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Außerdem ist es unfair gegenüber der verschwindend geringen Menge an Leuten, bei denen man überhaupt noch irgendetwas an intellektuellem Hintergrundwissen voraussetzen darf, wenn man sie als "Bildungsbürgertum" bezeichnet. Es spricht nichts dagegen, für den Pöbel zu schreiben, aber wer sich ein anderes Publikum wünscht und entsprechend versucht, dieses auch zu erreichen, ist doch nicht gleich arrogant deswegen.
Den Pöbel und das Proletariat gibt es nicht mehr. Nur noch Kleinbürger. Von denen zu verlangen, zu Bürgern zu werden ist imperativ. Ich will nicht erleben, dass sie einen zweiten halb gebildeten Hitler hervor bringen.
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Eine Frage, die ich schon immer mal stellen wollte.
Wenn jemand unter Drogeneinfluss schreibt. Oder unter starken Beruhigungsmitteln. Und es *eigentlich* ein guter Text/Buch wird. Ein ausdrucksstarker Text.
Lyrik macht sowas doch ständig, die Sprache reicht bei vielen Gelegenheiten einfach vorne und hinten nicht, um den Text mit dem passenden Ausdruck zu versehen. Man bricht und biegt sie zwangsweise, wenn man etwas neuem Stimme verleihen möchte.
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Aber weder der Autor noch die Rezensenten wissen, was genau der Text denn nun eigentlich aussagt. und ihn eigentlich nicht so richtig verstehen.
Dann ist der Autor ein Schuft, aber skatologische Literatur haben ihren eigenen Charme. Es fühlt sich ganz witzig an, wenn sich einem der Kopf vor lauter Unsinn dreht.
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Ist dann der Leser, der sich das Buch kauft, ein Idiot? Und ist er ein grösserer Idiot, wenn er den Text liest, ohne ihn richtig zu verstehen oder wenn er auf eigene Faust Sinnzusammenhänge herstellt, wo keine sind und den Autor für einen Gedankengang bewundert, den dieser vielleicht so nie hatte?
Nein, das ist ein normaler Teil des Leseprozesses, aber hängt wiederum auch vom Werk, vom Stil des Werkes und dem Nutzen, den der Leser aus dem Buch zu ziehen gedenkt ab. In Wittgensteins "Logisch-philosopische Abhandlung" über den Text hinaus gehende biographische Sinnzusammenhänge zu suchen z.B. zeugt weder von Verstandeskraft noch von Fantasie.

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"In a universe where moons circle around planets and planets circle around suns, one cannot close his eyes before the laws of strength. He can deny it, but escape it, never."
Ein schlechter Nietzsche.