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Vindasel, Cyrodiil
„Ja, dieses Klappern gefällt Euch Dunkelelfen nicht sonderlich, ich weiß. Jedenfalls hatte ich dieses Gefühl jedes Mal, wenn Eure Freunde in Morrowind lieber aus der Ferne kämpften, während unsere Legionen mit diesem metallischen Klappern in geschlossener Formation auf den gemeinsamen Feind aus Skyrim zumarschierten.“ Arwen grinste innerlich. Menschen! Sie würden nie begreifen. Dieser hier hatte zwar ach elfisches Blut, aber das schien er restlos utnerdrückt zu haben. Manchmal schien es, dass niemand leidenschaftlicher ein Rundohr war als jene, die zugleich Spitzohren waren. Und Arwen selbst sah zum Einen absolut keinen Grund, icht aus der Ferne zu kämpfen. Magier kämpften nun mal - ebenso wie Bogenschützen aus der Ferne. Und begriff der Mann wirklich nicht, warum vielen Dunmern in Morrowind die Anwesenheit der Besatzung aus Cyrodiil verhasst war? Es waren Besatzer, Unterdrücker. Sie waren ebenso der Feind wie die Nords aus Skyrim. Aber offenbar ging sowas in einen PaladinSchädel nicht unbedingt rein. Paladine schienen nur in eine Richtung denken zu können: "Befehl des Kaisers. Schwert ziehen, zuschlagen, Schwert wegstecken, weiter marschieren". Sich mit den Gedanken und Gefühlen der Bevölkerung auseinanderzusetzen, schien außerhalb ihrer Möglichkeiten zu liegen. Nun ja, Militär. Überall auf der Welt gleich. Sie glaubten felsenfest daran, für das Gute zu kämpfen und ignorierten Blut, Tod, Verluste und Schreie, die sie hinterließen. Von verletzter Würde und zerschlagenen Seelen gar nicht zu sprechen. Befehlsempfänger, die sie waren, hinterfragten sie niemals die Befehle. Die wenigen, die es dennoch taten, desertierten zumeist. Arwen merkte erst jetzt, dass sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte, doch sie wusste nicht, ob der Bretone sie ncoh gehört hatte. Er war mit der Bosmerin in einem dunklen Gang verschwunden. Nur in welchem? So sehr Arwen sich auch anstrengte, die Dunmerin war trotz ihrer angeborenen Nachtsicht unfähig, diese tiefe Schwärze zu durchdringen. Von irgendwoher hörte sie zwar Stimmen, doch sie klangen verzerrt, hohl, echoartig. Und kontnen von überall her kommen. Sie seufzte. Hier stehen zu bleiben und Wurzeln zu schlagen, half ihr nicht weiter. Also schritt sie kurz entschossen durch den mittleren Gang, während ihr der Gedanke durch den Kopf ging, dass Malukhat entweder tot oder bereits längst die Ruine verlassen hatte. Wobei sie eher auf letzteres tippte. Der Kerl lag vermutlich in einem warmen weichen Bett und ließ es sich gut gehen. "Bei den Neun, ich sollte ihn endlich vergessen!" schimpfte Arwen halblaut vor sich hin. "Erstens ist er alt! Zweitens hat er vermutlich mehr Schrullen als ein Klippenläufer Federn und drittens... ach, unwichtig.". Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und wirkte einen Lichtzauber. Und was sie sah, ließ sie erstarren und wünschen, dass es wieder dunkel sein möge. Ein Ahnengeist oder irgendein Geist, wessen Ahne auch immer, hing in der Luft und beobachtete sie. Sah ihr direkt ins Gesicht, sofern Geister sehen konnten. Instinktiv bereite Arwen einen Feuerball vor und wollte ihn schleudern. Doch der Geist tat nichts, sah sie nur an und schien höhnisch zu grinsen. Fein! Höhnische Geister waren exakt das, was sie noch gebraucht hatte. Allerdings immer noch besser als angreifende. Sie ließ das Ektoplasma-Geschöpf nicht aus den Augen, während sie vorsichtig durch die große Halle schritt. Dummerweise schwebte der Geist in stets derselben Entfernung hinter ihr her. Arwen beschleunigte ihren Schritt, der Geist schwebte schneller. "Hey! Als Beobachter bist Du zu auffällig!", rief die Dunmerin laut und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme leicht zitterte. Geister waren nicht intelligent. Hatten es nicht zu sein. Sie hatten blind anzugreifen und nicht geplant vorzugehen. Geister, die geplant vorgingen, erschütterten ihr Weltbild. Die Dunmerin begann zu laufen und sah sich dabei immer nach dem Geist um.
"Halt!". Hohl und echoartig hallte die Stimme in ihrem Kopf wider und entsetzt blieb sie stehen. Hatte dieser Geist etwa mit ihr gesprochen? Oder litt sie nun auch noch an Halluziantionen? Sie sah nach vorn und das Blut gefror ihr in den Adern. Der Brüceknsteg, auf dem sie sich befand, war mittendrin abgebrochen und unter ihr gähnte düstere Tiefe. Wäre sie weiter gelaufen, so hätte das ihr Ende sein können. Fassungslos starrte sie den Geist an. War er etwa nicht höhnisch und feindlich? Wollte er ihr helfen? Und wenn ja, warum? Langsam ließ sie sich auf dem Boden nieder und atmete tief durch. Erstmal sich beruhigen und wieder klar denken können.
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