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Arwen sah das kurze Grinsen, welches der große Dunmer ihr zuwarf und wusste es wohl zu deuten. Es wunderte sie nicht einmal, dass er offenbar ihre gemeinen Gedanken durchschaut hatte, war sie doch sicher, dass die seinigen wahrscheinlich noch viel gemeiner waren. Ein Mann, der Skrupel kannte, war er wahrscheinlich eher nicht. Fragte sich nur, wie man das bewerkstelligte. Nämlich die anderen beiden Teilnehmer loszuwerden. Würde sich sicherlich nicht einfach gestalten. Obwohl so eine Ayleiden-Ruine mit ihren vielfältigen ausgeklügelten Fallen geradezu nach dem ein oder anderen Unfall schrie.
Schließlich gingen sie weiter und irgendwie bewegte "Erzmiel" sich mit einer Sicherheit durch diese Ruine, als wäre er bereits früher hier gewesen und wisse, was er tat. Ob er es wirklich wusste oder nur den Anschein erweckte, ließ sich natürlich nicht feststellen. Aber Tatsache war, dass keine weitere Falle auftauchte, keine Geister. Nur ein paar Ratten, also war dieser Weg wohl sicher.
Schließlich kamen sie an einer Art Insel an. Und die sah nun wahrhaftig nicht vertrauenserweckend aus. Ganz im Gegenteil: Steinplatten, Eisenstangen, Löcher in den äußeren Steinplatten und ähnlich "nette" Dinge. Oh verdammt und der Tag hatte doch so gut angefangen, dachte Arwen seufzend. Sie bemerkte ein kurzes Unbehagen auf dem Gesicht des anderen Dunmers, welches aber gleich wieder der normalen Undurchdringlichkeit wich. Und nochmals verdammt. Wenn er der Sache auch nicht traute, wäre es besser, hier schleunigst zu verschwinden.
Leichter gesagt als getan, denn in diesem Augenblick trat die Bosmerin durch die Tür, welche mit einem lauten Krachen hinter ihr ins Schloß fiel. Sie waren in eine uralte Falle gerannt und falls irgendwelche Geister der Ayleiden hier noch rumspukten, lachten die sich vermutlich ins Fäustchen über die dämlichen Sterblichen, die sich zu früh in Sicherheit gewiegt hatten. Und was nun? Für einen kurzen Augenblick überlegte Arwen, ob sie nicht ganz zufällig gegen die Bosmerin oder den Kaiserlich torkeln sollte und der entsprechenden Person - natürlich ebenfalls ganz zufällig - einen Stoß nach vorn versetzen sollte. Irgendwer musste schließlich die Falle austesten. Allerdings verwarf sie den Gedanken gleich wieder, da die beiden möglichen Opfer zu angespannt und auf der Hut schienen. Also musste ein Plan B her. Dummerweise war sie mit B-Plänen noch nie sehr gut gewesen. Entweder klappte der A-Plan oder man verschwand besser. Letzteres aber war hier leider nicht möglich. Sie ließ ihre Blicke über Wände und Boden gleiten in der Hoffnung irgendeinen Mechanismus zu finden, mit dem man die Falle ausschalten oder zumindest einmal auslösen konnte, um zu sehen, wie sie genau funktionierte. Leider sah sie nichts, dass auch nur im Entferntesten so einem Mechanismus ähnelte. Nur, irgendwo musste einer sein, denn die Ayleiden hatten dieses Ding hier ja auch ausstellen müssen. Schließlich konnten sie nicht jedesmal irgendwen zum Sterben vorschicken. Da wären ihnen die Sklaven zu schnell ausgegangen. Probehalber ließ sie einen Feuerball auf eins der Löcher in den Platten los. Aber es tat sich gar nichts.
Sie zuckte mit den Achseln und ließ sich auf den Boden nieder. Sollte sich erstmal einer der anderen den Kopf darüber zerbrechen. Vielleicht konnte die Bosmerin mit ihren Pfeilen etwas austesten. Sie jedenfalls würde sich erstmal ausruhen. Falls hier heute noch jemand starb... nun, sie selbst würde es nicht sein.
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