Ich kann nur ein vorübergehendes Interesse an dem Thema vorbringen, aber Cutting ist generell eine kommunikative Tätigkeit und weist darauf hin, dass jemand ganz woanders wesentlich drückendere Probleme als ein paar Narben hat. Das Cutting ist dank verschiedener Unterdrückungsprozesse zur am wenigsten schmerzhaften Methode zur Mitteilung dieser Probleme geworden.
Natürlich hat es, wie jedes kommunikative Verhalten, wesentlich mehr Ebenen als nur diese, aber was solls.
Aber ernsthaft, der einzige Vorwurf gegen Emos ist dass sie berechtigterweise in der Poesie mehr schlecht als Recht Ausdruck zu finden suchen und daran scheitern. Dies ist durchaus ein legitimes vorhaben aber die Sinnhaftigkeit darf angezweifelt werden, da sich die meisten an dem orientiere, was ihnen bekannt ist - Popkulturlyrik.
Man darf doch noch lachen, wenn jemand aus den ganzen Herzschmerzliedern vom Fließband die Sprache extrahieren will, die seinem persönlichen Leiden Ausdruck verleihen soll?