Zitat Zitat von Grandy Beitrag anzeigen
Da stimme ich dir sogar zu. Allerdings bin ich der Meinung, dass der Autor JEDEM interessierten Leser die Möglichkeit geben sollte, zumindest die Outline seines Werkes zu verstehen. Und wenn er wirklich gut ist, macht er es so, dass der weniger gebildete Leser angestachelt wird, selbst tätig zu werden und zu versuchen, sein begrenztes Wissen zu erweitern. Das setzt allerdings voraus, dass der Autor sich dessen während des Schreibprozesses dauernd bewusst macht, dass er jemanden adressiert, der möglicherweise weder seinen Wissensstand, noch seine Weltsicht teilt.
Das ist doch Augenauswischerei. Vielleicht erinnerst du dich an "Sophies Welt", das sehr gut verfasste Buch, welches Kinder in die Grundlagen der westlichen Philosophie einführen sollte? Sehr gut geschrieben für Kinder, aber wenn die danach motiviert durch das Buch einen der Grundtexte zur Hand nehmen...Ihr ganzer enthuasiastischer Schwung lässt sie nur kräftiger gegen die Wand knallen.
Der Stil dieser Abhandlungen ist gänzlich anders, als die Präsentation im Roman. Der Roman kann den Leser nicht auf die Abhandlung vorbereiten. Er spricht über die Theorien, während die Theorien auf dem Papier dann über sich selbst sprechen. Das ganze ist in etwa so, wie wenn jemand wegen eines guten Romanes in logischer Folge ein Buch über die Theorie des Romanes lesen und genießen würde.

Und sonst haben wir ja gesehen, wie weit die Kinder kommen...ich erinnere mich noch daran, wie plötzlich jeder alles über die Kabbala wusste, als Evangelion der Renner war. Irgendwie hat dann aber niemand bemerkt, dass diese so ziemlich das unwichtigste an dem Anime waren. Etwas vergleichbares läuft auch mit Büchern ab: Du kannst hinein geben, was du willst, aber du hast nur eine Methode, die garantiert, dass es auch bei deinen Lesern ankommt: Sokrates hat sie mit dem Sklaven demonstriert.