Zitat Zitat von derBenny Beitrag anzeigen
So wird es mir bald auch gehen, spätestens in einem halben Jahr, wenn ich entscheiden muss, wie es weitergehen soll.

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Nun frage ich mich, was ich überhaupt machen will. Auf Familie habe ich überhaupt keine Lust, Menschen sind mir zu anstrengend. Wenn ich zu lange Kontakt mit ihnen habe, entsteht Reibung, sie werden mir lästig, was im übrigen auf Gegenseitigkeit beruht. Also könnte ich mich voll und ganz meinem Beruf widmen, allein mir fehlt die Begeisterung, die Motivation. Finanzielle Ansprüche habe ich auch keine, wozu also mich zu sehr in meinen zukünftigen Beruf reinsteigern?
Kann ich so unterschreiben. Im April werd' ich mein Abitur haben, dann sehr wahrscheinlich erst den Zivildienst beenden und mir währenddessen Gedanken darüber machen, was ich danach mit mir anstellen will. Das wichtigste für den Berufsweg ist für mich, dass ich etwas finde, womit ich mich gerne auch außerhalb der Arbeitszeit beschäftigen würde. Zumindest bin ich zuversichtlich, dass ich, was auch immer ich mir vornehmen werde von den Dingen, die mir Spaß bringen, durchziehen kann. Bleibt nur zu finden, was mir zu suchen unbekannt ist. Außerdem will ich nicht einen Beruf anstreben nur wegen des Geldes oder gänzlich ohne Arbeit bleiben, ebenso wenig will ich nach dem Prinzip "Hauptsache Arbeit haben" rangehen. Glaube ja schließlich daran, dass ich - am richtigen Platz eingesetzt - weit mehr der Gesellschaft und mir selbst Nutze sein kann, als wenn ich irgendeinen Beruf auswähle, der mir keinen Spaß bringt und lediglich gerade gebraucht wird. Dass der zukünftige Beruf ein zentraler Wegweiser für den Platz im Leben ist - zumindest für mich persönlich -, ist mir klar.

Wichtig ist für mich erst einmal, dass sich mit dem Bestehen des Abiturs etwas für mich ändert, egal in welche Richtung. Das meiste, was ich in letzter Zeit in meiner Freizeit tue, ganz egal wie sehr ich in neue Ufer hineinschnupper, kommt mir vor, wie schon gesehen, schon erlebt und abgehakt. Auch wenn ich Diskussionen lese oder bei diesen zuhöre, zwischen Kollegen, in der Schule oder öffentliche, politische Diskussionen, bei allen kommt es mir so vor, als hätte ich alle Standpunkte schon gehört, jedes Argument gekannt, gefühlt als hätte ich ähnliche Diskussionsstrategien selber vor Monaten oder Jahren schon genutzt, als hätten sich die Menschen bis auf mich allesamt kein bisschen verändert und wären stehengeblieben. Auch auf zynische Gedanken zu kommen kommt mir rostig vor, lediglich das Gefühl bekommt mich, dass sich nichts verändert, wobei ich weiß, dass sich das Gefühl wieder verändern wird, als würde ich etwas Neues erleben und ich frage mich daraufhin, ob es denn eigentlich etwas Neues war oder nur eine weitere Ansicht von derselben Sache, wie schon oft erlebt.

Aus emotionaler Sicht fühle ich mich daher im Moment so, als würde ich einen Gegenstand suchen und als hätte ich den gesamten Ort, wo er sein könnte, bis ins Detail durchsucht, ohne Erfolg gehabt zu haben. Mir geht es dabei weder gut, noch schlecht, eher fühle ich mich ein bisschen leer und unfähig, diese Leere mit irgendwas zu füllen, dabei kein bisschen gestresst oder depressiv. Fern von den meisten Menschen, nah zu wenigen, die mir zumindest ein bisschen das Gefühl geben, dass "noch etwas da ist".