Nachdenklich starrte Kiara in Ihr Bier. Hier war ein vielversprechendes Gerücht. Doch es stand ausser Frage, sich hier einzumieten und so Kontakt mit der Dunmerin oder eben mit dem finsteren Typen zu bekommen. Einen Moment lang fragte Sie sich, ob Sie wohl schon betrunken war. Mit diesem Typen Kontakt bekommen? Sie musste wohl verzweifelter sein, als es Ihr bewusst war, dass Sie überhaupt daran dachte. Dieser Typ riecht förmlich nach Ärger.

Unfähig eine Entscheidung zu treffen, betrachtete Sie den neu eingetroffenen Gast. Er hatte wohl vor hier zu übernachten. Allerdings konnte Sie sich nicht entscheiden, ob er Sich für die Reise nur gut getarnt hatte, oder aber wirklich so arm war wie er aussah. Trotz der fehlenden Schuhe, zahlte er das Geld für die Übernachtung ohne mit der Wimper zu zucken und verschwand die Treppe hinauf.

Die Entscheidung war gefallen. Sie stand auf und sprach freundlich die Wirtin an. Komischerweise schien diese recht schlecht gelaunt, als wäre Ihr erst vor kurzer Zeit jemand recht barsch über den Mund gefahren. Auf die Frage, wer sich hier wohl mit Kräutern und Tränken auskennen würde, kam als erste Addresse die Geheime Universität und diverse Geschäfte im Marktviertel. Schön und gut. Die Universität stand nur Mitgliedern der Magiergilde offen. Die Geschäfte......würden wohl einige Septimen verlangen. Vertraulich beugte Kiara sich über die Theke und bekam wohl die wertvollste Information an diesem Abend. Der Kerl in der Rüstung war der Erzmagier Malukhat von Vvardenfell. Die Götter hatten Sie an diesem Tag wohl hierhergeführt. Ihre Bitte um Papier und Feder wurde sofort erfüllt. Damit hinterliess sie dem Erzmagier eine Nachricht, mit der Bitte um eine Audienz. Sie würde morgen zur Mittagszeit wieder hier sein.

Ein bischen Bang war Ihr schon, als Sie schliesslich die Kaiserstadt verliess. Dieser Kerl war wohl arrogant und eingebildet. Aber er war auch Erzmagier und sie war schon so oft als Werkzeug eingesetzt worden, warum sollte es nicht auch diesmal funktionieren?

Auf dem Weg in die Stadt, waren Ihr die nahen Ruinen aufgefallen. Sie hatte erfahren, dass diese alte Festung "Nikel" hiess. Vor der Ruine hatten es sich ein paar Banditen bequem gemacht. Es dunkelte bereits und die beiden sasen am Lagerfeuer und prahlten mit dem erfolgreichen Überfall vom heutigen Tag. Es war ein leichtes sich in der Deckung der Büsche der Ruine zu nähern. Ihre Bewegungen waren langsam und geschmeidig, um jedes verräterische Geräusch zu vermeiden. Leise bezog Sie Stellung hinter einer verfallenen Steinsäule die wohl mal das Obergeschoss, von dem nun offenstehenden Turm, gestützt hatte. Kiara betrachtete abschätzend die Kleidung der beiden Banditen. Sie trugen leichte Lederrüstungen, die Helme hatten sie Leichtsinnigerweise bereits abgezogen. Gut so, dann musste Sie die Rüstungen nicht beschädigen und bekam später beim Schmied mehr Geld dafür. Das leise, schabende Geräusch, als Kiara die beiden Pfeile aus dem Köcher zog, ging im Gelächter der beiden Banditen unter. Das klirren der Bierflaschen verbarg das Geräusch als sie aufstand um ein freies Schussfeld zu haben. Ein Pfeil steckte im Boden vor Ihr, den zweiten hatte Sie bereits eingelegt. Die Muskeln in Ihrem Arm vibrierten, als Sie den mächtigen Elfenbogen spannte. Der Bogen war einst ein Geschenk Ihres Vaters gewesen. Dann ruhig einatmen, ausatmen, Luft anhalten und loslassen. Zielsicher flog der Pfeil auf sein Ziel zu, der 2. Bandit hatte gerade noch Zeit aufzustehen und sich umzudrehen. Da traf auch der 2. Pfeil sein Ziel. Wäre die Reaktion des Banditen anders gewesen, hätte Kiara wohl flüchten müssen.

So konnte Sie nun in aller Ruhe die Habseligkeiten der Banditen durchsuchen. Ca. 300 Septime, Rüstung und Waffen, zwar von minderer Qualität aber zum verkaufen durchaus geeignet. Und dann natürlich noch ein Feuer, ein Abendessen (gegrillter Hammel und Brot und Bier) und dann noch ein paar Decken für die Nacht. Zufrieden rollte Kiara sich in den Decken zusammen, um am nächsten Tag in die Kaiserstadt zurückkehren zu können.