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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

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  1. #1

    Cyrodiil, Kaiserstadt

    Kiaras Magen begann direkt mal mit Aurels Magen in eine heisse Diskussion zu treten. Nämlich wer lauter knurren konnte. Wehmütig dachte sie an Ihren Traum letzte Nacht. Ganz so üppig würde es wohl nicht werden. Nachdenklich wog sie Ihren Beutel in der Hand. Wenn sie Ihr Geld nicht verloren hatte, waren dort noch ca. 100 Goldstücke. Kein Vermögen, aber für ein Essen würde es reichen. Die Beute in der Ruine war mager gewesen, ausser dem Amulett hatte Kiara dort nichts gefunden und dieser magische Gegenstand hatte sich schon als nützlich erwiesen. Sie wollte Ihn nicht wieder verkaufen.
    „Ich habe noch genug Gold für ein Mittagessen und hoffentlich gibt der Schmied uns einen Rabatt, wenn wir bei Ihm eine Rüstung kaufen und eine reparieren lassen.“ Sie liesen den Talos-Platz hinter sich, denn dort hausten die Mächtigen und Reichen. Ihr Weg führte die beiden erstmal in die billigste Schenke, die Kiara in der Kaiserstadt kannte. Im Hafenviertel ins „Aufgetriebene Floss“.
    Das Hafenviertel war wohl der verruchteste Teil der Kaiserstadt. Zwielichtige Gestalten gingen hier Ihren Geschäften nach und die Wache schien komischerweise nie zur Rechten Zeit am Rechten Fleck zu sein. Weder der Ex-Soldat noch die gerüstete Bosmerin fielen hier auf. In der Taverne gab es billiges, schales Bier, Fisch (wahrscheinlich direkt im dreckigen Wasser des Hafenbeckens gefischt) und matschige Karotten. Statt einer Sosse, schwamm das ganze Essen in viel Kochwasser, als hätte der Koch es nicht übers Herz gebracht, den Fisch dem lebensspendenden Element zu entreissen. Kiara bezweifelte allerdings das der Fisch, auch ohne der Angelrute des Kochs zum Opfer zu fallen, noch sehr viel länger überlebt hätte.
    Und doch genoss sie diese Mahlzeit als wäre es das erträumte Essen. Das Gefühl wie sich der Magen langsam füllte und wieder beruhigte war angenehm und als sie das Floss wieder verliesen war sie voller Tatendrang. Sie waren nun wieder in der Kaiserstadt und Aurel hatte keine weitere Vision gehabt, Malukhat war ebenfalls hier. Was sollte da noch schiefgehen?

    Wie sie wenig später feststellen sollte, so einiges. Es fing schon damit an das der Schmied nichts passendes für Aurel auf Lager hatte und sie auf den Nachmittag vertröstete. Wenigstens sollte bis dahin Ihr eigener Brustharnisch repariert sein.
    Als sie im Hotel ankamen, erhielten sie die Information, dass der Erzmagier nicht zu sprechen sei. Die Frau an der Rezeption wirkte sogar leicht erfreut über die Tatsache, dass sie den Herrn schon eine Weile nichtmehr gesehen habe. Anwesend sei nur die erkrankte Dunmerin, die oben in einem Ihrer Zimmer ein Krankenlager hatte. Aurel und Kiara brauchten nicht nachfragen um wen es sich dabei handelte. Arwens Verletzungen waren wohl schwerwiegender gewesen, als es den Anschein hatte. Denn sie war, laut der Wirtin, vom Fieber und Blutverlust geschwächt und nicht in der Lage das Bett zu verlassen.
    Mit einem beklomenen Gefühl folgte Kiara dem Bretonen über die Treppe ins erste Stockwerk. Immerhin waren es Ihre Pfeile gewesen die Arwen verletzten. Als sie das Zimmer betraten, schien die Frau im Bett zu schlafen. Doch bevor sie es verlassen konnten, schlug sie die Augen auf. Mit kurzen Sätzen erklärten sie der Dunmerin wie sie wieder hier gelandet waren und warum sie unbedingt Malukhat finden mussten. Nun wirkte Arwen wirklich beunruhigt. Sie berichtete Ihnen, dass der Erzmagier scheinbar spurlos aus seinem Zimmer verschwunden war. Keiner sah Ihn gehen, daher gab es wohl auch keinen Anhaltspunkt wo er sein könne. Joplaya war auf der Suche nach Ihm und stellte ohne Zweifel gerade die ganze Kaiserstadt auf den Kopf.
    Für einen kurzen Moment wich die Erschöpfung aus Arwens Augen: „Ihr müsst Ihn finden.“

    Ratlos standen Aurel und Kiara auf dem Treppenabsatz und sahen sich an. „Wo sollen wir nur anfangen zu suchen?“ Aurel öffente den Mund, doch die Antwort blieb aus. Stattdesen wurden seine Augen wieder glasig, den Blick auf das dunkle Ende des Flurs gerichtet.
    „NEEIIN!!“ Noch während sie schrie, versuchte sie nach dem Bretonen zu greifen......
    Geändert von Muecke49 (04.06.2007 um 11:11 Uhr)

  2. #2
    Als Xerxes aufstand sah er, dass der Bosmer schon am kämpfen war. Er überblickte das Schlachtfeld und sah einen Nord in Eisenrüstung und einem stählernen Claymore auf ihn zu rennen. So schnell er konnte zog Xerxes sein Schwert und konnte es noch grade heben als der Nord einen Schlag ansetzte. Der Schlag traf Xerxes Schwert mit Wucht, so, dass er eine kurze Zeit lang taumelte. Der Nord setzte zu einem zweiten Schlag an, jedoch war Xerxes dieses Mal schnell genug um dem Nord einen Hieb an seine rechte Schulter zu verpassen und zwar genau dorthin wo die Eisenrüstung keinen Schutz bot. Blut floss dem Nord die Schulter entlang, außerdem schrie er auf, dennoch konnte er noch einigermaßen kämpfen. Er setzte wieder zu einem Schlag an, dieses Mal so schnell das Xerxes nur noch parieren konnte. Plötzlich ließ der Nord sein Schwert fallen und zog einen Dolch. Xerxes wusste erst einmal gar nicht was geschah und erst als der Dolch seinen, beinahe ungeschützten, linken Arm traf bemerkte er dass der Nord einen Dolch in der Hand hatte. Jedoch traf der Nord nicht Xerxes' Schwertarm, sodass Xerxes mit seinen letzten Kraftreserven versuchte sein Schwert in den Hals des Nord zu stecken. Und tatsächlich traf er.

    Der Nord fiel nach hinten um. Als Xerxes sein Schwert aus dem Hals des Nord zog und das Schild des Nord nahm, flog ein Pfeil neben ihn. "Kann scheinbar nicht sehr gut zielen der...", dachte Xerxes als er in Richtung des Bosmers schaute, "Bosmer". Xerxes sah dass der Bosmer den Kampf gerade beendet hatte und gerade in Xerxes' Richtung sah, außerdem sah er dass der Bosmer keinen Bogen in der Hand hatte. "Verdammt, ein Bogenschütze!", grollte Xerxes. Er wusste nicht aus welcher Richtung der Pfeil kam, allerdings tippte er auf das Gebüsch das am Straßenrand wuchs. Er rannte ins Gebüsch und suchte nach einem Bogenschützen und tatsächlich fand er einen, direkt vor ihm, der mit seinem silbernen Dolch bereits angriff. Jedoch konnte Xerxes den Angriff schnell mit seinem neuen Schild parieren. Der Bogenschütze, offensichtlich ein Kaiserlicher, schlug mit seinem Dolch so schnell er konnte auf Xerxes. Xerxes erkannte dass er den Kaiserlichen ohne Probleme töten konnte, so hielt er das Schild weiterhin gegen den Dolch des Kaiserlichen, der das Schwert von Xerxes sofort bemerkte und nun auf das Schwert schlug. Mit seiner ganzen Kraft schlug Xerxes das Schild gegen den Kaiserlichen, dem sein Dolch aus der Hand glitt und der auf den Boden fiel. Ohne Probleme steckte Xerxes sein Schwert in den Ledernen Harnisch des Kaiserlichen, der sich noch auf dem Boden drehte. Um dem Leiden des Kaiserlichen ein Ende zu bereiten schnitt Xerxes dem Kaiserlichen noch die Kehle durch. Dann nahm er seinen Lederharnisch und ging in Richtung des Bosmers der schon auf ihn wartete. "Warte noch ein wenig", sprach er zu dem Bosmer.
    Xerxes nahm die Rüstung des Nord an sich und bemerkte erst jetzt den alten Mann der zu ihm und dem Bosmer sagte: "Danke ihr beiden. Wenn ihr wollt könnt ihr jetzt auch mitfahren ohne euch zu verstecken.".

  3. #3

    Cyrodiil, bei Chorrol/Skingrad

    Luft, frische Luft! Saftig grüne Bäume! Das lebendige Zirpen der Grillen! Die warme Sonne!
    Karrod war überwältigt. Er wusste seit seiner Ankunft, dass ihm Cyrodiil gefiel, doch er hätte sich nie erträumen lassen, dass ihm solche Details, welche er wenn er morgens um acht Uhr aus dem Bett wankte als ganz normal betrachtete, einst derart grosse, beinahe kindliche Freude bereiten würden! Das Leben war schön.
    Seinen Gefährten schien es ähnlich zu ergehen - sie planschten im nahegelegenen Weiher herum. Da konnte er natürlich nicht widerstehen und entledigte sich sofort seiner Rüstung, um mit einem grossen Sprung ebenfalls in das kühle Nass einzutauchen. Dass er dabei den Lederwams anbehielt, war ihm egal, das übel riechende Daedra-Blut, das mittlerweile einen schwarzen Belag bildete, musste ohnehin weg.
    Diesen Moment hätte er zu gerne irgendwie festgehalten. Wäre jetzt zufällig jemand des Weges gekommen, er hätte ihnen garantiert nicht abgekauft, dass sie, der im Wasser rumplanschende Haufen, sich eben durch Oblivion gekämpft hatte.
    Kamahl verabschiedete sich relativ schnell. Er schien der Goldenen Heiligen weiterjagen zu wollen. Der Rest der Gruppe wollte nach Anvil reisen, zu dem Kerl, der scharf auf den Siegelstein war. Zwischenhalt in Skingrad inklusive - Drakos wohnte dort und wollte ihnen unbedingt die Stadt zeigen. Das war Karrod durchaus recht, nach dieser Schlachttour kam ihm ein wenig Erholung durchaus gelegen. Das Bad und die Massage in den Thermen der Kaiserstadt konnte er ja immer noch nachholen.

    Seine bröckelnde Glas-Rüstung (Hergott, was das für einen Eindruck hinterlassen musste!) zog er wieder an. Sie war leicht und ohne sie fühlte er sich nackt - wohl ein Überbleibsel der vergangenen Jahre... das musste er sich bei Gelegenheit abgewöhnen, Frauen sprangen angeblich nicht sonderlich auf schwergerüstete Muskelpakete an. Aber feine Kleider, Seide, Parfum... das war nicht Karrods Welt. Dafür ist mein Alltag zu wild, stellte er selbstzufrieden fest. Er war kein adeliger Schnösel, der den Tag damit verbrachte, süsse Kekse in sich hinein zu stopfen und sich die Nase pudern zu lassen! Er war ein richtiger Mann! Ein ungehobelter, vor Testosteron nur so strotzender Prachtskerl! Na ja, das war so nicht richtig, er schätzte seine Manieren durchaus als gut ein, dafür wusste seine Mutter schon zu sorgen und ein Monster von einem Mann war er auch nicht, aber übermütig wie ihm zumute war faselte er gerne etwas Blödsinn vor sich hin - jetzt blieb schliesslich wieder Zeit für solche Dinge.

    Er war heilfroh, als sie endlich in Skingrad ankamen. Er hätte ihm stehen einschlafen können, nach all dem Stress. Er war nun schliesslich einen Tag lang am kämpfen gewesen und man war nun mal nicht mehr der Jungspund von damals, der danach noch schnell die Nacht durchzecht hätte - er brauchte seinen Schlaf, jawohl.
    Die Wachen am Tor hatten ihn so seltsam angeschaut. Wieso bloss? Seine Rüstung hatte beinahe aufgehört, vor sich hin zu bröckeln, in seinen Haaren klebte fast kein Blut mehr und er torkelte bloss einmal in den Torflügel! Ganz normaler Abenteurer-Alltag, als ob die das hier in Skingrad noch nie gesehen hätten. Ts.

    Den Rest des Abends verbrachten sie in einer Taverne. Karrod war zwar müde, aber hungrig und so gönnte er sich ebenfalls ein ausgiebiges Mahl. Mit leerem Magen hätte er ohnehin nicht schlafen können.
    Mit seinen Gefährten verstand er sich mittlerweile prächtig. Aus der Zwecksgemeinschaft waren Freunde geworden - ein erfolgreicher Tag, in jeder Hinsicht.
    Dementsprechend angenehm wurde der Aufenthalt hier in Skingrad - viel Schlaf, eine lange Führung Drakos', der seine Heimatstadt sehr zu mögen schien und hervorragenden Wein liessen den Bretonen die monotone, düstere und bedrohliche Landschaft Oblivions schnell vergessen.

  4. #4

    Straße südlich von Bruma

    Der Spaziergang war herrlich. Melian war schon eine ganze Weile gegangen und es begann langsam dunkel zu werden. Bis sie zurücksein würde war es sicher Nacht. Allerdings ließ sie sich nicht davon stören. Sie war in Gedanken versunken. Was für ein mensch wurde da gerade aus ihr? Eigentlich passten die Ereignisse der vergangenen Zeit gar nicht zu der Melian, die sie kannte. Wo um alles in Cyrodiil hatte sie nur den Mut hergenommen der Kriegergilde beizutreten? Trotz aller Verwirrung gefiel sie sich aber auch. Wahrscheinlich wurde sie endlich erwachsen.

    Eine Bewegung riss sie aus ihren Träumereien. Was war denn das? Vor ihr auf dem Weg bewegte sich in der Dämmerung etwas auf sie zu. Meine Güte, was auch immer es ist, es ist unfassbar groß. Und schnell. Melian erstarrte. Es sah so unheimlich aus. Langsam konnte sie eine Gestalt ausmachen, die der eines Elfen glich. Aber so riesig? Und die Hand erhoben? War das wirklich ein Streitkolben?
    "Erklärt eure Absichten und wagt es nicht zu lügen", rief es ihr entgegen. Die Stimme klang drohend und einschüchternd. Inzwischen war das seltsame Wesen so nahe gekommen, dass sie es genauer erkennen konnte. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Vor ihr stand ein Dunmer. Er trug rotes Haar und eine sehr seltsam anmutende Kluft. Sein Blick war eisig. Dieser Dunmer war nicht von hier. Verdammt, natürlich. Das muss derjenige sein, vor dem mich die Stadtwache noch gewarnt hatte. Naives Kind. Der Riese hielt einen Eisenpfeil in der Hand und stierte ständig auf ihren Köcher. Was wollte er nur? Als er merkte, dass sie gar nicht wusste, um was es ging, erklärte er aufgebracht und wütend, dass auf ihn geschossen worden sei. Sie sei die einzige, die weit und breit unterwegs war und müsse deshalb die Schützin gewesen sein. Eisige Schauer durchzuckten Melian. Sie kannte das alles nur zu gut.

    Schönes Bruma. Schöne Natur. Der kalte Wind und der knirschende Schnee unter ihren Füßen ließen sie alles Leid vergessen. Sie war meisten barfuß unterwegs. Die Schmerzen von der eisigen Kälte, die ihre Füße nahezu erfrieren ließen, hatte sie schon immer geliebt. Es war so befreiend und lenkte sie ab, machte ihren Kopf frei ganz die bewusst herbeigeführten Qualen aufzunehmen.
    "Gib mir dein Geld oder zahle mit deinem Leben." Es war das erste Mal, dass jemand sie bedroht hatte. Außer Pfeil und Bogen, die sie sich seinerzeit vom Bruder geliehen hatte, hatte sie nichts dabei. Aber noch war ihr Wille nicht gebrochen, noch war sie eine Kämpfernatur, wollte nicht aufgeben. Und so kämpfte sie, schoss, wich den Schläfen des Glasschwertes aus, fühlte Erleichterung, als Hilfe herbeikam. Schoss wieder, entschlossen zum Kampf, aber den schwersten Fehler ihres Lebens begehend. Sie traf den Wachmann. Sekunden wurden zu Stunden, alles verlief in Zeitlupe. Beschuldigung, Verhaftung, Gefängnis. Und die längste Zeit ihres Lebens.


    "Aber, ich... Ich... Also ich meine, ich habe nicht geschossen. Wie soltle ich denn, ich hatte euch noch gar nicht gesehen, ich bin keine gute Schützin! Das muss ein Irrtum sein, bitte, so hört doch auf mich, Ihr seid mir überlegen, ich würde Euch nie angreifen. Bitte..." Sie begann zu schluchzen. Alles würde sich wiederholen. Sie verstand einfach nicht, wieso ihr das Schicksal jedesmal so übel mitspielte. Aber lieber sollte dieser riesige Dunmer sie töten, als dass sie nochmals ins Gefängnis musste. Wieso waren es in ihrem neuen Lebensabschnitt eigentlich immer die Dunmer, die sie in solche Situationen brachten? Oder war sie es selbst?

  5. #5
    Dämmerung erstreckte sich über die weitläufigen Länderein Cyrdodiils, Dämmerung, Aspekt Azuras...Verräterin. Die jugendliche Elfe vor Dareyn schien irgendwie von ihm gewusst zu haben, vermutlich trugen die Reisenden Kunde in die nächste Stadt. Den eingeschüchterten Anblick des Elfenmädchens vor sich kannte der Ordinator von Tausenden anderen die jemals Vivec passierten, doch dieser war irgendwie anders. Unfähig sich eine Erklärung zusammenzureimen, schüttelte der Dunmer kurz den Kopf um sich wieder vollends auf die kleine Elfe zu konzentrieren. Es passte alles zusammen, Bogen, Köcher, Waldelf. Und die Dreistheit zu behaupten, sie sei keine gute Schützin tat alles andere als den Dunmer zu erweichen, auch wenn ihr Flehen einen Moment bittere Errinerungen weckte. Ob seine Falaana flehte? Ein kurzes, schmerzhaftes Gefühl, ähnlich eines Brandeisens auf der Haut durchzuckte ihn. Vor seinem geistigem Auge sah er die Situation: Eine Elfe, ein vermeindlicher Bandit....es muss ein Interesse der Daedra bestehen, ihn in solche Situationen zu dirigieren. Verfluchte Daedra schallte er sich innerlich selbst, all die Jahre, die verschwendeten Jahre, ohne sie könnte vieles anders Aussehen.

    Zum Beispiel diese Elfe, sie war anders und hatte es nicht verdient, so...Behandelt zu werden. Aber konnte Rationalität über emotionales Handeln siegen?
    Mit einem tiefem Seufzer bog Dareyn seinen Daumen und brach den Pfeil inzwei, seine Miene nahm etwas sanftere Züge an und der Griff um seine Waffe lockerte sich schliesslich. Das Mädchen hatte besseres Verdient als von ihm, der den Begriff Bandit wohl eher verdiente der Wegelagerei beschuldigt zu werden. Aber...andererseits, wenn sie nicht geschossen habe...wer dann? Nach einem Blick auf die zierliche Elfe und ihre Bewaffnung schloss der Dunmer einen Moment die Augen, bevor er ruhiger antwortete

    Kind, wenn ihr nicht geschossen habt, wer dann? Ich sehe niemand anderen ausser euch und ihr seid Bosmer, ihr HÄTTET mich treffen können, also bitte ich euch erneut mir die Wahrheit zu sagen

    Es fühlte sich seltsam an. All die Tempeldoktrin, der Orden...Wertlose Errinerungen. Die Welt sah mit einem mal so, so...Erhaben aus. Hier war er ein Nichts und doch fühlte sich dieses Nichts angenehm an. Ein Schauer jagte ihm über den Rücken als er daran dachte, wie sehr das Mädchen an seine Unschuld glaubte. Er war nicht in Resdayn, er war keine Wache des Tempels, kein Bewahrer irgendeines Glaubens, nicht für Gesetzlose und derlei mehr Verantwortlich, er war nun nurnoch ein Dunmer.

  6. #6

    Cyrodiil, Kaiserstadt

    Aurel kehrte wieder in die Realität zurück. In die Realität, die er kannte, denn das, was er gerade erlebt hatte, war ebenfalls Realität, das wusste er.
    Er schaute Kiara an, die ihn gebannt anstarrte, und murmelte mit noch etwas unsicherer Stimme:
    „Ich... ich bin wieder da, Kiara. Mit mir ist alles in Ordnung. Ich brauche nur einen Moment...“
    Er stützte sich an der Wand des Flures ab und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Diese Vision war anders als die bei der Ruine gewesen. Nicht so schrecklich, nicht so grauenerregend, aber dennoch in vielerlei Hinsicht ebenso beunruhigend.
    Er schaute wieder zu Kiara und sprach nun mit gefassterer Stimme.
    „Kiara, ich befürchte, mein Problem ist noch größer, als ich dachte. Ich werde nicht nur von wahnsinnserregenden Visionen von dem Lich, von Alexius Varra, wie Malukhat ihn nannte, und den Seelen seiner Opfer geplagt, jetzt ist auch noch Malukhat in meinem Kopf.“
    Aurel erzählte der Bosmer von seiner Vision und den Worten des Erzmagiers.
    „Wenn wir den Kerl nicht finden und retten können, macht er es sich wohl dank der Krone, so lange ich lebe, in meinem Kopf bequem. Und eines kann ich mit Sicherheit sagen... wenn mich Varra und die Seelen der Toten nicht in den Wahnsinn treiben, dann wird es dieser selbstgefällige Dunmer schaffen. Wir müssen ihn finden.“
    Aurel hatte noch mehr Gründe, den Dunmer zu finden, aber er war viel zu stur, diese offen vor Kiara auszusprechen. Zum einen konnte ihn wohl dummerweise nur Malukhat retten, und, Aurel musste sich dies widerwillig eingestehen, selbst Malukhat gönnte er nicht so einen Tod. Verdammt, das war einfach keine Art, von der Bühne abzutreten... lebendig begraben und elendig erstickend. Aurel war sich noch nicht einmal sicher, ob er den Magier überhaupt noch tot sehen wollen würde, selbst wenn er nicht diesen verdammten Fluch auf sich geladen hätte. Eines musste er dem Kerl nämlich lassen, er war beeindruckend und mindestens ebenso stur und stolz wie Aurel selbst.
    „Joplaya! Wir müssen seine Tochter finden! Vielleicht hat sie inzwischen etwas herausfinden können.“
    Kiara stimmte zu, und das Paar kehrte über die Treppe in die Empfangshalle des Tiber Septim Hotels zurück. Die Dame am Empfang blickte mit herablassendem Blick auf Aurel, als der Bretone und die Bosmer an ihr vorbeigingen, und Aurel konnte es sich nicht verkneifen, ihr grinsend zuzublinzeln. Diese blöde, eingebildete Schachtel. Tat so, als sei sie die Frau des Kanzlers. Und das nur, weil Aurel sie gleich beim Betreten des Hotels nach einer Toilette gefragt hatte. Was konnte er schon dafür, dass die Fischsuppe, die sie am Hafen gegessen hatten, ihm den schlimmsten Durchfall seines Lebens beschert hatte.
    Er war immer noch dabei, die Frau frech anzugrinsen, als sie den Ausgang erreichten, und Aurel, der nicht nach vorne sah, in jemanden hineinrannte.
    In Joplaya!

    Die Tochter des Erzmagiers war ebenso überrascht wie Kiara und Aurel und brauchte einige Zeit, um sich zu fassen und ihnen von ihrer erfolglosen Suche nach ihrem Vater zu erzählen. Sie war stundenlang in der Kaiserstadt umhergeirrt, auf der Suche nach jemandem, der etwas über den Verbleib Malukhats wusste.
    „... nichts. Niemand konnte mir helfen. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch tun soll. Ich weiß nur, dass er nicht weit von der Kaiserstadt entfernt ist, aber ich kann einfach nicht herausfinden, wo er ist.“
    Die junge Frau war verzweifelt, und Aurel erkannte, dass sie ihren Worten bei der Ruine zum trotz ihren Vater liebte. Erstaunlich, dass ein Mann wie Malukhat so ein herzensgutes Wesen seine Tochter nennen konnte, dachte Aurel... und kam ins Grübeln, ob er den Magier wohl wirklich richtig beurteilt hatte.
    „Wenn ich ihm nur helfen könnte. Es ist schon wieder so lange her, seit er aus seinem Zimmer verschwunden ist“, beendete Joplaya ihre Schilderungen und war den Tränen nahe.
    Und bei diesem Satz wurden Aurel schlagartig zwei Dinge bewusst. Der Erzmagier war aus seinem Zimmer verschleppt worden. Normalerweise ließ man seine Zimmertür in einem Hotel nicht einfach offen stehen, jemand musste also einen Schlüssel gehabt haben. Und der Täter konnte unmöglich alleine gewesen sein. Wie hätte er alleine den großen, kräftigen Mann aus dem Hotel schleppen können?
    Er sah Kiara und Joplaya an.
    „Wartet bitte einen Moment. Mir ist da eine Idee gekommen.“
    Und mit diesen Worten kehrte er zu der Frau an der Rezeption zurück.

    „Na, mittlerweile dürftet Ihr ja wissen, wo sich unsere Toiletten befinden, mein Herr“, empfing ihn die Frau mit schnippischer Stimme.
    Aurel ging nicht darauf ein.
    „Keine Spielchen mehr. Hört mir genau zu.“
    Er versuchte, möglichst autoritär zu klingen, was ihm dank seiner Zeit als Legionsoffizier mühelos gelang.
    „Ich war bei der Legion. Lange! Und ich war Offizier. Aus Eurem Hotel ist ein angesehenes Regierungsmitglied verschleppt worden, und wenn Ihr nicht absolut kooperativ seid, sorge ich dafür, dass die kaiserlichen Wachen Euer nobles Etablissement auseinandernehmen und jeden Winkel durchkämmen.“
    Die Frau wurde kreidebleich. Offenbar fiel sie auf seinen Bluff herein.
    Aurel grinste innerlich. Malukhat in der Regierung... Talos bewahre!
    „Gut, Ihr scheint mich zu verstehen. Ich werde Euch jetzt eine einfache Frage stellen, und Ihr werdet sie schnell, kurz und präzise beantworten!“
    Er genoss seinen Auftritt. Ha! Wie bei der Ausbildung der Rekruten in der Eisfalterfestung damals. Wenn er so weitermachte, konnte er die Zicke sogar dazu bringen, eigenhändig die ach so unvornehmen Toiletten zu putzen.
    „Wer hier im Hotel hat die Ersatzschlüssel zu den Zimmern? Antwortet schnell!“
    Die Frau antwortete noch bleicher mit der Geschwindigkeit eines Pfeiles, der von der Sehne schnellte.
    „Atrius... Victor Atrius, der Hotelverwalter.“
    „Gut, und wo finde ich den Herren?“
    „Er ist unten im Keller... macht gerade Inventur bei den Weinvorräten.“
    Aurel grinste die Empfangsdame fröhlich an.
    „Danke, Schätzchen.“
    Er ließ die verwirrte Frau stehen, bedeutete Kiara und Joplaya, welche die Szene staunend betrachtet hatten, noch ein wenig zu warten und verschwand, mit dem Gefühl, endlich auch einmal seine Talente nutzbringend eingebracht zu haben und nicht ständig von irgendwelchen Magiern bevormundet und gedemütigt zu werden, in den Keller.

    Nach einer halben Stunde kehrte er zurück und versuchte nicht, das Blut an seinen Panzerhandschuhen zu verbergen. Aurel ging schnurstracks zu der Bosmer und der Dunkelelfe und wandte sich nur kurz im Vorbeigehen an die Empfangsdame.
    „Ihr solltet Eurem Vorgesetzten raten, sich einen neuen Verwalter zu suchen. Der bisherige ist ein Lump und Verbrecher durch und durch.“
    Bei den beiden Frauen am Ausgang angekommen, kam er sofort zur Sache. Die Zeit drängte, wenn sie Malukhat noch lebend aus seinem Grab holen wollten.
    „Humor haben die Kerle, das muss ich ihnen lassen. Ein würdiges Grab für einen machtgewohnten und machtbewussten Erzmagier. Sie haben ihn am Schrein von Clavicus Vile eingegraben, nicht weit westlich der Kaiserstadt.“
    Aurel wandte sich an Joplaya.
    „Hört zu, ich weiß nicht, was uns dort erwartet, aber Ihr solltet hier bleiben. Es könnte zu einem Kampf kommen, und Ihr seid hier besser aufgehoben. Außerdem braucht Arwen Eure Heilkünste. Es geht ihr sehr schlecht, und sie hat Wundfieber.“
    Kiara und Aurel verabschiedeten sich von der Dunmer und zogen los.
    Sie holten auf dem Weg noch schnell Aurels neuen Brustpanzer, einen schlichten aber gut gefertigten Eisenharnisch, und Kiaras mittlerweile repariertes Kettenhemd ab, deckten sich mit ein paar billigen Vorräten ein und begaben sich Richtung Stadttor.
    Unterwegs warf Kiara dem Bretonen nach einem Blick auf die blutigen Handschuhe einen etwas vorwurfsvollen Seitenblick zu. Aurel grinste sie an.
    „Was denn? Zum Erkaufen der Informationen haben wir einfach nicht genug Geld. Wir sind ja jetzt so gut wie pleite. Und der Kerl war schlichtweg ein Lump.“
    Sie gingen weiter, und je näher das Paar an das Stadttor kam, desto mehr fiel die Gelassenheit wieder von Aurel ab. Sie mussten den Erzmagier retten, sonst war Aurel verloren. Und die Zeit wurde immer knapper.
    Die Sonne stand schon wieder tief am Horizont, als sie das Tor durchschritten, auf dem Weg ins Ungewisse, und Aurel war sehr froh, dass ihn Kiara auf diesem Weg begleitete.
    ...

  7. #7

    Cyrodiil, unter der Erde & ganz woanders

    „Recht so, Aurel!“, rief Malukhat von seinem Thron aus und reckte eine Faust in die Luft, um sie sofort wieder sinken zu lassen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer verwirrt angewiderten Grimasse.
    „Ach, verdammt“, murmelte er. „Dabei wollte ich doch seinen Gegner anfeuern.“
    Alexius lächelte. „Du bekommst immer mehr mit. Wie schön. Du weißt, was das bedeutet.“
    „Das tue ich“, entgegnete Malukhat. „Nämlich, dass du ein untotes Arschloch bist.“
    „Vom sterbenden Arschloch zum untoten Arschloch ist es kein weiter Weg.“
    Die beiden grinsten einander an wie Schuljungen, die gemeinsam einen Streich ausheckten. Ein Außenstehender hätte sich ungläubig an den Kopf gefasst: Wie konnten sich zwei Männer, die sich gegenseitig auf übelste Weise in die Pfanne gehauen hatten, nur so gut verstehen?
    Ihre Freundschaft gründete nicht auf Vertrauen, sondern auf gegenseitigem Respekt. Außerdem wussten sie, dass es nun voll und ganz auf Aurel ankam und Malukhat pflegte ihn in Gedanken bereits ein armes Schwein zu nennen. Eine Sache, die der Erzmagier an Alexius schon immer bewundert hatte, war dessen Würde. Er hatte einfach Stil; ein solcher, der mit Samtkleid und Edelstein nicht viel zu tun hatte. Allein schon, wie der Kaiserliche dort saß: Lässig einen Arm auf der Lehne des Throns abgelegt, das rechte Bein über das linke geschlagen – schlichtweg ruhig, selbstsicher und seriös. In diesem Moment hätte sogar Malukhat ihm bedenkenlos einen Besen ohne Stiel abgekauft. Und wahrscheinlich war es genau das, was Varra ihm gerade anbot. Er war zu ruhig, zu selbstsicher und zu seriös für diese Situation. Aurel, das hatte Malukhat gemerkt, kannte den Aufenthalt seines Grabes und würde seinen Körper wieder ausschaufeln. Wenn das geschah, war Malukhats Leben nicht mehr in Gefahr: Er würde die Krone verlassen und sie im Anschluss zerstören.
    Alexius hatte verloren. Aber er sah nicht aus wie ein Verlierer.
    „Nun gut, Malukhat“, sagte Varra, als habe er die Gedanken des Dunmers gelesen, „ich werde jetzt etwas tun, was dich mit Sicherheit beeindrucken wird. Schauen wir doch mal, ob Aurel das gut verträgt.“
    Mit einem Mal spürte Malukhat einen gewaltigen Ruck. Es war nicht unangenehm oder schmerzhaft, nur überraschend, und nach einem kurzen Augenblick absoluter Finsternis sah Malukhat… Bei Azura!
    Er sah exakt das, was Aurel sah. Als war er selbst Aurel.
    „Lustig“, sagte Malukhat und zog eine Augenbraue nach oben. „Von hier unten sieht die Welt gar nicht viel anders aus.“
    „Natürlich nicht“, hörte Malukhat Varra schmunzeln. „Aber die Luft ist wärmer.“
    Malukhat sah den Kaiserlichen nicht, aber er spürte seine Anwesenheit. Aurel schien der einzige zu sein, der nicht wusste, dass sowohl Malukhat als auch Alexius durch seine Augen blickten. Natürlich, dachte der Dunmer, Alexius’ kleine Scheinwelt, Alexius’ kleine Scheinregeln. Das hier musste so ähnlich sein wie das, was der Erzmagier mit dem Spiegel getan hatte. Stell’ dir etwas vor und bezweifle nicht, dass es Wirklichkeit wird. Sie hätten genauso gut in der Halle bleiben und es auf andere Weise erleben können, aber für Alexius schien dies genau die richtige Art und Weise zu sein.
    „Ich wollte die Welt noch nie aus den Augen eines bretonischen Ex-Soldaten sehen“, gestand Malukhat. Das hier würde er niemals jemandem erzählen, und ganz besonders nicht Aurel selbst.
    „Wir hätten auch im…“, setzte Alexius an, doch Malukhat unterbrach ihn.
    „Ich weiß. Was kommt jetzt?“
    „Jetzt? Jetzt kannst du mir beweisen, dass du an deinem Leben hängst. Ich werfe die Steine, und du wirst sie wohl oder übel wegräumen müssen.“
    Die Welt um Aurel verdunkelte sich. Im ersten Moment nahm Malukhat ernsthaft an, ein Gewitter zog auf, aber dem war nicht so. Was geschah, das geschah nur und ausschließlich in Aurels Kopf. Tja, dachte Malukhat, armes Schwein.

    Malukhat sieht nichts, aber er weiß, dass er am Rande eines gewaltigen Schlachtfeldes steht. Die ersten Eindrücke stellen sich erst nach Sekunden ein. Der beißende Gestank von Rauch steigt ihm in die Nase, der sich kurz darauf sinngemäß mit dem Geräusch knisternden Feuers mischt. Über ihm erscheint ein Himmel, über den schwere schwarze Wolken kriechen. Nun sieht er den Rauch, der in dichten Schwaden in der Luft hängt, und zu seinen Füßen breitet sich das Schlachtfeld aus. Der regengeschwängerte Wind trägt Schreie an sein Ohr; weibliche wie auch männliche, hoffnungsvolle wie auch verzweifelte. Kriegsschreie und Todesschreie.
    Schemen schälen sich aus den Schatten wie schlafende Ungeheuer und er weiß, es sind die Krieger, die zu dieser Schlacht gehören. Wütend stechen sie aufeinander ein, doch obwohl sie in der Zahl den einen Mann um vieles überwiegen, steht er für Malukhat im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Auf einem prächtigen Ross pflügt er durch die Reihen der Feinde, hackt mit seinem Speer nach rechts und links, während das Pferd die Fallenden unter seinen schweren Hufen zermalmt.
    Malukhat spürt eine Hand auf seiner Schulter und als er zur Seite blickt, erkennt er das lächelnde Gesicht Alexius’ vor sich. Er wendet sich wieder dem Kampfgeschehen zu. Nun versteht er das Spiel. Er konzentriert sich auf das Pferd des blutverschmierten Reiters. Das Tier bockt, doch die Hand des Mannes ist geübt. Schnell bringt er das Ross wieder unter seine Kontrolle; nur der Helm rutscht ihm dabei vom Kopf und das vor Anstrengung verzerrte Gesicht Aurels erscheint in der schwülen Nachtluft. Es sind seine Truppen und er weiß, dass sie siegreich sein werden. Alexius will es so.
    Malukhat ist ratlos. Er streicht mit der Hand über seinen Schnurrbart und denkt fieberhaft nach. Er befindet sich mitten im Geschehen, aber keiner greift ihn an, denn niemand achtet auf ihn, auch Aurel nicht. Besonders Aurel nicht, denn er ist der Hauptprotagonist dieses grausamen Schauspiels. Für ihn sind Malukhat und Alexius nur unwichtige Statisten, die auf einer Bühne stehen, auf die sie nicht gehören. Er weiß nicht, dass sie im Hintergrund die Fäden ziehen.
    Alexius nickt in die Richtung, aus der Aurel zuvor gekommen war, und ein weiteres mächtiges Schlachtross springt samt Reiter in das Getümmel. Es ist Kiara. Ihr Haar glänzt wie Seide im Widerschein des Feuers.
    Das gefällt Aurel, und Malukhat weiß das. Jetzt hat er eine Idee und setzt sie kurzerhand in die Tat um. Ein Berittener taucht zwischen den Truppen der Feinde auf und springt über das gesamte Schlachtfeld hinweg. Direkt vor Kiara kommt das Tier auf dem Boden auf und sie ist lange genug überrascht, dem gegnerischen Krieger einen Schlag einzuräumen. Alexius wirkt dagegen, doch auch er ist nicht schnell genug. Die Klinge des Kriegers durchdringt das weiche Halsfleisch der Waldelfe mit Leichtigkeit. Einen Augenblick sieht sie den Gegner aus Augen an, die ein solches Ende niemals für möglich gehalten haben, dann fällt sie seitlich von ihrem Pferd.
    Alexius flucht.
    Mit einemmal ist das Schlachtfeld wie leergefegt. Ein roter, wolkenloser Himmel erhebt sich über Malukhats Kopf. Zwischen all den Gefallenen sitzt Aurel und hält die tote Kiara in seinen Armen. Er will weinen, doch er hat keine Tränen mehr. Reglos blickt er auf den toten Körper seiner Geliebten herab.
    Eine Frau erscheint neben ihm wie aus dem Nichts. Malukhat weiß nicht, wer sie ist; er hat sie nicht gerufen. Alexius Gesichtsausdruck zeigt reine Wut. Er also auch nicht.
    Aurel sieht zu ihr auf und sie sagt nur fünf Worte. Worte, die in den Ohren Aurels wie ein Zauberspruch klingen.
    „So muss es nicht sein.“


    Wieder ein gewaltiger Ruck und Malukhat war zurück in der Halle. Sein Magen war nur mehr ein harter, fester Klumpen. Ein schneller Blick auf Alexius ließ klar erkennen, dass auch er zurückgekehrt war, doch jetzt saß er nicht mehr so ruhig, selbstsicher und seriös auf dem Boden neben dem Thron. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er zitterte vor Wut.
    „Das war nicht fair“, sagte er, „du hast uns einfach so aus diesem Spiel gerissen.“
    „Das war kein Spiel“, stellte Malukhat trocken fest. „Jedenfalls nicht für Aurel. Falls es dich aber beruhigen sollte: Ich habe nichts getan. Hätte ich gekonnt, wahrscheinlich hätte ich schon früher abgebrochen.“
    Voller Verachtung starrte Varra ihn an. „Und wer war dann die Frau, kannst du mir sagen?“, knurrte er. „Ich habe sie jedenfalls nicht gerufen.“
    „Ich auch nicht. Ist mir auch egal.“ Ein ehrliches Lächeln erhellte Malukhats Züge als er sagte: „Du siehst aus wie ein Verlierer.“
    Geändert von Katan (25.04.2007 um 14:07 Uhr)

  8. #8

    Cyrodiil, Ringstrassee um die Kaiserstadt

    Mit einem prüfenden Blick musterte Kiara Ihren Mithrilharnisch, den der Schmied Ihr reichte. Doch der Handwerker der Kaiserstadt hatte ganze Arbeit geleistet. Nichts erinnerte mehr an die vorhergegangenen Kämpfe und das leichte Metall schimmerte im Schein der Sonne. Den fragenden Blick beantwortete Aurel mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken. Auch er schien zufrieden mit dem Brustpanzer und war bereits dabei sich zu rüsten.
    Als sie den Laden verliesen, nannten sie nur noch ein paar wenige Goldstücke ihr eigen. Kiaras Gedanken wanderten auf dem Weg zum Stadttor zu dem verschollenen Erzmagier. Wer lies wohl einen Mann lebendig begraben? Für wahr hatte sich der Erzmagier bestimmt genug Feinde gemacht, doch diese Massnahme schien Ihr dann doch etwas extrem.
    Und die Frage aller Fragen, wie kam er in die Krone? Aurel hatte nichts mit Malukhats Verschwinden zu tun, und doch spukte der Dunmer nun in Aurels Kopf herum und schien sich dort nun die Zeit zu vertreiben, in dem er mit Aurel Zwiegespräche führte. Die Bosmer grinste, als sie sich Malukhats Gesicht vorstellte, der gerade verstanden hatte, wo er sich befand. Er war bestimmt genausowenig begeistert von der Tatsache wie der Bretone neben Ihr. Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet diese beiden Männer untrennbar verbunden schienen. Wäre es nicht gerade Aurel gewesen, sie hätte gelacht.

    Doch die Waldelfe war garantiert nicht bereit, Ihren Partner mit einem egozentrisch, aroganten Erzmagier aus Vardenfell zu teilen. Wer wusste sonst noch von der Krone und hatte die Macht einen erfahrenen Magier, wie den Dunmer, darin zu fangen? An diesem Punkt kam sie nicht weiter, doch war dies eine Frage, die Sie Malukhat stellen wollte sobald sie Ihn gefunden hatten. Sie hoffte nur, dass er dann noch in der Lage war Ihre Fragen zu beantworten. Wie lange war er wohl schon in seinem improvisierten Grab? Und wieviel Luft bekam er überhaupt? Nicht genug, entschied sie für sich selbst. Sonst wäre er wohl kaum schon in diesem Maß in der Krone gefangen. Bei diesem Gedanken beschleunigte Kiara Ihre Schritte, sie mussten sich beeilen, denn viel Zeit blieb Ihnen wohl nichtmehr.
    Dabei fiel Ihr Blick auf die Ausrüstung, die Aurel trug. Den Helm hatte er einfach an das Marschgepäck gebunden. Aurel hatte Ihn wohl nichtmehr getragen, seit er damit die Gräber bei der Ruine ausgehoben hatte. Es dauerte lange ein Grab mit einem Helm zu öffnen, zu lange.
    “Ich bin sofort wieder da.” Mit diesen Worten verschwand sie in einem kleinen Geschäft, nur um kurz darauf mit einer Schaufel wieder herauszukommen.
    Nun waren sie gerüstet und traten durch die Stadttore um wiedermal der Ringstrasse zu folgen. Der Bretone hatte die Schaufel an sich genommen und nutze sie wie einen Wanderstock. Sie kamen gut voran und Kiara dachte noch: Wir schaffen es. Wir finden Ihn noch rechtzeitig.

    Ironischerweise sollte sich genau auf Höhe des Lagerplatzes, an dem sie die Nacht verbracht hatten,
    wiedermal alles wenden.
    Die Ayleidenruine Fanacaesecul war mittlerweile in Ihr Sichtfeld gerückt. Direkt am Rumaresee gelegen, waren noch weite Teile der ehemaligen Anlage erhalten. Dort hielten sich oft Banditen versteckt. Doch heute war niemand dort und die beiden gingen ungestört weiter. Die Waldelfe war froh, diese Ruine hinter sich zu lassen. Die Erlebnisse in Vindasel hatten eine tiefe Abneigung gegen diese Bauwerke ausgelöst. Während das Paar noch darüber spekulierte, was sie am Schrein vorfinden würden und wie sie vorgehen sollten, wurde Auels Blick wieder glasig.

    Sie erkannte bereits das Vorzeichen der folgenden Vision. Doch anders als beim ersten Mal, zeichnete diesmal kein Entsetzen sein Gesicht. Und auch war es nicht wie im Tiber Septim Hotel, als er nur in die Schatten starrte. Sein Gesicht verzog sich und sie erkannte den Ausdruck darauf. Hatte sie Ihn doch selber schon gesehen, die tief konzentrierte Miene eines Kämpfers, der sich nur auf seinen Feind konzentriert. Die Schaufel in seiner Hand wurde zur Waffe und die Bewegungen waren geübt. Verzweifelt sah Kiara Aurel an, zweimal hatte sie dies bereits erlebt und jedesmal war der Spuk schnell vorbeigewesen.

    Doch diesmal schien es eine Ewigkeit zu dauern und sie zweifelte so langsam daran, dass der Bretone diesmal von alleine rausfinden würde. Die Ausrüstung hatte er fallen lassen und auch sein Schild lag unbeachtet am Boden. Sie war es nicht gewohnt einen Schild zu benutzen, war immer eine Fernkämpferin gewesen. Doch sie konnte Ihm ja wohl kaum einen Pfeil in den Körper schiesen, sie musste an Ihn herankommen und Ihn dran erinnern wer er war und vor allem wo er gerade war.
    Aufmerksam verfolgte sie den Weg der Schaufel und merkte das er sie wie einen Speer nutzte, immer von links nach rechts hackend. Schwung der Schaufel nach rechts......sie duckte sich unter der Schaufel durch und hielt den Schild schützend vor Ihren Körper. Sie versuchte den Mann zu packen und Ihn zurückzuholen.

    Sie sah noch nichtmal den Schlag der sie traf, die Beine wurden Ihr weggerissen und die Luft aus Ihren Lungen gepresst. Sie hatte das Gefühl zu fliegen und hatte keine Zeit mehr zu realisieren, dass dem wirklich so war. Denn dann stoppte ein dicker Baumstamm Ihren Flug und bevor sie auf dem Boden aufschlug, umfing sie schon gnädige Dunkelheit.
    Geändert von Muecke49 (25.04.2007 um 10:52 Uhr)

  9. #9

    Skingrad+ Nahe Anvil

    Als Drakos aufwachte war die Sonne noch nicht einmal aufgegangen. Es war noch viel Zeit bis zur geplanten Aufbruchszeit. Also frühstückte der Argonier erst einmal etwas und dann ging er in seinen Trainigsraum und trainierte sich die morgentliche Verschlafenheit weg. Als es dann kurz vor 6 Uhr war holte er sein Gepäck und ging zur "Herberge zur Westebene" um Karrod und Asharr abzuholen. Die beiden warteten bereits vor der Taverne aber schienen noch etwas müde.

    Die Reise verlief ohne Komplikationen. Früh morgens waren kaum Banditen aktiv. Tatsächlich wurden sie auf dem ganzen Weg nach Anvil nicht ein mal angegriffen. Es gab auch nur wenige Monster die früh morgens aktiv waren. Sie erreichten die Gegend von Anvil gegen Mittag. Von einem Legionsreiter erfuhren sie die Position der Villa des dubiosen Auftraggebers. Nämlich ein ganzes Stück nördlich der Stadt. Laut dem Legionär war der Mann ein Altmer und hieß Solkas Avikar. Er hatte auch einige Wachleute angeheuert sagte der Wachmann. Man konnte so einen Wachhund des Altmers an Kettenrüstung,Stahl-Langschwert und Stahl-Bogen erkennen. Falls sie einen treffen würden war er sicherlich bereit sie zur Villa zu führen.


    Die Gruppe sah nun aber auf dem ganzen Weg keinen dieser Wachpersonen und daher fand sie den Weg zur Villa selbst. Drakos näherte sich der Eingangstür des protzigen Gebäudes. Als er der Tür näherkam bemerkte er dass etwas nicht stimmte...

    Da lag etwas neben der Tür. Drakos näherte sich dem etwas vorsichtig und musste feststellen dass es sich um eine Leiche handelte. Eine Leiche in Kettenrüstung. Im Rückung des Imperialen steckte ein Elfenpfeil. Drakos berührte das Fleisch der Leiche und stellte fest dass sie noch warm war. Offenbar wurde der Mann vor wenigen Minuten erst getötet. Sofort stürmte er durch die aus den Angeln gehobene Hautür. "Solkas Avikar?Seid ihr hier?" rief er laut.Das Haus war verwüstet , die Vitrienen im oberen Teil leergeräumt. Sie fanden noch zwei tote Wachmänner und die Leiche eines Bretonen in Fellrüstung, ein Bandit vermutlich. Drakos folgte der Spur der Verwüstung und es schien als ob der Altmer entführt und seine wertvolle Sammlung von Banditen geplüdert worden war. Die Leiche eines weiteren Wachmanns hatte die ganze Wand mit Blut vollgespritz, ebenso den Boden. Seinen Wunden nach zu urteilen wurde er mehrmal mit einer riesigen Axt getroffen. Da sah Drakos eine blutige Fußspur die bestimmt gewissen Axtbanditen gehörte. Er folgte ihr und bald hatten sie die Villa durch einen anderen Eingang verlassen und folgten weiter den blutigen Fußabdrücken. "Los schneller , wir müssen dieser Spur folgen, vielleicht haben sie den Altmer gefangen um bei Verwandten Lösegeld zu erpressen. Wenn wir der Spur folgen können wir die Banditen vielleicht noch einholen also schnell!"

    Die Drei rasten der Spur hinterher und kamen gerade rechtzeitig : Einige schemenhafte Gestalten, auf den ersten Blick 3 , wollten gerade eine Höhle betreten. "Bleibt stehen! Lasst den Altmer hier und verschwindet oder ihr werdet einen schmerzvollen Tod sterben, dreckige Räuber!" schrie Drakos den Banditen entgegen. Da näherten sie sich der Gruppe . Es waren 4. Ein großer Nord mit einer Axt und blutbefleckter Orkrüstung, ein Khajiit in einem Glasharnisch mit einem Zauberstab auf dem Rücken und einem Kurzschwert , ein Rothwardone mit einem Stahlharnisch und einem Schild und Schwert aus Glas und ein Dunmer in einer Dunklen Robe, mit einem Dolch und einem Bogen. Der Nord fixierte Asharr ganz genau, so wie der Khajiit Drakos und der Rothwardone Karrod. Jeder hatte offenbar einen Gegner der über ähnliche Fähigkeiten verfügte wie man selbst. Das Trio zog seine Waffen. Alle waren Kampfbereit. Plötzlich ertönte die Stimme des Dunmers : "Das würde ich nicht tuen ihr drei! Ich weiss nicht wer ihr seid aber euch scheint dieser Altmer etwas zu bedeuten und wenn ihr meine Kumpanen angreift werde ich ihm die Kehle durchschneiden!" er hob den Altmer wie einen Schutzschild vor sich und hielt ihm seinen Dolch an die Kehle. Das sollte das letzte werden was er tat..


    Ein Pfeil schlug im Kopf des Dunmers ein. Ein Kaiserlicher in Kettenrüstung hatte ihn abgeschossen. "RALF!" rief der Altmer. "Wer ist das?" fragte Drakos. "Der Anführer meiner Wachen. Sie wurden doch nicht alle getötet!" Der Altmer löste sich aus dem Griff des toten Dunkelelfen."Ralf, nehmt Solkas und geht mit ihm zur der Villa!" rief Drakos. Der Kaiserliche nickte. "Und warum sollten wir das zulassen?" ertönte die Stimme des Nords lachend. "Ihr? Ihr werdet gar nichts mehr tun! Ihr werdet keine Möglichkeit mehr haben diese beiden aufzuhalten. Denn hier werdet hier und heute sterben Bandit!" sagte Drakos und stürmte in den Kampf. "Ich nehme den Khajiiten, Asharr den Nord und Karrod den Rothwardonen, ok?" rief er und der Kampf begann. Solkas umlief die Kämpfenden und ging zu seinem Wachhauptmann. "Wir kommen nach sobald wir mit dieser Plage hier fertig sind." rief Drakos ihnen hinterher undf wendete sich dem Khajiit-Kampfmagier zu...
    Geändert von Lord Asgar (25.04.2007 um 16:11 Uhr)

  10. #10

    Cyrodiil, Schrein v. Clavicus Vile

    Sie flog, immer höher, immer leichter, direkt der Sonne entgegen. Sollte die Sonne sie nicht blenden? Ja gar verbrennen? Doch die Gedanken verflogen genau so schnell wie die Rauchfahne eines erlöschenden Feuers. Erlöschen? Ja......irgendwas war doch hier am erlöschen. Doch sie konnte auch diesen Gedanken nicht festhalten und er verschwand mit Ihrer Rüstung im Weiss der Wolken.
    Befreit von dieser Last, lachte die Waldelfe glockenhell auf. Sie trug wieder die Kleidung Ihrer Jugend. Eine feste braune Lederhose, die für das rauhe Leben im Wald gefertigt war. Das gewebte, grüne Hemd deckte sich mit der Farbe des Waldes. Lederschuhe mit weichen, flexiblen Sohlen rundeten die Waldläufer Ausrüstung ab. Die langen Haare waren in einem festen Zopf geflochten, dieser fiel Ihr nun über den Rücken und strich Ihr beim schleichen über die Hüfte.Doch selbst das kunstvolle Flechtwerk Ihrer Mutter konnte diese eine hartnäckige Strähne nicht halten. Sie fiel Ihr wiedermal über die Augen, doch dies nahm Kiara nicht wahr. Sie glühte vor Eifer es dem geliebten Vater recht zu machen.

    Die Luft flimmert.

    Da steht Ihr Vater, grossgewachsen für einen Bosmer und gutaussehend: Heteiros. Er fordert sie zu etwas auf. Was war es doch gleich? Genau, sein Bogen. Die Hand mit dem Bogen streckt sich Ihr entgegen. Kein leichter Bogen für die Jagd, es ist der grosse Elfenbogen den Ihr Vater im Kampf benutzt. Wieviele Männer waren schon von seiner Hand gefallen? Wie konnte ein so sanftmütiger Mensch überhaupt zum Berserker werden? Vater?
    Doch bevor sie überhaupt eine Antwort auf diese Frage finden kann, ist Ihr selbige schon wieder entschlüpft.

    Aurel kannte die Antwort.

    Aurel? Heteiros trat hinter sie und unterwies sie im Gebrauch des Bogens. Ich darf Ihn nicht enttäuschen. Und sie griff Pfeil um Pfeil, spannte die Sehne ohne letztlich den Schuss zu vollenden. Denn der Vater war nie zufrieden. Armmuskeln zittern, Finger schmerzen, Augen tränen, doch sie gibt nicht auf. Wieviele Tage vergingen, bis schliesslich alles stimmte? Danach ging es wie von selbst und der grosse Bogen sang sein Lied für sie, wenn sie Ihre Pfeile verschoss.
    Die Luft flimmert.

    Zuhause! Ihr Herz will bersten beim Anblick der einfachen Hütten die sich an einen Felshang schmiegen. Man kann es kaum ein Dorf nennen. Wohl eher eine Siedlung. Buchenquell. Die Hütte der Eltern liegt direkt am Hang. Der kleine Garten erstreckt sich nach vorne und Ihre Mutter richtet sich gerade auf und beschattet die Augen mit der Hand. Die andere hat sie erhoben und winkt Ihnen zu. Schwarze Erde fliegt in kleinen Klumpen durch die Luft und Kiara muss Lächeln. Ihre Mutter würde sie wohl ewig mit dem Geruch von frischer Erde und Kräutern verbinden.
    Der Kleine Bruder schien sich eher für die Tiere des Gartens zu interessieren. Sein derzeitiges Studienobjekt, ein grosser, grünlich schimmernder Käfer, wurde aus seiner derzeitigen Zwangslage befreit nur um direkt eine neue Erfahrung zu machen. Nämlich die nähere Bekanntschaft mit dem Mund eines neugierigen Elfenjungens. Feryn hatte die Ablenkung genutzt und sich dieses begehrenswerte Objekt in den Mund geschoben. Sie nutze die folgende Aufregung um das Haus aufzusuchen. Da drinnen befanden sich Ihre ganz eigenen Schätze, Ihr Leben.

    Leben.......

    Leben? Sie wollte nicht weg. Verzweifelt versuchte sie in das Haus zu gelangen, doch etwas zog sie fort. Ein Gefühl in einen Strudel geraten zu sein, der sich schneller und schneller drehte.
    Und plötzlich war alles wieder da: Rüstung, Schild seit wann besass sie einen Schild?, Gedanken und zuletzt......

    ..... Schmerzen.


    Mit einem Schlag war die Erinnerung wieder da. Ein wild tobender Aurel, der Schild und dann ein Schlag. So wie Ihr Körper schmerzte, schien der Flug durch die Luft nicht nur Illusion gewesen zu sein. Und die Landung war wohl alles andere als sanft gewesen.
    Neben Ihr ertönte das leise plätschern von Wasser und dann wurde ein angenehm kühles Tuch auf Ihre Stirn gelegt. Ohne die Augen zu öffnen fragte sie: “Dann ist es also vorbei?” Eigentlich war es mehr eine Feststellung als eine Frage. Die Waldelfe öffnete probehalber mal ein Auge. Zwei Aurel's lächelten sie an, während das Licht ihr grell in die Augen stach. Nicht gut..... also nochmal langsam von vorn. Eine Minute später öffnete sie wieder die Augen um festzustellen, dass diesmal nur ein Aurel an Ihrer Seite sass.

    Vorsichtig setzte sie sich auf und lies sich von dem Bretonen auf die Beine helfen. Beiden war klar das sie nun keine weitere Zeit verlieren durften, diese Vision hatte Ihre Chance den Erzmagier lebend zu finden, beträchtlich verringert. Während Ihr Gefährte die Ausrüstung zusammen suchte, zum Glück war die Schaufel heil geblieben, stolperte die Bosmer zum Wasser herunter. Nachdem sie ein paar handvoll Wasser geschöpft hatte, fühlte sie sich wieder sicher auf den Beinen. Es war immer noch hell, aber die Sonne stand schon bedrohlich tief über den Baumwipfeln. Im Dunkeln würden sie das Grab nie finden.

    Sie lächelte Aurel zu, mit einer Zuversicht die sie so nicht empfand. “Es kann nicht mehr weit sein. Gehn wir weiter.”
    Tatsächlich befanden sie sich schon recht nah am Schrein. In der Kaiserstadt hatte Ihnen ein freundlicher Pilger den Weg beschrieben und Ihnen eine grobe Karte mitgegeben. Es war ein kleiner Wildwechsel eingezeichnet, so dass sie von südlicher Richtung an den Schrein kämen.
    Tatsächlich war die Stelle gut zu erkennen, an der dieser Wildwechsel die Ringstrasse kreuzte. Mit einem erleichterten Seufzer schwenkte Kiara auf den kleinen ausgetretenen Pfad. Sie verlangsamten nun ihren Schritt. Zum einen war es unter den Bäumen dunkel und der unbefestigte Pfad wimmelte nur so von Stolperfallen. Zum anderen wussten sie nicht, ob das Grab des Erzmagiers verlassen war. Vieleicht hatte der Entführer damit gerechnet, dass jemand zur Rettung eilen würde.

    Doch im Wald herrschte Stille. Absolute Stille. Die Waldelfe hielt inne und drehte sich zu dem Bretonen um. Am Schrein sollten immer ein paar Pilger sein, doch hier war eine Totenstille. Aurel verstand Ihren Blick und seine Hand legte sich schonmal auf den Schwertgriff. Vorsichtig schlichen sie zu der Steinstatue des Schreins. Kiara war nun ein ganzes Stück voraus und spähte vorsichtig durch die Büsche. Sie konnte sehen wie der ehemalige Legionär sich anspannte um Ihr zu Hilfe zu eilen, sollte dies nötig werden. Doch an dem kleinen Lagerfeuer döste nur ein einzelner Mann. Eine leere Flasche Bier lag in seiner Nähe und eine weitere Flasche, halbgeleert, ruhte in der schlaffen Hand. Der Kopf kippte zur Zeite und der Mann zuckte kurz zusammen. Schwankend stand er auf und verschwand im Schatten hinter dem Schrein. Schnell huschte die Waldelfe einen Busch weiter. Der Kerl erleichterte sich gerade lautstark an einem Baumstamm. Schon wollte er zu seinem Bier zurückkehren, doch sein Blick fiel auf einen Haufen frisch aufgeschütteter Erde. Kaum sichtbar, steckte ein dünnes Rohr in diesem Erdhaufen. Der Fremde neigte sein Ohr über das Rohr und lauschte. Dabei wäre er fast auf das frische Grab gefallen, doch er fing sich mit einer Hand ab und wollte sich schon wieder hochdrücken.

    Die Bosmer war schneller. Der dicke Stein auf seinem Schädel, beförderte den Banditen endgültig auf den Boden. Er stemmte sich nochmal auf die Knie, bevor er bewustloss zusammenbrach. Hinter Ihr wurden die Bäusche lautstark beiseite geschoben.
    “Er ist nur bewustloss, vieleicht kann er uns später ein paar Fragen beantworten.” Mit einem diebischen Grinsen schaute Kiara zu Aurel auf....
    Geändert von Muecke49 (27.04.2007 um 20:07 Uhr)

  11. #11

    Cyrodiil, Schrein von Clavicus Vile

    Aurel schaute Kiara an und grinste zurück.
    „Also wirklich, einen Mann bei der Verrichtung seiner Notdurft niederzustrecken... Du solltest Dich schämen.“
    Er wühlte in seinem Tornister, fand nach einigem Suchen das Seil, das er vor ihrem Abenteuer in der Ayleidenruine gekauft hatte, und fesselte den bewusstlosen Mann fachgerecht.
    „So, der dürfte uns keine Probleme mehr bereiten. Nun aber rasch, wir müssen Malukhat da rausholen.“
    Aurel packte die Schaufel und fing an, zu graben. Da die Erde noch recht locker war, ging dies relativ leicht vonstatten, aber dennoch lief ihm der Schweiß in Strömen unter dem Harnisch den Oberkörper hinunter.
    Endlich, nach einer halben Stunde, traf die Schaufel auf Holz. Er hatte den Sarg erreicht, und vorsichtig trug Aurel die letzte Erde, die sich auf diesem befand, ab.
    Mit Hilfe eines Dolches, welchen sie dem bewusstlosen Verbrecher abgenommen hatten, und einem kräftigen Ast, den Kiara ihm zugeworfen hatte, stemmte er mühsam den Sargdeckel auf, hoffend, dass der Erzmagier noch lebte... und dass er ihn nicht mittels Mund-zu-Mund-Beatmung wiederbeleben müsste.
    Kiara entzündete eine Fackel und reichte sie Aurel hinab in das Grab.
    Vorsichtig hob der Bretone die Fackel über den nun offenen Sarg und erschrak über das, was er da sah. Malukhat lag totenstill da, ungewöhnlich bleich für einen Dunmer. Seine Haut hatte die Farbe von Asche.
    Aures Stimme klang etwas unsicher, als er, den Dunkelelfen sanft an der Schulter rüttelnd, vorsichtig fragte „Malukhat, lebt Ihr noch?“.
    ...

  12. #12

    Cyrodiil, Clavcius Viles Schrein & ganz woanders

    „Er schafft das“, sagte Malukhat. „Er ist zwar ein Soldat, aber er schafft das.“
    „Du hast ihm auch einen guten Grund genannt, warum er sich zur Eile treiben sollte“, spöttelte Alexius. Von der freundschaftlichen Atmosphäre war nicht mehr viel übrig geblieben. Der Kaiserliche war ein schlechter Verlierer und Malukhat hatte ihm soeben eine harte und endgültige Niederlage beigebracht. Das heißt, er nahm an, dass er es gewesen war, der den Gedanken dieser Frau irgendwie in Aurels Geist formte, ohne es überhaupt zu merken. Immerhin ging es hier um seinen höchsteigenen hochrangigen Hintern.
    „Ich glaube, du hast ihm schon gereicht“, erwiderte der Erzmagier und warf ein Bein über eine Lehne des Throns. „Mir reichst du schließlich auch. Du nervst.“
    Alexius Varra blickte zu ihm auf. „Du nervst mich auch. Du und dein langes Leben, ihr zwei habt mich schon immer genervt, aber gewaltig. Du warst mit deinen bald hundert Jahren ein Jungspund, dessen beste Jahre gerade erst angefangen hatten. Dagegen war ich ein altersschwacher, alter Sack, der schon sehr bald an seiner eigenen Sabber ersticken würde.“
    „Ach, da ist aber jemand neidisch“, schnaubte Malukhat. „Du liefst rum, tötetest Leute, wenn nur ihre Nasen dir nicht in den Kram passten –“
    „Das tust du auch.“
    „Lass mich ausreden. Du brachtest also all diese Leute um, nur weil du
    neidisch auf mich warst? Du bist noch bescheuerter, als ich dachte, Varra, ehrlich. Du bist wahnsinnig geworden und gestorben, bevor du deine (zugegeben geisteskranken) Ziele erreichen konntest, aber ich bin so alt, ich habe gar keine Ziele. Das Leben lohnt sich eigentlich gar nicht mehr.“
    „Und trotzdem weigerst du dich zu sterben“, stellte Alexius mit hochgezogenen Augenbrauen fest. „Erkennst du denn Widersinn deiner eigenen Aussage oder muss ich nachhelfen?“
    Malukhat zuckte die Achseln. „Reiner Selbsterhaltungstrieb.“
    Alexius lachte hohl. „Du bist ein merkwürdiger Kerl, Malukhat, warst du schon immer. Du bist so verdreht, dass ich mit dem Müll, den du manchmal redest, leben kann.“
    Der Erzmagier hielt es für unnötig, Varra auf seinen toten Zustand hinzuweisen, also ließ er es.
    „Der Herr!“
    Malukhat zuckte zusammen, als tausend Geisterstimmen diese beiden Worte laut hervor stießen. Ihre Stimmen klangen ängstlich, zweifelnd, ja, fast wie Kinder, die Angst hatten von ihrem Vater geprügelt zu werden. Leise wiederholten sie die Worte, sagten sie immer wieder auf wie ein Mantra, doch nicht mehr gleichzeitig sondern einzeln. Auf diese Weise kamen viele Laute unterschiedlicher Tonhöhe zustande, die in den hellhörigen Ohren des Dunmers wie das Kreischen einer Säge auf morschen Knochen klangen.
    Varras Blick verdüsterte sich merklich. Er starrte auf einen am Boden liegenden Stein, als war er der Inbegriff alles Schlechten, all seiner Niederlagen und Fehler. Als wollte er ihn mit seinem Blick in tausend Stücke zerreißen. Aber, so wusste Malukhat, wenn er das wirklich gewollt hätte, dann wäre ihm das auch gelungen.
    Die Stimmen wurden lauter und lauter; kreischend, jaulend, heulend. Für Malukhat war es eine einmalige Erfahrung zu sehen, wie über tausend seelisch und vormals auch körperlich verstümmelte Geister auf die Knie fielen, weinten und bettelten.
    „Alexius!“, brüllte Malukhat und sein Ruf ging in dem Lärm unter. „Alexius! Was geschieht hier!“
    Er war sich sicher, dass der Kaiserliche seine Worte durchaus verstanden hatte, hielt es aber allem Anschein nach nicht für nötig, eine Erklärung abzugeben.
    „Varra, du –“


    „– Arsch!“ Er griff nach vorne, bekam Metall zu fassen und zerrte es mit aller Kraft zu sich heran. „Was, beim Oblivion, denkst du dir eigentlich, du Dreckschwein?“
    Erst jetzt spürte er, wie schwach sich seine Arme anfühlten, und ließ los. Er öffnete die Augen und sah das verdutzte Gesicht Aurels vor sich.
    „Ging nicht an dich“, sagte er mit brüchiger Stimme und ließ sich in den Sarg zurücksinken. Er fühlte sich furchtbar. Ja, er meinte sogar, dass es ihm so furchtbar in seinem Leben noch gegangen war. Trotzdem viel ihm positiv auf, dass er sich nicht eingesaut hatte. Er wusste nun zwar nicht, was er als erstes tun sollte – Notdurft, essen, ausruhen, umziehen –, aber befand es für ein großes Plus, Notdurft an die Liste anhängen zu können.
    Ich stinke wie eine ganze Guarherde, dachte er. Seine Glieder schmerzten, doch er verzog keine Miene, als Aurel ihm aus seinem Sarg heraushalf.
    Als er nun neben seiner Grabstätte auf dem Boden saß, rieb er mit den Händen seine Schläfen. Die Schmerzen würde er überstehen. Er lebte.
    Seine ersten Gedanken aber kreisten nicht um Aurel, Kiara oder die Krone. Sein gesamter väterlicher Beschützerinstinkt richtete sich auf Joplaya.
    „Was ist mit Joplaya?“, fragte er also in der ersten Verwirrtheit. „Geht es ihr gut?“
    Bevor jedoch irgendjemand zu einer Antwort ansetzen konnte, schüttelte Malukhat den Kopf und beantwortete sich die Frage selbst: „Ach, natürlich geht es ihr gut.“
    Der Erzmagier blickte zu Aurel auf. „Na, nun gib’ er mir schon die Krone!“
    Kiara kramte in ihrem Gepäck und reichte dem Dunmer das Ayleiden-Artefakt. Dieser nahm es in beide Händen und war sich sicher, es in seinem derzeitigen Zustand nicht mal zum Knacken bringen zu können. Zu seiner Überraschung ließ die Krone sich brechen wie ein morscher Ast. Schon hielt er beide Hälften in der Hand.
    Aurel und Kiara sahen ihn erwartungsvoll an, während Alexius’ Lachen in seinem Hinterkopf explodierte. Es war ein freudloses, grimmiges und irres Lachen. Das gefiel dem Erzmagier überhaupt nicht.
    Er erhob sich langsam und unter Schmerzen. „Clavicus’ Schrein, ja? Immerhin war er kreativ. Lasst uns jetzt nordöstlich in Richtung der Kaiserstadt gehen. Das heißt, nachdem ich mal für mächtige Erzmagier war.“
    Aurel und Kiara sahen ihn noch immer an, als erwarteten sie, dass nach Zerbrechen der Krone noch mehr kam. Vielleicht die Geister, die schreiend und ächzend zum Vorschein kamen und gen Himmel schwebten. Zusätzlich ein rotes Licht, das die Krone umgibt. Oder ein gewaltiges Erdbeben! Alle möglichen Special Effects. Aber mehr als gar nichts.
    „Es ist vorbei“, sagte Malukhat noch mal mit Nachdruck. „Die Krone ist kaputt, der Fluch ist gebrochen, die Seelen wo auch immer. Jetzt steht hier nicht so herum und bestückt die Luft mit Löchern. Ich will spätestens den kommenden Morgen wieder in der Kaiserstadt sein. Diese Teile hier“ – er hielt die Stücke der Krone in die Luft – „behalte übrigens ich.“
    Er ignorierte seinen Schmerz und das würde er den ganzen Weg über tun. Er wusste, dass er es schaffen würde. Vielleicht auch, um sich selbst zu beweisen, dass er wahrhaftig noch am Leben war und dass selbst das Alter noch nicht derart weit fortgeschritten war. Er betastete seinen Schädel: Glatt. Schade.
    Sie haben das Lachen nicht gehört, ging es ihm plötzlich durch den Kopf. Ein beunruhigender Gedanke.
    Geändert von Katan (28.04.2007 um 12:14 Uhr)

  13. #13
    "Wohin jetzt?", wurde Xerxes von dem Bosmer gefragt. Er wusste es nicht genau, aber zum Glück besaß er eine Karte von Cyrodiil die er auch dabei hatte. Er nahm seinen Rucksack heraus, holte die Karte hervor und schaute nach wo sie sich befanden. "Wir müssten uns hier befinden", sagte Xerxes und zeigte mit dem Finger auf die Kreuzung vor Chorrol, "Am besten gehen wir Richtung Chorrol, von dort aus folgen wir der Straße nach Westen bis zur geplünderten Mine. Dann gehen wir Richtung Süden und wir dürften bei der Windhöhle ankommen".
    So folgten sie der Straße richtung Geplünderte Mine. Erst jetzt fiel Xerxes die Wunde an seinem Arm auf die ihm der Nord im Kampf verpasst hatte. Nun schmerzte die Wunde auch, allerdings wusste Xerxes dass Schmerz schneller vergeht wenn man nicht an ihn denkt. Außerdem kam auf dem Weg zur Geplünderten Mine kein Bandit oder Tier mehr das ihn noch mehr verwunden könnte vorbei. Zudem war auch alles ruhig. Man hörte den Wind nicht pfeifen, die Blätter nicht wehen und Xerxes und der Bosmer gaben keinen Ton von sich, obwohl Xerxes immernoch wissen wollte wer der Bosmer war. "Wenn ich es wissen müsste hätte er es sicherlich schon gesagt", dachte sich Xerxes, der nicht gerne nach etwas fragte was ihn eigentlich nichts anging, was er sich abgewöhnte als er rein zufällig einen bedrohlich aussehenden dunkel gekleideten Mann nach seiner Identität, seinem Beruf und ob er etwas für ihn zu tun hätte fragte, der Söldner anscheinend nicht sehr mochte. Oder der dachte dass die Stadtwachen jemanden auf ihn gehetzt hatten. Jedenfalls jemand der Xerxes umbringen wollte. Also fragte Xerxes auch nicht.

    Als sie schließlich bei der Geplünderten Mine ankamen war Xerxes' Wunde beinahe geheilt und seine Worte unterbrachen die Stille. "Wir müssen jetzt nur noch nach Süden. Falls ihr noch unbedingt etwas braucht können wir erst einmal zurück nach Chorrol gehen. Ich jedenfalls brauche nichts mehr". Xerxes wartete auf die Antwort des Bosmers und suchte außerdem den Süden, den er auf ein Stück rechts von der Sonne schätzte, da es Mittag war als sie die Weynon Priorei erreichten.

  14. #14

    Cyrodiil,Weynon Priorei;Geplünderte Mine; Windhöhle

    Der Nord zeigte Eldor wo sie sich befanden und danach gingen sie bis zur Geplünderten Mine. Unterwegs war alles ruhig gewesen und Eldor hatte wieder das Gefühl beschlichen beobachtet zu werden." Ich werd die Vorahnung nicht los, dass wir noch eine Überraschung erleben werden."
    Als sie die Mine erreicht hatten fragte der Nord ihn ob er noch etwas bräuchte.
    "Nein, ich brauche nichts mehr", sagte er zu ihm und als dieser Süden ausgemacht hatte, gingen sie los.

    Der Waldweg war nicht sehr gut, aber das störte zumindest Eldor nicht, er war es gewöhnt auf Waldboden zu gehen."Interessant, zwei Leute suchen eine Person um sie zu befragen und umzulegen."
    Plötzlich verschwamm die Sicht und Eldor senkte den Kopf nach unten."Vergangenheit", war das letzte was er denken konnte denn von da an war er nicht mehr anwesend, vergaß alles um sich herum und schwelgte irgendwo in der Zeit von vor 37 Jahren herum.

    Dunkelheit.
    Eldor fand sich auf einem Schlachtfeld wieder, die Truppen standen in Reihen-Formation und warteten auf den Angriff des Gegeners oder auf den Befehl selbst loszustürmen. Aufgeregt stand er in der siebten Reihe und mit jeder Sekunde die verstrich wuchs seine Aufregung und seine Angst. Rechts neben ihm stand sein Vater und links seine ältere Schwester."Wann geht es los? Warum warten wir?"
    " Wir warten auf den Angriff der Gegner, damit wir sie in eine Falle locken können. Sobald der Befehl für das hinlegen kommt wirfst du dich auf den Boden und wartest auf das Angriffssignal und während du wartest bist du Still..... Denke daran Schild einsetzten und im Richtigen Moment zuschlagen, nur so überlebst du. Zwar bietet deine Rüstung Schutz aber sie hält nicht alles aus", antwortete sein Vater, welcher mit einem silbernem Hammer bewaffnet war."Und habe keine Angst", sagte seine Schwester,"Töten kann jeder, es kommt nur auf die Art an."
    "Danke", murmelte Eldor zurück und schluckte einen Schwall angst herunter.
    Plötzlich ertönte das Signal und ein großer Teil der Armee legte sich auf den Boden.
    Stille.
    Kurz darauf hörte man Schreie und als Eldor den Kopf leicht anhob sah er die Gegner auf sich zu rennen. Pfeile flogen durch die Luft, Todesschreie, dann stürmten sie selbst los und Eldor lief seinem, wie er es sah, sicheren Tod entgegen, doch er irrte. An diesem Tag lernte er wie man im Kampf tötet, wie man überlebt.

    Dunkelheit.

    Eldor erwachte aus seiner Reise durch seine Vergangenheit. Er schaute sich um und fand das Gesicht des Nords auf dessen sich einer riesengroße Ahnungslosigkeit aufgrund des "Blackouts" von Eldor."Immer kommen diese Ereignisse wenn ich in irgendeiner Weise mit meiner Vergangheit konfrontiert werde, das ist seltsam..."

    Sie erreichten kurz darauf die Windhöhle und am Eingang war ein Zettel festgenagelt, dessen Aufschrift Eldor schaudern ließ.
    Kommt herein ihr beiden. Xerxes ich weiß warum du und dein Gefährte hier sind, aber ich sage euch es wird euch nicht gelingen.
    Harald.

  15. #15

    Cyrodiil, Schrein v. Clavicus Vile

    Ungläubig starrte Kiara die zerbrochene Krone an, die Malukhat immernoch in seinen Händen hielt.

    Das war alles?! Die Krone sollte lediglich zerbrochen werden? Doch letztlich war Ihr dies egal. Ebenso der bissige Kommentar des Erzmagiers, gewöhnte sie sich etwas so langsam an den Ton des Dunmers? Nein wohl eher nicht, wobei sie schon gern erfahren hätte, warum Malukhat die Reste der Krone behalten wollte. Sie wäre jedenfalls froh, sobald wie möglich einen grossen Abstand zwischen sich und dieses Ding zu schaffen.

    So wie die Bruchstücke des Fluchträgers in Malukhats Tasche verschwanden, so schwand auch das beklommene Gefühl von Kiara. Sie war sich plötzlich sicher, dass Aurel befreit war und irgendwie schien es Ihr, als ob dies auf mehr zutraf als nur auf den Fluch. Sie konnte nicht anders als erleichtert aufzulachen und ihm die Arme um den Hals zu schlingen. Der Erzmagier kümmerte sich nicht um das Paar in seiner Nähe und so drückte Kiara dem Bretonen einen Kuss auf die Lippen. Ohne loszulassen wies sie mit einem Kopfnicken in die Richtung des gefesselten Banditen. “Vorbei. Es ist wirklich vorbei.Und was wird aus Ihm?”

  16. #16

    Irgendwo im Wald

    Nur wenig Licht schien durch das dichte Blätterdach der Waldlandschaft, in der sich Draven gerade befand. Über den Baumwipfeln konnte der Vampir Teile des größeren der beiden Monde Nirns erkennen, zum Teil hinter Wolken verborgen. Vor einigen Nächten hatte der Bretone sowas wie Abenteuerlust verspürt und sich aufgemacht in die Weiten Cyrodiils. Er war eigentlich keine spontane Person und Abenteuerlust war eine seltene Empfindung für ihn, zumindest seit seiner Verwandlung. Er hatte sich selbst darüber gewundert, aber gleich reagiert, bevor ihn seine üblichen Depressionen wieder einholen konnten. Er wusste, dass Malukhat auch so ein paar Nächte ohne ihn auskommen konnte, immerhin war er ein mächtiger Kämpfer und Erzmagier Vvardenfells, auch wenn ihm Draven niemals Komplimente in dieser Hinsicht machen würde.

    Tagsüber hatte er sich meist in Höhlen verborgen, um den brennenden Sonnenstrahlen aus dem Wege zu gehen, während er Nachts eine Menge Abenteuer erlebt hatte. Nein, hatte er eigentlich nicht, die ganze Sache war ein relativer Reinfall gewesen, nur ein wenig Sightseeing, sonst war nichts aufregendes passiert. Wenigstens genug Nahrung hatte er finden können, irgendwie schien Bandit eine sehr lohnende Berufung in der Hauptprovinz Tamriels zu sein, jetzt waren es halt ein paar weniger. Der letzte lauerte ihm am Wegesrand auf und wollte ihm für die Durchreise 100 Goldstücke abnehmen. Als der ehemalige Erzmagister daraufhin seine Vampirzähne zeigte, veränderte sich das Gesicht des Khajiten schlagartig von Selbstsicherheit zu Angst und er ließ seinen schweren Kriegshammer sinken. Eine offene Einladung, auf einen Kampf verzichten zu wollen, auch wenn es als solche wohl nicht geplant gewesen war. Dennoch war es für Draven ein Kampf gewesen, sich mit den Zähnen durch das Fell zu arbeiten und ihm wurde mal wieder bewusst, warum er Rothwardonen, Bretonen, Kaiserliche, Nord und Elfen aller Art bevorzugte. Argonenhaut war etwas schwerer zu durchbeißen und Khajit waren einfach nur behaart, aber in der Not frisst der Teufel Katzen oder so ähnlich.

    Das Geheule einiger weit entfernter Wölfe durchbrach die üblichen Geräusche der Nacht, als Draven in einiger Entfernung ein Lagerfeuer erkennen konnte. Er war zwar nicht durstig, aber neugierig. Und falls sich daraus doch ein kleiner Snack ergeben sollte, dann wäre er eigentlich auch nicht unglücklich. Beim Näherkommen sah er eine Person auf einem umgestürzten Baumstamm sitzen, das Feuer spiegelte sich etwas im Brustpanzer der anscheinend frisch polierten Stahlrüstung. “Sieht nach Dosenfutter aus...“ Vorsichtig schlich der Vampir sich näher, die Person war ein Kaiserlicher mittleren Alters und hatte beide Augen geschlossen. Als Draven ein paar Schritte hinter ihm war, dachte er noch kurz darüber nach, ob der Kaiserliche schlief oder nicht, dann jedoch wanderte sein Blick automatisch zur Halsschlagader. Plötzlich und für Draven ganz unerwartet stand der Kaiserliche auf, fuhr herum und hielt ihm ein handgroßes silbernes Kreuz entgegen. „Weiche von mir, Kreatur der Nacht!“, sagte er dabei und versuchte mit der anderen Hand, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen, was ihm jedoch nicht gelang. Trotzdem war der Bretone erschrocken, denn er war erkannt und hatte damit in dieser Form sicher nicht gerechnet. Als nächstes musterte ihn sein Gegenüber erstmal, nachdem fast seine volle Aufmerksamkeit vorher nur seinem Schwert gegolten hatte und ließ die Hand mit dem Kreuz wieder sinken.
    „Oh, verzeiht mir. Ich hatte gerade meditiert und ein Geräusch gehört. Dort hinten befindet sich eine Vampirhöhle, deshalb hielt ich euch für einen dieser Blutsauger. Mögt ihr mir ein wenig Gesellschaft leisten, Wanderer?“
    Draven bekam zunächst kein Wort heraus, die Situation war einfach zu viel für ihn.
    „Habt keine Angst und verzeiht mir, dass ich euch so erschreckt habe.“
    „... Nun gut“, antwortete der Bretone zögerlich, während er sich fragte, warum er überhaupt zustimmte und nicht einfach verschwand. Es war wohl die Neugier in Verbindung mit der merkwürdigen Situation, was ihn am Weggehen hinderte.
    Der Kaiserliche hatte sich wieder auf seinen Baumstamm gesetzt, während Draven ihm gegenüber am Lagerfeuer Platz nahm, beim Sprechen immer darauf achtend, dass seine Zähne nicht deutlich zum Vorschein kamen. Im Laufe der letzten Zeit hatte er dieses Verhalten immer weiter perfektioniert, seien es nun seine Mundbewegungen an sich oder auch das gelegentliche beiläufig wirkende Wegdrehen des Kopfes beim Sprechen. Auch kamen ihm die Dunkelheit der Nacht und die recht tief ins Gesicht gezogene Kapuze seiner Robe dabei etwas entgegen. Der Kaiserliche stellte sich ihm als Artorius Hellius vor, er hatte mittellanges dunkelbraunes Haar und Dravens Meinung nach treudoof wirkende blaue Augen. Er sah schon recht imposant aus in seiner glänzenden Rüstung, aber Draven war sich sicher, im Zweifelsfalle aufgrund seiner leichten Rüstung unter der schwarzen Robe sehr schnell aus der Reichweite des anderen verschwinden zu können. Vielleicht war dies einfach sein persönliches Abenteuer, was er in den Nächten zuvor vermisst hatte, deshalb blieb er einige Zeit lang.
    Nachdem ihm Artorius ein Stück Brot angeboten hatte, auf dem er zum Schein etwas herumkaute, richtete Draven das Wort an ihn.
    „Sagt mal, wieso bin ich Eurer Meinung nach keiner dieser Blutsauger, immerhin laufe ich Nachts durch den Wald und komme an Euer Lager... Meine Neugierde hätte mir zum Verhängnis werden können, wenn Ihr ein wenig heißblütiger wärt.“
    „Ganz einfach,“ antwortete Artorius, während er ein Stück seines Brotes schluckte, „Ihr habt nicht auf mein silbernes Kreuz reagiert.“
    Seit wann reagieren Vampire auf Silberkreuze?! Der hat wohl zu viele Schundromane gelesen. Als nächstes erzählt er mir sicher noch von Knoblauch...
    „Außerdem ist das in eurer Hand Knoblauchbrot, ein Vampir wäre vermutlich daran erstickt.“
    Innerlich schlug Draven sich mit der Hand gegen die Stirn, schaffte es aber, diesen Reflex äußerlich zu unterdrücken. Währenddessen sprach der Kaiserliche weiter.
    „Eure Robe sah für mich übrigens wie die eines Druiden aus, seid Ihr einer?“
    „Nein, da muss ich Euch enttäuschen, ich bin nur ein Wanderer, der ursprünglich aus Morrowind kommt“, antwortete der Bretone, während er sich mit dem Zeigefinger im Mund herumstocherte. Die andere Hand verdeckte die ganze Tat scheinbar aus Höflichkeit, wobei der wahre Grund dafür mal wieder das Verdecken der spitzen Eckzähne war.
    „Habt ihr etwas zwischen den Zähnen?“, fragte Artorius besorgt klingend.
    Ja, aber du brauchst mir nicht zu helfen, das schaffe ich alleine...
    „Ja.“
    „Knoblauchbrot?“
    „Nein, wohl eher Katzenhaare.“, antwortete der Vampir und schob schnell weitere Worte nach.
    „Ich habe halt Haustiere und die Haare liegen einfach überall rum... Egal...“
    Dann war er fertig und unterdrückte den Zwang, seinen ‚Fang’ stolz dem anderen zu präsentieren, wie es wohl eines Malukhats würdig gewesen wäre. Stattdessen sprach er weiter:
    „Aber zu Euch, was macht ihr hier mitten in der Nacht im Wald? Was ist Eure Berufung?“
    Hellius schmatzte kurz und schluckte ein weiteres Stück Knoblauchbrot, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
    „Ich bin ein Kämpfer des Lichts, um genau zu sein: Vampirjäger.“
    Draven starrte Artorius mit weit aufgerissenen Augen an und fragte sich, ob er lachen oder den anderen bemitleiden sollte.
    „Und morgen früh nehme ich mir diese Vampirhöhle dort drüber vor, um sie zu reinigen von den Kreaturen der Finsternis. Mein Glaube wird mich leiten.“
    Ja, direkt ins Verderben... Vielleicht sollte ich dich aussaugen, dann habe ich selbst wenigstens etwas davon. Sterben wirst du sowieso. Schade eigentlich, du bist nett, hilfsbereit und scheinbar furchtbar naiv...
    „Hey“, setzte der Bretone an, nachdem er über Aussaugen oder nicht Aussaugen nachgedacht hatte, „ich habe ein wenig Kampferfahrung, ich würde Euch gerne helfen. Ein weiterer Schwertarm wird Euch doch sicher nicht schaden, oder? So kann ich mich auch für Eure Gastfreundschaft bedanken.“
    Draven konnte ihn nicht blindlings ins Verderben laufen lassen, alles in ihm sträubte sich dagegen. Er musste einfach mitgehen, wenn Artorius Hellius überhaupt eine Überlebenschance haben sollte.
    „Aber nein, das könnte ich niemals verlangen.“
    Dann geh halt sterben, Blödmann... Na gut, einen Versuch noch.
    „Bitte überlegt es Euch gut, mit Vampiren ist nicht zu spaßen. Ich habe da auch einige Erfahrungen machen müssen in den letzten Jahren. Ich wäre Euch gewiss eine Hilfe und bin gewillt, Euch zu begleiten.“
    Pause. Man konnte sehen, wie es hinter der Stirn des Kaiserlichen arbeitete und er die ganze Sache abzuwägen schien. Fehlte nur noch Rauch aus den Ohren, der jedoch ausblieb. Draven konnte sich schon denken, dass Artorius nur ungern Hilfe annahm und erst Recht niemand anderen in Gefahr bringen wollte.
    „Nun gut“, antwortete der jedoch nach seiner Denkpause. „Ihr habt Erfahrungen mit diesen Dämonen und ich kann bestimmt Hilfe brauchen, um ehrlich zu sein. Versprecht mir aber, dass ihr hinter mir bleibt, ich habe nämlich kein zweites Kreuz dabei.“
    „Versprochen“, antwortete Draven mit einem Augenrollen, dass durch die tief ins Gesicht gezogene Kapuze verborgen wurde.
    Das kann ja heiter werden...

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