Ergebnis 1 bis 20 von 52

Thema: Gothic 3: Patch 1.12 veröffentlicht - und wieder zurückgezogen

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #24
    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    Verkaufsversionswertung für Gothic 3 ist klar - totaler Reinfall. Potential? Da stellte sich die Frage, wozu Gothic 3 denn noch werden kann.
    Ein gutes Spiel? Unmöglich. Sorry. Das würde voraussetzen, alle großen Problembereiche zu beheben, und das halte ich für ausgeschlossen - weil das Ergebnis quasi ein neues Spiel wäre.
    Ich habe ebenfalls überlegt, ob es sich noch für mich lohnt hier im Gothicforum zu posten.
    Aber ich denke, dass man sich auch ab und zu für seine Dinge einsetzen kann.

    Es ist schon ein sehr gutes Spiel. Was mich dabei besonders freut, ist die Tatsache, dass dieses Spiel trotzdem noch über ein Potential verfügt, welches seinesgleichen sucht. Um zu präzisieren: Bei Dungeon Master gab es bei mir damals etliche Male Punkte, wo ich mir die Augen reiben musste. Kam mir damals manchmal so vor, als ob ich ein kleines Kind wäre, der wieder seine Welt entdecken darf.
    G3 hat bei mir diese Gefühle ebenfalls einige Male hervorgerufen. Zwar nicht so häufig, wie die Mutter aller Rollenspiele - dafür kann man zuviel auf dieses Spiel reflektieren - aber es hat es geschafft.

    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    Ein solides Spiel? Hm. Dafür müßten zwar nicht alle Problembereiche behoben werden, aber doch einer vollständig. Wenn die Geschichte gut wäre, könnte man über das total verhauene Gameplay hinwegsehen -> unmöglich wegen Sprachausgabe. Blieb nur die Möglichkeit, zumindest Bereiche des Gameplays soweit zu verbessern, damit Gothic 3 mit Dungeon Siege 2 oder Dungeon Lords mithalten kann.
    Der eine so, der andere so. Was Du für ein total verhauenes Gameplay hältst, ist für mich ein wirklich gelungenes.
    Die Sprachausgabe ist wirklich brilliant und sehr vielseitig. Eintönig wird es nur dann, wenn man dem Konzept vom PB nicht folgen möchte, dass ein mehrmaliges Aufsuchen der Lokalitäten in der Regel (gibt da denn doch einige Ausnahmen) nicht erforderlich ist.

    Man kann sich drüber streiten, ob man eine übereinanderliegende Welt haben möchte, die sich kapitelweise erneuert oder aber ob man diesen Weg geht.

    Hm, wenn ich deine und meine Betrachtungsweise mal beschreiben darf -ist zumindest so, wie ich es derzeit aufnehme:

    Ich nehme das Spiel und spiele es. Suche nicht nach: das und jenes ist in meinen Interesse oder das liegt mir sehr. Ich nehme das Spiel so, wie es ist als gegeben hin und versuche voll in die vorgegebenen Szenarien einzusteigen.
    Nun kannst Du dir sicherlich vorstellen, dass es dazu nötig ist den Zugang zu einem Spiel zu erhalten. Ich muss es aufnehmen können, verstehen können und in gewisserweise auch leben können. Wenn das alles zutrifft, trifft alles aber auch wirklich alles technische in den Hintergrund und alles das, was ein RPG für mich ausmacht, wird dann sehr wahrscheinlich integriert sein, sonst könnte ich es nicht so spielen.

    Du hingegen hinterfragst alles und immer wieder aufs neue. Zugegebener Maßen bewundere ich ein bisschen deine Rangehensweise. Denke auch, dass vieles daher rührt, dass Du dich auch mit den ganzen Hintergründen durch deine Moddertätigkeit beschäftigst. Allerdings frage ich mich ebenso, ob Du, wenn ich von meiner Art Rollenspiele zu spielen, verstehst, was ich jeweils mit meinem Geschreibsel meine. Meine Vorgehensweise ist die, dass das was ich an Phantasie selbst mit ins Spiel bringen kann und dem was die Welt mir bietet in eins übergeht.
    Nur wenn ich dabei gestört werde, kannst Du dir sicher sein, dass so ein Spiel bei mir kein Erfolg haben wird.
    So geschehen z.B. bei Morrorwind (für mich brauchbar, aber nicht das, was ich wünsche), NWN oder jetzt NWN2 (habe mich bei beiden drauf gefreut, aber irgendwie war beides für mich nur ein Zeitvertreib, NWN2 habe ich sogar mittendrin aufgehört. Habe einfach keinen Zugang zum Spiel entwickeln können. Viel zu starres Korsett, als dass ich da ein freies entfalten wahrnehmen könnte. Aber gut...

    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    Aber was wäre allein dafür schon nötig?
    - kompletter Umbau des Gegenstandsverteilungssystems
    - Abwechslung bei den Gegenständen (heißt in erster Linie mehr brauchbare Gegenstände. Und auch Abwechslung - z.B. die Anzahl an Rüstungsmeshes* ist katastrophal niedrig.)
    Bei Punkt 1 sprichst Du wahrscheinlich die Truhen an?!? Dadurch, dass man frei wählen kann, welche Wege man geht, ist es natürlich schwierig, nicht zu früh an Superitems ranzukommen. Hier kann ich für mich sagen, dass es mir recht schnuppe ist. Für mich kommt die Waffe ins Spiel, die zum Char passt. Höchstens wenn ich gezwungen werde, ändere ich meine Wahl. Zum Beispiel dann, wenn eine Waffe ab einer bestimmten Gegnerschaft nicht mehr zieht. Wenn das nicht der Fall ist, ist es mir relativ egal, wenn ich Waffen, die ich früh bekomme, durchweg nutze.

    Punkt 2: Es gab in den ersten beiden Teilen deutlich mehr Waffen. Sie waren da, aber wurden nicht genutzt. Zumindest nicht von mir. G3 bietet auch sehr viele Gegenstände, allerdings liegt die Bandbreite der Stats enger zusammen. Klar, dass kann man kritisch sehen.

    Punkt 3: Du siehst das mit den Augen der Technik. Was ich sehe ist, eine glaubhafte, abwechslungsreiche Welt, wohin das Auge reicht und zwar incl. Rüstungen. Sie sehen anders aus und das reicht mir. Mag sein, dass die Rüstungsmeshes gering an der Zahl sind. Na und? Die Rüstungen unterscheiden sich dennoch ohne weiteres und sind auch imho sehr gelungen.
    Baukastenprinzip Oblivion -> Du hast in einem Thread sehr schön dargestellt, dass nicht unbedingt die Methode ausschlaggebend ist, sondern dass, was man daraus macht.
    Ich empfinde die Welt von Oblivion als sehr gelungen (sieht man mal von den Lebewesen in der Wildnis ab).

    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    - funktionierendes Kampfsystem
    Wiederum die Frage. Wie wahrscheinlich ist das? Auch hinter einem Hack&Slash a la Dungeon Siege 2 oder Dungeon Lords steckt viel mehr, als derzeit in Gothic 3 zu sehen. Ich glaube wiederum nicht, daß das ein Patch schaffen kann.
    Vergleich mit Dungeon Siege 2???? Nö, nun wirklich nicht.
    Zu Dungeon Lords: Es gibt kein RPG welches auch nur annährend ein so gutes Nahkampfspektakel zulässt, wie DL. Vor allem der fernöstliche Teil ist brilliant. Da dürfte sich so manches Spiel aus dem Nahkampfgenre eine Scheibe abschneiden. Sehr intuitiv
    Ansonsten kennst Du ja meine Meinung zum Kampfsystem. Übrigens zu diesem Punkt hier:

    "Renn bei Rhobar oder Zuben rein und hau sie mit Stöcken. Was machen die ganzen Wachen? Stehen daneben und wackeln mit ihren Waffen, greifen aber nicht ein. "

    Da dürftest Du bei den Quest etwas falsch gemacht haben. (Ok, sollte dennoch so nicht passieren.) Aber wenn Du die Quest in der richtigen Reihenfolge löst, wirst Du dein blaues Wunder erleben.

    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    Auch könnte Gothic 3 Atmosphäre auf seine Flagge schreiben, und versuchen, wenigstens in dem Bereich zu punkten. Was wäre nötig?
    - Klonarmee durch verschiedene NPCs ersetzen.
    - Klondörfer durch lebendige, einzigartige Orte ersetzen.
    - Landschaftskisten abschaffen und durch stimmungsvollere Dinge ersetzen.
    - technische die Atmosphäre trübende Mängel (Stichwort Meer, Mobilebäume, Shaderfehler et cetera) beheben.
    Ebenfalls wieder möglich, aber wie wahrscheinlich? Das Land müßte im Bereich der Städte komplett umgebaut werden, die Engine von ihren hunderten Bugs befreit werden, die Figuren halbwegs individuelle Gesichtszüge, Frisuren und Klamotten bekommen. Wiederum enorm viel Arbeit.
    Und um ein gutes Spiel aus Gothic 3 zu machen, müßte man alles beides machen, dazu aber noch das Problem der Aufträge und Geschichte lösen, zusätzlich die Spielbarkeit erhöhen.
    Tja, und gerade die Atmossphäre ist das, wo z.B. bei mir G3 gegen Oblivion zum Schluss die Nase vorn hat. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Sobald ich die DVD drin habe und das Spiel lade, bin ich drin. Irgendwie kann ich die Welt als sehr glaubwürdig aufnehmen. Die NPCs, die Welt, die Dörfer und Städte, alles so, dass es auch gedanklich ein richtiges Abenteuer wird.

    Ich kann es nur so versuchen zu erklären: Ich habe das Gefühl, dass diese Welt lebt.
    In den Wüstenlandschaften fühlt man sich elendig, man möchte sich bei den Sandstürmen quasi ein Tuch vor die Nase halten. Karawanen von Sandcrawlern Kojoten und was weiß ich ziehen vorbei und man hofft (selbst jetzt, mit einem doch schon recht hohen Char) O gott, hoffentlich bemerken sie meine Anwesenheit nicht. (Ist einer der wenigen Punkte, die mich bei Oblivion stört. Das Leben der Welt. Da ich es aber weiß, das es mich stört, umgehe ich es, wo ich nur kann und letztendlich versinkt es dann hinter den Punkten, die ich gut finde. )
    Dann die dazugehörigen Ortschaften samt NPCs und dazugehörigen Aufgaben, die wirklich klasse in die Welt eingearbeitet sind. Die Assassinen präsentieren sich als eiskalte Händler und man wird das Gefühl nicht los, dass sie dich übers Ohr hauen wollen. Dennoch sind sie allesamt unterschiedlicher Prägung.
    Wenn Du dann tagelang in der Wüste verbracht hast und dich nach Myrtane aufmachst. Es ist fast so, als ob Du dir die Stiefel auskippen willst, um auch den letzten Rest Sand loszuwerden. Ein saftiges Grün erwartet dich, ein ganz anderes Spektaktel an Umwelt. Auch die NPCs wandeln sich mit der Landschaft. Auch hier möchte man gerne verweilen.

    Dann die lebensfeindliche Umgebung von Nordmar. Man friert schon beim zusehen. Eine gefährliche Landschaft. Wenn man Pech hat, sieht man die Hand vor Augen nicht und man muss immer auf der Hut sein. Dafür aber die zwar rauhe aber herzliche Atmosphäre bei den Clans.

    Glaubst Du, dass ich da auf Clippings achte. Oder auf (wie ich schon oft gelesen habe) nicht richtig plazierte Bäume, Steine oder ähnliches? Wenn ich es drauf anlege, ok, dann fällt es mir auf, dass es in der Gesamtheit der Gegenstände auch ein bestimmter Prozentsatz zu hoch ist. Nur: Im Gesamtbild verschwindet es. Hänge halt nicht mit den Augen am Boden rum, sondern will das Spiel genießen.

    Die Geschichte zum Spiel ist laut PB genauso groß, wie bei den Vorgängern. Dummerweise verteilt sie sich zu sehr auf die Welt. So glaube ich war PB-Ralf seine Aussage dazu.

    Meine Meinung dazu ist eine andere: Die ganze Zeit ist man beschäftigt damit, Hintergründe aufzusaugen und selbst interaktiv die Handlung mit aufzubauen. So stellt sich das für mich da. Während ich bei den Vorgängern quasi mit der Erzählung leben musste, versuche ich hier andauernd das, was an Informationen auftaucht -und da gibt es mehr, als man denkt- mit dem zu verbinden, was nicht an Erzählung kommt, sondern die Welt an sich ausmacht. Ruinen, Gräber, alte Festungen und Erzählungen.

    G3 ist ein klasse Spiel.

    Mag zwar so sein, dass es viele gibt, die es nicht mit meinen Augen sehen oder spielen können. Dennoch hoffe ich darauf, dass Freiheit, eigene Phantasie und ein entsprechendes Spielgefühl ohne überflüssige Korsetts das ist, was die Zukunft der RPGs bringen wird.

    Geändert von Sergej Petrow (21.04.2007 um 15:17 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •