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Thema: [Obl] Rollenspiel-Thread (Signatur aus!)

  1. #361

    Cyrodiil, Wildnis zwischen Weye und Chorrol; Weynon Priorei

    Als schließlich auch der Nord seinen Kampf beendet und dem dem Banditen seine Rüstung abgenommen hatte, bemerkte das Dou jetzt erst den alten Mann der zu ihnen sagte:"Danke ihr beiden. Wenn ihr wollt könnt ihr jetzt auch mitfahren ohne euch zu verstecken." Eldor dachte über dieses Angebot nach."Hmm, wir haben dem Mann ja schließlich das Leben gerettet und angehnemer wäre es auch...Na gut, warum nicht?"
    Er nickte dem Kaiserlichen zu und beschloss noch die Leichen zu durchsuchen, bevor sie losfuhren. Jedoch fand Eldor nichts besonderes, nur etwas Branntwein und einen stumpfen Dolch."Wertloses Zeug", dachte er und nahm nur die Pfeile des toten Schützen mit, wenigstens etwas was er gebrauchen konnte."Sind nicht die besten Pfeile aber sie werden ihren Dienst tun." Danach setzte er sich auf eine Ecke des Karrens und kurz darauf fuhren sie los.

    Die weitere Fahrt verlief relativ ereignislos. Nur einmal mussten sie kurz anhalten.
    Diese Gelegenheit nutzte Eldor um alchemie-taugliche Pflanzen zu sammeln."Herrje, das hätte ich fast vergessen....Diese alte Mann ist wirklich nett, aber was soll ich von dem Nord halten oder was hält er von mir? Aufgrund meiner Verhaltensweise würde ich an seiner Stelle auf Assassine oder etwas ähnliches tippen." Eldor's Gesichtsasudruck bei diesem Gedanken konnte man nicht als amüsiertes lächeln bezeichnen, fieses, halbböses, amüsiertes lächeln träfe es wohl eher.

    Gegen Mittag erreichten sie die Weynon Priorei."So, weiter fahre ich nicht. Vielen Dank das ihr mich begleitet und mein Leben gerettet habt. Mögen euch die Götter hold sein." Mit diesen Worten verließ sie der Mann und das Duo stand jetzt etwas ratlos am Wegesrand."Wohin jetzt?", fragte Eldor den Nord.

  2. #362

    Cyrodiil, Schrein v. Clavicus Vile

    Sie flog, immer höher, immer leichter, direkt der Sonne entgegen. Sollte die Sonne sie nicht blenden? Ja gar verbrennen? Doch die Gedanken verflogen genau so schnell wie die Rauchfahne eines erlöschenden Feuers. Erlöschen? Ja......irgendwas war doch hier am erlöschen. Doch sie konnte auch diesen Gedanken nicht festhalten und er verschwand mit Ihrer Rüstung im Weiss der Wolken.
    Befreit von dieser Last, lachte die Waldelfe glockenhell auf. Sie trug wieder die Kleidung Ihrer Jugend. Eine feste braune Lederhose, die für das rauhe Leben im Wald gefertigt war. Das gewebte, grüne Hemd deckte sich mit der Farbe des Waldes. Lederschuhe mit weichen, flexiblen Sohlen rundeten die Waldläufer Ausrüstung ab. Die langen Haare waren in einem festen Zopf geflochten, dieser fiel Ihr nun über den Rücken und strich Ihr beim schleichen über die Hüfte.Doch selbst das kunstvolle Flechtwerk Ihrer Mutter konnte diese eine hartnäckige Strähne nicht halten. Sie fiel Ihr wiedermal über die Augen, doch dies nahm Kiara nicht wahr. Sie glühte vor Eifer es dem geliebten Vater recht zu machen.

    Die Luft flimmert.

    Da steht Ihr Vater, grossgewachsen für einen Bosmer und gutaussehend: Heteiros. Er fordert sie zu etwas auf. Was war es doch gleich? Genau, sein Bogen. Die Hand mit dem Bogen streckt sich Ihr entgegen. Kein leichter Bogen für die Jagd, es ist der grosse Elfenbogen den Ihr Vater im Kampf benutzt. Wieviele Männer waren schon von seiner Hand gefallen? Wie konnte ein so sanftmütiger Mensch überhaupt zum Berserker werden? Vater?
    Doch bevor sie überhaupt eine Antwort auf diese Frage finden kann, ist Ihr selbige schon wieder entschlüpft.

    Aurel kannte die Antwort.

    Aurel? Heteiros trat hinter sie und unterwies sie im Gebrauch des Bogens. Ich darf Ihn nicht enttäuschen. Und sie griff Pfeil um Pfeil, spannte die Sehne ohne letztlich den Schuss zu vollenden. Denn der Vater war nie zufrieden. Armmuskeln zittern, Finger schmerzen, Augen tränen, doch sie gibt nicht auf. Wieviele Tage vergingen, bis schliesslich alles stimmte? Danach ging es wie von selbst und der grosse Bogen sang sein Lied für sie, wenn sie Ihre Pfeile verschoss.
    Die Luft flimmert.

    Zuhause! Ihr Herz will bersten beim Anblick der einfachen Hütten die sich an einen Felshang schmiegen. Man kann es kaum ein Dorf nennen. Wohl eher eine Siedlung. Buchenquell. Die Hütte der Eltern liegt direkt am Hang. Der kleine Garten erstreckt sich nach vorne und Ihre Mutter richtet sich gerade auf und beschattet die Augen mit der Hand. Die andere hat sie erhoben und winkt Ihnen zu. Schwarze Erde fliegt in kleinen Klumpen durch die Luft und Kiara muss Lächeln. Ihre Mutter würde sie wohl ewig mit dem Geruch von frischer Erde und Kräutern verbinden.
    Der Kleine Bruder schien sich eher für die Tiere des Gartens zu interessieren. Sein derzeitiges Studienobjekt, ein grosser, grünlich schimmernder Käfer, wurde aus seiner derzeitigen Zwangslage befreit nur um direkt eine neue Erfahrung zu machen. Nämlich die nähere Bekanntschaft mit dem Mund eines neugierigen Elfenjungens. Feryn hatte die Ablenkung genutzt und sich dieses begehrenswerte Objekt in den Mund geschoben. Sie nutze die folgende Aufregung um das Haus aufzusuchen. Da drinnen befanden sich Ihre ganz eigenen Schätze, Ihr Leben.

    Leben.......

    Leben? Sie wollte nicht weg. Verzweifelt versuchte sie in das Haus zu gelangen, doch etwas zog sie fort. Ein Gefühl in einen Strudel geraten zu sein, der sich schneller und schneller drehte.
    Und plötzlich war alles wieder da: Rüstung, Schild seit wann besass sie einen Schild?, Gedanken und zuletzt......

    ..... Schmerzen.


    Mit einem Schlag war die Erinnerung wieder da. Ein wild tobender Aurel, der Schild und dann ein Schlag. So wie Ihr Körper schmerzte, schien der Flug durch die Luft nicht nur Illusion gewesen zu sein. Und die Landung war wohl alles andere als sanft gewesen.
    Neben Ihr ertönte das leise plätschern von Wasser und dann wurde ein angenehm kühles Tuch auf Ihre Stirn gelegt. Ohne die Augen zu öffnen fragte sie: “Dann ist es also vorbei?” Eigentlich war es mehr eine Feststellung als eine Frage. Die Waldelfe öffnete probehalber mal ein Auge. Zwei Aurel's lächelten sie an, während das Licht ihr grell in die Augen stach. Nicht gut..... also nochmal langsam von vorn. Eine Minute später öffnete sie wieder die Augen um festzustellen, dass diesmal nur ein Aurel an Ihrer Seite sass.

    Vorsichtig setzte sie sich auf und lies sich von dem Bretonen auf die Beine helfen. Beiden war klar das sie nun keine weitere Zeit verlieren durften, diese Vision hatte Ihre Chance den Erzmagier lebend zu finden, beträchtlich verringert. Während Ihr Gefährte die Ausrüstung zusammen suchte, zum Glück war die Schaufel heil geblieben, stolperte die Bosmer zum Wasser herunter. Nachdem sie ein paar handvoll Wasser geschöpft hatte, fühlte sie sich wieder sicher auf den Beinen. Es war immer noch hell, aber die Sonne stand schon bedrohlich tief über den Baumwipfeln. Im Dunkeln würden sie das Grab nie finden.

    Sie lächelte Aurel zu, mit einer Zuversicht die sie so nicht empfand. “Es kann nicht mehr weit sein. Gehn wir weiter.”
    Tatsächlich befanden sie sich schon recht nah am Schrein. In der Kaiserstadt hatte Ihnen ein freundlicher Pilger den Weg beschrieben und Ihnen eine grobe Karte mitgegeben. Es war ein kleiner Wildwechsel eingezeichnet, so dass sie von südlicher Richtung an den Schrein kämen.
    Tatsächlich war die Stelle gut zu erkennen, an der dieser Wildwechsel die Ringstrasse kreuzte. Mit einem erleichterten Seufzer schwenkte Kiara auf den kleinen ausgetretenen Pfad. Sie verlangsamten nun ihren Schritt. Zum einen war es unter den Bäumen dunkel und der unbefestigte Pfad wimmelte nur so von Stolperfallen. Zum anderen wussten sie nicht, ob das Grab des Erzmagiers verlassen war. Vieleicht hatte der Entführer damit gerechnet, dass jemand zur Rettung eilen würde.

    Doch im Wald herrschte Stille. Absolute Stille. Die Waldelfe hielt inne und drehte sich zu dem Bretonen um. Am Schrein sollten immer ein paar Pilger sein, doch hier war eine Totenstille. Aurel verstand Ihren Blick und seine Hand legte sich schonmal auf den Schwertgriff. Vorsichtig schlichen sie zu der Steinstatue des Schreins. Kiara war nun ein ganzes Stück voraus und spähte vorsichtig durch die Büsche. Sie konnte sehen wie der ehemalige Legionär sich anspannte um Ihr zu Hilfe zu eilen, sollte dies nötig werden. Doch an dem kleinen Lagerfeuer döste nur ein einzelner Mann. Eine leere Flasche Bier lag in seiner Nähe und eine weitere Flasche, halbgeleert, ruhte in der schlaffen Hand. Der Kopf kippte zur Zeite und der Mann zuckte kurz zusammen. Schwankend stand er auf und verschwand im Schatten hinter dem Schrein. Schnell huschte die Waldelfe einen Busch weiter. Der Kerl erleichterte sich gerade lautstark an einem Baumstamm. Schon wollte er zu seinem Bier zurückkehren, doch sein Blick fiel auf einen Haufen frisch aufgeschütteter Erde. Kaum sichtbar, steckte ein dünnes Rohr in diesem Erdhaufen. Der Fremde neigte sein Ohr über das Rohr und lauschte. Dabei wäre er fast auf das frische Grab gefallen, doch er fing sich mit einer Hand ab und wollte sich schon wieder hochdrücken.

    Die Bosmer war schneller. Der dicke Stein auf seinem Schädel, beförderte den Banditen endgültig auf den Boden. Er stemmte sich nochmal auf die Knie, bevor er bewustloss zusammenbrach. Hinter Ihr wurden die Bäusche lautstark beiseite geschoben.
    “Er ist nur bewustloss, vieleicht kann er uns später ein paar Fragen beantworten.” Mit einem diebischen Grinsen schaute Kiara zu Aurel auf....
    Geändert von Muecke49 (27.04.2007 um 20:07 Uhr)

  3. #363

    Cyrodiil, Schrein von Clavicus Vile

    Aurel schaute Kiara an und grinste zurück.
    „Also wirklich, einen Mann bei der Verrichtung seiner Notdurft niederzustrecken... Du solltest Dich schämen.“
    Er wühlte in seinem Tornister, fand nach einigem Suchen das Seil, das er vor ihrem Abenteuer in der Ayleidenruine gekauft hatte, und fesselte den bewusstlosen Mann fachgerecht.
    „So, der dürfte uns keine Probleme mehr bereiten. Nun aber rasch, wir müssen Malukhat da rausholen.“
    Aurel packte die Schaufel und fing an, zu graben. Da die Erde noch recht locker war, ging dies relativ leicht vonstatten, aber dennoch lief ihm der Schweiß in Strömen unter dem Harnisch den Oberkörper hinunter.
    Endlich, nach einer halben Stunde, traf die Schaufel auf Holz. Er hatte den Sarg erreicht, und vorsichtig trug Aurel die letzte Erde, die sich auf diesem befand, ab.
    Mit Hilfe eines Dolches, welchen sie dem bewusstlosen Verbrecher abgenommen hatten, und einem kräftigen Ast, den Kiara ihm zugeworfen hatte, stemmte er mühsam den Sargdeckel auf, hoffend, dass der Erzmagier noch lebte... und dass er ihn nicht mittels Mund-zu-Mund-Beatmung wiederbeleben müsste.
    Kiara entzündete eine Fackel und reichte sie Aurel hinab in das Grab.
    Vorsichtig hob der Bretone die Fackel über den nun offenen Sarg und erschrak über das, was er da sah. Malukhat lag totenstill da, ungewöhnlich bleich für einen Dunmer. Seine Haut hatte die Farbe von Asche.
    Aures Stimme klang etwas unsicher, als er, den Dunkelelfen sanft an der Schulter rüttelnd, vorsichtig fragte „Malukhat, lebt Ihr noch?“.
    ...

  4. #364

    Cyrodiil, Clavcius Viles Schrein & ganz woanders

    „Er schafft das“, sagte Malukhat. „Er ist zwar ein Soldat, aber er schafft das.“
    „Du hast ihm auch einen guten Grund genannt, warum er sich zur Eile treiben sollte“, spöttelte Alexius. Von der freundschaftlichen Atmosphäre war nicht mehr viel übrig geblieben. Der Kaiserliche war ein schlechter Verlierer und Malukhat hatte ihm soeben eine harte und endgültige Niederlage beigebracht. Das heißt, er nahm an, dass er es gewesen war, der den Gedanken dieser Frau irgendwie in Aurels Geist formte, ohne es überhaupt zu merken. Immerhin ging es hier um seinen höchsteigenen hochrangigen Hintern.
    „Ich glaube, du hast ihm schon gereicht“, erwiderte der Erzmagier und warf ein Bein über eine Lehne des Throns. „Mir reichst du schließlich auch. Du nervst.“
    Alexius Varra blickte zu ihm auf. „Du nervst mich auch. Du und dein langes Leben, ihr zwei habt mich schon immer genervt, aber gewaltig. Du warst mit deinen bald hundert Jahren ein Jungspund, dessen beste Jahre gerade erst angefangen hatten. Dagegen war ich ein altersschwacher, alter Sack, der schon sehr bald an seiner eigenen Sabber ersticken würde.“
    „Ach, da ist aber jemand neidisch“, schnaubte Malukhat. „Du liefst rum, tötetest Leute, wenn nur ihre Nasen dir nicht in den Kram passten –“
    „Das tust du auch.“
    „Lass mich ausreden. Du brachtest also all diese Leute um, nur weil du
    neidisch auf mich warst? Du bist noch bescheuerter, als ich dachte, Varra, ehrlich. Du bist wahnsinnig geworden und gestorben, bevor du deine (zugegeben geisteskranken) Ziele erreichen konntest, aber ich bin so alt, ich habe gar keine Ziele. Das Leben lohnt sich eigentlich gar nicht mehr.“
    „Und trotzdem weigerst du dich zu sterben“, stellte Alexius mit hochgezogenen Augenbrauen fest. „Erkennst du denn Widersinn deiner eigenen Aussage oder muss ich nachhelfen?“
    Malukhat zuckte die Achseln. „Reiner Selbsterhaltungstrieb.“
    Alexius lachte hohl. „Du bist ein merkwürdiger Kerl, Malukhat, warst du schon immer. Du bist so verdreht, dass ich mit dem Müll, den du manchmal redest, leben kann.“
    Der Erzmagier hielt es für unnötig, Varra auf seinen toten Zustand hinzuweisen, also ließ er es.
    „Der Herr!“
    Malukhat zuckte zusammen, als tausend Geisterstimmen diese beiden Worte laut hervor stießen. Ihre Stimmen klangen ängstlich, zweifelnd, ja, fast wie Kinder, die Angst hatten von ihrem Vater geprügelt zu werden. Leise wiederholten sie die Worte, sagten sie immer wieder auf wie ein Mantra, doch nicht mehr gleichzeitig sondern einzeln. Auf diese Weise kamen viele Laute unterschiedlicher Tonhöhe zustande, die in den hellhörigen Ohren des Dunmers wie das Kreischen einer Säge auf morschen Knochen klangen.
    Varras Blick verdüsterte sich merklich. Er starrte auf einen am Boden liegenden Stein, als war er der Inbegriff alles Schlechten, all seiner Niederlagen und Fehler. Als wollte er ihn mit seinem Blick in tausend Stücke zerreißen. Aber, so wusste Malukhat, wenn er das wirklich gewollt hätte, dann wäre ihm das auch gelungen.
    Die Stimmen wurden lauter und lauter; kreischend, jaulend, heulend. Für Malukhat war es eine einmalige Erfahrung zu sehen, wie über tausend seelisch und vormals auch körperlich verstümmelte Geister auf die Knie fielen, weinten und bettelten.
    „Alexius!“, brüllte Malukhat und sein Ruf ging in dem Lärm unter. „Alexius! Was geschieht hier!“
    Er war sich sicher, dass der Kaiserliche seine Worte durchaus verstanden hatte, hielt es aber allem Anschein nach nicht für nötig, eine Erklärung abzugeben.
    „Varra, du –“


    „– Arsch!“ Er griff nach vorne, bekam Metall zu fassen und zerrte es mit aller Kraft zu sich heran. „Was, beim Oblivion, denkst du dir eigentlich, du Dreckschwein?“
    Erst jetzt spürte er, wie schwach sich seine Arme anfühlten, und ließ los. Er öffnete die Augen und sah das verdutzte Gesicht Aurels vor sich.
    „Ging nicht an dich“, sagte er mit brüchiger Stimme und ließ sich in den Sarg zurücksinken. Er fühlte sich furchtbar. Ja, er meinte sogar, dass es ihm so furchtbar in seinem Leben noch gegangen war. Trotzdem viel ihm positiv auf, dass er sich nicht eingesaut hatte. Er wusste nun zwar nicht, was er als erstes tun sollte – Notdurft, essen, ausruhen, umziehen –, aber befand es für ein großes Plus, Notdurft an die Liste anhängen zu können.
    Ich stinke wie eine ganze Guarherde, dachte er. Seine Glieder schmerzten, doch er verzog keine Miene, als Aurel ihm aus seinem Sarg heraushalf.
    Als er nun neben seiner Grabstätte auf dem Boden saß, rieb er mit den Händen seine Schläfen. Die Schmerzen würde er überstehen. Er lebte.
    Seine ersten Gedanken aber kreisten nicht um Aurel, Kiara oder die Krone. Sein gesamter väterlicher Beschützerinstinkt richtete sich auf Joplaya.
    „Was ist mit Joplaya?“, fragte er also in der ersten Verwirrtheit. „Geht es ihr gut?“
    Bevor jedoch irgendjemand zu einer Antwort ansetzen konnte, schüttelte Malukhat den Kopf und beantwortete sich die Frage selbst: „Ach, natürlich geht es ihr gut.“
    Der Erzmagier blickte zu Aurel auf. „Na, nun gib’ er mir schon die Krone!“
    Kiara kramte in ihrem Gepäck und reichte dem Dunmer das Ayleiden-Artefakt. Dieser nahm es in beide Händen und war sich sicher, es in seinem derzeitigen Zustand nicht mal zum Knacken bringen zu können. Zu seiner Überraschung ließ die Krone sich brechen wie ein morscher Ast. Schon hielt er beide Hälften in der Hand.
    Aurel und Kiara sahen ihn erwartungsvoll an, während Alexius’ Lachen in seinem Hinterkopf explodierte. Es war ein freudloses, grimmiges und irres Lachen. Das gefiel dem Erzmagier überhaupt nicht.
    Er erhob sich langsam und unter Schmerzen. „Clavicus’ Schrein, ja? Immerhin war er kreativ. Lasst uns jetzt nordöstlich in Richtung der Kaiserstadt gehen. Das heißt, nachdem ich mal für mächtige Erzmagier war.“
    Aurel und Kiara sahen ihn noch immer an, als erwarteten sie, dass nach Zerbrechen der Krone noch mehr kam. Vielleicht die Geister, die schreiend und ächzend zum Vorschein kamen und gen Himmel schwebten. Zusätzlich ein rotes Licht, das die Krone umgibt. Oder ein gewaltiges Erdbeben! Alle möglichen Special Effects. Aber mehr als gar nichts.
    „Es ist vorbei“, sagte Malukhat noch mal mit Nachdruck. „Die Krone ist kaputt, der Fluch ist gebrochen, die Seelen wo auch immer. Jetzt steht hier nicht so herum und bestückt die Luft mit Löchern. Ich will spätestens den kommenden Morgen wieder in der Kaiserstadt sein. Diese Teile hier“ – er hielt die Stücke der Krone in die Luft – „behalte übrigens ich.“
    Er ignorierte seinen Schmerz und das würde er den ganzen Weg über tun. Er wusste, dass er es schaffen würde. Vielleicht auch, um sich selbst zu beweisen, dass er wahrhaftig noch am Leben war und dass selbst das Alter noch nicht derart weit fortgeschritten war. Er betastete seinen Schädel: Glatt. Schade.
    Sie haben das Lachen nicht gehört, ging es ihm plötzlich durch den Kopf. Ein beunruhigender Gedanke.
    Geändert von Katan (28.04.2007 um 12:14 Uhr)

  5. #365
    "Wohin jetzt?", wurde Xerxes von dem Bosmer gefragt. Er wusste es nicht genau, aber zum Glück besaß er eine Karte von Cyrodiil die er auch dabei hatte. Er nahm seinen Rucksack heraus, holte die Karte hervor und schaute nach wo sie sich befanden. "Wir müssten uns hier befinden", sagte Xerxes und zeigte mit dem Finger auf die Kreuzung vor Chorrol, "Am besten gehen wir Richtung Chorrol, von dort aus folgen wir der Straße nach Westen bis zur geplünderten Mine. Dann gehen wir Richtung Süden und wir dürften bei der Windhöhle ankommen".
    So folgten sie der Straße richtung Geplünderte Mine. Erst jetzt fiel Xerxes die Wunde an seinem Arm auf die ihm der Nord im Kampf verpasst hatte. Nun schmerzte die Wunde auch, allerdings wusste Xerxes dass Schmerz schneller vergeht wenn man nicht an ihn denkt. Außerdem kam auf dem Weg zur Geplünderten Mine kein Bandit oder Tier mehr das ihn noch mehr verwunden könnte vorbei. Zudem war auch alles ruhig. Man hörte den Wind nicht pfeifen, die Blätter nicht wehen und Xerxes und der Bosmer gaben keinen Ton von sich, obwohl Xerxes immernoch wissen wollte wer der Bosmer war. "Wenn ich es wissen müsste hätte er es sicherlich schon gesagt", dachte sich Xerxes, der nicht gerne nach etwas fragte was ihn eigentlich nichts anging, was er sich abgewöhnte als er rein zufällig einen bedrohlich aussehenden dunkel gekleideten Mann nach seiner Identität, seinem Beruf und ob er etwas für ihn zu tun hätte fragte, der Söldner anscheinend nicht sehr mochte. Oder der dachte dass die Stadtwachen jemanden auf ihn gehetzt hatten. Jedenfalls jemand der Xerxes umbringen wollte. Also fragte Xerxes auch nicht.

    Als sie schließlich bei der Geplünderten Mine ankamen war Xerxes' Wunde beinahe geheilt und seine Worte unterbrachen die Stille. "Wir müssen jetzt nur noch nach Süden. Falls ihr noch unbedingt etwas braucht können wir erst einmal zurück nach Chorrol gehen. Ich jedenfalls brauche nichts mehr". Xerxes wartete auf die Antwort des Bosmers und suchte außerdem den Süden, den er auf ein Stück rechts von der Sonne schätzte, da es Mittag war als sie die Weynon Priorei erreichten.

  6. #366

    Cyrodiil,Weynon Priorei;Geplünderte Mine; Windhöhle

    Der Nord zeigte Eldor wo sie sich befanden und danach gingen sie bis zur Geplünderten Mine. Unterwegs war alles ruhig gewesen und Eldor hatte wieder das Gefühl beschlichen beobachtet zu werden." Ich werd die Vorahnung nicht los, dass wir noch eine Überraschung erleben werden."
    Als sie die Mine erreicht hatten fragte der Nord ihn ob er noch etwas bräuchte.
    "Nein, ich brauche nichts mehr", sagte er zu ihm und als dieser Süden ausgemacht hatte, gingen sie los.

    Der Waldweg war nicht sehr gut, aber das störte zumindest Eldor nicht, er war es gewöhnt auf Waldboden zu gehen."Interessant, zwei Leute suchen eine Person um sie zu befragen und umzulegen."
    Plötzlich verschwamm die Sicht und Eldor senkte den Kopf nach unten."Vergangenheit", war das letzte was er denken konnte denn von da an war er nicht mehr anwesend, vergaß alles um sich herum und schwelgte irgendwo in der Zeit von vor 37 Jahren herum.

    Dunkelheit.
    Eldor fand sich auf einem Schlachtfeld wieder, die Truppen standen in Reihen-Formation und warteten auf den Angriff des Gegeners oder auf den Befehl selbst loszustürmen. Aufgeregt stand er in der siebten Reihe und mit jeder Sekunde die verstrich wuchs seine Aufregung und seine Angst. Rechts neben ihm stand sein Vater und links seine ältere Schwester."Wann geht es los? Warum warten wir?"
    " Wir warten auf den Angriff der Gegner, damit wir sie in eine Falle locken können. Sobald der Befehl für das hinlegen kommt wirfst du dich auf den Boden und wartest auf das Angriffssignal und während du wartest bist du Still..... Denke daran Schild einsetzten und im Richtigen Moment zuschlagen, nur so überlebst du. Zwar bietet deine Rüstung Schutz aber sie hält nicht alles aus", antwortete sein Vater, welcher mit einem silbernem Hammer bewaffnet war."Und habe keine Angst", sagte seine Schwester,"Töten kann jeder, es kommt nur auf die Art an."
    "Danke", murmelte Eldor zurück und schluckte einen Schwall angst herunter.
    Plötzlich ertönte das Signal und ein großer Teil der Armee legte sich auf den Boden.
    Stille.
    Kurz darauf hörte man Schreie und als Eldor den Kopf leicht anhob sah er die Gegner auf sich zu rennen. Pfeile flogen durch die Luft, Todesschreie, dann stürmten sie selbst los und Eldor lief seinem, wie er es sah, sicheren Tod entgegen, doch er irrte. An diesem Tag lernte er wie man im Kampf tötet, wie man überlebt.

    Dunkelheit.

    Eldor erwachte aus seiner Reise durch seine Vergangenheit. Er schaute sich um und fand das Gesicht des Nords auf dessen sich einer riesengroße Ahnungslosigkeit aufgrund des "Blackouts" von Eldor."Immer kommen diese Ereignisse wenn ich in irgendeiner Weise mit meiner Vergangheit konfrontiert werde, das ist seltsam..."

    Sie erreichten kurz darauf die Windhöhle und am Eingang war ein Zettel festgenagelt, dessen Aufschrift Eldor schaudern ließ.
    Kommt herein ihr beiden. Xerxes ich weiß warum du und dein Gefährte hier sind, aber ich sage euch es wird euch nicht gelingen.
    Harald.

  7. #367

    Cyrodiil, Schrein v. Clavicus Vile

    Ungläubig starrte Kiara die zerbrochene Krone an, die Malukhat immernoch in seinen Händen hielt.

    Das war alles?! Die Krone sollte lediglich zerbrochen werden? Doch letztlich war Ihr dies egal. Ebenso der bissige Kommentar des Erzmagiers, gewöhnte sie sich etwas so langsam an den Ton des Dunmers? Nein wohl eher nicht, wobei sie schon gern erfahren hätte, warum Malukhat die Reste der Krone behalten wollte. Sie wäre jedenfalls froh, sobald wie möglich einen grossen Abstand zwischen sich und dieses Ding zu schaffen.

    So wie die Bruchstücke des Fluchträgers in Malukhats Tasche verschwanden, so schwand auch das beklommene Gefühl von Kiara. Sie war sich plötzlich sicher, dass Aurel befreit war und irgendwie schien es Ihr, als ob dies auf mehr zutraf als nur auf den Fluch. Sie konnte nicht anders als erleichtert aufzulachen und ihm die Arme um den Hals zu schlingen. Der Erzmagier kümmerte sich nicht um das Paar in seiner Nähe und so drückte Kiara dem Bretonen einen Kuss auf die Lippen. Ohne loszulassen wies sie mit einem Kopfnicken in die Richtung des gefesselten Banditen. “Vorbei. Es ist wirklich vorbei.Und was wird aus Ihm?”

  8. #368

    Irgendwo im Wald

    Nur wenig Licht schien durch das dichte Blätterdach der Waldlandschaft, in der sich Draven gerade befand. Über den Baumwipfeln konnte der Vampir Teile des größeren der beiden Monde Nirns erkennen, zum Teil hinter Wolken verborgen. Vor einigen Nächten hatte der Bretone sowas wie Abenteuerlust verspürt und sich aufgemacht in die Weiten Cyrodiils. Er war eigentlich keine spontane Person und Abenteuerlust war eine seltene Empfindung für ihn, zumindest seit seiner Verwandlung. Er hatte sich selbst darüber gewundert, aber gleich reagiert, bevor ihn seine üblichen Depressionen wieder einholen konnten. Er wusste, dass Malukhat auch so ein paar Nächte ohne ihn auskommen konnte, immerhin war er ein mächtiger Kämpfer und Erzmagier Vvardenfells, auch wenn ihm Draven niemals Komplimente in dieser Hinsicht machen würde.

    Tagsüber hatte er sich meist in Höhlen verborgen, um den brennenden Sonnenstrahlen aus dem Wege zu gehen, während er Nachts eine Menge Abenteuer erlebt hatte. Nein, hatte er eigentlich nicht, die ganze Sache war ein relativer Reinfall gewesen, nur ein wenig Sightseeing, sonst war nichts aufregendes passiert. Wenigstens genug Nahrung hatte er finden können, irgendwie schien Bandit eine sehr lohnende Berufung in der Hauptprovinz Tamriels zu sein, jetzt waren es halt ein paar weniger. Der letzte lauerte ihm am Wegesrand auf und wollte ihm für die Durchreise 100 Goldstücke abnehmen. Als der ehemalige Erzmagister daraufhin seine Vampirzähne zeigte, veränderte sich das Gesicht des Khajiten schlagartig von Selbstsicherheit zu Angst und er ließ seinen schweren Kriegshammer sinken. Eine offene Einladung, auf einen Kampf verzichten zu wollen, auch wenn es als solche wohl nicht geplant gewesen war. Dennoch war es für Draven ein Kampf gewesen, sich mit den Zähnen durch das Fell zu arbeiten und ihm wurde mal wieder bewusst, warum er Rothwardonen, Bretonen, Kaiserliche, Nord und Elfen aller Art bevorzugte. Argonenhaut war etwas schwerer zu durchbeißen und Khajit waren einfach nur behaart, aber in der Not frisst der Teufel Katzen oder so ähnlich.

    Das Geheule einiger weit entfernter Wölfe durchbrach die üblichen Geräusche der Nacht, als Draven in einiger Entfernung ein Lagerfeuer erkennen konnte. Er war zwar nicht durstig, aber neugierig. Und falls sich daraus doch ein kleiner Snack ergeben sollte, dann wäre er eigentlich auch nicht unglücklich. Beim Näherkommen sah er eine Person auf einem umgestürzten Baumstamm sitzen, das Feuer spiegelte sich etwas im Brustpanzer der anscheinend frisch polierten Stahlrüstung. “Sieht nach Dosenfutter aus...“ Vorsichtig schlich der Vampir sich näher, die Person war ein Kaiserlicher mittleren Alters und hatte beide Augen geschlossen. Als Draven ein paar Schritte hinter ihm war, dachte er noch kurz darüber nach, ob der Kaiserliche schlief oder nicht, dann jedoch wanderte sein Blick automatisch zur Halsschlagader. Plötzlich und für Draven ganz unerwartet stand der Kaiserliche auf, fuhr herum und hielt ihm ein handgroßes silbernes Kreuz entgegen. „Weiche von mir, Kreatur der Nacht!“, sagte er dabei und versuchte mit der anderen Hand, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen, was ihm jedoch nicht gelang. Trotzdem war der Bretone erschrocken, denn er war erkannt und hatte damit in dieser Form sicher nicht gerechnet. Als nächstes musterte ihn sein Gegenüber erstmal, nachdem fast seine volle Aufmerksamkeit vorher nur seinem Schwert gegolten hatte und ließ die Hand mit dem Kreuz wieder sinken.
    „Oh, verzeiht mir. Ich hatte gerade meditiert und ein Geräusch gehört. Dort hinten befindet sich eine Vampirhöhle, deshalb hielt ich euch für einen dieser Blutsauger. Mögt ihr mir ein wenig Gesellschaft leisten, Wanderer?“
    Draven bekam zunächst kein Wort heraus, die Situation war einfach zu viel für ihn.
    „Habt keine Angst und verzeiht mir, dass ich euch so erschreckt habe.“
    „... Nun gut“, antwortete der Bretone zögerlich, während er sich fragte, warum er überhaupt zustimmte und nicht einfach verschwand. Es war wohl die Neugier in Verbindung mit der merkwürdigen Situation, was ihn am Weggehen hinderte.
    Der Kaiserliche hatte sich wieder auf seinen Baumstamm gesetzt, während Draven ihm gegenüber am Lagerfeuer Platz nahm, beim Sprechen immer darauf achtend, dass seine Zähne nicht deutlich zum Vorschein kamen. Im Laufe der letzten Zeit hatte er dieses Verhalten immer weiter perfektioniert, seien es nun seine Mundbewegungen an sich oder auch das gelegentliche beiläufig wirkende Wegdrehen des Kopfes beim Sprechen. Auch kamen ihm die Dunkelheit der Nacht und die recht tief ins Gesicht gezogene Kapuze seiner Robe dabei etwas entgegen. Der Kaiserliche stellte sich ihm als Artorius Hellius vor, er hatte mittellanges dunkelbraunes Haar und Dravens Meinung nach treudoof wirkende blaue Augen. Er sah schon recht imposant aus in seiner glänzenden Rüstung, aber Draven war sich sicher, im Zweifelsfalle aufgrund seiner leichten Rüstung unter der schwarzen Robe sehr schnell aus der Reichweite des anderen verschwinden zu können. Vielleicht war dies einfach sein persönliches Abenteuer, was er in den Nächten zuvor vermisst hatte, deshalb blieb er einige Zeit lang.
    Nachdem ihm Artorius ein Stück Brot angeboten hatte, auf dem er zum Schein etwas herumkaute, richtete Draven das Wort an ihn.
    „Sagt mal, wieso bin ich Eurer Meinung nach keiner dieser Blutsauger, immerhin laufe ich Nachts durch den Wald und komme an Euer Lager... Meine Neugierde hätte mir zum Verhängnis werden können, wenn Ihr ein wenig heißblütiger wärt.“
    „Ganz einfach,“ antwortete Artorius, während er ein Stück seines Brotes schluckte, „Ihr habt nicht auf mein silbernes Kreuz reagiert.“
    Seit wann reagieren Vampire auf Silberkreuze?! Der hat wohl zu viele Schundromane gelesen. Als nächstes erzählt er mir sicher noch von Knoblauch...
    „Außerdem ist das in eurer Hand Knoblauchbrot, ein Vampir wäre vermutlich daran erstickt.“
    Innerlich schlug Draven sich mit der Hand gegen die Stirn, schaffte es aber, diesen Reflex äußerlich zu unterdrücken. Währenddessen sprach der Kaiserliche weiter.
    „Eure Robe sah für mich übrigens wie die eines Druiden aus, seid Ihr einer?“
    „Nein, da muss ich Euch enttäuschen, ich bin nur ein Wanderer, der ursprünglich aus Morrowind kommt“, antwortete der Bretone, während er sich mit dem Zeigefinger im Mund herumstocherte. Die andere Hand verdeckte die ganze Tat scheinbar aus Höflichkeit, wobei der wahre Grund dafür mal wieder das Verdecken der spitzen Eckzähne war.
    „Habt ihr etwas zwischen den Zähnen?“, fragte Artorius besorgt klingend.
    Ja, aber du brauchst mir nicht zu helfen, das schaffe ich alleine...
    „Ja.“
    „Knoblauchbrot?“
    „Nein, wohl eher Katzenhaare.“, antwortete der Vampir und schob schnell weitere Worte nach.
    „Ich habe halt Haustiere und die Haare liegen einfach überall rum... Egal...“
    Dann war er fertig und unterdrückte den Zwang, seinen ‚Fang’ stolz dem anderen zu präsentieren, wie es wohl eines Malukhats würdig gewesen wäre. Stattdessen sprach er weiter:
    „Aber zu Euch, was macht ihr hier mitten in der Nacht im Wald? Was ist Eure Berufung?“
    Hellius schmatzte kurz und schluckte ein weiteres Stück Knoblauchbrot, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
    „Ich bin ein Kämpfer des Lichts, um genau zu sein: Vampirjäger.“
    Draven starrte Artorius mit weit aufgerissenen Augen an und fragte sich, ob er lachen oder den anderen bemitleiden sollte.
    „Und morgen früh nehme ich mir diese Vampirhöhle dort drüber vor, um sie zu reinigen von den Kreaturen der Finsternis. Mein Glaube wird mich leiten.“
    Ja, direkt ins Verderben... Vielleicht sollte ich dich aussaugen, dann habe ich selbst wenigstens etwas davon. Sterben wirst du sowieso. Schade eigentlich, du bist nett, hilfsbereit und scheinbar furchtbar naiv...
    „Hey“, setzte der Bretone an, nachdem er über Aussaugen oder nicht Aussaugen nachgedacht hatte, „ich habe ein wenig Kampferfahrung, ich würde Euch gerne helfen. Ein weiterer Schwertarm wird Euch doch sicher nicht schaden, oder? So kann ich mich auch für Eure Gastfreundschaft bedanken.“
    Draven konnte ihn nicht blindlings ins Verderben laufen lassen, alles in ihm sträubte sich dagegen. Er musste einfach mitgehen, wenn Artorius Hellius überhaupt eine Überlebenschance haben sollte.
    „Aber nein, das könnte ich niemals verlangen.“
    Dann geh halt sterben, Blödmann... Na gut, einen Versuch noch.
    „Bitte überlegt es Euch gut, mit Vampiren ist nicht zu spaßen. Ich habe da auch einige Erfahrungen machen müssen in den letzten Jahren. Ich wäre Euch gewiss eine Hilfe und bin gewillt, Euch zu begleiten.“
    Pause. Man konnte sehen, wie es hinter der Stirn des Kaiserlichen arbeitete und er die ganze Sache abzuwägen schien. Fehlte nur noch Rauch aus den Ohren, der jedoch ausblieb. Draven konnte sich schon denken, dass Artorius nur ungern Hilfe annahm und erst Recht niemand anderen in Gefahr bringen wollte.
    „Nun gut“, antwortete der jedoch nach seiner Denkpause. „Ihr habt Erfahrungen mit diesen Dämonen und ich kann bestimmt Hilfe brauchen, um ehrlich zu sein. Versprecht mir aber, dass ihr hinter mir bleibt, ich habe nämlich kein zweites Kreuz dabei.“
    „Versprochen“, antwortete Draven mit einem Augenrollen, dass durch die tief ins Gesicht gezogene Kapuze verborgen wurde.
    Das kann ja heiter werden...

  9. #369

    Cyrodiil, Anvil

    Die Reise von Skingrad nach Anvil verlief ereignislos. Keine Banditen, keine Monster, kein übertretender Fluss, keine Gerölllawine - einfach nichts, dass Karrods Gesundheit in irgendeiner Weise hätte beeinträchtigen können. Ein gemütlicher Spaziergang, um mal richtig auszuspannen. Das dachte der Bretone zumindest.
    Kaum waren sie bei der etwas ausserhalb Anvils gelegenen, sehr noblen Wohnstätte des Artefaktsammlers angelangt, schien es schon wieder Probleme en masse zu geben. Erstens waren da keine Wächter vor dem Haus. Zweitens waren dann doch Wächter da, im Haus, nur leider waren die allesamt ziemlich tot. Und dann führte auch noch eine Blutspur aus dem Haus hinaus in die Wildnis. Selbst ein Nord der drei Fässer Bier intus hatte, hätte es fertiggebracht, diese Puzzle-Teile zusammenzufügen: Es sah nach einem Haufen Ärger aus. Einem riesengrossen Haufen Ärger.
    Karrod überlegte sich, ob er nicht einfach kehrtmachen und der Stadtwache die Arbeit überlassen sollte. Ihm wurde das alles zu bunt. Er fühlte sich zwar ausgeruht, aber sein Bedürfnis nach Heldentaten war vorerst immer noch gestillt. Sollte doch mal jemand anders für Recht und Ordnung sorgen!
    Schliesslich tat er es natürlich doch nicht (Ich bin einfach zu anständig!) und zusammen verfolgten die drei Krieger die Blutspur bis zu einer Höhle. Die Banditen dort, die offensichtlich den Sammler entführt hatten, hatten immerhin den Anstand, vor der Türe zu warten - eine feuchte, dunkle Höhle voller Ungeziefer war das letzte, das Karrod jetzt gebrauchen konnte!
    Anfangs waren es noch vier Banditen, doch einem wurde plötzlich von einem fünften Verbrecher in den Kopf geschossen (Wo kommt der denn plötzlich her? Karrod war langsam überfordert), dann stellte sich heraus, dass es doch kein Bandit war und dass er mit dem Sammler floh. Das bedeutete: Sie waren jetzt zu sechst, drei gegen drei. Schön, mal keiner Übermacht gegenüber zu stehen.
    Drakos teilte ihm einen Rothwardonen zu.

    Sein Gegner trug einen Stahlharnisch, einen gläsernen Schild und ein Langschwert. Pah, dieses Banditenpack hatte keinen Sinn für Ästhetik. Überhaupt, wer kam schon auf die Idee, leichte Rüstung mit schwerer Rüstung zu kombinieren?
    "Hör mal zu, du Knilch", sagte Karrod, der jetzt irgendwie gemein sein wollte, "wenn dein Schwertkampf so ausgeprägt wie dein Sinn für Ästhetik ist, dann haust du jetzt besser ab, sonst -" Ach, er war zu müde für so was. Den Gegner vor dem Kampf zu verhöhnen machte zwar Spass, aber irgendwie war die ganze Situation ein solches Brimborium nicht wert. Kurz Schädel einschlagen und dann hatte sich das, dann konnte er in die Stadt ein Bier trinken gehen.
    Leider kämpfte der Rothwardone nicht ganz so amateurhaft, wie Karrod sich das gewünscht hatte. Da er in seinem Stahlharnisch aber ziemlich unbeweglich war, was man von Karrod in seiner Glas-Rüstung, oder besser, in dem, was von ihr übrig war, nicht behaupten konnte, gewann er schnell die Überhand. Er drängte seinen Gegner mit einer schnellen Abfolge von leichten Schlägen auf seinen Schild zurück, bis dieser schliesslich über eine Wurzel stolperte und ihm sein Schwert aus den Fingern glitt. "Und jetzt troll dich, Halunke! Wenn du mir noch einmal über den Weg laufst, mach' ich Eintopf aus dir!"
    Feige, wie Banditen nun mal waren und angesichts der Tatsache, dass er dem Bretonen wohl tatsächlich nicht das Wasser hätte reichen können, rannte er ihn den Wald davon.
    Erledigt. Karrod drehte sich zu seinen Gefährten um, mit denen er anschliessend ein ernstes Wörtchen reden musste - einer von ihnen drei schien den Ärger nämlich förmlich anzuziehen...

  10. #370

    Cyrodiil, Windhöhle

    Der Bosmer sagte dass er nichts mehr bräuche und folgte ihm wieder ruhig. Ruhiger als sonst, anscheinend war er in Gedanken verloren und auch Xerxes dachte nun nach. Was Harald sich wohl wieder ausgedacht hatte um ihn zu überraschen? Entweder würde er direkt vor der Tür der Höhle stehen oder mit einer Armee von Söldnern auflauern oder die letzte Möglichkeit, sie einzusperren wenn sie die Höhle betreten würden. Xerxes starrte den Bosmer immer noch an, mit einem Gesichtsausdruck als würde er nicht wissen was der Bosmer machte. Darauf erreichten sie allerdings schon die Windhöhle an deren Tür eine Nachricht von Harald hängte:
    Kommt herein ihr beiden. Xerxes ich weiß warum du und dein Gefährte hier sind, aber ich sage euch es wird euch nicht gelingen.
    Harald.


    "Harald, wie wir ihn kennen und lieben", murmelte Xerxes als er die Tür zur Windhöhle öffnete. Allerdings wusste er nicht viel vom unbemerkten Eindringen, denn er öffnete die Tür so schnell und unvorsichtig das man ein lautes Knarren hörte. Xerxes konnte sich denken was der Bosmer dachte, der aber nichts sagte. Xerxes wusste zwar wie man schleicht, allerdings hielt er es für nicht nötig, weil man in schwerer Rüstung nicht schleichen konnte. Zudem war die Höhle leer, zumindest in Xerxes Sichtradius. Also ging er weiter in die Höhle die nur ein wenig vom Tageslicht erhellt wurde, der Bosmer folgte ihm. Plötzlich hörte er wei ein Seil riss. "In Deckung!" rief Xerxes als ein Morgenstern von der Decke herunterkrachte.
    Geändert von Zetter (30.04.2007 um 14:00 Uhr)

  11. #371

    Cyrodiil, orangene Straße

    Irgendwann im Laufe der Tages war J'Shivrizza im Gebüsch verschwunden, nur um in ihrer gewohnten Robe wieder zu erscheinen. Die Brille in der Hand blickte sie gen Norden, wo irgendwo Bruma liegen mußte. Den ungleichen Wanderern stand noch ein ziemlicher Aufstieg bevor. Und was sah die Khajiit dort oben? Schnee. Zwar fiel keiner, dafür war die Landschaft dennoch grell und weiß, zumindest für ihre empfindlichen Augen.

    "In der Wüste gab es Sand, der auch so aussah." murmelte J'Shivrizza. Sie war sich nicht klar, ob die Goldstange sie hörte - und irgendwie war es ihr auch egal. Der Elf lehnte an einem Birkenstamm, bis zum Kinn zugedeckt, die Augen geschlossen. Ob er schlief? Zumindest hatte er ein Geräusch von sich gegeben, als sie zu sprechen angefangen hatte.
    "Tagsüber sticht er in den Augen, schon wenn man ihn sieht - und erst recht, wenn Wind ihn umherwirbelt. Nachts macht er alles unter sich gleich. Konturen verschwinden, Dörfer werden wie Kakteen begraben. Und keine Tatzenspur bleibt. Aber dieser Schnee ist anders. So ... kalt."

    Die Khajiit setzte ihre Brille auf. Durch die Wolken hatte sie es bisher geradeso ohne ausgehalten, aber nun in der Mittagssonne gewann das Licht an Stärke, stach in ihren Augen. Und mit der Brille wurde ihre Welt schlagartig dunkler, und der Schnee verschwand aus ihrer Sicht.
    "Ist es in Bruma immer so? Kalt. Naß. Weiß. Eine Wüste in anderem Gewand?" fragte sie mehr den Himmel als sonst jemanden. "J'Shiv vermißt die Kaiserstadt, oh ja. Der See! Dünen aus Wasser! Und die Wärme. Sonne, die auf Dächer fällt. Ein Kamin am Abend. Wie können Spitz- und Rundohren ohne Fell überhaupt in dieser Wüste bestehen?"

    Gegenüber des Rastplatzes, auf der anderen Seite der orangenen Straße befand sich ein Zaun als Schutz vor dem Abhang. Wer auch immer ihn gezimmert haben mochte, die letzten Jahre war er ziemlich heruntergekommen. Flechte überwucherten das Holz, Würmer hatten die Ecken angenagt, und die Maserung war von Wind und Wetter ganz fahl geworden. J'Shivrizza stützte sich darauf ab, ließ ihren Blick zur Kaiserstadt schweifen, deren Turm zu den Wolken heraufzuragen schien. Rundherum der See Rumare, wie eine riesige graue Pfütze um die Stadt.
    "Warum leben Fell-Lose in der Schneewüste, wo sie das Land dort unten haben?" fragte sich die Khajiit. "J'Shiv versteht es nicht."

    Mit der rechten Pfote hob sie einen Stein auf. Ihre Handschuhe hatte sie noch nicht übergezogen, also fiel ihr Blick auf das Fell. Ein Anblick, den die Khajiit nicht mochte. Ein helles beige, durchsetzt von einem blauen Teint, mehr weiß als braun. Keine guten Farben für die Wüste und die Sonne über Elsweyr, hatte J'Shivrizza am eigenen Leib erlebt. Zum Glück wußten die meisten Menschen und Mer zu wenig über Khajiit, um sich darüber zu wundern.
    Mit aller Kraft schleuderte sie den Stein hinab, und in der Luft wurde er zu weißem Sand, den der Wind gen Kaiserstadt forttrug.

    "Nun gut, auf in die Schneewüstenstadt!" maunzte J'Shivrizza. Soweit ihre Augen sie nicht trogen, müßten sie Bruma vor der nächsten Rast erreichen können. Wenn sich das Spitzohr irgendwann noch vor dem nächsten Abend aufraffen würde.

  12. #372

    Cyrodiil, orangene Straße

    Elendil versucht zu schlafen, was aber erfolgreich von der Khajiit verhindert wurde, welche sich über Schnee beklagte, Schnee mit Sand verglich und sich darüber beklagte, dass sie die Kaiserstadt vermisste. Nun ja, letzteres war schließlich ihr eigenes Verschulden, weswegen der Altmer auch nicht das geringste Mitleid verspürte. Höchstens mit sich selbst, weil das jammernde Gemaunze ihn vom verdienten Schlaf abhielt. "Irgendjemand sollte mal einen dauerhaften Stille-Zauber erfinden", dachte er entnervt, während das Gemaunze weiter ging. Frauen sind alle gleich, egal ob es sich um Khajiit-Frauen oder andere handelt. Plapper, plapper, plapper, ging ihm durch den Kopf. Anstatt dass die verdammte Katze dankbar war, dass er ihr den Tag mit dem grellsten Licht ersparen wollte, jammerte sie hier rum. Dabei war ihm durchaus klar, dass es sich bei J'Shivrizza um eine Albino handelte. Aber Dankbarkeit zu erwarten, war wohl zu viel verlangt. Weiber!, fauchte er in Gedanken. Dann gelang es ihm endlich einzuschlafen.

    Erst als die Abenddämmerung übers Land fiel, wurde Elendil wieder wach. Noch leicht benommen, setzte er sich auf und sah sich nach der Khajiit um. Während er aufstand, sich streckte, wurde sein Geist langsam klarer und er meinte nur: "Wir können weiter gehen". Zwar hätte er verdammt gern einen Tee gehabt und etwas zum Essen, aber woher nehmen. Also musste es so gehen. Wenn die Khajiit heißen Tee zaubern könnte, dann wäre sie wenigsens zu etwas nutze, aber das würde wohl nur ein Wunsch bleiben.

  13. #373

    Cyrodiil, orangene Straße

    Natürlich gab das Spitzohr keinen Mucks von sich. Natürlich stand die Goldstange erst auf, als längst der Abend dämmerte. Und natürlich maunzte er dann nur einen Satz und marschierte los. Hatte J'Shivrizza etwas anderes erwartet? Irgendwie nicht.

    Unterwegs kamen sie an einem Bach vorbei, der durch ein Tunnelchen unter der Straße hindurchfloß. Aus ihren Taschen kramte die Khajiit einen Tonbecher, von dem sie nicht mehr so richtig wußte, woher er stammte. Sie füllte etwas Wasser herein, kramte braunes und weißes Pulver aus ihrem Gepäck und rührte es hinein. Mit beiden Pfoten umfaßte sie den Becher, stellte sich einen Stein unter der Wüstensonne vor, und schließlich kochte das Wasser.

    Kaum hatte sie die süße Mischung getrunken, wirkte die Welt schon ganz anders. Schmetterlinge zogen Schweife aus Sternchen hinter sich her. Blätter brachen das Licht wie Smaragde, funkelten in der Abendsonne. Das Licht der Dämmerung wurde zu einem roten Strom aus Staub, der sich über die Bergflanken ergoß. Die Khajiit streckte sich, drehte sich auf der Straße.
    "Göttlich!" murmelte sie, packte den Tonbecher wieder weg. Leider ging ihr Vorrat mehr und mehr zur Neige, und in Cyrodiil gab es die Köstlichkeiten aus Elsweyr einfach nicht. Sie rieb sich die Augen unter der Brille, gähnte, und trottete weiter. Das dürfte eine lange Nacht werden. Immerhin war am Horizont schon Bruma zu sehen. Und aus den Wolken fielen kleine Sterne, wie glühende Regentropfen. Für einen Moment spürte J'Shivrizza so etwas wie Glück. Dann bemerkte sie den Blick des Elfen. "Kein Skooma." maunzte sie. "Definitiv kein Skooma. Nur ein Wüstentrunk aus Elsweyr. J'Shivrizza will nicht wieder irgendwelche Tränke bekommen, um weiterhin von Skooma die Tatzen zu lassen. Magiergilden sind sonderbar."

  14. #374
    War Elendil zuerst sehr misstrauisch als er sha, wie J'Shivrizza irgendetwas Seltsames trank, was sie offenbar auch noch glücklich machte, so beruhigte er sich halbwegs, sobald er hörte, dass es kein Skooma sei. Denn eine Skooma-Süchtige hätte er garantiert nicht weiter mit sich rumgeschleppt. Doch dann stutzte er und blieb ruckartig stehen.

    "J'Shivrizza will nicht wieder irgendwelche Tränke bekommen, um weiterhin von Skooma die Tatzen zu lassen. Magiergilden sind sonderbar.", hatte die Khajiit gesagt. Was sollte das heißen? Der Hochelf drehte sich abrupt auf dem Absatz an und starrte J'Shivrizza an. "Was meint Ihr damit?", wollte er wissen. "Ihr wollt doch nicht behaupten, dass Ihr in einer Magiergilde mal Skooma-süchtig gemacht worden seid, oder?"

  15. #375

    Cyrodiil, orangene Straße

    War die Goldstange nicht auch Mitglied irgendeiner Gilde? Oder hatte das J'Shivrizza nur geträumt? Sie war sich nicht mehr sicher. So oder so wußte er nicht, woran Magiergilden im Land forschten. Sie seufzte.

    "Am Ende des großen Flusses suchte der Alchimist nach Mitteln gegen Skoomasucht." erzählte die Khajiit. "Er glaubte, in J'Shiv Probiererin der gräßlichen Tränke gefunden zu haben. Hält J'Shiv für einen Erfolg, weil J'Shiv nie mehr Skooma anrührte. Aber J'Shiv hat auch vorher nie Skooma angerührt. Warum Splitter aus Tatzen ziehen, wo kein Splitter ist? Magiergilden sind seltsam!"
    Die Khajiit schüttelte den Kopf.

  16. #376

    Cyrodiil, orangene Straße

    "WAAAS?" Elendil schrie dieses eine Wort fast vor Fassungslosigkeit. Seit wann wurden derartig zweifelhafte Versuche in den Magiergilden gemacht? Und seit wann machte man sie dann noch mit jemand, der überhaupt nicht von so einer Sucht betroffen war. Das brachte doch keinerlei Ergebnis. War wissenschaftlich gesehen sogar absolut zwecklos. Und ethisch gesehen nur mit einem Wort zu bezeichnen: verbrecherisch.

    Der Altmer war zwar aus Bequemlichkeitsgründen Angehöriger der Magiergilde Cyrodiils, aber hatte sich niemals um irgendeinen Aufstieg bemüht. Er war hochrangig in Summerset gewesen. Sehr hochrangig und es war ihm hier in Cyrodiil nutzlos vorgekommen, sich noch einmal beweisen zu wolllen oder sollen. Es interessierte ihn nicht mehr und er war überhaupt nur der verbilligten Preise bei Zaubern und der höheren Preise, die er erzielte, wenn er seine Tränke und Salben verkaufte, Mitglied der hiesigen Gilde geworden. Und hatte sich insofern um nichts weiter gekümmert. Allerdings hatte er etliches von Erzmagister Traven gehört und konnte sich kaum vorstellen, dass dieser solche Praktiken, wie sie offenbar jetzt hier üblich waren, gutheißen würde. Und wieso hatte die Khajiit brav alles geschluckt, was man ihr hinhielt? Hatte sie das Wort "Nein" noch nie gehört oder ausgesprochen?

    All diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf und dann sprach er sie auch aus. Und nachdem er all seine wilden empörten Gedanken auch mündlich vor J'Shivrizza ausgesprochen hatte, stellte er nur noch eine Frage: "Wie heißt der Kerl, der das getan hat?"
    Denn den Sohn eines wilden Kagouti und einer Spinnendaedra würde er sich - bei Akatosh - vorknöpfen.
    Geändert von Shiravuel (30.04.2007 um 09:51 Uhr)

  17. #377

    Cyrodiil, orangene Straße

    "Stadt am Ende des Flusses. Alchemist. Magiergilde." antwortete J'Shivrizza und seufzte. Sie war während Elendils Tirade ein paar Schritte zurückgewichen. "Es waren nebelige Zeiten. Gerade aus der Wüste, der Kopf noch dicht vor Sonne, gebrannter Haut unter dem Fell, Sand und einer Reise, die J'Shivs Gedächtnis entschwindet. Tage brauchte J'Shiv, um zu merken, sie war nicht länger in Elsweyr. Das große Wasser gab den Hinweis. Und die vielen Leute ohne Fell. Hm. J'Shiv glaubt, der Alchemist hatte Fell. Kannte sich aber nicht mit den Traditionen und Gebräuchen Elsweyrs aus. Hielt alles für Skooma, was kein Skooma war. Zuviel Sonne."

    Die Khajiit ließ den Kopf hängen. "J'Shiv nicht sicher, was damals alles war. Was J'Shiv tat. Warum J'Shiv was tat. Magiergilde war nett zu J'Shiv. Aber ihr wurde es jeden Morgen und Abend übel von den Tränken. Und Moskitos in der Luft, permanent. Kein schöner Ort. Dorthin will J'Shiv nicht zurück, oh nein."

  18. #378

    Cyrodiil, orangene Straße

    Während Elendil die Erklärungen J'Shivrizzas verarbeitete, dachte er gleichzeitig fieberhaft nach. "Stadt am Ende des Flusses" Leyawiin vielleicht? Oder Bravil? Großes Wasser ließ auf Bravil schließen, Stadt am Ende des Flusses eher auf Leyawiin. Vielleicht war der verwirrten sonnengeschädigten Khajiit, die aus Elsweyr gekommen war, alles wie "großes" Wasser erschienen. Und zweifellos hatte dieser verdammte verantwortungslose Alchemist ihren Zustand ausgenutzt, obwohl auch ihm klar gewesen sein musste, dass es sich bei J'Shivrizza um eine Albino handelte und ihr Zustand auf die Sonne zurückuführen gewesen war. Doch vermutlich war ihm das egal gewesen und er hatte noch eine "gelehrte" Abhandlung darüber geschrieben, wie er eine "Skooma"-Süchtige heilte. Und sich im "Ruhm" gebadet. Den Kerl würde er - Elendil - buchstäblich heimsuchen. Würde er ihn in Bravil nicht finden, dann gings eben weiter nach Leyawiin. Das sagte er J'Shivrizza auch. "Ich werde nicht zulassen, dass mit der Wissenschaft Schindluder getrieben und wehrlose Leute als "Versuchsguars" benutzt werden", donnerte er empört. "Wenn ich mit dem fertig bin, kann er bestenfalls im Flohzirkus auftreten", fügte er zähneknirschend hinzu.

    "Aber erstmal gehts nach Bruma. Essen, schlafen, warmes Zeug zum Anziehen", fügte er dann noch hinzu. Und marschierte los, noch immer zutiefst empört. Er konnte es der Khajiit nicht mal mehr verdenken, dass sie von Magiergilden nichts hilt und keinesfalls in eine zurück wollte. Obwohl nicht alle Gilden so waren und dieser miese Alchemist eher die Ausnahme. Aber natürlich: gebranntes Kind scheut das Feuer und gewaschene Katze das Wasser. Und wer hätte schon Lust, sich unter Umständen ein weiteres Mal missbrauchen und ausnutzen zu lassen.

  19. #379

    Cyrodiil, silberne Straße

    Ein Problem war die Kultur der Khajiit. Ganz besonders in Elsweyr. Außenstehende verstanden sie nicht. Seien es Khajiit, die in anderen Provinzen aufgewachsen waren, oder erst recht Menschen oder Elfen. J'Shivrizza brummte nur und nickte. Zur Rolle, welche Mondzucker in ihrer Gesellschaft einnahm, wollte sie nichts sagen - Mondzucker war normal. Skooma hingegen? Damit lief einem schneller die Intelligenz zu den Ohren heraus, als man die Namen der Zwillingsgötter maunzen konnte. Oft ein Grund für Verwechslung. Und sicherlich Ursache dafür, daß Mondzucker nirgendswo zu bekommen war. Nur das Gift Skooma. Von dem J'Shivrizza die Finger ließ. Das Leben war unfair. Immerhin brauchte sie in diesem Land kein Mondzucker, um die Sonne ertragen zu können. Und sie hatte ihre Brille.

    Irgendwann im Laufe des Aufstiegs überschritten sie eine Grenze. Vorher war die Vegetation nur öde gewesen, jetzt war sie unter weißem Sand aus Wasser bedeckt. Mondlicht brach durch die Wolken, spiegelte sich im Schnee. J'Shivrizza gähnte, fuhr mit einer Pfote durch den Schnee. Und zitterte. Er war noch kälter, als sie ihn in Erinnerung hatte.

    Die Mauern einer Stadt wuchsen vor ihnen aus dem Boden. Rauch stieg über den Mauern hinauf, Wachen in gelben Rüstungen patroullierten vor den Toren. Die Khajiit zog es vor, einen Schritt langsamer zu gehen, um Elendil vortreten zu lassen. Und sich hinter ihm zu verstecken.

    "Bruma?" fragte sie.

  20. #380

    Cyrodiil, Bruma

    "Ja, Bruma", bestätigte Elendil, während er sich zugleich wunderte, warum J'Shivrizza sich hinter ihm versteckte. Hier war sie doch offenbar noch nie gewesen und konnte insofern auch nicht den Zorn der Bürger oder Wachen auf sich gezogen haben. Was sich sicherlich bald ändern würde, wie der Altmer befürchtete.

    "Was fürchtet Ihr", fragte er deshalb. "Hier gibt es keine Bosmer, von denen Ihr meint, dass sie andere Leute fressen. Und selbst wenn: bei dem Zuckerkonsum von Euch würdet Ihr Euch bestenfalls als kandierte Khajiit eignen und das wäre selbst für einen Bosmer eine zu haarige Angelegenheit". Er grinste vor sich hin und durchschritt das Tor. Die Blicke, welche die Wachen J'Shivrizza zuwarfen, entgingen ihm keinesfalls. Es war direkt Mitleid und die sonst so stoischen Wachen sahen aus, als würden sie der Khajiit am liebsten ein paar Goldstücke zuwerfen. Kein Wunder bei dem Umhang, den sie schon wieder trug. Rasch bugsierte er J'Shivrizza vor sein Haus, dessen magische Fallen er sorgfältig wieder entschärfte, um bald darauf in die Wärme und Behaglichkeit seines Hauses einzutreten. Als erstes entzündete er den Kamin wieder, dessen lustig prasselnde Flammen schnell für wirklich angenehme Temperaturen sorgten. Dann sah er kurz J'Shvrizza an: "Wartet hier".

    Er eilte wieder nach draußen und rasch nach oben zu seinem bevorzugten Laden. Bevorzugt deshalb, da der Besitzer ebenfalls ein Altmer war. Hier kaufte er erstmal einen größeren Sack Zucker, etliche Früchte und einen warhmen gefütteren Umhang in schwarz sowie einen leichteren in weiß. Beide mit den entsprechenden Kapuzen versehen. Dann fiel sein Blick noch auf ein blaues Samtkleid, von dem er annahm, dass es die von der Khajiit benötigte Größe hatte. Auch dieses erstand er.

    Beladen mit seinen Einkäufen betrat er kurz darauf wieder sein Haus und stellte zuerst Zucker und Früchte auf den Tisch. "Hier", meinte er kurz angebunden. "Bevor Ihr noch zu einem Klappergestell von Khajiit werdet". Dann reichte er J'Shivrizza die beiden Umhänge samt Kapuzen sowie das blaue Samtkleid. "Ich hoffe, es passt alles", knurrte er vor sich hin und begann dann damit, endlich heißen Tee zu kochen.

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