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General
Cyrodiil, Vindasel
Aurel lauschte fassungslos Artons Schilderungen.
„Der Kerl hat was behauptet? Dass ich mich abgesetzt hätte?“
Die Fassungslosigkeit wich blanker Wut.
„Hinabgestoßen hat er mich! Malukhat wollte mich umbringen!“
Er erzählte dem Waldläufer nun seinerseits von seinen Erlebnissen seit ihrer gewaltsamen Trennung, wobei er auch die riesige Halle mit den tiefer nach unten führenden Treppenstufen sowie die grausige Entdeckung vor der Halle nicht ausließ. Nur von der Steintafel erzählte Aurel noch nichts, da er sich noch nicht sicher war, wem er trauen konnte und wem nicht.
„Wisst Ihr, was seltsam ist, Arton? Diese Halle... sie sah anders aus als der Teil der Ruine hier. Größer, gewaltiger... und älter. Ich weiß nicht, was genau es ist, das unser Auftraggeber von uns will, aber es muss sogar älter als dieses Ayleidenbauwerk sein. Als hätten die Spitzohren ihre Stadt auf etwas anderem gebaut, was lange vorher schon existierte.“
Er machte eine kleine Pause und dachte nach, während Arton weiter seine Wunden versorgte. Der Waldläufer kannte sich gut in den Künsten der Alchemie aus, stellte Aurel dabei fest. Ein nützlicher Begleiter. Dennoch hatte er immer noch Zweifel, ob sie nun zu zweit den Abstieg wagen sollten. Was immer da unten wartete, es musste mächtig sein, und Aurel hatte wieder die mit Blut geschriebenen Worte vor Augen... „Kehr um“.
Aurel, der sich mittlerweile neben Arton niedergesetzt hatte, fingerte in seinem Tornister herum und beförderte zwei große Stücke Trockenfleisch zum Vorschein.
„Hier, das wird Euch gut tun, es hat zwar etwas durch das Wasser gelitten, aber noch ist es genießbar.“
Schweigend kauten die beiden Männer auf dem zähen Fleisch herum, jeder in seinen Gedanken versunken. Nur die Tropfgeräusche des an den Wänden stellenweise hinabrinnenden Wassers, vielleicht Folgen der Falle, welche die Abenteurergruppe ausgelöst hatte, waren zu hören.
„Wir sollten nach der Rast vielleicht doch weiter nach unten vorstoßen, Arton“, setzte Aurel an. „Es hat wohl keinen Sinn, hier zu verweilen, und der Zugang nach oben über die Treppe, welche Ihr hinabgeflohen seid, scheint verschlossen zu sein.“
Er machte eine kleine Pause und fuhr dann zögernd fort.
„Kiara. Die Waldelfe... Ging es ihr gut, als Ihr sie zum letzen Mal gesehen habt?“
Aurel schalt sich innerlich selbst, als ihm diese Worte herausrutschten. Was für eine dumme Frage, Aurel Germain, dachte er. Der Waldläufer hatte bei dem Kampf während seiner Flucht wohl kaum Gelegenheit gehabt, sich höflich nach dem Befinden der anderen Gruppenmitglieder zu erkundigen. Und der belustigte Blick Artons zeigte deutlich, dass dieser die Sache nicht nur genauso betrachtete, sondern dass ihn etwas an Aurels Frage äußerst zu amüsieren schien.
Die Stille kam Aurel nun noch bedrückender vor, und er wünschte sich, froh darüber, dass in dem Zwielicht der Fackel sein hochrotes Gesicht nicht wahrzunehmen war, dass die Tropfgeräusche etwas lauter wären.
Stattdessen nahm er aber zwischen den Lauten der Tropfen etwas anderes wahr. Ein Scharren, wie von Füßen auf Stein. Es war nur ganz kurz zu hören und kam nicht aus der Richtung der großen Halle, sondern aus dem schmalen Gang, der von der Wendeltreppe hinweg in die entgegengesetzte Richtung führte.
„Arton“, flüsterte Aurel, „ich glaube, wir sind nicht mehr alleine.“
Er versuchte, ganz langsam und möglichst geräuschlos sein Schwert aus der Scheide zu ziehen und erhob sich dabei vorsichtig, was aufgrund seiner schweren Rüstung leider nicht ohne Geräusche, die ihm viel zu laut vorkamen, vonstatten ging.
Der Waldläufer, welcher mit blitzschnellen Bewegungen und merklich leiser als Aurel wieder einen Pfeil schussbereit gemacht hatte, und Aurel starrten der möglichen Bedrohung harrend gebannt in den schmalen Gang, aus dessen Schatten sich langsam zwei Gestalten zu lösen schienen.
...
Geändert von GreyWolf (25.02.2007 um 14:54 Uhr)
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