Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 401

Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11

    Cyrodiil, Kaiserstadt

    Irgendetwas klopfte Malukhat aus dem Schlaf und im ersten Moment nahm er an, dass Draven nun die harte Schiene fuhr und den Kopf des Erzmagiers zwecks Weckung mit einem Vorschlaghammer malträtierte. Im nächsten aber musste er einsehen, dass er mit dieser Einschätzung vollkommen falsch lag: Es war helllichter Tag und das Trommelorchester fand nicht an seinem Kopf sondern an der Zimmertür statt.
    „Später!“, nuschelte er halblaut durch die Federfüllung des Kissens, in das er seinen Kopf gegraben hatte. Das Klopfen aber ging weiter und ließ ihm nicht die Möglichkeit, noch mal in einen wohligen Schlaf zu versinken.
    „Ist ja schon gut!“, brüllte er und hievte sich aus dem Bett. „Meine Fresse, man kriegt hier auch nie seine Ruhe!“ Als es daraufhin still wurde, dachte er darüber nach, sich einfach wieder hinzulegen, entschied sich aber anders. Vielleicht war es wichtig. Es musste einfach wichtig sein – richtig wichtig –, denn wenn nicht, würde er Amok laufen. Verdammt großes Amok.
    Schnell zog er sich seine Robe über, warf einen halbgeschlossenen Blick in den Spiegel und kam zu dem Schluss, dass das da noch nicht ganz so schlimm aussah wie ein seit Jahrhunderten toter Zombie.
    Er hatte die Tür noch nicht ganz geöffnet, da kam ihm schon ein zerknirschtes „Einen, äh, schönen Tag, Erzmagier“ entgegen. Verwundert blickte er auf die Figur, die vor ihm stand und sich unter seinen Blicken wand. Nicht, dass Malukhat etwas gegen furchtsame Unterwürfigkeit hatte, aber die Sache kam ihm nordisch vor. Vor allem, weil sein Landsgenosse Marayn Dren zwar der Magiergilde angehörte, aber an die Gildenhalle in Balmora gebunden war. Dren war normalerweise nicht der Typ Individuum, der sich von Malukhat alles gefallen ließ, eher noch gehörte er zu der Anti-Malukhat- oder auch Ranis-for-Archmage-Fraktion.
    Malukhat verschränkte die Arme vor der Brust. „Was wollt Ihr hier? Wenn ich es war, der Euch hierher zitiert hat, scheine ich neuerdings unter starkem Gedächtnisschwund zu leiden, ich kann mich einfach nicht daran erinnern. Werde ich langsam senil oder tanzt Ratte Ranis während meiner Abwesenheit auf dem Tisch?“
    Dren knirschte mit den Zähnen. Ihm schien ein bitterböser Kommentar auf der Zunge zu liegen, aber er kannte Malukhat gut genug um zu wissen, dass dieser in seinem Zorn Dren und den gesamten Laden dafür planieren würde. Stattdessen bat er also mit übertriebener Höflichkeit um Einlass, da es sich hierbei um eine todernste Sache handelte. Die besondere Betonung auf das Wort „todernst“ hörte sich im Oberton für Malukhat stark nach „Kinderkacke“ an, aber für den Erzmagier wird’s schon wichtig sein, nicht wahr?
    Es widerstrebte ihm zutiefst, aber der Dunmer machte Platz und hieß Dren, sich auf einen der zwei Stühle zu setzen, die um den kleinen Frühstückstisch im hinteren Teil des Raumes standen. Der Erzmagier selbst setzte sich ihm gegenüber und Dren spulte sofort brav seinen Bericht runter.
    Gleich als Malukhat abgereist war, hatte es angefangen: Ranis stürzte sich auf Joplaya wie eine nordische Axtkriegerin. Joplaya wehrte sich nach Leibeskräften, besaß aber nicht genug Erfahrung in Ranis-Mobbing, um das Ausmaß dieses Kleinkrieges einwandfrei bestimmen zu können. Während Ranis also auch weiterhin ihren Morgentee mit Vorsicht und Tinte genoss und sich nach geruhsamen Schlaf mehrmals in einem Guarfuttertrog wieder fand, weitete sie ihre Aktionen auf den öffentlichen Bereich aus. Nicht nur, dass sie Joplaya vor versammelter Mannschaft runterputzte, total zerpflückte, sie verbal gegen die Wand klatschte und sowieso wie den letzten Dreck behandelte – sie fühlte sich auch während Malukhats Abwesenheit zur Mutterfigur berufen und schaffte es tatsächlich, einen jungen Telvanni-Fürsten dazu zu bringen, um Joplayas Hand anzuhalten. Joplaya wies ihn ab, aber er sah sie trotzdem seither als sein ganz persönliches Frauchen in spe an und machte ihr das Leben zusammen mit Ranis zur Hölle. Joplaya hatte sich nicht mehr in der Lage gesehen, ihrer Arbeit als stellvertretende Erzmagiern nachzukommen und als Ranis ihr Mundwerk wieder mal nicht hatte halten können, hatte Joplaya zielsicher wie ein Selbstmordkommando die Versammlung gesprengt, indem sie Ranis mit einem Buchstopper abwarf.
    „Tja“, schloss Dren, „die anderen Gildenoberhäupter haben beschlossen, Ranis zu Eurer Stellvertreterin zu machen. Eure Tochter wurde vorübergehend des Hauses verwiesen und ich hielt es für angebracht, Euch darüber zu unterrichten.“
    Malukhat nickte nachdenklich und zupfte sich am Kinn. Er war dem Vortrag mit stoischer Ruhe gefolgt und zum ersten Mal froh darüber, Dren in der Magiergilde zu haben. Seine Wut sparte er sich für später auf, noch konnte er sich die Sache nicht in allen Zügen vorstellen. Nicht, dass er jetzt schon explodierte, etwas noch Schlimmeres kam und er schon das halbe Pulver verschossen hatte.
    „Das ist die Sachlage?“, fragte er gelassen.
    „Das ist die Sachlage“, bestätigte Dren und blickte auffallend zur Seite. „Da wäre nur noch eine Sache…“
    Malukhat zog eine Augenbraue nach oben. „Und die wäre?“
    „Eure Tochter… sie wollte unbedingt mit. Und was sollte ich da sagen? Jedenfalls… ich habe sie mitgebracht.“
    „Schön“ Der Erzmagier war ehrlich erfreut. „Wo ist sie? Dann will ich sie doch gleich mal begrüßen!“
    „Als wir hier ankamen, wollte sie sich unbedingt den Markt anschauen. Seither habe ich sie nicht wieder gesehen.“
    Malukhat starrte seinen Gegenüber mit offenem Mund an. Hatte er doch gewusst, dass da noch was kommen musste! Er gestattete sich seine Wut, lief beinahe über vor Zorn, und wusste nicht, was er zuerst machen sollte: Joplaya suchen oder Ranis erschlagen.
    „Gut, kümmern wir uns erstmal um Ranis“, sagte er mit fester Stimme. Die Müdigkeit war wie weggeblasen, und er holte Tinte und Papier heraus, um zwei Briefe zu schreiben: Der erste ging an die Obrigkeit der Magiergilde. Er entschuldigte sich so knapp für Joplayas Verhalten, dass es an einen Skandal grenzte, und stampfte die Damen und Herren in Grund und Boden, wie es ihnen nur einfallen könne, Joplaya der Magiergilde zu verweisen. Dann nahm der diplomatische Teil seines Gehirns die Arbeit auf, ließ ihn die Wortwahl überarbeiten und machte ihm klar, dass mindestens die Hälfte der Leute, an die der Brief gerichtet war, am Liebsten selbst mit dem Buchstopper nach der Alten geworfen hätte.
    Der zweite ging an Ranis Athrys selbst. Eigentlich hatte er vorgehabt, sie mal so richtig zusammen zu falten, aber genau drei Dinge hielten ihn davon ab: Er musste Joplaya suchen, er fand vor Wut keine Worte und es war viel angenehmer, ihr beim Zusammenfalten gegenüberzustehen. … und wenn Ihr noch mal so auf ein Mitglied meiner Gilde losgeht, schmeiße ich Euch raus. Werdet Eure Aggressionen gefälligst still und heimlich in Eurer Freizeit los.
    Hastig setzte er sein Siegel unter beide Nachrichten und übergab sie an Dren.
    „Ich weiß, die Reise hierher war lang und beschwerlich, aber Ihr macht Euch jetzt auf den Rückweg, um die Briefe hier zu verteilen. Außerdem will ich nicht, dass Ranis einen Tag länger in meinem Amt verweilt als notwendig. Da soll wer anders ran.“ Es war nicht Malukhats Art, in voller Breite über seine Vorhaben zu reden, aber er musste sich eingestehen, dass er Dren gegenüber Dankbarkeit empfand. Er hatte nicht damit gerechnet, dass irgendwer außer seiner Tochter selbst sich bei ihm melden würde, wenn Ranis den rachedurstigen Flederschatten raushängen ließ, aber genauso war es gekommen und Dren erklomm die Leiter, die Malukhats Ansehen bedeutete.
    Dren ging, unerfreut über die Tatsache, jetzt schon wieder nach Morrowind zu müssen, und Malukhat machte sich auf die Suche nach Joplaya.

    Bestimmt sitzt sie irgendwo einsam und allein in einer Ecke und heult sich die Augen aus dem Kopf, dachte Malukhat, während er über den überfüllten Marktplatz stapfte. Die Marktschreier hielten lautstark ihre Waren feil und der Dunmer wurde immer wieder halb über den Haufen gerannt. Er konnte seinen Sicherungen beim Durchknallen zuhören, einer nach der anderen, und gerade, als er sich einen der Drängler zur Brust nehmen wollte, erspähte er über die Leute hinweg einen Schopf langer schwarzer Locken neben einem Stand. Wenn das mal nicht das Köpfchen seiner kleinen Tochter war. Mit den Ellenbogen voran grub er sich seinen Weg durch die Menge und stellte sich bereits vor, wie er sein Mädchen in die Arme nahm und tröstete, ihm Mut machte und es ihm das Versprechen abnahm, Ranis bei seiner Rückkehr alle Knochen zu brechen. Er wusste einfach, dass ihr Hundeelend zumute war, und machte sich die wildesten Vorwürfe, sie alleine bei dieser töchtermordenden Irren gelassen zu haben.
    Tja…
    Als der Mann an dem Stand missbilligend die Hand hob, um auf den Idioten zu zeigen, der sich mit Gewalt durch die Menge schob, wirbelte der dunmerische Lockenkopf herum und schenkte Malukhat ein Lächeln, das ihn komplett aus der Fassung warf.
    „Vater!“, rief Joplaya, warf ihm die Arme um den Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wie schön, dich zu sehen! Dren war schon bei dir? Oh, da habe ich aber die Zeit vergessen, entschuldige. Hier ist alles so groß und so schön – aber ein bisschen merkwürdig sind diese Kaiserlichen schon, findest du nicht?“
    „Äh, ja… ja, bestimmt“, stammelte der Erzmagier verwirrt. „Aber, Kind, dass du jetzt wieder so gute Laune hast!“
    „Ach, du meinst die Sache mit der Athrys“, sagte Joplaya und kicherte. „Ist nicht weiter schlimm. Ziemlich armselig, wie sie sich verhalten hat. Ich hätte fast Mitleid mit ihr kriegen können. Keine Angst, wirklich nur fast! Beim nächsten Mal werfe ich was Schwereres nach ihr. Einen Seelenstein vielleicht. Oder eine Kanalratte, wobei ich glaube, dass die zwei sich super verstehen würden.“ Sie lachte ihr glockenhelles, unbeschwertes Lachen und Malukhat musste sich über sein Töchterchen wundern. Was hatte er da nur in die Welt gesetzt! Die ganzen Beschimpfungen, die öffentlichen Demütigungen – das prallte einfach von ihr ab. Zack und weg. Schon wieder vergessen. Wo hatte sie das nur her?
    „Du tust ihr aber trotzdem weh, wenn wir wieder nach Hause kommen, ja?“, sagte Joplaya nach einer Weile und bedachte ein Stück Handelsware, eine Vase, mit einem kritischen Blick.
    „Aber nicht doch!“, rief Malukhat und warf in gespielter Entrüstung die Arme hoch. „Wer wird denn gleich gewalttätig werden? Ich hab da was viel Besseres. Ranis wird sich umschauen, das sage ich dir, wenn sie nicht gleich tot umfällt, was ich als durchaus wünschenswert betrachte.“
    Joplaya sah ihn nachdenklich an, sagte aber nichts. Sie wusste, wenn ihr Vater nicht selbst mit den Worten heraus rückte, würde Nachbohren rein gar nichts bringen. Da war er eigen.
    Sie hielt ihm die Vase vor das Gesicht. „Schau mal, wie hübsch!“
    „Ja, sehr hübsch“, antwortete er und schob das gebrechliche Gebilde zur Seite. Nein, gar nicht so hübsch. Eigentlich sogar potthässlich, aber das würde er ihr nicht sagen. Den heutigen Tag würde er genießen, mit ihr über den Markt schlendern und sich ganz allgemein darüber freuen, dass es sie gab.
    Geändert von Katan (07.03.2007 um 17:23 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •