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Wehmut vor dem Abschied
Den Mitwirkenden der drei "Herr der Ringe"-Filme fällt der Abschied von der Tolkien-Trilogie nicht leicht. Für die Hauptdarsteller Viggo Mortensen und Elijah Wood werden die Erlebnisse beim Dreh des Mammut-Projekts unvergesslich bleiben. Regisseur Peter Jackson ist stolz auf seine Leistung.
Hamburg - Nach dem Abschluss der "Herr der Ringe"-Trilogie herrscht bei dem Filmteam Katzenjammer. "Ich neige nicht zu Sentimentalität, doch als wir im Sommer die letzten Nachdrehs abgeschlossen hatten, war ich vom Gefühl des Abschieds überwältigt", sagte Viggo Mortensen der Filmzeitschrift "Cinema". "Ich werde zwar nie wieder als Aragorn in eine Schlacht reiten. Aber was ich in diesen Momenten gefühlt habe, wird mir noch lange Kraft und Stärke verleihen. Da bin ich mir sicher."
Schauspielkollege Elijah Wood, der den Hobbit Frodo verkörperte, scherzte, nächstes Jahr zu Weihnachten werde er wohl mit gepackten Koffern zu Hause stehen und sich "verdammt wundern", dass ihn keiner abhole und zu einer "Der Herr der Ringe"-Premiere fahre. "Machen wir uns nichts vor: Das Ende auf Raten ist bitter, auch wenn viele von uns über übliche Set-Bekanntschaften hinaus befreundet bleiben", sagte er.
Um ihnen den Abschied zu erleichtern, bekamen die Schauspieler ein Andenken. Wood erhielt den Original-Ring, den er in Stoff gehüllt in einem Kästchen aufbewahrt. Orlando Bloom bekam den Bogen seiner Filmfigur Legolas und einen Satz scharfer Pfeile. Doch als er nach England fliegen wollte, seien die Souvenirs vom neuseeländischen Zoll eingesammelt und angeblich gesondert nachgeschickt worden. "Nun, ich warte bis heute und schätze, dass irgendwo auf der Welt ein Fan der stolze Besitzer von Originalrequisiten ist", sagte Bloom.
Das "Herr der Ringe"-Finale "Die Rückkehr des Königs" startet am 17. Dezember weltweit in den Kinos. Regisseur Peter Jackson sagte: "Ich stecke noch im Schnitt, vermute aber, dass wir über der Drei-Stunden-Grenze landen, denn "Die Rückkehr des Königs" war vor meinem inneren Auge immer der aufregendste und bewegendste Teil der Trilogie. Stolzer als auf diesen Teil war ich nie."
Für den Regisseur liegt das Erfolgsgeheimnis seiner Tolkien-Verfilmung in der Glaubwürdigkeit: "Gute Hobbits, böse Orks - das kann leicht in Monty-Python-Nähe landen. Doch indem wir die Figuren ernst nahmen, brachten wir Tolkiens Welt so glaubwürdig auf die Leinwand, als würden wir eine wahre Geschichte - wie die von Alexander dem Großen oder Napoleon - erzählen", sagte der Neuseeländer gegenüber der Filmzeitschrift.
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