Das Thema wird hier von einigen Leuten leicht verfehlt. Es geht um Schönheit/Eitelkeit und nicht um Rassismus.

Thema Schönheit: Fakt ist, wer gut aussieht, hat es leichter im Leben. (Klar, spielen da noch andere Faktoren mit, darauf möcht ich jetzt nicht näher eingehen.) Es gibt heutzutage selten jemand, dem sein Aussehen wirklich scheißegal ist, entweder man will schön sein, die Menschen beeindrucken. Vielleicht möchten einige auch schocken und zum Nachdenken anregen. Mit seinem Aussehen möchte man eben etwas bewirken.
Oft haben Menschen, die sich so sehr auftakeln Angst, nicht akzeptiert zu werden. Vielleicht fühlen sie sich selbst nicht schön, wollen geliebt und gemocht werden und versuchen das durch ihr Aussehen. Das trifft sicher nicht auf jeden zu, aber oft steht hinter krasser Eitelkeit die Angst, nicht geliebt zu werden und vielleicht sogar alleine zu bleiben.

Warum wir so aufs Aussehen bedacht sind, scheint für mich klar. Die Medien stopfen uns täglich voll mit schönen Menschen, es gibt keine Werbung ohne eine schöne Frau, die sich ihre meterlangen Wimpern tuscht und danach glücklich mit ihrem natürlich auch gutaussehenden Kerl abzieht. Wir wollen nun mal sein, wie diese Frau und wie diese Männer. Wir stehen unter dem Druck im Alltag genauso auszusehen, wie diese Models. Wir passen uns einem Ideal an, versuchen so nahe wie möglich an diese Schönheit heranzukommen. Wer zu stark davon abweicht, wird regelrecht ausselektiert und für unschön empfunden.

Jeder von euch hat mal über eine besonders dicke Frau gelacht, über einen Jungen mit herausstehenden Zähnen oder einen mit Akne besäten Jungen. Dieses Lästern, diese Oberflächlichkeit für "den Moment" ist eine Art Selbtschutz. Dadurch machen wir uns besser als andere und grenzen uns ab. Das steckt in uns drin. Es muss nicht immer so sein, aber Menschen, die viel lästern, haben oft selbst Probleme mit sich und ihrem Äußeren. Sie lassen nichts anderes, als ihr "Bild von Schönheit" an sich heran. Geht also vorsichtig mit dem Begriff Oberflächlichkeit um, manchmal könnte es ein Eigentor sein...

Für mich persönlich: Ich bin jemand, der Schönheit ein wenig anders empfindet als andere. Ich bin meist die, die zu dem Außenseiter sagt: "Wow, der hat irgendwas." und die anderen schauen mich dann erstaunt an. Ich finde, um die richtige Schönheit zu sehen, muss man einfach ein bisschen "tiefer" sehen. (Gott, ich weiss, dass sich das verdammt kitschig anhört...)
Ich weiss nicht, ob ihr schon mal folgende Erfahrung gemacht habt. Ihr lernt jemanden kennen, denkt, dass er ein ganz netter Mensch ist, zwar nicht besonders gutaussehend, aber was solls. Mit der Zeit lernt man den Menschen aber näher kennen.. man erkennt Dinge, die man vorher nicht sah: Ein kleines, süßes Muttermal hinterm Ohr, der Ausdruck von Freude in den Augen, wenn jemand von etwas Besonderem redet, wie er dich in dem Arm nimmt oder dich einfach nur anschaut. Du beginnst den Menschen mit anderen Augen zu sehen. Dinge, die du vorher uninteressant oder gar hässlich fandest, werden einzigartig und schön. Und erst ein, zwei Jahre später hörte ich jemanden zufällig lästern: "Hey, der Typ da hat aber nen riesigen Zinken." Und wisst ihr was? Er hatte recht, mein Kumpel hatte nen riesigen Klotz im Gesicht... aber irgendwie hatte ich diesen Makel, der einem gleich auffallen müsste, übersehen...

Ich äußere mich jetzt bewusst nicht zum Thema Rassimus, dass gehört hier einfach nicht hin und kam nur zufällig zur Sprache.