Auch wenn ich diese Diskussion eigentlich nicht weiter anheizen wollte, muss ich der Form wegen ein Statement abliefern, schließlich bin ich auch wie kaum ein zweiter auf den "Emos" rumgeritten.

Wenn jemand derbe psychische Probleme hat, tief in einer Lebenskrise steckt oder an Depressionen leidet, dann ist das für mich kein Emo. Ich denke da werde ich mir mit allen einig sein, die ihre Späße über Emos und Ritzen machen, jemand dem es wirklich dreckig geht, der braucht Hilfe und jemand der ihm zuhört mehr als alles andere, ist aber kein Emo.

Nein, ein Emo ist für mich viel mehr ein Anhänger dieser neuen Form der Miesmacher. Leute, denen es eigentlich verdammt gut gehen sollte, die dass aber entweder nicht akzeptieren wollen oder einige derbe Aufmerksamkeitsdefizite haben. Allen voran Leute, die die Emotionalität eines Stücks Stahlbetons an den Tag legen, dafür aber der festen Überzeugung sind, die Weisheit mit Suppenkellen gefressen zu haben. Ihre felsenfeste Erkenntnis: Alles Scheisse.

Schön, sie könnten jetzt mit dieser Einstellung von mir aus ruhig ihren dekadenten Tag verbringen, sich gewiss, dass nichts auf dieser Welt etwas bringt, keiner glücklich ist und wir alle leiden... Aber wieso zur Hecke müssen sie dass auch noch ihrer glücklichen Umwelt penetrant klar machen, sei es durch tonnenweise scheinheilige Suizidgedichte im Internet (Selbstmordgedanken als Moderichtung... HALLO? Geht's noch? ), Pseudo-Selbstverstümmelung um allen zu zeigen was Schmerzen sind oder neunmalkluge Reden darüber, dass alles keinen Sinn hat und wir nur in einem globalen System verstrickt sind. Wenn mir irgendjemand damit kommt, dass alle in dieser Welt gegen ihn sind und alles Unglück dieser Welt nur auf seinen Schultern lassen, dann würde ich ihm als gerne mal zeigen, was Schmerz wirklich bedeutet. Sicher, vom Unglück und Leiden dieser Welt hab ich nur einen minimalen Bruchteil gesehen, aber solche Scheinheiligen "Alles Scheisse"-Propheten empfinde ich als personifizierten Schlag ins Gesicht all derer auf diesem Planeten, die wirkliche Probleme und Krisen meistern müssen.
Die Leute denen es am Besten geht, die jammern oft auch am lautesten über die kleinsten Wehwehchen. Auchn wenn mir dass sicher nicht jeder hier abkaufen wird.


So, and now for something completly different:

Ralph Möller freakin' roxx!

Ehe wir die Tage nach der NATO detailliert ausbauen, hier eine kurze Zusammenfassung dieses filmischen Meisterwerks.

In einer Höhle erzählt ein alter Wikinger seinen Schülern die Geschichte eines Wikinger namens Kjartan (Ralph Möller), der der Sohn eines Wikingerführers namens Valgard der Wolf ist. Valgard hat ein tolles Zauberschwert, dass seinen Besitzer angeblich unverwundbar macht (wenn das Schicksal es so will ) und das man auch des Effektes wegen anzünden kann. Ketil, der böse Buhmann 1 (von 3) schnappt sich dieses Schwert und während Valgard sich an einem großen Pfosten den eigenen Darm als Odinsopfer herausziehen muss (filmisch exzellent ausgearbeitet, es regt sofort den Appetit auf Würstchenketten an) rippt sich Kjartan auf...... hochgeschickte Art und Weise das Zauberschwert und macht die Biege.

Den Rest des Filmes kann man so zusammenfassen:

  • Dialog über Kaninchen
  • Blutbad
  • Bad in Blut einer Jungfer (heilt selbst tödliche Wunden, aha!)
  • Blutbad
  • Training bei altem Freund von Vater
  • Blutbad
  • Bad mit Freundin unterbrochen von Pfeil in Kjartan
  • Blutbad
  • Blutbad
  • Kurze Rede
  • Kjartan beendet Ausbildung
  • Finales Blutbad
  • Böser Buhmann Kopf ab
  • "Überraschende" Identität des Erzählers


Alles in allem ist dieser Film ein anschauliches Beispiel dafür, was passiert wenn man eine LARP-Gruppe mit viel zu viel Filmblut, dafür aber zu wenig Text und Kleidung ausrüstet. Ein Meisterwerk, dass in keiner guten Trash-Sammlung fehlen sollte.