Charakter: Eigensinnig, Abneigung gegenüber Autoritäten, unabhängig, Stolz bis zur Arroganz, kühl und berechnend, gewissenhaft und zuverlässig bei ihrer Arbeit
Hintergrund:
Es war kalt, und es regnete. Was auch sonst, hier bei Bravil. Sie saß jetzt schon seit zwei Stunden hier im Gebüsch und wartete. Das konnte sie gut, warten, doch nervte sie langsam aber sicher der Regen, der unaufhörlich gleichförmig vom Himmel fiel. Den leichten Vulkanglasbogen hielt sie locker in der Linken, den Pfeil mit der vergifteten Spitze hielt sie in der Rechten unter ihrem Mantel vor dem Regen geschützt. Wehe du kommst heute nicht... Kurz darauf sah sie, dass ihre Befürchtung unbegründet war, der Magier tauchte wie gewohnt an diesem Tag auf und suchte irgendwelche Pflanzen und Pilze. Eigentlich war der Auftrag viel zu einfach und absolut unter ihrer Würde, aber er wurde gut bezahlt. Normalerweise beförderte sie Adlige ins Jenseits, Politiker, allgemein in jenen Kreisen, die sich vor dem Ritual der dunklen Bruderschaft scheuten. Sie gehörte ebenso wenig der dunklen Bruderschaft wie einer anderen Gilde an. Ihr Handwerk hatte sie von dem Dunmer gelernt, vor dessen Tür sie ausgesetzt worden war. Deshalb konnte sie es sich auch leisten, ohne den Rückhalt einer Gilde zu agieren, sie konnte auf die Kontakte und Beziehungen ihres Ziehvaters zurückgreifen. Inzwischen kannte sie auch ihre eigenen Leute, sie arbeitete schon eine Weile in diesem Beruf.
Inzwischen war der Magier etwas näher gekommen und bückte sich gerade nach einem Pilz. Sie spannte den Bogen, wartete bis er sich wieder aufrichtete - er stand mit dem Rücken zu ihr - und lies die Sehne los. Sie traf von hinten mitten in den Hals, und legte schnell einen zweiten Pfeil auf die Sehne, da kippte der Magier auch schon vornüber, ohne einen Laut. Nicht dass es hier draußen jemand groß gehört hätte.
Leise, mehr aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit, erhob sie sich aus dem Gebüsch, den Bogen wieder auf dem Rücken, dafür hielt sie auf einmal einen Dolch in der rechten Hand. Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei ihrem Ziel, und stupste ihn mit dem Fuß an. Sie konnte seine halb geöffneten Augen sehen und war sich sicher, dass er tot war. Die Erde unter seinem Hals war bereits mit Blut getränkt. Da Zahlt jemand über 500 Septime für deinen Kopf zuzüglich meiner Auslagen, und du hast nichts besseres zu tun, als seelenruhig Pilze zu sammeln... Sie bückte sich und zog seine rechte Hand unter seinem Körper hervor. Dort war, wie von dem Auftraggeber angegeben, der Siegelring den sie als Beweis mitbringen sollte. Sie schnitt der Leiche gleich den ganzen Finger ab, manchmal kam es zu Schwierigkeiten und der Kunde glaubte nicht, dass man das Opfer tatsächlich ermordet hatte. Sie durchsuchte noch kurz die Taschen des Magiers, fand aber außer ein paar Septimen nichts von Wert. Auch kein Hinweis auf die Identität des Mannes, für sie war zwar nicht wichtig, wen sie umbrachte oder warum, interessieren tat sie es trotzdem. Die meisten ihrer Kunden schätzten nur die Diskretion und gaben nicht mehr Auskünfte als nötig.
Das schwierigste an diesem Auftrag war noch gewesen, darauf zu warten, dass der Magier einmal Bravil verlassen würde. Die Bedingung war gewesen, dass er nicht in der Stadt sterben durfte. Sie schlug den Finger mit dem Ring in ein Stück Stoff und machte sich wieder auf den Rückweg zur Straße. Kurz kurz vor dieser hatte sie ihr Pferd an einen Baum gebunden, noch ein Stück weg von Bravil Richtung Kaiserstadt, dass der Magier es nicht sehen konnte wenn er von Bravil kam. Kurz darauf erreichte sie Bravil, es war Nachmittag. Sie passierte das Tor, das offen stand, ohne aufgehalten zu werden. Mit schnellen Schritten ging sie auf das Silberheim am Wasser zu, wo ihr Kunde ein Zimmer hatte. Sie hielt sich, vor der Zimmertür angekommen, nicht lange mit anklopfen auf, berührte das Schloss kurz, worauf es aufleuchtete und trat ein. Der Mann der dort über einem Buch saß, zuckte heftig zusammen und wurde kalkweiß im Gesicht vor Schreck, bis er sah, wer das Zimmer betreten hatte. Dreveni schloss leise die Tür hinter sich und sah ihn an. "Hab... Hab ich euch nicht letztes Mal gebeten, anzuklopfen?", sagte er, immer noch erschrocken. Sie schwieg weiterhin und sah ihn an, während sie den eingewickelten Finger aus einem kleinen Beutel zog und ihn dem Bretonen entgegen warf. Dieser fing das kleine Paket erst auf, fuchtelte dabei aber so mit den Armen, dass es noch einmal in die Luft flog bis er es schließlich mit beiden Händen festhielt. Argwöhnisch schlug er den Stoff zurück und lies den Finger sofort angewidert fallen, während er einen Schritt zurücksprang. Er verkniff sich gerade noch einen Schrei, während er sie wieder reichlich blass geworden ansah. "Ist das der Ring?", fragte Dreveni leise und ohne im geringsten auf seine Reaktion einzugehen. "Ja.. Ja, sicher", stotterte der Mann, und begann in einer Tasche zu kramen. Er zog einen Beutel heraus, den er Dreveni reichte, nicht ohne soviel Abstand zu ihr zu halten, wie möglich. Sie öffnete den Beutel kurz, sah den Inhalt an und wandte sich dann an den Bretonen: "Danke" Danach verließ sie das Zimmer ohne sich zu verabschieden. Sie verließ Bravil und ritt auf der Straße Richtung Kaiserstadt, wo sie in ein paar Tagen einen Kurier erwartete.