Yep, habe aber auch nichts anderes geschrieben.
Ich kann dir versichern, dass mir Moorhuhn und Serious Sam nicht die Bohne gefällt und ich Rollenspiele über alles liebe. Weshalb ich dir als Rollenspieler sagen kann, dass G3 für mich in keinster Weise versagt hat. (Wobei ich diese Argumentation für ziemlich daneben halte. Ich bin X-Spieler, weshalb ich sagen kann, dass Spiel Y versagt hat / besonders gut ist.)Zitat von bg2408
Zur Kampfsteuerung:
Wie gesagt, man kann sich durch das Spiel durchklicken. Durchaus möglich. Ich mache es nicht. Ich nutze vielmehr die Kampftechniken, die mir das System abseits davon bietet. Macht viel mehr Spaß und es braucht auch kein Glück, wer bei bestimmten Tieren als erstes rankommt. In Oblivion kann man schließlich auch mit Level 1 alles niedermähen. Wer will, soll es bei Gott tun, aber sich nachher rumärgern, warum dieses oder jenes nicht möglich war oder nicht gesehen wurde, ist einzig und allein das Problem des Spielers. Ein Vorteil hat die Klickmöglichkeit immerhin: So haben wenigstens Leute auch eine Chance, die nie gerne viel Zeit in die Kampfsteuerung stecken wollen.
Aber mal zum Spiel:
G3 ist anders, als die Vorgänger. Es ist ein freies Spiel. Es gibt nicht mal eindeutig böses oder gutes. All das kann der Spieler für sich entscheiden, wenn er denn meint, sich entscheiden zu müssen. Im Unterschied zu vielen anderen RPGs ist es hier nicht wichtig oder vielleicht sogar abträglich möglichst alle Aufgaben zu erfüllen. Wenn jemand einer Fraktion beitreten möchte, kann er dies viel besser, als bei den Vorgängern machen.
Bei den ersten beiden Teilen war man nur auf dem Papier dieser oder jener Gilde zugehörig. Bei G3 aber schlage ich einfach Aufträge, die gegen der eigenen Fraktion sind, aus. Habe bei G3 erstmalig deutlich mehr Aufträge nicht angenommen, als angenommen, einfach deshalb, weil es zu der Rolle meines Chars nicht passte.
Die Nebenquest, die Du als Nichtsaussagend beschreibst, sehe ich ebenfalls in einem anderen Licht. Du kannst bei G3 alles und jedes töten. Wie also die Geschichte erzählen, wenn u.U. wichtige Leute schon das zeitliche gesegnet haben?
In G3 erfährst Du sehr viel von den einzelnen Fraktionen über die Nebenquest. Du weißt z.B. vom bedingungslosen Gehorsam der Assassinen nur dann etwas, wenn Du bei ihren Aufgaben sehr genau zuhörst. Selbst Auswirkungen bekommst Du zu spüren, wenn Du nur leichte Abweichungen bei der Questerfüllung lieferst.
Abwechslungsreich waren die Quest allemale:
Ich musste Sklaven jagen, Diebe finden und überführen, Händler unterstützen und beim Handeln helfen, wanderne Räuber- und Nomadenbanden unschädlich machen, dafür sorgen, dass in einer Mine wieder nach Gold geschürft wird, Dorfbewohner aushorchen, ob es da u.U. irgendwelche Langfinger gibt, für einem höheren Beamten einen Überfall fingieren, einen nervenden und angsteinjagenden Sklaven jemand anderem andrehen (war gar nicht so leicht, der erste Händler roch den Braten und wollte den auch nicht haben *g*), einem Sumpfkrautjunkie beim unvergleichlichen Kick helfen, einen gemeinen Erzdieb durch die Wüste Varants jagen, ...
Zum guten Schluss musste ich mich sogar einer längeren Assassinenprüfung zur Verfügung stellen, damit ich mich endlich und wahrhaftig einen Assassinen schimpfen konnte. Das war für mich ein deutlich besseres zugehörigkeitsgefühl, als bei den Vorgängern, wo man zwar irgendwann den Gilden zugehörte, später aber dennoch mit den anderen Gilden gemeinsame Sache machen musste.
All diese Aufgaben waren glaubhaft eingebaut. Wie gesagt: Die Aufgaben in Oblivion waren schon was besonderes. Gerade die Dunkle Bruderschaft dürfte schon einen Meilenstein gesetzt haben. Aber sein wir mal ehrlich: Schwierige Aufgaben gab es bei Gothic bisher noch nie. Einzig bei der Überführung des Richters in Teil 2 musste ich ganz schön knobeln. Die Aufgaben bei Gothic lebten davon, dass sie in ihrer Umgebung perfekt eingebaut sind. Das haben sie auch in G3 geschafft. Es ist doch IMHO hierfür völlig schnuppe, ob es vom Typ her einfache Aufgaben sind. Wobei es noch genügend gibt, die auch etwas mehr Einsatz erfordern, wenn man denn bestimmte Dinge erreichen möchte.
Oblivion hat das System der Freiheit auf andere Art und Weise umgesetzt, als es G3 getan hat. Man ist auch in Oblivion ohne Frage sehr frei. Dies betrifft aber eher, ob man sich unbedingt dem Hauptquest widmen will oder sich den einzelnen Fraktionen zuwenden möchte. Die Fraktionen sind für das HQ ziemlich egal. Es gibt da keine Änderungen. Vielmehr kann man sich lediglich in den Fraktionen hochdienen und an die Spitze gelangen. Einen echten Einfluss auf die Story hat es aber nicht.
In G3 sind die Fraktionen kein Nebenschauplatz, sondern sie sind komplett in die Geschichte integriert. Es ist nicht möglich bei allen Fraktionen seinen Ruf auf 100 zu bringen, weil die jeweiligen Ziele den anderen Fraktionen entgegenstehen.
In Oblivion möchte ich die Freiheit als Freiheit im Handeln als solches beschreiben. In G 3 ist die Freiheit nur innerhalb der Geschichte möglich. Es gibt quasi eine fortlaufende Zeitachse. Es dreht sich quasi alles um die Geschichte an sich.
Es ist, als ob man die ganze Zeit Mosaiksteinchen für Mosaiksteinchen legt und man ist, dass ist für mich das entscheidene, mittendrin.
Vielleicht hört sich das im ersten Moment nicht so unterschiedlich an. Wenn man aber die Zeit einbezieht, sollte man erkennen, dass hier komplett andere Systeme der Freiheit gefahren werden. Tatsächlich nimmt die Zeit natürlich auch in G3 erst dann ihren lauf, wenn entsprechende Quest fortgeführt werden. Aber es fällt irgendwie nicht auf. Es wirkt irgendwie echter.
Wenn man beide Möglichkeiten der Freiheiten übereinander legen würde, die unabhängig von der tatsächlichen Welt empfundene Freiheit und die Freiheit innerhalb des zeitlichen Verlaufs, kann man imho sehen, dass sich beide Spiele nicht berühren. Beide Arten der Freiheit zusammen währen wohl für das Rollenspiel schlechthin geschaffen, käme meinem Wunsch, wie ein RPG auszusehen hat, sehr nahe.
Es kommt halt drauf an, wie man sich mit der Rolle beschäftigen möchte. Da glaube ich, dass G3 durch die Freiheit deutlich mehr Potenzial bietet, als vordringlich lineare Spiele. Wo soll da auch ein Abweichen und Abschweifen der Gedanken möglich sein?
G 3 bietet genug Ansatzpunkte in der Story, genügend Hintergründe, so dass man selbst immer wieder angeregt wird, Zusammenhänge zu suchen um sich diese Welt zu erklären. Die Welt lädt da imho gerade zu ein, immer wieder das Bild abzugleichen, was man vor sich hat.
Hm, bei Oblivion hatte ich dieses Gefühl so nicht. (Wobei ich nochmal anmerken muss, dass Oblivion mir sehr gut gefällt und es mein Überraschungshit für dieses Jahr war. Bin da mit sehr gemischten Gefühlen reingegangen. Völlig unnötig)Es waren vielmehr unterschiedlich lineare Stränge, die man strikt abgelaufen ist, die einem in der Geschichte nicht vorran gebracht haben. Wenn man sich dann an den HQ gemacht hat, war dieser auch so linear, dass man bei G1 + G2 diesbezüglich deutlich besser bedient wurde und ein freieres Gefühl hatte.
Spiele übrigens auch NWN 2Mir gefallen D&D-Spiele im allgemeinen und NWN 2 ist da keine Ausnahme. Trotzdem habe ich mich doch recht schnell wieder nach Varant gesehnt. Die D&D-Regeln stehen absolut im Vordergrund und lassen sich niemals ausblenden. In G3 verliert sich die Technik sehr schnell in den Hintergrund und man kann, wenn man denn will, sich nur noch um das Spiel kümmern.







)Es waren vielmehr unterschiedlich lineare Stränge, die man strikt abgelaufen ist, die einem in der Geschichte nicht vorran gebracht haben. Wenn man sich dann an den HQ gemacht hat, war dieser auch so linear, dass man bei G1 + G2 diesbezüglich deutlich besser bedient wurde und ein freieres Gefühl hatte.
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