiste verschwunden.
Malukhat war wenig erfreut, was Melian nicht sonderlich verwunderte. Allerdings hatte er selbst pech, wenn er sich von Joplaya so herumkommandieren ließ. Weichei, dachte sie nochmal. Aber wo hatte sie ihre Manieren gelassen? Joplaya hatte ihr ein Zimmer verschafft und sie hatte sich nicht einmal vorgestellt.
"Hallo, ich bin Melian", sagte sie. "Ursprünglich komme ich aus Bruma, aber von dort bin ich aus... äh... privaten Gründen weggegangen. Jetzt bin ich hier in der Kaiserstadt unterwegs."
Sie wechselten noch ein paar Worte, bis Joplaya Melian auf ihr Zimmer geleitete. Melian legte ihre Rüstung in eine Truhe neben dem Bett und fiel totmüde auf den luxuriösesten Schlafplatz, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte.
Am nächsten Morgen weckte sie ein leises Klopfen. Melian hatte traumhaft geschlafen. "Herein!" rief sie. Es war Joplaya, die sie zum Frühstück mit ihr und Malukhat einlud. "Ich bin in 5 Minuten unten", gab Melian zurück. Sie schlüpfte wieder in ihre Rüstung, machte sich die Haare und lief die Treppe in die Emfangshalle hinunter, wo gestern alls angefangen hatte. Joplaya und Malukhat saßen bereits an einem reich gedeckten Frühstückstisch. Er sah gar nicht mehr ganz so schlimm aus, wie gestern abend, was wohl auch daran lag, dass er diese dämliche Rüstung gegen ein blauschwarzes Gewand getauscht hatte. Melian nahm Platz. "Guten Morgen", sagte sie etwas nervös. Ihr fiel ein, dass sie ewig nichts gegessen hatte.
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Schwertmeister
Oblvionebene
Drakos versuchte die Clannfear zu zählen.Es kam auf insgesamt 8 Stück plus der zwei die bereits tot waren.Er entschied sich auf seine ursprüngliche Strategie,einen Flächenzauber zu verzichten.Er wollte seine Kameraden schliesslich nicht verletzen.Aber er wunderte sich wieso die beiden Clannfear die er und Asharr getötet hatten so schwach gewesen waren.
Er versuchte sich in Erinnerung zu rufen was er vor seinem Aufbruch in diesem Buch über Deadra gelesen hatte.Dort hatte gestanden dass Clannfear starke Dedra mit großen schildartigen Köpfen waren.Und dass sie eine Alchemiezutat hergaben die recht nützlich war.Aber da war noch was...
Jetzt erinnerte er sich : Da hatte gestanden dass es noch eine schwächere Unterart der Clannfear gab.Wie hießen diese doch gleich?Ach ja , Clannfear-Kümmerlinge.Damit hatte er wohl eine Erklärung dafür.Sie kämpften vermutlich gegen Clannfear-Kümmerlinge.
Der Ring aus Clannfear umkreiste die kleine Gruppe.Die Deadra bewegten sich um die Gruppe herum und warteten einen Moment.Plötzlich sprangen sie auf die Gruppe los.Drakos duckte sich weg um dem Sprungangriff eines Clannfear zu entgehen.Ein zweiter griff mit seinen Krallen an.Drakos konnte den Schlag abwehren.Er schlug ebenfalls zu doch der Clannfear entkam mit einer leichten Schnittwunde am Arm als er zurücksprang um auszuweichen.Der andere Clannfear sprang von hinten auf Drakos zu doch dieser tat einen Schritt zur Seite und schleuderte dem Deadra einen Feuerball in den Rücken.Der getroffene Clannfear regte sich nicht mehr doch Drakos schleuderte zur Sicherheit noch einen Blitz hinterher und wandte sich dann dem anderen Deadra zu.Dieser war jedoch bereits wieder zu Angriff übergegangen,ein Krallenhieb traf Drakos am gepanzerten Bauch,die Rüstung absorbierte den Schaden glücklicher weise recht gut.Er wurde von dem Clannfear umgerissen und Solzenos fiel im aus der Hand und landete etwa einen Meter entfernt.Der Clannfear hielt den Argonier mit seinen Krallen unten und wollte ihm die Kehle durchbeissen.Da stieß Drakos einen argonischen Kriegsschrei aus.Man hörte das sehr selten,weil die meisten Argonier Diebe oder Assassinen waren und keine Krieger.Offenbar erschauderte der ganze Raum unter dem zischelnden Geräusch.Besonders seine Gefährten schienen recht geschockt.Aber der Schrei hatte etwas bewirkt.Der Clann war erschrocken und hatte seinen Griff gelockert.Drakos schlug ihm in den Bauch,stieß ihn von sich und eilte zu Solzenos.Der Clannfear holte zum Sprung aus.Er sprang zu weit und genau über Drakos hinweg,welcher ihm Solzenos voll in den Bauch bohrte."So,zwei weniger." rief Drakos und drehte sich den Clannfear zu mit denen seine Gefährten kämpften. Er eilte zu dem nächstbesten Clann,einem der gerade Karrod attakierte und schlug nach dem Deadra.Dieser sprang zur Seite.Drakos nickte Karrod kurz zu und stürtze sich wieder in die Schlacht...
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General
Cyrodiil, Tiber-Septim-Hotel
Als Malukhat Draven von seinem nächtlichen Dilemma erzählte, wurde ihm schlagartig bewusst, dass er von Sadisten und Verrätern umgeben war. Erst Traven, der Malukhat warten ließ; anfangs hatte er vielleicht wirklich keine Zeit gehabt, aber inzwischen musste sogar ihm klar geworden sein, dass Malukhat ihn bei ihrer Begegnung am Liebsten mit einem gezielten Tritt ins Jenseits befördern würde. Dann diese Bosmer, Melian, in deren Augen kleine Septimzeichen flimmerten. Wer konnte schon mit Sicherheit sagen, dass sie nicht jetzt durch das Hotel schlich und schlafende Leute beklaute? Weiter ging es mit der dunmerischen Manifestation der Herzensgüte und Naivität, seinem Töchterchen Joplaya, welches der Bosmer auch noch dabei half, das gesamte Hotel auszuräumen. Entweder war ihre Menschenkenntnis inzwischen verkrüppelt oder sie hatte nie eine besessen. Den absoluten Tiefpunkt der bereits verschwendeten Nacht bildete schließlich Draven, dessen süffisantes Grinsen seines gleichen suchte, nämlich Malukhats Faust in seinem Gesicht.
Diese negativen Eindrücken hielten ihn erst von einem wahrscheinlich wenig erholsamen Restschlaf ab und verfolgten ihn nach erfolgreichem Schäfchenzählen bis in seine Träume. Von Frauen zu träumen hielt er generell für eine gute Sache, nur diesmal war es anders. Er sah sich selbst vor drei Thronen knien, auf denen Arwen, Joplaya und Melian saßen, gekleidet in feinste Seide und bestückt mit dem teuersten Schmuck. Bei Oblivion: Wieso kniete er? Er hatte die Kleidung bezahlt. Er hatte den Schmuck bezahlt. Er hatte die Throne bezahlt. Er hatte das gesamte, verdammte Schloss bezahlt!
Als Malukhat schließlich aufwachte, weil Joplaya sich auf seine Brust gesetzt und somit das Atmen unterbunden hatte, vergaß er seinen Traum, fühlte sich allerdings, als war er soeben der ewigen Verdammnis anheim gefallen.
„Einen wunderschönen guten Morgen, Vater!“, rief Joplaya gewohnt überglücklich. „Hast du gut geschlafen?“ Sie rutschte von seiner Brust, beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Verständnislos sah er sie an. „Das Leben ist zum Kotzen.“
Joplaya grinste. „Ist es nicht. Du denkst einfach zu negativ.“
„Oder das“, gab Malukhat nach. Ellenlange Diskussionen mit seiner Tochter über positives Denken hatten bisher nur dazu geführt, dass er sich noch mieser fühlte als vorher.
„Freu dich doch! Du hast etwas Gutes getan, indem du Melian für eine Nacht deine Unterkunft überlassen hast. Und wenn du mal ganz ehrlich bist“, sie kniff ihm in die Wange, „dann ist dieses Zimmer doch auch nicht so viel schlechter.“
Malukhat grunzte verächtlich. Er hatte gestern nicht das teuerste Zimmer bezahlt. Mit Ausnahme von Melian war das allen sofort klar gewesen, als Joplaya nach eben jenem verlangt hatte. Jetzt lag die Bosmer in seinem Bett, während er in dieser Bruchbude versauerte. Okay, so schlecht war es nun auch wieder nicht, aber das würde er sich nicht eingestehen. Zum Glück hatte das Rundohr genug Umsicht walten lassen, sofort jemanden zu schicken, der seine Kleidung und alle anderen Dinge umräumte, bevor Melian das Zimmer betrat. Wenn sie nämlich jetzt schon über alle Berge war, dann wäre es sein gesamtes Hab und Gut mit ihr gewesen.
Malukhat seufzte. „Joplaya, würdest du ein wenig an der Reihenfolge deines morgendlichen Weckrituals arbeiten, wäre ich wahrscheinlich beim Aufwachen nicht ganz so schlecht gelaunt.“
„Wie meinst du das?“, fragte Joplaya verwirrt.
„Nun ja, ich möchte meinen, positives Denken kann schon schwer fallen, wenn man sich fühlt als zerquetsche ein Sturmatronach einem die Brust. Du verstehst?“
Sein schlankes Töchterchen lachte glockenhell auf und schlug ihm spielerisch auf die Schulter. Ob das nun bedeutete, dass sie Gnade mit ihm walten ließ oder seinen Spruch für einen Scherz hielt, würde er erst am nächsten Morgen erfahren.
„Zieh dich an und komm frühstücken“, sagte sie schließlich und stand auf. „Derweil gehe ich Melian wecken.“
Malukhat wollte noch etwas sagen, aber im Bezug auf die Bosmer kamen ihm momentan so viele böse Sprüche, dass er den einzigen freundlichen – oder wenigstens neutralen – Satz nicht schnell genug herausfiltern konnte. Die Tür ging zu und der Erzmagier war wieder allein. Und hundemüde. Und deprimiert.
Kopfschmerzen…
Mit aller gebotenen Vorsicht rollte er sich aus dem Bett, kroch mehr oder weniger zum Schrank und begutachtete sein Kleiderarsenal. Die Tatsache, dass er mehrere Minuten überlegen musste, was er anzog, irritierte ihn im Nachhinein, denn es hing nur ein einziges Kleidungsstück darin, und das war seine blauschwarze, reich verzierte Erzmagierrobe. Er warf sie über den Arm und wusch sich mit dem kalten Wasser im Badezimmer.
„Ich komme noch um vor Hunger!“, rief er, dass einige der anderen Leute im Raum zu ihm herüber blickten. Diejenigen, die bereits länger im Tiber Septim Hotel einkehrten, waren Malukhats Gezeter gewohnt. Er selbst fragte sich indes, aus welchem Grund er sich derart von seiner Tochter herum kommandieren ließ. Wenn er etwas trug, das ihr nicht gefiel, zog er sich um. Wenn sie nicht mit seiner Ausdrucksweise zufrieden war, dann änderte er – wenn auch nicht für lange – seine Wortwahl. Hätte ganz Nirn ihm gehört, er hätte es ihr zu Füßen gelegt. Die Sterne vom Himmel geholt hätte er für sie, und die Monde noch obendrein. Noch nie in seinem Leben hatte eine Person einen derartigen Einfluss auf ihn gehabt, und er fragte sich, woher sie die Macht nahm, die sie über ihn hatte.
Die Antwort auf diese Frage lag nur wenige weitere Sekunden des Nachdenkens entfernt, doch Malukhat erreichte sie nicht. Denn hätte er es getan, hätte er sich eingestehen müssen, dass er seine Tochter liebte, dass fast sein gesamtes Denken darauf abzielte, sie nicht unglücklich werden zu lassen, und nicht zuletzt, dass sie für ihn ein perfektes, vollkommenes Wesen darstellte, für das es zu leben wie auch zu sterben sich lohnte.
Und weil er soweit nicht kam, war er einfach nur beleidigt, mit dem Essen auf Melian warten zu müssen. Wahrscheinlich fragt sie sich gerade, ob das Bett auch noch irgendwie in ihre Tasche passt, dachte er, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte finster drein. Das Fleisch lächelte ihn an, der Geruch von Butter und frisch gebackenem Brot lockte ihn, das Geklapper des Geschirrs erzählte ihm die Geschichte, wie es war, keinen Hunger zu haben.
„Mir reicht es, Joplaya. Gemeinsame Mahlzeiten sind ja schön und gut. Ich bin einer der ganz großen Verfechter gemeinsamer Mahlzeiten. Vielleicht war sogar ich es, der gemeinsame Mahlzeiten erst erfunden hat und es ist zulange her, als dass ich mich daran erinnern könnte; aber eines ist klar, mein Kind: Gemeinsame Mahlzeit schließt dich und mich ein. Niemand anderen. Und ganz besonders nicht die diebische Bosmer.“
„Guten Morgen“, erklang es in seinem Rücken. Als er sich umdrehte, ließ Melians Gesichtsausdruck nicht darauf schließen, ob sie seine Worte noch gehört hatte. Und selbst wenn: Sollte sie doch. Ihm konnte es schließlich egal sein.
„Guten Morgen, Melian“, lächelte Joplaya, „setz’ dich doch.“
Sie wies auf den Stuhl zwischen sich und Malukhat, entschied sich aber doch anders und bot Melian lieber den Stuhl an, der keinerlei Kontakt zu Malukhat erlaubte. Das heißt, wenn er nicht auf den Tisch sprang. Melian setzte sich. Sie wirkte etwas nervös. Kein Wunder, sie kannte ja weder Malukhat noch Joplaya so richtig und was sie gestern von dem Erzmagier mitbekommen hatte, dürfte wohl kaum der Entspannung dienlich sein.
„Warum denn so nervös?“, fragte er sie und griff nach einem Brot. „Gestern zeigtet Ihr mehr Selbstvertrauen, immerhin saht Ihr euch in der Lage, Euch kurzzeitig meines persönlichen Eigentums zu bemächtigen.“
Er sah weder Melian an noch Joplaya. Erstere nicht, weil er ihr zeigen wollte, wo sie seiner Meinung nach hingehört (Nicht an diesen Tisch), und zweitere nicht, weil er ganz genau wusste, dass Joplaya ihm mit ihren Blicken Löcher in den Kopf bohrte.
„Vater…“, begann sie, doch Malukhat unterbrach sie.
„Ja, ja. Andere zu beleidigen ist positivem Denken nicht zuträglich. Ich hab’s schon kapiert.“
Joplaya starrte ihn fassungslos an. Ihr Vater hatte noch nie Streit mit ihr angefangen. Darüber war sie schon immer verwundert gewesen, da sie komplett unterschiedliche Ansichten vertraten. Sie waren wie Boethiah und Mara; im Frieden vereint. Aber wenn er Krieg wollte, dann sollte er ihn auch haben.
„Muss das jetzt sein?“, fragte sie wütend. „Darf ich dich daran erinnern, dass du hier derjenige bist, der immer wieder darauf herum reitet, wie abgrundtief schlecht die Welt doch ist – und zwar nur, weil noch niemand auf die Idee gekommen ist, dir einen Schrein zu widmen?“
„Ein Schrein!“, rief Malukhat und warf die Hände in die Luft. „Das wäre ja was! Und du bist die erste, die sich dort opfern lässt?“
Joplaya öffnete den Mund zu einer heftigen Erwiderung und schloss ihn wieder, nur um ihn anschließend wieder zu öffnen und nach Luft zu schnappen. Sie krallte ihre Hände um die Lehnen ihres Stuhls, während sie nach passenden Worten suchte, die sich einfach nicht einstellen wollten. Sofort bereute Malukhat seine Wort. Derart unbeherrscht war er in Gegenwart seiner Tochter noch nie gewesen. Die letzten Tage waren furchtbar gewesen, durchsetzt von Gleichmut und Stillstand. Er war müde und noch schlechter gelaunt also sonst. Aber sogar er sah ein, dass dies keine Entschuldigung war. So etwas hätte ihm einfach nicht passieren dürfen.
„Joplaya, ich…“, versuchte er und beugte sich zu ihr über den Tisch, um ihre Hände zu ergreifen. Sie zog sie weg.
„Nein, ist schon gut“, erwiderte sie und er konnte förmlich sehen, wie sich Tränen in ihren Augenwinkeln bildeten. Was für ein zart besaitetes Persönchen er da nur in die Welt gesetzt hatte! Andererseits musste er zugeben, dass es ein Schlag unter die Gürtellinie gewesen war. Er hatte sein Ziel nicht verfehlt und direkt ins Schwarze getroffen. „Ich habe verstanden.“
Mit diesen Worten erhob sie sich steif und verließ das Hotel. Malukhat schlug die Hände vor das Gesicht und stützte die Ellenbogen auf der Tischplatte ab. Es drängte ihn, ihr zu folgen, aber sein Stolz hielt ihn davon ab.
Er konnte nicht wissen, dass er es später am Tag bitter bereuen würde.
Geändert von Katan (05.04.2007 um 04:53 Uhr)
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