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Thema: Gothic 3: Patch 1.12 veröffentlicht - und wieder zurückgezogen

  1. #1

    Gothic 3: Patch 1.12 veröffentlicht - und wieder zurückgezogen

    Wie... symbolträchtig. Heute erschien der Patch mit der Versionsnummer 1.12, der eine extrem umfangreiche Liste an Fehlern behebt:
    Zitat Zitat
    - Ambient Sound Bug gefixt
    - Sound Occlusion verbessert
    - Verschiedene Physik- und Bewegungsbugs gefixt
    - Inventory Exploit gefixt
    - Kameraverhalten verbessert.
    Ja, diese unermeßlich viele Sachen wurden in den vergangenen sechs Wochen ausgebessert.

    Leider mußte der Patch dann zurückgezogen werden, weil er einen massiven Fehler eingebaut hat, der vielleicht nur ein paar Dinge im Spiel durcheinanderbringt - oder es komplett nicht mehr starten läßt.

    Was bleibt da noch zu sagen? Ich ziehe meinen Hut vor PB. Sowohl der Zustand der Veröffentlichung von Gothic 3, das zugrundeliegende Spiel- und Handlungsverlaufkonzept wie auch der Patchsupport genügen höchsten Ansprüchen und sprechen für eine ganz und gar erstklassige Spieleschmiede !

  2. #2
    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    ..., der eine extrem umfangreiche Liste an Fehlern behebt...
    Als Avatar von Ammon Jerro (btw: cool) bist Du ja fast noch böser als Herr Jerro selbst.

    Aber yep, beinahe symbolisch für den gesamten Zustand von G3, und ich meine nicht nur nur Bugs, sondern auch das Aufgeben des "Konzepts Gothic" beim dritten Teil der Spielserie sowie den Politikwandel bei PB.
    Und die deutschen Softwareschmieden klatschen per Preisverleihung brav Beifall und merken nicht, dass sie sich international immer näher in Richtung Abgrund bewegen.^^

  3. #3
    Und es war noch nicht mal der "Dunkle Höhlen"-Bug dabei. ._. Soll das etwa so bleiben? Ist doch katastrophal, wenn in manchen Höhlen nicht mal mehr Fackel oder Lichtzauber was helfen .... *sniff*

  4. #4
    Zitat Zitat von Dragonlady
    Und es war noch nicht mal der "Dunkle Höhlen"-Bug dabei. ._. Soll das etwa so bleiben? Ist doch katastrophal, wenn in manchen Höhlen nicht mal mehr Fackel oder Lichtzauber was helfen .... *sniff*
    Von dem Bug habe ich noch gar nichts gehört. Es war zwar in einigen Höhlen finster wie in einem Negera...., aber eine Fackel oder ein Lichtzauber haben mir immer geholfen.

    CU

    Pitter

  5. #5
    Mir leider nicht. Und ich hab einen TFT-Monitor, der eh eigentlich schon heller ist ... Aber einige Höhlen hab ich verflucht und seitdem geh ich nicht mehr gerne in Höhlen, obwohl da bestimmt gute Dinge auf mich warten würden, die nur eingesackt werden müssten.

  6. #6
    Zitat Zitat von Pitter Beitrag anzeigen
    Von dem Bug habe ich noch gar nichts gehört. Es war zwar in einigen Höhlen finster wie in einem Negera...., aber eine Fackel oder ein Lichtzauber haben mir immer geholfen.
    Höhlenbug: Die Beleuchtung der Höhlen hängt von der Beleuchtung des Spielers ab. Heißt, steht er an einem dunklen Punkt, ist die ganze Höhle stockdüster, obwohl in der Höhle Lagerfeuer und Fackeln brennen. Auch sehr schön dabei, wenn man in eine hell erleuchtete Höhle hereinläuft, alles sieht, dann nen dunklen Fleck erwischt und plötzlich alles pechschwarz ist. Realistische Beleuchtung und so .

    Dragonlady: In Höhlen warten nichts außer wandelnde Erfahrungspunkte, ansonsten nur der selbe Kram wie draußen in Kisten.

  7. #7
    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    obwohl in der Höhle Lagerfeuer und Fackeln brennen
    Und wenn man die Fackel in die Hand nimmt? Bei mir hat das immer gewirkt in düsteren Höhlen, außerdem gibts ein tolles Schattenspiel wenn man dann kämpft.

  8. #8
    Zitat Zitat von bg2408
    Höhlenbug: Die Beleuchtung der Höhlen hängt von der Beleuchtung des Spielers ab. Heißt, steht er an einem dunklen Punkt, ist die ganze Höhle stockdüster, obwohl in der Höhle Lagerfeuer und Fackeln brennen.
    Jau, stimmt, jetzt, wo Du's sagst. Hatte ich nur nie so ausgelegt.

    CU

    Pitter

  9. #9
    Lohnt sich der Kauf von Gothic 3 überhaupt, bevor endlich ein Patch die groben Fehler behebt die immer noch vorhanden sind?

  10. #10
    NUn, wer jetzt Gothic III noch nciht hat, sollte auf die neue VErsion warten, weil da die meisten Fehler verschwunden sind...

  11. #11
    Zitat Zitat von Mr_Tea Beitrag anzeigen
    Lohnt sich der Kauf von Gothic 3 überhaupt, bevor endlich ein Patch die groben Fehler behebt die immer noch vorhanden sind?
    Sorry das so sagen zu müssen, aber der Kauf lohnt sich überhaupt nicht. Die schwersten Fehler sind keine Programmfehler, sondern Konzeptfehler. Und die werden nicht per Patch behoben. Alles, was die vorigen Teile zu Ruhm verholfen hat, fehlt in G3. Spannende Geschichte? Interessante Aufträge? Einprägsame Charaktere? Atmosphäre? Abwechslungsreiches Kampfsystem? All das und vieles mehr wirst du in Gothic 3 nicht finden. Das einzige, was ich uneingeschränkt als gut bezeichnen würde, ist die Musik. Die ist großartig. Der Rest? Reden wir besser nicht darüber.

  12. #12
    Das hatte ich befürchtet.
    Dann werde ich darauf warten, das Gothic 3 als Budget-Titel in den Regalen steht.
    Zu dem Zeitpunkt sollten die Bugs behoben seien, und für ein paar €uro kann man es ruhigen Gewissens kaufen.
    Die Zeitpläne nach denen die Developer arbeiten ruinieren immer mehr Spiele, die eigentlich ein riesiges Potential haben. Was nutzt das Einhalten einer Deadline, wenn dann etwas herauskommt das keiner kaufen will?

  13. #13
    Für alle, die es noch nicht gelesen haben: Ein Interview mit KaiRo, sollte man mal lesen und auf sich wirken lassen.

    CU

    Pitter

    Geändert von Pitter (25.12.2006 um 09:37 Uhr)

  14. #14
    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    Sorry das so sagen zu müssen, aber der Kauf lohnt sich überhaupt nicht. Die schwersten Fehler sind keine Programmfehler, sondern Konzeptfehler. Und die werden nicht per Patch behoben. Alles, was die vorigen Teile zu Ruhm verholfen hat, fehlt in G3. Spannende Geschichte? Interessante Aufträge? Einprägsame Charaktere? Atmosphäre? Abwechslungsreiches Kampfsystem? All das und vieles mehr wirst du in Gothic 3 nicht finden. Das einzige, was ich uneingeschränkt als gut bezeichnen würde, ist die Musik. Die ist großartig. Der Rest? Reden wir besser nicht darüber.
    Warum denn so griesgrämig? Sehr vielen Leuten gefällt Gothic 3 wirklich gut. Es ist deine Meinung, die Du da vertrittst. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich für meinen Teil kann eine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben für ein wirklich gelungendes Spiel. Gothic 3 ist mein absoluter Favorit für 2006.

    Finde die Geschichte spannend, die Aufträge klasse eingebaut (zugegebener Maßen sind die Aufgaben in Oblivion von den Aufgaben her schöner, aber besser in die Welt eingebaut sind sie in Gothic. Ist alles viel glaubwürdiger.) Die Atmosphäre ist fast greifbar. Auch das Kampfsystem ist sehr gelungen, wenn man denn bereit ist sich damit auseinanderzusetzen. Wer natürlich nur mit schnellen rechtsklicks kämpfen will, weil es möglich ist. Nur zu. Ist aber imho bugusing. Wer das System richtig nutzen will, wird sehr viel Spaß und Abwechslung haben. Zu den Chars: Es gibt viel mehr Chars, als bei den Vorgängern. Da sind natürlich ettliche bei, die man nur ein, zweimal sieht. Es gibt aber auch einige, die sich dennoch sehr wohl richtig einprägen.

    Aber wie gesagt: Jeder so, wie er mag. Ich mag es 8)

  15. #15
    Tja, Sergej, und was Du vertrittst, ist Deine Meinung: nicht mehr und nicht weniger Meine anfängliche Begeisterung für G 3 hat sich leider auch sehr schnell gelegt. Wo bitte ist die spannende Hauptstory? Hin und wieder hört man was über Xardas, der in Nordmar ist. Na toll. Mächtig ist er. Und? Wussten wir schon immer ... Die Aufträge? Immer die gleichen . Die Chars? Sorry, aber ich war zutiefst enttäuscht, wie wenig meine alten Freunde Diego, Milton, Lester, Gorn zu sagen haben. Das sind diejenigen, mit denen ich bereits zwei Abenteuer bestritten habe? Und Rhobar hat nicht mehr als zwei Sätze zu mir zu sagen?
    Es gibt keinen wirklichen roten Faden in der MQ, dem man folgen kann, wenn man Lust hat. Es ist ein Patchwork-Geschnipsel. Und so toll ich die riesige frei begehbare Welt erst fand. Sie ging leider auf Kosten der Story und der NPCs. Das haben ja selbst die PBler zugegeben. Ja, wir haben auch das Interview gelesen hier Die Musik ist super und Massenkämpfe machen durch die begleitende Kampfmusik sehr viel Spaß, da es wie ein unheimlicer und dennoch schwungvoller Totentanz wirkt. Aber ab Silden hab ich jede Lust zu den Aufträgen verloren.
    Auch das Rufsystem, welches ich erst gut fand, langweilt mit der Zeit. Eine echte Zugehörigkeit zu einer Gilde mit dazugehörigen Aufstiegen wie in den vorigen Teilen wäre weitaus atmosphärischer geworden. Und die Tatsache, dass man z.B. bei den Rebellen (ist ja bei allen Gilden gleich) selbst mit Ruf 100 noch zu hören bekommt: "Du hast doch sicer was besseres zu tun!", wenn man jemanden anspricht, ist auch ziemlich traurig. Man wird von Anfang bis zum Ende wie ein kleiner Depp selbst von denjenigen behandelt, bei denen der Ruf hoch ist und für die man viel getan hat. Sowas demotiviert. Mich jedenfalls.
    Die ersten beiden Teile inklusiv AddON von G II waren weitaus atmosphärischer und sorgten für einen hohen Wiederspielwert. Das kann ich von G 3 bisher nicht sagen ....
    btw. Ich habe auch bei Silden erstmal aufgehört. Das wäre mir bei den beiden ersten Teillen nicht passiert. Die habe ich nicht nur durchgespielt, sondern sofort danach wieder neu angefangen. Grund: ich konnte mich weder vom Helden noch von den vier Freunden trennen und musste unbedingt jede Gilde und deren Aufträge ausprobieren. Hier hab ich es bisher nicht mal bis zum Ende geschafft. ... Keine Motiviation mehr und ich hatte mich so sehr auf G 3 gefreut. ._.

    Geändert von Shiravuel (25.12.2006 um 12:03 Uhr)

  16. #16
    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Warum denn so griesgrämig? Sehr vielen Leuten gefällt Gothic 3 wirklich gut. Es ist deine Meinung, die Du da vertrittst. Nicht mehr und nicht weniger.
    Und sehr vielen Leuten gefällt G3 nicht gut. Nehmen wir Hamster, den ehemaligen Leiter von mondgesaenge, der sich dank G3 komplett von der Gothicreihe verabschiedet hat. Warum? Weil PB gesagt hat, nicht wegen Zeitdruck sei G3 so geworden, sondern weil sie das Spiel so wollten. Das hat ihm den Rest gegeben. Mir übrigens auch - wenn eine Spieleschmiede Troikas Schicksal verdient hat, dann PB!

    Oder die WoG-Moderatoren, mit denen ich noch im ICQ Kontakt habe - die allesamt G3 nach wenigen Wochen in den Schrank stellten, nicht einmal die Motivation fanden das Spiel zu beenden und sich anderen Spielen zuwendeten, wegen der massiven spielerischen Mängeln.

    Oder auch jemand, der sich ganz begeistert trotz aller Warnungen G3 kaufte - und es mir nach wenigen Spielstunden auslieh, damit ich mir selbst ein Bild machen konnte, einfach weil er ziemlich total enttäuscht war (man schaue über diesen Post).

    Ein ganzer Haufen von Reviews aus dem nichtdeutschen Raum, die äußerst negativ ausgefallen sind. He, das einzige Rollenspiel der letzten Jahre, das ne schlechtere Durchschnittswertung als G3 hat, ist Dungeon Lords. Und das auch nur knapp. Das sagt eigentlich schon alles.

    Klaro gefällt einigen G3. Es gibt auch Leuten, denen Serious Sam oder Moorhuhn gefällt. Denen will ich das auch nicht absprechen. Denn das sind letztendlich die Spieler, die etwas damit anfangen können.

    Aber als Rollenspieler kann ich nur sagen, versagt Gothic 3 auf ganzer Linie. Zudem fehlt alles, was die vorigen Teile gut gemacht hat.

    Gehen wir doch mal durch:
    - Keine Geschichte. Oh, ja klar, Orks haben den Kontinent besetzt, sind mit Xardas verbündet und man soll Xardas finden, der nach den Artefakten Adanos' sucht. Das ist keine Geschichte, sondern Setting. Geschichte ist, wie sich das Setting im Laufe des Spiels entwickelt. Man vergleiche es nur mal mit G1: Auch dort gab es das Setting, nämlich Gefangener wird in Minenkolonie geworfen, wo sich die Gefangenen in 3 Lagern organisiert haben und eigenen Zielen nachgehen - in Saus und Braus leben, Ausbruch durch Erz, Ausbruch durch neue Gottheit. Wiederum, das ist das Setting. Aber bei G1 kam hinzu die Geschichte, die sich um den Schläfer und um die Lager entwickelte, mit Höhepunkten, Wendungen, et cetera. So etwas fehlt bei G3 komplett. Ja, natürlich gibt es eine Geschichte. Sie läuft so ab: Xardas sagt "finde die 5 Artefakte", man gibt sie ihm (besser gesagt schmilzt sie ein), läuft ein bißchen durch den Wald und schaut sich dann eine Felswand an, während als Abspann der Held ein bißchen was erzählt, was aus den Freunden und dem Land wurde. Tolle Geschichte. Ja, das war jetzt ein heftiger Spoiler, aber der muß an dieser Stelle einmal sein. Was immer man in G3 tut in Sachen Nebenaufträgen, es hat nichts, gar nichts mit der Geschichte zu tun. Ob man die Welt von den Orks befreit oder nicht, es spielt für die Handlung keine Rolle. Setting versus Geschichte.
    - Keine Atmosphäre. Was Oblivion immer gerne vorgeworfen wird, trifft voll auf G3 zu. Absolutes Baukastenprinzip. Besonders schlimm, da es hier sogar sämtliche NPCs betrifft. Da man Frauen guten Gewissens als abwesend bezeichnen kann (!!!), bliebe übrig: 4 extrem ähnliche Frisuren (Glatze, Haarkranz, Bremsstreifen und Kurzhaarschnitt) und je Region etwa 5 Gesichter, die sich auf ~1000 NPCs verteilen. Lediglich ein paar (aber nicht alle) alte Bekannten haben eigene Gesichter (wie Schrumpfkopfdiego) und dann noch König, Assassinenanführer. Und sonst? Es ist, als hätten 5 Leute die Welt mit tausenden Klonen von sich selbst bevölkert. Sehr atmosphärisch. Zudem gibt es keine Figuren mehr mit Charakter - dafür bräuchte es nämlich Dialoge, und die gibt es abseits von "mache dies!" leider nicht. NPCs sind reine Questgeber, egal ob Ork, Söldner oder sogar der verdammte König. Verdammt, selbst ein namenloser Schatten in G1 redet mehr mit einem als jede Figur in G3. Und was alleine Vatras in G2 erzählt, übertrifft wohl den Umfang der Sprachausgabe sämtlicher "4 Freunde" + Hauptquestdialoge in G3. Absolut erbärmlich. Übrigens mal als Nebeninfo: NWN2, bei dem etwa 2/3 der Dialoge unvertont sind, hat dennoch mehr Sprachausgabe als G3...
    Die schöne Grafik der Welt wird durch unzählige Fehler, teils beabsichtigt und teils nicht, malträtiert. Da haben wir nen Lensflareeffekt, bei dem man kotzen könnte. Wasser wird nach einigen Metern von Wellen zu einem schwarzen Abgrund. Speedtree-Bäume outen sich selbst dank falscher Parameter als Mobiles. Gegner bestehen aus Wackelpudding, sobald man sie tötet.
    Sämtliche Städte Myrtanas sehen zudem gleich aus, da überall immer wieder dieselben Häuser verwendet worden sind. An sich nicht schlimm, da immer mal wieder durch eine Besonderheit etwas Abwechslung herein kommt. Aber Auch diese kleinen Besonderheiten reichen nicht ewig - und nachdem man die sechste Stadt besucht hat, tragen diese sich ab und man will mal etwas neues sehen. Weniger wäre hier mehr gewesen. Besonders, da alle Städte zudem reine Questabholorte sind, die man einmal erledigt und dann nie wieder besucht (außer für Trainer). Von einer Stadt zur anderen Reisen, Handlungstränge über die Orte wie in G1, Oblivion, oder so ziemlich jedem anderen RPG? Fehlanzeige. Und sämtliche Städte sind nach Revolutionen eh von namenlosen Rebellen und Sklaven besetzt, die nicht einmal mit einem reden. Revolutionen sind ganz nett - so ein, zwei oder auch dreimal. Danach, da sie immer absolut gleich sind (töte die ganze Stadt), sind sie noch weniger abwechslungsreich als die Tore in Oblivion. Ah, wo wir beim Thema Aufträge wären!
    - Strunzbescheuerte Aufträge, die an die Zufallsquests aus Sacred (pre Underworld) erinnern: Alle Aufträge von Gothic 3, auch wenn sie manchmal nett eingebaut sind, laufen gleich ab und sind die gleichen. Hole X. Töte Y. Folge Z. Sogar ohne Wegangabe, mit etwas Glück wird einem immerhin die Himmelsrichtung genannt - womit G3 den Thron der schlechten Wegbeschreibungen gegenüber Morrowind glanzvoll erobert, aber ich schweife ab. Das besonders schlimme an diesen Aufträgen sind zwei Sachen: 1. Natürlich ist der Grundaufbau vieler Quests in anderen Spielen ähnlich, bloß sind sie da einfach viel ausgearbeiteter. Man nehmen G1 mit dem Crawlerelixir, letztendlich auch nur "töte die Königin", aber davor ist so viel anderes. Die Forderungen des Minenvorarbeiters nach Unterstützung durch Templer. Das Sammeln und Überzeugen der Templer, das Hochlassen der Winde. In G3 sähe die Quest so aus: Königin hockt in einer Felshöhle, die aussieht wie 200 andere Felshöhlen im Reich, und man kann direkt zu ihr hinlaufen. Absolut geradlinig und einfach. Wie die Zufallsquests aus Sacred. 2. Zudem diesen die Aufträge keinem Zweck, da es keine übergeordnete Geschichte gibt. Man macht Aufträge für Punkte - Erfahrung, Gold, Ruf, aber nicht um irgend etwas zu bewegen. Sie stehen auch nicht in einer Reihe, was ebenfalls wichtig gewesen wäre. Die Vorgänger wären bei weitem nicht so berühmt geworden, wenn sämtliche Aufträge gleichzeitig offen gestanden und zu erfüllen gewesen wären. Also man gleichzeitig sich entweder um eine Lehrlingsstelle in Khorinis oder um die Drachenjagd hätte kümmern können (da kommt wieder der Punkt Geschichte ins Spiel, die es in G3 NICHT gibt. Es gibt nur ein Setting). Wär schon toll gewesen - grad aus Xardas Turm heraus, der einem nur gesagt hätte "fahr nach Irdoras", dann auf dem Weg eben die Drachen erledigt, bei den Piraten vorbeigeschaut, schließlich beim Schmied Lehrling geworden. Kontinuität. Geschichte. Die gäb es in dem Szenario nicht. Und genau so ist es in G3.
    - Übrigens kann man in G3 tatsächlich schon mit Level 1 Drachen töten. Man kann mit Level 1 alles töten. Da das Kampfsystem das schlechteste ist, welches es jemals in einem RPG gab. Nein, nicht von der Steuerung her, sondern von den Folgen. Sämtliche menschlichen Gegner (wozu auch Orks gehören) können durch dieses Kampfsystem ohne Schwierigkeiten besiegt werden. Und bei den etwas gefährlicheren Tieren zählt "wer zuerst trifft, gewinnt". Ich hatte mit Level 8 Oger besiegt, Trolle mit Level 11, und warum? Weil sie mich durch das Kampfsystem nicht haben treffen können, obwohl ich im Nahkampf mit ihnen war. Scheiße ist das! Man kann die Steuerung nicht mal mit einer "Totklicksteuerung" wie in Diablo oder Neverwinter Nights vergleichen, denn da kann der Gegner zurückschlagen und tut es auch. Bei dem "Totklicken" in G3 können sie das nicht (umgekehrt man selbst aber auch nicht, wenn man selbst zuerst getroffen wird. Oder auch: Die Killerwildschweine in der Releaseversion). Da braucht man nicht mal die absolut dämliche KI ausnutzen. Beherrscht man das Kampfsystem, kann man gleich in den Gottmodus schalten. Und um das Kampfsystem zu beherrschen, muß man nur auf die rechte Maustaste drücken können. Selbst Ratten sind zu so einer Leistung in der Lage (Skinnerboxen).
    - von der saumäßig schlechten KI, den unzähligen Bugs et cetera möchte ich erst gar nicht anfangen, denn das sind Dinge, die mit etwas Aufwand gepatcht werden können. Nicht aber die Konzeptfehler, von denen G3 voll ist.

    Und wie kann man dem ganzen begegnen? Natürlich kann man sich alles, was fehlt - wie eine Geschichte oder Atmosphäre bei dem Angriff der KlonNPCs - vorstellen. Klar. Aber da kann man sich auch ein leeres Blatt schnappen und darauf etwas malen oder schreiben. Ist produktiver, sowas. Oder einfach pfeifend über die ganzen Schwächen hinwegsehen und irgendwelche Kniffe des Kampfsystems nutzen, die leider absolut überflüssig sind.

    Andererseits kann man es auch so sehen: Wer ein gutes Rollenspiel, so wie die Vorgänger oder wie Oblivion (Vampire Bloodlines, Kotor, Baldur's Gate, Neverwinter Nights ad infinitum), haben möchte, dem kann von G3 nur abgeraten werden. Wer dagegen etwas gänzlich anderes will, das oben genannte Macken hat (die natürlich nicht für alle bedeutsam sind), der kann zugreifen. Ich habe mich beim Spielen gefühlt wie in einem MMO, nur ohne andere Leute. Keine Geschichte, Aufträge aus dem Questzufallsgenerator, langweilige NPCs aus dem Zufallsgenerator, kaumst Dialoge. Dafür kann ich nicht guten Gewissens eine Kaufempfehlung geben.

    Geändert von bg2408 (25.12.2006 um 17:36 Uhr)

  17. #17
    Zitat Zitat von Dragonlady Beitrag anzeigen
    Tja, Sergej, und was Du vertrittst, ist Deine Meinung: nicht mehr und nicht weniger
    Yep, habe aber auch nichts anderes geschrieben.

    Zitat Zitat von bg2408
    Klaro gefällt einigen G3. Es gibt auch Leuten, denen Serious Sam oder Moorhuhn gefällt. Denen will ich das auch nicht absprechen. Denn das sind letztendlich die Spieler, die etwas damit anfangen können.

    Aber als Rollenspieler kann ich nur sagen, versagt Gothic 3 auf ganzer Linie. Zudem fehlt alles, was die vorigen Teile gut gemacht hat.
    Ich kann dir versichern, dass mir Moorhuhn und Serious Sam nicht die Bohne gefällt und ich Rollenspiele über alles liebe. Weshalb ich dir als Rollenspieler sagen kann, dass G3 für mich in keinster Weise versagt hat. (Wobei ich diese Argumentation für ziemlich daneben halte. Ich bin X-Spieler, weshalb ich sagen kann, dass Spiel Y versagt hat / besonders gut ist.)

    Zur Kampfsteuerung:
    Wie gesagt, man kann sich durch das Spiel durchklicken. Durchaus möglich. Ich mache es nicht. Ich nutze vielmehr die Kampftechniken, die mir das System abseits davon bietet. Macht viel mehr Spaß und es braucht auch kein Glück, wer bei bestimmten Tieren als erstes rankommt. In Oblivion kann man schließlich auch mit Level 1 alles niedermähen. Wer will, soll es bei Gott tun, aber sich nachher rumärgern, warum dieses oder jenes nicht möglich war oder nicht gesehen wurde, ist einzig und allein das Problem des Spielers. Ein Vorteil hat die Klickmöglichkeit immerhin: So haben wenigstens Leute auch eine Chance, die nie gerne viel Zeit in die Kampfsteuerung stecken wollen.

    Aber mal zum Spiel:
    G3 ist anders, als die Vorgänger. Es ist ein freies Spiel. Es gibt nicht mal eindeutig böses oder gutes. All das kann der Spieler für sich entscheiden, wenn er denn meint, sich entscheiden zu müssen. Im Unterschied zu vielen anderen RPGs ist es hier nicht wichtig oder vielleicht sogar abträglich möglichst alle Aufgaben zu erfüllen. Wenn jemand einer Fraktion beitreten möchte, kann er dies viel besser, als bei den Vorgängern machen.
    Bei den ersten beiden Teilen war man nur auf dem Papier dieser oder jener Gilde zugehörig. Bei G3 aber schlage ich einfach Aufträge, die gegen der eigenen Fraktion sind, aus. Habe bei G3 erstmalig deutlich mehr Aufträge nicht angenommen, als angenommen, einfach deshalb, weil es zu der Rolle meines Chars nicht passte.
    Die Nebenquest, die Du als Nichtsaussagend beschreibst, sehe ich ebenfalls in einem anderen Licht. Du kannst bei G3 alles und jedes töten. Wie also die Geschichte erzählen, wenn u.U. wichtige Leute schon das zeitliche gesegnet haben?
    In G3 erfährst Du sehr viel von den einzelnen Fraktionen über die Nebenquest. Du weißt z.B. vom bedingungslosen Gehorsam der Assassinen nur dann etwas, wenn Du bei ihren Aufgaben sehr genau zuhörst. Selbst Auswirkungen bekommst Du zu spüren, wenn Du nur leichte Abweichungen bei der Questerfüllung lieferst.
    Abwechslungsreich waren die Quest allemale:
    Ich musste Sklaven jagen, Diebe finden und überführen, Händler unterstützen und beim Handeln helfen, wanderne Räuber- und Nomadenbanden unschädlich machen, dafür sorgen, dass in einer Mine wieder nach Gold geschürft wird, Dorfbewohner aushorchen, ob es da u.U. irgendwelche Langfinger gibt, für einem höheren Beamten einen Überfall fingieren, einen nervenden und angsteinjagenden Sklaven jemand anderem andrehen (war gar nicht so leicht, der erste Händler roch den Braten und wollte den auch nicht haben *g*), einem Sumpfkrautjunkie beim unvergleichlichen Kick helfen, einen gemeinen Erzdieb durch die Wüste Varants jagen, ...
    Zum guten Schluss musste ich mich sogar einer längeren Assassinenprüfung zur Verfügung stellen, damit ich mich endlich und wahrhaftig einen Assassinen schimpfen konnte. Das war für mich ein deutlich besseres zugehörigkeitsgefühl, als bei den Vorgängern, wo man zwar irgendwann den Gilden zugehörte, später aber dennoch mit den anderen Gilden gemeinsame Sache machen musste.

    All diese Aufgaben waren glaubhaft eingebaut. Wie gesagt: Die Aufgaben in Oblivion waren schon was besonderes. Gerade die Dunkle Bruderschaft dürfte schon einen Meilenstein gesetzt haben. Aber sein wir mal ehrlich: Schwierige Aufgaben gab es bei Gothic bisher noch nie. Einzig bei der Überführung des Richters in Teil 2 musste ich ganz schön knobeln. Die Aufgaben bei Gothic lebten davon, dass sie in ihrer Umgebung perfekt eingebaut sind. Das haben sie auch in G3 geschafft. Es ist doch IMHO hierfür völlig schnuppe, ob es vom Typ her einfache Aufgaben sind. Wobei es noch genügend gibt, die auch etwas mehr Einsatz erfordern, wenn man denn bestimmte Dinge erreichen möchte.

    Oblivion hat das System der Freiheit auf andere Art und Weise umgesetzt, als es G3 getan hat. Man ist auch in Oblivion ohne Frage sehr frei. Dies betrifft aber eher, ob man sich unbedingt dem Hauptquest widmen will oder sich den einzelnen Fraktionen zuwenden möchte. Die Fraktionen sind für das HQ ziemlich egal. Es gibt da keine Änderungen. Vielmehr kann man sich lediglich in den Fraktionen hochdienen und an die Spitze gelangen. Einen echten Einfluss auf die Story hat es aber nicht.
    In G3 sind die Fraktionen kein Nebenschauplatz, sondern sie sind komplett in die Geschichte integriert. Es ist nicht möglich bei allen Fraktionen seinen Ruf auf 100 zu bringen, weil die jeweiligen Ziele den anderen Fraktionen entgegenstehen.
    In Oblivion möchte ich die Freiheit als Freiheit im Handeln als solches beschreiben. In G 3 ist die Freiheit nur innerhalb der Geschichte möglich. Es gibt quasi eine fortlaufende Zeitachse. Es dreht sich quasi alles um die Geschichte an sich.

    Es ist, als ob man die ganze Zeit Mosaiksteinchen für Mosaiksteinchen legt und man ist, dass ist für mich das entscheidene, mittendrin.

    Vielleicht hört sich das im ersten Moment nicht so unterschiedlich an. Wenn man aber die Zeit einbezieht, sollte man erkennen, dass hier komplett andere Systeme der Freiheit gefahren werden. Tatsächlich nimmt die Zeit natürlich auch in G3 erst dann ihren lauf, wenn entsprechende Quest fortgeführt werden. Aber es fällt irgendwie nicht auf. Es wirkt irgendwie echter.

    Wenn man beide Möglichkeiten der Freiheiten übereinander legen würde, die unabhängig von der tatsächlichen Welt empfundene Freiheit und die Freiheit innerhalb des zeitlichen Verlaufs, kann man imho sehen, dass sich beide Spiele nicht berühren. Beide Arten der Freiheit zusammen währen wohl für das Rollenspiel schlechthin geschaffen, käme meinem Wunsch, wie ein RPG auszusehen hat, sehr nahe.

    Es kommt halt drauf an, wie man sich mit der Rolle beschäftigen möchte. Da glaube ich, dass G3 durch die Freiheit deutlich mehr Potenzial bietet, als vordringlich lineare Spiele. Wo soll da auch ein Abweichen und Abschweifen der Gedanken möglich sein?

    G 3 bietet genug Ansatzpunkte in der Story, genügend Hintergründe, so dass man selbst immer wieder angeregt wird, Zusammenhänge zu suchen um sich diese Welt zu erklären. Die Welt lädt da imho gerade zu ein, immer wieder das Bild abzugleichen, was man vor sich hat.

    Hm, bei Oblivion hatte ich dieses Gefühl so nicht. (Wobei ich nochmal anmerken muss, dass Oblivion mir sehr gut gefällt und es mein Überraschungshit für dieses Jahr war. Bin da mit sehr gemischten Gefühlen reingegangen. Völlig unnötig )Es waren vielmehr unterschiedlich lineare Stränge, die man strikt abgelaufen ist, die einem in der Geschichte nicht vorran gebracht haben. Wenn man sich dann an den HQ gemacht hat, war dieser auch so linear, dass man bei G1 + G2 diesbezüglich deutlich besser bedient wurde und ein freieres Gefühl hatte.

    Spiele übrigens auch NWN 2 Mir gefallen D&D-Spiele im allgemeinen und NWN 2 ist da keine Ausnahme. Trotzdem habe ich mich doch recht schnell wieder nach Varant gesehnt. Die D&D-Regeln stehen absolut im Vordergrund und lassen sich niemals ausblenden. In G3 verliert sich die Technik sehr schnell in den Hintergrund und man kann, wenn man denn will, sich nur noch um das Spiel kümmern.

  18. #18
    Zitat Zitat
    (Wobei ich diese Argumentation für ziemlich daneben halte. Ich bin X-Spieler, weshalb ich sagen kann, dass Spiel Y versagt hat / besonders gut ist.)
    Bitte bei mir immer ein "imho" dabei setzen. Ich spiele Rollenspiele schon seit den alten Ultimatagen auf dem C64 - und daher ist aus *meiner* Sicht und *meiner* Erfahrung nach Gothic 3 ein ziemlicher Reinfall.

    Zitat Zitat
    In Oblivion kann man schließlich auch mit Level 1 alles niedermähen.
    Und genau das stimmt nicht. Versuch dich mal mit Level 1 an den Minotauren beim Einhorn - oder, da das mehr ein Problem des Scaling ist (welches ich in G3 noch viel schlimmer finde, aber das ist wieder eine Sache, die gepatcht werden kann), installier mal OOO. Jeder Level1-Char wird panisch vor Spectral Warriors fliehen, die nur um die Level 5 sind, versprochen! Warum? Weil es im Kampfsystem - anders als in G3 - keinen "ich gewinne automatisch"-Knopf gibt.

    Zitat Zitat
    Ein Vorteil hat die Klickmöglichkeit immerhin: So haben wenigstens Leute auch eine Chance, die nie gerne viel Zeit in die Kampfsteuerung stecken wollen.
    Dann soll man gefälligst eine vernünftige Klicksteuerung einbauen! Ich spiele auch verdammt gerne NWN und co - Klicksteuerung, ja, aber vernünftig umgesetzt. Es *darf* in keiner Steuerung simple "Autowin-Buttons" geben. Das Problem in G3 ist *nicht* die Steuerung, sondern das System, wie diese Steuerung wirkt. Und da unterscheidet es sich ganz gewaltig von so ziemlich jedem gelungenen Spiel. Etwas vergleichbares gibts nur in Oblivion mit einer Spezialattacke, die selten überhaupt trifft und dann auch nur in 5% der Fälle den Stun auslöst. Bei G3 ist er hingegen Standard .

    Zitat Zitat
    Es ist ein freies Spiel. Es gibt nicht mal eindeutig böses oder gutes.
    Es ist ein Spiel ohne Handlung, ohne Bedeutung. Daraus folgt, was du sagst. Wenn man statt der üblichen Schwarzweißmalerei mal Grautöne gut umgesetzt sehen mag, das gibt es durchaus - ironischerweise aktuell in NWN2, trotz der dämlichen Alignments. In Gothic 3? Fehlanzeige.

    Zitat Zitat
    Wenn jemand einer Fraktion beitreten möchte, kann er dies viel besser, als bei den Vorgängern machen.
    Man kann überhaupt keiner Fraktion beitreten. Wie läufts denn ab zwischen Rebellen und Orks? Als Rebell muß man immer schön, wird sogar dazu angewiesen (natürlich in einer Zeile, Stichwort Dialoge und deren Abwesenheit), den Orks helfen, bis man zum Obermotz vorgelassen wird. Toll. Man läuft mit Feuermagierrobe oder Paladinrüstung durch eine von Orks besetzte Stadt - niemanden interessiert es. Man hat eine Stadt für die Rebellen befreit, und bekommt nur zu hören "hast du nichts besseres zu tun!". Grandios. Da fühlt man sich gleich wie ein richtiger Rebell.

    Zitat Zitat
    Bei den ersten beiden Teilen war man nur auf dem Papier dieser oder jener Gilde zugehörig.
    Bei den Vorgängern wurde auf die Gildenzugehörigkeit von der Umwelt wenn auch nur in kleinen Portionen reagiert - was immer noch tausendmal mehr ist als man in G3 je erleben wird. Oder auch, sagt ein Questgeberrebell zu mir ich arbeitete für die falsche Seite, die Orks - weil er keine andere Sprachausgabe hatte, die zumindest darauf reagieren hätte können, daß ich in Palarüstung vor ihm stehe (Hinweis für alle Mitleser, die sich G3 nicht angetan haben: Rüstungen haben Rufvoraussetzungen - und um die Palarüstung kaufen zu können, muß man extrem viel für die Rebellen getan haben).

    Zitat Zitat
    Du kannst bei G3 alles und jedes töten. Wie also die Geschichte erzählen, wenn u.U. wichtige Leute schon das zeitliche gesegnet haben?
    Ein massiver Fehler wird nicht dadurch besser, daß man seine Konsequenzen aufzeigt und sagt, "ja, bei diesem Fehler sind halt keine anderen Konsequenzen möglich!".
    Das Geheimnis lautet, den Fehler erst gar nicht zu machen! Alle NPCs auf diese Art sterblich (und so leicht sterblich - Gorn starb bei mir am ersten Scavenger...) zu machen war der größte Irrsinn überhaupt. Daß das Ergebnis dann katastrophal ist - bitte, genau das sage ich .
    Es sind Charaktere und deren Interaktionen, die eine Geschichte voran treiben. Haut man die aufgrund einer nach BSE riechenden Designentscheidung (Stichwort Konzeptfehler...) heraus, braucht man sich nicht über das Ergebnis wundern.

    Zitat Zitat
    All diese Aufgaben waren glaubhaft eingebaut.
    Es ist keine Frage des Einbaus, sondern der Ausführung. Dumpf, langweilig, wie aus einem Zufallsgenerator. Hast du mal Vampire Bloodlines, Knights of the Old Republic, Baldur's Gate 2 oder auch Gothic 1 gespielt? Die Aufträge waren selbst kleine Geschichten, die die jeweiligen Geschichten voranbrachten. Warum? Weil bei ihnen immer noch mehr passierte und notwendig war als nur das Auftragsziel. Weil sie sich in einem größeren Rahmen befanden. Genau das tun sie in G3 eben alles nicht.
    OK, ich habe die Assassinen nicht gespielt, weil ich mit denen nichts anfangen konnte, kann daher nur für die Rebellen (und zwangsweise nötigen Orksöldner) sprechen. Und da kann ich mit gutem Gewissen sagen, sämtliche Aufträge sind billigster Ramsch, den ein Questgenerator a la Sacred schon hinbekommen hat. Und das ist wirklich ein Armutszeugnis.

    Dein Vergleich mit Oblivion zeigt das Problem sehr gut: Denn da waren die Aufträge besseres Mittelmaß. Man könnte sagen etwa das, was ein Spiel *mindestens* leisten sollte. Rückblickend auf die letzten zehn Jahre kann ich nur sagen, daß viele Titel Oblivion deutlich überboten haben in Sachen Questqualität. Wie gesagt, es ist besseres Mittelmaß in meinen Augen. Gothic 3 muß man aber leider ganz weit darunter ansetzen... :/

    Zitat Zitat
    Schwierige Aufgaben gab es bei Gothic bisher noch nie.
    Es geht nicht um Schwierigkeit, es geht um Dynamik! Was ich damit meine, habe ich schon geschrieben am Beispiel der Crawlerkönigin.
    Gothic 1: In die Mine gehen. Vorarbeiter finden, Winde reparieren, Templer finden 1, Templer überzeugen 1, Templer finden 2, Templer überzeugen 2, Templer finden 3, Templer überzeugen 3, Templer finden 4, Templer überzeugen 4, gemeinsamer Kampf beim Öffnen der Winde, Königin töten, zurück zum Auftraggeber.
    Gothic 3: In die Mine gehen, Königin töten, zurück zum Auftraggeber.
    Ich habe bisher keinen einzigen Auftrag in Gothic 3 gefunden, der von diesem Schema abwich. Keine Dramaturgie. Keine Dynamik. Keine Komplexität. Früher gab es die. In diesem Spiel hingegen nicht. Und hey, nachdem es mir in Vengard zu bunt wurde (heißt, der König auch nur 2 Sätze sagte und der oberste Feuermagier aussah wie Harald Fränkel, also wie etwa 200 andere Rebellen und Orksöldner), hab ich im Schnelldurchgang das Spiel schon durchgespielt. Vielleicht verbirgt sich irgendwo ja ein Diamant - ich hatte zuletzt weit über 300 angefangene und zum großen Teil erledigte Quests, da war nicht eine gute bei.

    Zitat Zitat
    ob es vom Typ her einfache Aufgaben sind.
    Geht völlig an vom mir vorgebrachten Punkt vorbei. Es ist nicht schlimm, daß sie vom Grundprinzip her einfach sind, sondern daß sie (kurz nochmal alles von oben zusammengefaßt) kein Erlebnis sind, sondern wirklich ein Auftrag - wie vom Zufallsgenerator in Sacred. Ohne Bedeutung. Ohne Dynamik. Selbst einfachste Aufträge können eine Bedeutung haben - gutes Beispiel der Heiltrank für Yberion. Strunzeinfach, ohne Wendungen - aber man spürt und merkt die Bedeutung und die Konsequenzen. Genauso können vom Prinzip her einfache Aufgaben plötzlich enorm an Komplexität gewinnen und besser werden. Beispiel aus G1: Das Finden der Fokussteine. Eigentlich ja auch nur "hole Y" - aber was dann daraus wird!

    All das gibt es in G3 nicht. Alles ist beliebig. Alles ist immer gleich.

    Zitat Zitat
    In G3 sind die Fraktionen kein Nebenschauplatz, sondern sie sind komplett in die Geschichte integriert.
    Sorry, man sollte wirklich das Spiel durchgespielt haben, um das behaupten zu können. Egal was man bei den Nebenschauplätzen macht, es hat 0 Konsequenzen für die Hauptgeschichte. Da kann selbst ein treuer Diener Innos, der das Land von den Orks und Assassinen befreit hat, sich in der letzten Spielstunde für Beliar entscheiden. Warum? Weil das, was man tut, keine Rolle spielt.
    Man schaue sich mal im Vergleich NWN2 oder, noch besser, Planescape Torment an: Das ganze Spiel fällt am Ende auf einem zurück. Der Verlauf des Endkampfs, ja sogar welche Enden überhaupt erreicht werden können, hängt davon ab, wie man sich das ganze Spiel hindurch verhalten hat.

    In Gothic 3? Die Fraktionen sind Teil des Settings. Nicht der Geschichte. Was man macht (oder nicht macht) hat auf den "Götterkrieg" so ziemlich 0 Auswirkungen.

    Zitat Zitat
    In G 3 ist die Freiheit nur innerhalb der Geschichte möglich. Es gibt quasi eine fortlaufende Zeitachse. Es dreht sich quasi alles um die Geschichte an sich.
    Es gibt in Gothic keine Geschichte, keine Zeitachse. Nur irgendwann nichts anderes mehr zu tun. Was man bis dahin tat? Für das Ende vollkommen und absolut egal. Auch wenn man nichts getan hätte. Die drei Fraktionen in Gothic 3 sind letztendlich vom Einfluß auf die Geschichte wie die 3 Fürstenhäuser in Morrowind, nur noch beliebiger.

    Man kann natürlich einwenden "in Gothic 3 schreibt man die Geschichte selbst" - sollte man aber nicht, weil man damit dem ollen bg recht gibt, daß es in Gothic 3 keine Geschichte gibt.

    Ich habe da auch die Sichtweise eines Autoren, in der es so etwas wie Spannungsbögen, Dramaturgie, Dynamik und so weiter und so fort gibt. Oder, wie im Falle von G3, eben nicht. Dort existiert nur die Grundlage, das Setting. Das, was eigentlich eine Geschichte ausmacht, um imho als solche bezeichnet werden zu können, fehlt.

    Und das wichtigste, was diese Freiheit mindestens bieten müßte und in G3 nicht einmal bietet, wären Konsequenzen.

    (nein, "ups, ich habe gerade eine Stadt ausgerottet äh revolutioniert und brauche da jetzt nie mehr vorbeischauen, weil sie niemals mehr eine Rolle spielt" ist keine Konsequenz, sondern eine Peinlichkeit.)

    Zitat Zitat
    Zusammenhänge zu suchen um sich diese Welt zu erklären.
    In den nicht vorhandenen Büchern? In den kaum vorhandenen und ultrakurzen Dialogen? In Landschaftsformationen?

    Zitat Zitat
    Die D&D-Regeln stehen absolut im Vordergrund und lassen sich niemals ausblenden.
    Vor allem anderen steht in NWN2 die Geschichte im Vordergrund. Die Regeln? Klar es läuft nach denen ab, sonst wär es kein NWN2. Ich fand sie nicht störender als die Regeln in Oblivion oder Gothic 3. Und wenigstens schafft es NWN2 dabei, eine Geschichte zu erzählen (was mehr ist, als G3 von sich behaupten kann - das stellt nur ein sich nicht entwickelndes Setting dar) und dabei noch Wahlmöglichkeiten mit Konsequenzen (welche wiederum in Oblivion leider sehr sehr rar waren) einzubauen. Wobei ich warnen sollte: Anders als in G3 findet sich die Wahlmöglichkeit NICHT erst am Schluß. Das ganze Spiel bestimmt, wie es ausgeht, man entscheidet die ganze Zeit über. Etwas, was so auch in G3 hätte sein sollen, aber leider nicht ist. Das Potential dafür wäre da gewesen - wurde aber, wie so vieles andere nicht umgesetzt (oder auch der plötzlich für Beliar streiten könnende Paladin).

  19. #19
    Zitat Zitat von bg2408 Beitrag anzeigen
    Bitte bei mir immer ein "imho" dabei setzen. Ich spiele Rollenspiele schon seit den alten Ultimatagen auf dem C64
    Hast du mal Vampire Bloodlines, Knights of the Old Republic, Baldur's Gate 2 oder auch Gothic 1 gespielt?
    Dann sind wir so ziemlich aus einer Zeit. Kann ich alles bejahen *g* Fand ich auch alle bis auf Vampire Bloodlines sehr gelungen. BG 2 halte ich für das mit Abstand beste D&D Spiel auf dem Markt.

    Wir haben ziemlich unterschiedliche Meinungen zu G3, denke, dass man das so sagen kann.
    Das ich hier damit nicht weiterkomme, war mir schon klar.

    Möchte auch nicht bekehren, sondern nur aufzeigen, dass es durchaus andere Gedanken zu G3 gibt.

    Für mich geht das Spiel eindeutig in die richtige Richtung und ich werde auch weiterhin mit diesem Spiel meinen Spaß haben. Das ist selbstverständlich für mich die Hauptsache. Somit kann ich ebenso mit guten Gewissen dieses Spiel empfehlen, wie Du es nicht empfehlen kannst. Liegt also alles im Auge des Betrachters.

    Zum Thema: Mit dem Soundfix gleich noch viel mehr. Die Geräuschkulisse ist ziemlich wichtig fürs Ambiente. Da gab es leider einige Aussetzer, die aber mit diesem Patch behoben sind.

  20. #20
    Vergleich: Gothic2 Gothic3
    Welt: Sehr stimmig und lebendig -- Ebenfalls
    Story: Sehr episch und versponnen -- Ansätze einer Story sind zu erkennen, aber nicht
    ausgearbeitet
    NPCs: Vielfältig und gut --- Leider nicht so stimmig, wie in G2
    Atmo: Sehr dicht, kommt gut rüber --- Nicht ganz so gut, aber besser als bei der Elder Scrolls Reihe
    Gilden: Sehr gutes System --- Wie kann man nur auf die Idee kommen, die gut
    funktionierenden Gilden gegen ein mieses
    Rufsystem auszutauschen



    Naja...vieleicht wird ja Gothic4 besser! (Gut fände ich auch ein Add-on, das da ansetzt, wo der Held Myrtana verlässt.)

    Also Piranha, mit dem Add on könnt ihr noch punkten!(Unter der Bedingung, einige Änderungen im Gameplay und der Story zu ändern(Rufsystem wieder gegen Gilden austauschen, eine wirkliche Story machen))
    Aber im Moment greif ich dann doch lieber wieder zu meinem alten Icewind Dale!

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